Grundsätzlich finde ich nur Wasserfüllung für die Heizwasserseite der Wärmepumpe.
Kann man auch einen Frostschutz dazugeben, um bei Leitungsführung in ein zweites Gebäude die Gefahr des Einfrierens zu verhindern? Welches Mittel und bis zu welchem Prozentsatz?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Ja, die geringere Wärmekapazität und auch der verringerte Wärmeübergang bedürfen höherer Strömungsgeschwindigkeiten, um dieses Manko, das in meiner Abschätzung in etwa 7% ausmacht, auszugleichen.
Ich betrachte die Frage nach Kühlmittelnutzung für mich als ausreichend behandelt und geklärt und bedanke mich für die Antworten und den konstruktiven Input.
Hallo Niederberg,
um welche Wärmepumpe handelt es sich?
Viele Grüße
Flo
Wir planen gerade für die Anschaffung und haben die Vitocal 300-G BWC 301.C16 ins Auge gefasst.
Vielen Dank im Voraus
Danke, Ungeeignetes Füll- und Ergänzungswasser fördert Ablagerungen und Korrosionsbildung. Dadurch können Schäden an der Anlage entstehen. Hartes Heizwasser kann besonders auch zur Beschädigung des Heizwasser-Durchlauferhitzers führen. Dieser Wärmeerzeuger stellt Anforderungen an das Füll- und Heizwasser gemäß:
■ Informationsblatt-Nr. 8 des BDH und ZVSHK „Vermeidung von Betriebsstörungen und Schäden durch Steinbildung in Warmwasser-Heizungsanlagen“
■ VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ Gemäß DIN EN 1717 mit DIN 1988-100 muss das Heizwasser als Wärmeträgermedium zur Trinkwassererwärmung die Flüssigkeitskategorie ≤ 3 erfüllen. Wird als Heizwasser Wasser in Trinkwasserqualität benutzt, ist diese Anforderung erfüllt. Zum Beispiel beim Einsatz von Additiven ist die Kategorie des behandelten Heizwassers vom Hersteller der Additive anzugeben.
■ Heizungsanlage vor dem Füllen gründlich spülen.
■ Ausschließlich Wasser mit Trinkwasserqualität einfüllen.
■ Ausschließlich Füll- und Ergänzungswasser mit einer Wasserhärte < 3 °dH verwenden.
■ Kein Frostschutzmittel (z. B. Wasser-Glykolgemisch) im Heizwasser verwenden.
■ Anlage nicht mit chemischen Zusätzen, Additiven usw. betreiben.
Bei der richtigen Anwendung bzw. Verwendung von Rohrleitungen für eine unterirdische Verlegung, sind diese ausreichend gedämmt. Zudem sorgt die Frostschutzfunktion der Anlage dafür, dass es nicht zu einem einfrieren kommen kann. Diese kann bei Bedarf auch angehoben werden.
Was hat dein Fachbetrieb vorgeschlagen?
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für die Antwort.
Die VDI Norm ist klar (konzentriert sich auf Wasserhärte (Ablagerungen), Leitfähigkeit und ph-Wert (Korrosion), etc. und schliesst nicht explizit einen Frostschutz aus), bei der DIN EN 1717 mit DIN 1988-100 bin ich nicht so sicher, ob die einen Froschutzzusatz auf Ethylalkohol ausschliesst, da ja auch thermische Solaranlagen Trinkwasser aufheizen können. Daher sollte auch frostschutzgesichertes Heizwasser zugelassen sein.
Daher zurück zu meiner ursprünglichen Frage, ob es kategorisch ausgeschlossen ist, auf der Heizungsseite einen Frostschutz z.B. 20% Antifrogen N zu verwenden. (Die Leitungen im Boden sind sehr gut isoliert aber prinzipbedingt sind die Heizkörper im besagten Nebengebäude das eben nicht).
Vielen Dank im Voraus
■ Kein Frostschutzmittel (z. B. Wasser-Glykolgemisch) im Heizwasser verwenden.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mittlerweile habe ich der Viessmann Planungsanleitung entnommen, dass (Ethylen-)Glykolen ohne Zusatz von Inhibitoren nicht erlaubt sind; das entspricht in vollem Umfang dem Stand der Technik. Aber nahezu alle handelsüblichen Frostschutzmittel für Heizungs- oder Kühlanlagen wie z.B. Antifrogen N haben hochwirksame (Korrosions-)Inhibitoren bereits an Bord. Daraus schliesse ich, dass Frostschutz mit 20% Antifrogen N im Heizungswasser zwar nicht bevorzugt aber doch erlaubt sein sollte. Gibt es möglicherweise eine genauere Spezifikation der Inhibitoren oder der akzeptierten Wärmeträgerflüssigkeit?
Hierzu noch ein Auszug aus unserer Planungsanleitung "Grundlagen für Wärmepumpen" zum Thema Füll- und Ergänzungswasser.
■ Der Einsatz von Glykolen ohne ausreichende Inhibierung und Pufferung als Frostschutzmittel ist nicht erlaubt. Die Eignung eines Frostschutzmittels oder anderer chemischer Zusätze ist vom Hersteller nachzuweisen. Chemische Zusätze im Heizwasser erfordern einen höheren Überwachungs- und Wartungsaufwand. Herstellerangaben beachten. Für Schäden und Betriebsstörungen, die aufgrund ungeeigneter oder falsch dosierter Zusätze oder durch Wartungsmängel entstehen, übernimmt Viessmann keine Haftung.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für den detaillierten Auszug aus der Planungsanleitung, der mit meiner Information deckungsgleich ist. Basierend darauf gehe ich davon aus, dass eine 20% Zusatz von Antifrogen N zum Heizungswasser ok ist, und daher eingesetzt werden kann; ein Haftungsausschluss ist daher nicht wirksam. Ausserdem entnehme ich der Planungsanleitung auch, dass es keinen wirklich technischen Grund gibt, eine kontrollierte Zumischung zu unterbinden, wenn die Korrosionsfrage mit Inhibitoren mehr als erfüllt ist.
Wenn das so nicht ok ist, wäre es gut zu wissen, welche weiteren Nachweise bezgl. Inhibitoren ("sind vom Hersteller nachzuweisen!"), etc. noch von Ihrer Seite erforderlich sind.
Vielen Dank nochmals für Ihre Geduld.
Der Hersteller des Frostschutzmittels muss Ihnen bestätigen, dass es für den vorgesehenen Einsatz geeignet ist.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich werde mich nun mit dem Froschtschutzmittellieferanten auseinendersetzen und diese Bestätigung versuchen einzuholen.
Schlage vor unseren Dialog momentan noch offen zu lassen, bis ich den entsprechenden Response habe.
Ok für Sie?
Gerne kannst du hier darüber berichten.
Viele Grüße
Flo
Hat ein wenig gedauert, anbei aus dem Datenblatt von Clariant bezgl. Antifrogen N (Datenblatt):
"Antifrogen® N contains corrosion inhibitors that protect the metals of the
cooling and heating systems, even in combined systems, permanently
against corrosion and prevent the formation of boiler scale."
Das sollte als Eignung genügen, falls nicht, wäre ich an der erforderlichen Testprozedur interessiert und das Mittel freizufahren.
Viele Grüsse
Bedenke aber, dass die Wärmekapzität von deinem Wasser-Kühlmittel-Gemisch im Vergleich zu reinem Wasser geringer sein wird.
Es kann also schlechter die Wärme vom Verflüssiger abgeführt werden, bzw. müsste es durch einen höheren Massenstrom ausgeglichen werden.
Ja, die geringere Wärmekapazität und auch der verringerte Wärmeübergang bedürfen höherer Strömungsgeschwindigkeiten, um dieses Manko, das in meiner Abschätzung in etwa 7% ausmacht, auszugleichen.
Ich betrachte die Frage nach Kühlmittelnutzung für mich als ausreichend behandelt und geklärt und bedanke mich für die Antworten und den konstruktiven Input.