@HerrP schrieb: >> In stark störbehafteter Industrieumgebung wird als Kabel auch 4 Adern mit zwei jeweils verdrillten Pärchen. Ein Pärchen hat CAN_L und CAN_GND, das andere Pärchen hat CAN_H und CAN_GND und dann ist das Steckergehäuse auf beiden Seiten auch mit der Leitungsabschirmung verbunden, die aber nur auf einer Seite mit Erdung verbunden ist. das ist nicht ganz richtig. Es wird immer CAN_hi und CAN_lo verdrillt damit sich Einstrahlung möglichst auslöscht Du hast völlig Recht. Ich hatte es in einer Grafik/Skizze falsch gelesen. Ich habe es in meinem Ursprungstext korrigiert. >> Wenn ein Störsignal auf das Kabel einstrahlt, und zwar theoretisch exakt gleich auf hi und lo leitung, passiert ja nichts, die Spannung zwischen den beiden Leitungen verändert sich dadurch nicht, es ist ja ein symmetrisches Signal ohne gemeinsame Masse. Das ist eben nicht richtig, wie ich die ganze Zeit versuche zu erklären. Ein differentielles Signal(paar), welches ein gemeinsames hohes Potential gegenüber der Bezugsmasse der Halbleiter in der auswertenden Elektronik annimmt, kann diese in die Übersteuerung treiben. Angenommen, das wäre so (was ich jetzt zwar immer noch nicht ganz verstehe, aber auch nicht bestreiten will), wäre das doch bei nicht verbundenem CAN_GND sowohl bei einem galvanisch isolierten und auch bei einem galvanisch nicht isolierten CAN_H/CAN_L der Fall. D.h. die Empfehlung CAN_GND zu verbinden (oder halt nicht) wäre deswegen doch nicht unterschiedlich. Nochmal: Nicht umsonst heisst es "galvanisch getrennt", was implizit beinhaltet, dass es trotzdem noch kapazitive oder/und induktive Kopplung gibt, die mit steigender Frequenz immer relevanter wird, und unsere heutige Welt ist voll von hohen Frequenzen, ich erinnere z.B. an die Fourierreihe eines Rechtecks oder an die ganzen Funkübertragungen im MHz Bereich (zumeist auch noch Rechteck...). Ja, ich stimme Dir zu. Natürlich muss es eine Kopplung geben sonst würden ja weder Energie noch Daten übertragen. Und Störeinstrahlungen sind eine Pest. Wie gesagt - es geht Probieren über Studieren, und solange es gut ist, ist alles gut. Ja, deswegen heißt EDV manchmal ja auch: experimentelle Daten Verarbeitung. 😎 Du hast natürlich Recht, dass auch eine Herstellung einer Gnd Verbindung auch immer die Gefahr birgt, einen Nachteile mit sich zu bringen (Stichwort Masseschleifen z.B.), und die Betrachtung des Masseschemas eines Systems genau so wichtig ist, wie sich Gedanken um die Signal(leitungs)führung zu machen. Ich versuche jetzt mal mit dem Folgenden ein Fazit zu ziehen: CAN-Bus ist ein symmetrischer Bus, daher sind nur zwei Leitungen CAN_H und CAN_L für die Datenübertragung notwendig. Bei höheren Anforderungen (z.B. höhere Geschwindigkeit, größere Leitungslänge, mehr Teilnehmer) und bei schlechteren Umgebungsbedingungen (z.B. Störstrahlung) werden Maßnahmen zur Erhöhung der Störfestigkeit immer wichtiger. Diese sind z.B. Verbindung der Masse/GND, twisted-pairs, Schirmung. etc. Weil man sich aber durch Masse-Schleifen ziemliche Probleme einhandeln kann, sofern man die einzelnen Komponenten (und deren GND/Masseverbindungen) nicht kennt, sollte man sehr genau überlegen, ob man CAN_GND wirklich verbinden kann und will. Aber da man bei einem galvanisch getrenntem CAN-BUS-Adapter/Knoten (dazu würde auch ein Raspi Zero 2W zählen der über ein 2-poliges Steckernetzteil versorgt würde und ansonsten keine Leitung/Verbindung "nach Außen" und auch sonst keine Verbindung zu "Masse/Erdung" hätte) kein Masse-Schleifen-Problem hat, sollte man bei diesen auch immer CAN_GND mit verbinden um die Störfestigkeit zu erhöhen. Das ist (vermutlich) auch der Grund, warum Viessmann beim externen CAN-Bus (an dem die verschiedensten CAN-Bus Geräte angeschlossen werden können) davon abrät, CAN_GND zu verbinden aber am internen CAN_BUS der 250-A (zwischen Inneneinheit und Außeneinheit) natürlich auch CAN_GND verbunden ist. Kann man das als Fazit so sagen, oder liege ich völlig daneben? Danke.
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