Hallo zusammen,
bei uns arbeitet seit letzten Freitag eine Vitocal 250a 10kw. Leider liefen einige Dinge bei dem Umbau unsere Heizanlage schief. Ich würde gerne einige Fragen an die hier im Forum vertretenen fachkundigen Leser richten. Kurz eine kleine Information zu unserem Objekt.
Gebäude aus dem Jahr 1970 mit 280qm beheizte Wohnfläche komplett mit Heizkörper . Im Jahr 2013 mit WDVS, 3fach verglasten Fenstern und eine Dachbodendeckendämmung energetisch saniert worden. Heizlastbrechnung ergab 11,3 kw bei NAT -10,8C. 2 Module Solarthermie und eine 24,57kw PV Anlage inklusive 15kw Speicher sind vorhanden. Wir sind ein 5 Personen Haushalt.
Nun zu unserem Problem. Es wurde laut Angebot, welches von uns unterzeichnet wurde, eine Vitocal 10kw mit 300 Liter Heizwasserpufferspeicher und einem 300 Liter Warmwasserspeicher der Firma Cosmo angeboten. Montags wurde beide Speicher geliefert und am selben Tag wieder von den Monteuren mitgenommen, da angeblich falsch bestellt. Ein Pufferspeicher hatte keine Anbindung für unsere Solarthermie. Mittwochs wurde ein neuer Speicher geliefert. Ein 500liter Pufferspeicher der Firma Cosmo und es wurde eine FriWa Station der Firma Cosmo verbaut. Alles ohne vorherige Aufklärung darüber, warum diese Schritte unternommen wurden. Aktuell ist leider immer noch ein falscher Pfufferspeicher verbaut, da die Anbindung an die Solarthermie fehlt. Er soll noch getauscht werden.
Wir stehen jetzt als Erdkunden da und wissen leider nicht, ob alles das bei der Installation geändert wurde auch im Sinne der Effizienz unserer Anlage passiert ist. Wir wollten eine niedrige Vorlauftemperatur nutzen um unsere Heizung effektiv zu betreiben. Ich habe aber Zweifel, ob der 500l Pufferspeicher mit FriWa Station diesbezüglich die optimale Lösung ist. Unser Warmwasser erreicht im Puffer keine 40 grad Celsius obwohl 48 grad eingestellt sind. Das Haus wird warm genug, sogar zu warm, da unsere ViCare Thermostate falsch montiert wurden und die Heizkörper dauerhaft heizen. Ein hydraulischer Abgleich wird laut Installateur automatisch durch die Thermostate gemacht.
Ist der Wechsel von 2 Pufferspeicher (Heizung und Warmwasser) zu einem großen Pufferspeicher mit FriWa Station energetisch sinnvoll? Wir haben trotz Nachfrage keine Erklärung hierfür bekommen.
Vielen Dank fürs lesen und eure Ratschläge.
Gruß Bernhard
Hallo Bernhard,
wenn der Platz es zulässt, empfehle ich, auf eine zwei Speicherlösung zu gehen. Andernfalls ist es so, dass die Anlage häufiger Warmwasser macht, als für den Heizbetrieb zu starten. Nicht falsch verstehen, so ein System funktioniert und ich kann mir auch vorstellen, warum es gewählt wurde. Mit einem Kombispeicher kann die Solarthermie auf einfachem Weg für die Warmwasser- sowie Heizungsunterstützung sorgen. So habe ich es auch bei meinem System umgesetzt.
Damit die Anlage aber nicht nur in der Warmwasserbereitung hängt, habe ich die Zeiten so angepasst, dass Warmwasser nur dann bereitet wird, wenn es auch benötigt wird. In unserem Fall waren das zweimal und mittlerweile einmal am Tag. Der Grund dafür ist die PV-Anlage, sodass einmal mitten am Tag das Warmwasser bereitet wird. All dies muss natürlich auch immer mit dem jeweiligen Komfortwunsch einhergehen. Wird außerhalb der Zeiten Warmwasser benötigt, wird die Einmalwarmwasserfunktion aktiviert. Mittlerweile haben sich auch alle daran gewöhnt, dass man dann eben ca. 20 Minuten (je nach Jahreszeit) warten muss, bis das Wasser ausreichend warm ist, sollte die Speichertemperatur nicht ausreichen. Von April bis September ist in der Regel eh ausreichend Warmwasser vorhanden und die Wärmepumpe läuft nicht mehr.
Deine Frage danach, ob es energetisch sinnvoll ist, lässt sich demnach nicht pauschal beantworten, da es immer vom Nutzungsverhalten abhängig ist. Soll die Solarthermie für Heizen und Warmwasser genutzt werden, wird die Umsetzung bei zwei Speichern auch zusätzliche Kosten verursachen.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für deine schnelle Nachricht Flo.
Ich werde mich wohl noch einmal mit dem Anlagenplaner kurzschließen müssen. Bei dem Vorort Termin hat er keinerlei Änderungen der eigentlichen Planung angesprochen.
Ich habe nur bedenken bzgl. der Effizienz, da der Pufferspeicher ja permanent die Temperatur von 50°C für die Frischwasserstation bereithalten muss. Wir haben unsere Vorlauftemperatur schon soweit abgesenkt wie möglich um die Räume noch auf ausreichend Temperatur zu halten.
Aktuell schafft es der Pufferspeicher nicht das Warmwasser auf Temperatur zu bringen. Maximal 38-40°C schafft er. Ich weiß nicht ob es mit dem "dauerheizen" der Räume zusammenhängt. Die Wärmepumpe an sich ist sehr leise und bei den momentanen milden Temperaturen auch recht effizient aber das Pufferspeicherproblem mit nicht warm werden des Wassers ist sehr ärgerlich.
Viele Grüße
Bernhard
Wenn möglich lass den Speicher gegen zwei Separate tauschen und bestehe auf Viessmann Komponenten, die nach einem Viessmann Schema verbaut werden. Mit einer Friwa wirst du bei 5 Personen, die vielleicht mal gleichzeitig duschen/baden möchten nicht glücklich.
VG
Meine Meinung: eine Friwa ist ein elender Energiefresser. Gerade,weil man wesentlich mehr Heizwasser mit höherer Vorlauftemperatur bereithalten muss,als man an WW überhaupt entnehmen könnte.
Wenn das so bleiben soll,sollte in den Puffer unbedingt ein Heizstab verbaut werden. Das schont die WP .
Eine Zwei Speicherlösung ist vorzuziehen. Wobei bei einer Heizung mit Radiatoren ein Puffer auch entbehrlich wäre.
Hallo Bernhard,
vielleicht ist die Auslieferkonfiguration noch nicht berichtigt.
Im Auslieferungszustand ist eine Temperaturbegrenzung von 40° eingestellt damit bei eventueller Fußbodenheizung kein Schaden an dieser durch zu hohe Temperatureinstellung entsteht.
Da kannst du dann in der App einstellen was du willst.
Der Parameter ist auf Seite 102 der angehängten Datei zu finden - Maximalbegrenzung
Die WP selbst sollte die gewünschte Temperatur eigentlich problemlos schaffen falls nicht noch weitere Einstellungen zu korrigieren wären.
Das Kennwort für Servicemenü ist
viservice
Und wie die beiden Vorredner schon mitteilen ist Friwa nicht die ideale Konfiguration.
Gruß Karl
Hallo Franky,
das ist genau die Sorge, die wir haben. Wenn wir aktuell lediglich ~32-35 Grad bei 10 Grad Außentemperatur für unsere Wohnräume zum heizen brauchen, muss doch trotzdem die Wärmepumpe 50Grad im Pufferspeicher erzeugen. Mein Gedanke wäre, ähnlich wie bei Flo, das bei zwei Speicher tagsüber der Warmwasserspeicher auf ~ 55 grad aufgeheizt wird und dann wenn es kühler wird, die Wärmepumpe die Heizung bedient. Ich denke nicht , dass wir bei -10 Grad die 45Grad Vorlauftemperatur überschreiten.
Schreibt Viessmann nicht zwingend einen Pfufferspeicher vor? Ich dachte ich habe diesbezüglich etwas gelesen.
Hallo Guru,
Vielen Dank für deine Antwort bzgl. der maximalen Wassertemperatur. Das könnte tatsächlich sein, dass die Pufferspeichertemperatur begrenzt ist. Ich schaue es mir gleich mal im Service Menu an.
Vielen Dank
Wozu der Aufwand für 2 Solarthermie Module ?
Mit 25KWp PV sollte die Vitocal fast den ganzen Tag laufen können.
Ein Heizwasser Puffer Speicher um noch ein paar KWh parken zu können.
Wenn die Batterie voll ist und der Stromverbrauch im Haus gering ist.
Mit Mischern vor den Heizkreisen um den Speicher auch mit wärmeren Wasser füllen zu können.
Es sei denn die PV ist älter und bekommt noch hohe Einspeisevergütung.
Eine BWWP ist auch sinvoll, der kleine Stromverbrauch geht immer auf PV.
Und die die 10KW WP muss kein 60 Grad warmes Wasser bei niedrigen Außen Temperaturen machen.
Gruß Frank
Naja, wir haben 2013 bei unserer Sanierung diese Module benötigt um unseren Energiebedarf der Heizung zu reduzieren. Sie waren zu teuer um sie 12 Jahre später einfach rauszuwerfen. Der Aufpreis für einen neuen Warmwasserspeicher war überschaubar. Der alte Speicher hatte bereits 26 Jahre gedient.
Die PV ist neu. Normalerweise schafft sie den Bedarf der WP bei den aktuellen Wetterverhältnissen. Leider habe ich durch die bisherige kurze Betriebszeit noch keinen Vergleich zum Verbrauch der Wärmepumpe. Wird sich den Winter über zeigen. Eine BWWP kommt leider nicht mehr in Frage.
Ich werde die Anfrage auf Änderung zum eigentlichen Angebot erfragen welches wir unterzeichnet haben. Sicher wird der Heizungsbauer auf seine Ausführung pochen, aber wir haben keinerlei Aufklärung über die Veränderungen bekommen. Das finden wir nett formuliert „sehr unglücklich“ .
Vielen Dank für deine Hilfe Frank