@HH4 Die Abschaltung der Heizung nachts,- sofern die Außentemperatur das zulässt -, hat nicht nur den Vorteil einer geringen Energieeinsparung. Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung unnötiger Heiztakte durch den Ein-/Ausbetrieb der Therme. Die Tendenz zu taktendem Betrieb nachts, infolge einer nur leicht abgesenkten Kennlinie, nimmt zu, weil aufgrund der daraus resultierenden niedrigeren Wärmeabgabe, die Therme eher aus dem Bereich der modulierenden Betriebs herausläuft. Wenn die Heizkurve bei +10°C Außentemperatur nicht passt, weil es in den wichtigen Räumen nicht warm genug wird, dann ist ganz klar eine Anhebung des Niveaus gefordert. Das Hochdrehen der Neigung wäre in diesem Fall falsch, weil ansonsten bei niedrigen Außentemperatur, also z.B. bei -5°C, die Vorlauftemperatur dann zu hoch ausfallen würde. Das fällt dann möglicherweise noch nicht mal auf, weil die Thermostate den Temperaturanstieg wegregeln. Daher würde dann gerade an dieser Stelle Brennwerteffekt verschenkt. Übrigens: Die Verwendung des Raumtemperatur-Sollwert anstelle des Niveaus wäre denkbar. Jedoch fällt die Anhebung der Vorlauftemperatur bei höheren Außentemperaturen, also z.B. bei +10°C, geringer aus, wie die Diagramme der Funktionsbeschreibungen im Anhang der Montage- und Serviceanleitungen zeigen. Es gibt für mich einen weiteren Grund, weshalb ich den Raumtemepratur-Sollwert konstant auf 20°C lassen würde und die Optimierung der Heizkennlinie allein mit den Parametern Neigung und Niveau den Vorzug gebe: Dieses Verfahren wird seit knapp 40 Jahren genau so von den großen Heizungsherstellern empfohlen und hat sich in der Praxis bewährt. In den technischen Beschreibungen von Buderus und Viessmann findet man die sinngemäß gleichen Optimierungsverfahren der Heizkennlinie. Es gibt meines Wissens kein iteratives Verfahren zur Optimierung der Heizkennlinie mit den Parametern Neigung und Raumtemperatur-Sollwert, bei konstantem Niveau. Die Heizkennlinienoptimierung mit Raumtemperatur-Sollwert und Niveau, bei konstanter Neigung, wäre Unsinn, weil beide Parameter eine ähnliche Wirkung haben. Von einem Optimierungsverfahren der Heizkennlinie mit Hilfe aller drei Parameter würde ich abraten. Meines Wissens gibt es bei keinem der drei großen Heizungshersteller ein derartig beschriebenes Verfahren, wobei ich aber zugeben muss, dass ich Vaillant nicht gut kenne.
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