Hallo,
ich werde Anfang des Jahres eine PV-Anlage aufs Dach bekommen und möchte in diesem Zuge auch gerne den eigenen produzierten Strom für die Warmwassererwärmung nutzen.
Aktuell habe ich ein Gasheizung Rexola-trifferral (Typ RTF23) mit Warmwasser-Speicher VertiCell (Typ 3003 331). Den Warmwasser-Speicher würde ich gerne durch eine Warmwasser-Wärmepumpe ersetzen und habe mich bereits ein wenig eingelesen. Ich denke es kommt für uns (2 Erwachsene und 2 Kinder) eine Vitocal 262-A in Frage.
Was mir aber noch nicht ganz klar ist welchen Typ ich nehmen soll. Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich mir den Mehrpreis sparen und auf eine T2E setzen. Allerdings weiß ich nicht, ob diese ganzjährig das Wasser auf die gewünschte Temperatur (65°C) bringen kann ohne einen externen Wärmeerzeuger. Die Warmwasser-Wärmepumpe würde ich im Keller neben die Gasheizung stellen. Ich habe zwar noch nicht ganzjährig die Temperatur im Raum gemessen, aber ich denke dort sollte es in der Regel zwischen 10-25°C sein.
Gibt es denn Anhaltspunkte, ab wann bzw. wofür ich zu einer T2H greifen sollte. Wie gesagt, wenn ich nicht unbedingt muss, würde ich auf den Anschluss an die Gasheizung verzichten, ich möchte allerdings auch sicher sein, dass das Wasser z.B. im Winter auf Temperatur gebracht werden kann.
Ich freue mich über jegliche Infos und vielleicht kann auch jemand Vor- und Nachteile der beiden Typen aufzeigen. Bisher bin ich dies bezüglich hier noch nicht fündig geworden.
Vielen Dank
Bob
65 Grad WW-Temp ist höchst ineffizient. Wozu brauchst Du so eine hohe Temp?
Wenn der Raum im Winter nur 10 Grad hat und du die WP im Umlauftbetrieb hast, wird der Raum schnell nochmal 5-6 Grad kälter. Da schafft die WP ohne Heizstab keine 65 Grad mehr.
Wenn Du Außenluftbetrieb nimmst, geht es bei Minusgraden auch nicht mehr.
Ich habe die T2H und bin sehr froh, jetzt bei den niedrigen Außentemperaturen die WP abschalten und per Gas das WW erwärmen zu können. Per Gas kann man auch mal ganz schnell nachheizen bei hohem Verbrauch, das schafft die WP alleine deutlich langsamer (selbst mit Heizstab).
PV-Nutzung geht am einfachsten per Zeitprogramm tagsüber, z.B. von 9 - 18 Uhr. Im Eco-Modus zieht die 262-A nur ca. 350-400 W. Das kommt von den meisten PV-Anlagen auch bei Bewölkung runter.
Hi,
vielen Dank für die schnellen ersten Informationen/Erfahrungen und Entschuldigung, dass ich noch sehr unerfahren im Bereich Wärmepumpen bin. Ich dachte man sollte das Warmwasser auf 65 Grad heizen um in den Leitungen Legionellen abzutöten. Wenn ich das nicht brauche umso besser.
Auf wieviel Grad heizt du denn das Wasser bei dir auf?
Ich habe eben Mal ein Thermometer im Heizungsraum aufgestellt und konnte bei einer aktuellen Außentemperatur von -7 Grad im Heizungsraum 18 Grad messen. Doch nicht so kalt wie gedacht.
Ich habe verstanden, dass du über die Option, mit einem externen Wärmeerzeuger, sehr glücklich bist. Gibt es denn aber nicht irgendwo eine Info bei welcher Mindest-Raumtemperatur die WW-WP problemlos ohne einen externen Wärmeerzeuger auskommt?
Es scheinen ja einige auch eine T2E verbaut zu haben, allerdings sind die Umgebungswerte unbekannt.
Soweit ich mich erinnere soll die WP mit Zuluft bis -7 Grad noch 50 Grad WW-Temp schaffen. Die -7 Grad willst Du aber sicher nicht im Keller haben. Das ginge dann nur über Rohre von und nach draußen.
Bei Dir könnte das mit Umluftbetrieb gut funktionieren, wenn Deine Gasbüchse eh genügend Wärme abgibt. Dann könntest Du auch auf den Anschluss an die Gastherme verzichten.
Ich heize das WW auf 52-55 Grad. Das reicht für 3 ausgiebige Duscher am morgen und wir haben für den Rest des Tages noch ca. 40 Grad warmes Wasser. Legionellen sind im EFH in der Regel kein Thema, wenn der Speicherinhalt wenigstens alle 3 Tage durch den Verbrauch komplett ausgetauscht wurde. Zusätzlich auf wenig genutzte Leitungen, z.B. Gästebad, achten und die regelmäßig mal laufen lassen.
Hallo,
ich möchte Dir, und alle anderen, die mit dieser Idee "PV-Optimierung nur mit einer WW-WP" spielen. folgenden Beitrag als Denkanstoß zukommen lassen, um zu Verhindern, das später möglicher Weise eine herbe Enttäuschung/Ernüchterung erlebt wird.........:
lg
Guennie
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Wenn eine PV-Anlage montiert ist, liegt der verständliche Wunsch nahe, den selbst erzeugten Strom, auch für die Wärmepumpenheizung zu nutzen.
Immer wieder lese ich von der Idee, nur das Warmwasser (Trinkwasser). Bei PV-Überschuss, auf welchem Weg auch immer (Wärmepumpe, Zusatzheizstab u.s.w.) zu beheizen.
Die Idee ist durchaus nachvollziehbar, da dies die einfachste und somit kostentechnisch auch günstigste Möglichkeit ist, einen möglichen PV-Überschuss selber nutzbar zu machen.
Diese Idee ist jedoch meiner Meinung nach zu kurz gegriffen, und bei weitem nicht die Effizienteste Lösung. Warum dies so ist möchte ich nun veranschaulichen.
Hier ein kleines Rechenbeispiel - ich habe mir z.b. eine 8,5kWp PV mit einem 21 kW Batteriespeicher gebaut, regelungs- und messtechnisch in die Haustechnik integriert, somit sind dies Ergebnisse aus der Praxis - und somit echte gemessene Werte, mit folgender Konstellation:
Die Warmwasser-Beladung des 300L Puffer erfolgt so, dass bei 42 Grad die Wärmepumpe startet und auf 55 Grad hochheizt - egal wann - egal ob PV-Leistung vorhanden ist oder nicht - ist an der PV zufällig gerade Leistung da, wird diese genommen, ist die PV-Leistung zu wenig, kommt der fehlende Rest aus dem Batteriespeicher.
Die Wärmepumpe benötigt dafür ca. 10-11 kWh an elektrische Energie für die Warmwasserbereitung pro Woche für den 2 Personenhaushalt – das entspricht ca. 1,6 kWh pro Tag. (reine elektrische Energie - gerechnet ohne PV oder Batteriestrom)
Die 8,5kWp PV erzeugt bei mir im Sommer eine tägliche PV-Leistung im Schnitt von ca. 24kWh
Wenn man das jetzt ins Verhältnis setzt: - Sommerbetrieb: 24*7 = 168 kWh PV-Ertrag pro Woche, davon werden gerade mal 11 kWh pro Woche für die WW-Bereitung benötigt - das sind im Schnitt nur ca. 6,5% des PV-Ertrages, welches für die WW-Bereitung genutzt werden kann.
Im Umkehrschluss können somit 93,5% des PV-Ertrages nicht in den WW-Puffer geladen werden.
Eine "PV-Strom Optimierung" - nur zur WW-Bereitung bei PV-Überschuss ist somit ein sehr kleiner Gewinn.......
Dieses Rechenbeispiel aus meinen Anlagendaten, kann nun jeder für sich mal - als Basis zur Berechnung der jeweils eigenen individuellen Konstellation entsprechend umlegen, und dann überlegen, ob sich der notwendige Aufwand „PV-Optimierung alleine zur WW-Bereitung“ überhaupt je rückrechnet......
Völlig anders sieht das Ganze aus, wenn der PV-Überschuss zusätzlich z.b. für Fußbodenheizungskreise verwendet werden kann, indem anstelle einer WP die nur WW-Bereiten kann, gleich das komplette Heizsystem auf WP-Heizung umstellt.
Zusätzliches Problem: bei uns in Ö gibt es zb. bei reinen WW-Wärmepumpen keinerlei Förderung, bei der kompletten Umstellung von zb. Gas auf WP dafür sehr hohe Förderungen.........was die Anschaffung einer reinen WW-Wärmepumpe von der Rentabilität her zusätzlich verschlechtert........
Bei einer kompletten Umstellung auf eine WP-Heizung hast zusätzlich zum Förderbonus folgende Vorteile, die Du bei einer reinen WW-WP nicht hast :
Wenn – sobald die Heizperiode beginnt, z.b. am Nachmittag bei PV-Überschuss mit etwas mehr Vorlauftemperatur die FBH "überladen" werden, und auf diese Weise der Estrich sozusagen als „Kachelofen“ verwendet wird.
In der Nacht wird durch diese Überladung das Haus, alleine durch die Energie aus dem Estrich warmgehalten, und die Wärmepumpe kann in dieser Zeit (wo kein PV-Strom verfügbar ist) komplett ab geschalten werden.
Oder im Winter kann auf diese Weise aus Frostschutz / Taktungsgründen an der min. Leistung der Wärmepumpe durch die Nacht gefahren werden. Dies macht die Wärmepumpe dann auch von selber, da ja die Raumtemperatur, bzw. Speichertemperatur aus dem Estrich dafür "warm" genug ist.
Ergebnis vor der Komplettumstellung :
bisherige Heizkosten Gas: 1700.- € / J + Strom für den Haushalt : ca. € 700.-
Ergebnis nach der Komplettumstellung 8kwp PV / 21kW Speicher / WP-Heizung:
Heizkosten 0 € + Stromüberschuss Vorausberechnete Vergütung aktuell ca. € 2000.- / J
Das Ganze ist zwar "sehr begrenzt" auch mit der internen Wärmepumpenregelung möglich, z.b. mit der Heizwasserpufferanhebung, bzw. der Raumtemperaturanhebung bei PV-Überschuss usw.
Die WP-internen Möglichkeiten sind dafür aber eher sehr einfach auf "es Geht, und ist recht einfach zu Parametrisieren“ ausgelegt. Eine Optimale Regelung sieht dann doch etwas anders aus, und ist auch wesentlich aufwändiger......
Möchte man eine "optimale PV-Nutzung" im Heizungssystem bleibt derzeit leider nichts anderes übrig, als sich diese Regelung selber zu "basteln", oder um teures Geld Maßschneidern zu lassen. Ist Hardware und Softwaretechnisch ein ziemlicher Aufwand, aber wenn es funktioniert, dann hat man dafür eine optimale Nutzung der PV-Energie - und braucht dafür nicht einmal tief in die WP-Leistungsregelung (Leistungsreduzierung etc.) eingreifen......
Warum die WP-Hersteller solche verbesserten Regelungen noch nicht direkt in deren Software implementiert haben, ist für mich nicht nachvollziehbar......Entsprechende "Messsignale" sind ja auch jetzt bereits problemlos über den Datenbus integrierbar, somit scheitert es letztendlich nur an den entsprechenden Software-Bausteinen in der WP-Regelung, bzw. an einem gemeinsamen standardisiertem Datenprotokoll zwischen Wärmepumpenherstellern, und der PV-Wechselrichterhersteller........
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Hi, super. Danke schon einmal für deine Meinung. Wenn ich natürlich auf den Anschluss an die Gastherme verzichten kann, wäre das top. Hier will ich aber auch sicher sein, dass ohne Gastherme die Warmwasser-Wärmepumpe noch ihren Job machen wird.
Ich hoffe Mal es meldet sich noch jemand, der mit der Warmwasser-Wärmepumpe des Typ T2E schon Erfahrungen mit ähnlichem Aufstellort und Umluftbetrieb hat. Optimal wäre es natürlich, wenn sich dazu auch noch ein Experte von Viessmann äußern könnte.
Zwischen der T2H und T2E ist im WP-Betrieb kein Unterschied. Ich betreibe meine T2H im Abluftbetrieb (außer im Sommer, wenn ich die kühle trockene Luft im Keller haben möchte). Ich lasse sie laufen, bis die Raumtemperatur über die kalte Außenluft, die durch ein Kellerfenster nachströmt, auf minimal 5-6 Grad abgekühlt ist. In dieser Betriebsart erreicht die WP problemlos innerhalb von 3-5 Std. im Eco-Modus die Soll-Temp von 55 Grad (manchmal auch 60 Grad, wenn Besuch kommt und wir mehr Bedarf haben). Im reinen Umluftbetrieb wird das genauso funktionieren, vermutlich sogar etwas effizienter, weil die Raumluft bei Dir durch die Gasheizung wärmer ist.
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