abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Wie bei kostenlosem Strom Laufzeit Verdichter verlängern

Hallo,

habe eine Wärmepumpe Vitocal 300-G BW 301 mit Steuerung W01C. Die beheizt über ein 2-Wege-Ventil entweder Warmwasserspeicher oder Heizpufferspeicher.

Mittlerweile haben wir eine PV-Anlage an dem Stromkreis der Wärmepumpe. Geld gibt's für das Einspeisen mittlerweile eher wenig, deshalb würde ich gerne - solange die Sonne scheint - mit dem kostenlosen Strom gerne den Heizpuffer länger aufladen lassen, als im Standardfall.

 

Grundsätzlich wäre es am besten, wenn man dafür Parameter ändern kann, über den die Hausautomation per API auf die WP-Steuerung zugreifen kann. Denkbar wäre aber auch ein Schalteingang. Hier hört sich "externe Anforderung" für mich vielversprechend an. 

Wenn das alles nicht geht, sollte zumindest ein manuelles, temporäres Verstellen der Werte möglich sein.

 

Versucht habe ich bereits, den Parameter 7209 "Ausschalthysterese Heizwasser-Pufferspeicher" auf einen höheren Wert als momentan 5,5°C zu stellen. Das klappt zwar (sowohl manuell als auch über die API), allerdings  ist es so, dass der Verdichter stoppt, kurz nachdem der Wert geschrieben wird. Das soll natürlich nicht sein, der Verdichter soll weiterlaufen.

 

Welche Möglichkeiten gibt es hier, die Laufzeit des Verdichters temporär zu verlängern und den Heizpuffer auf eine höhere Temperatur aufzuheizen bei Sonnenschein?

Welche Möglichkeit gibt es darüber hinaus, die Aufheizung des Heizpuffers auf Wunsch manuell anzustossen, auch wenn Außentemperatur oder Heizpuffertemperatur gegen einen automatischen Start sprechen?

7 ANTWORTEN 7

Hallo io2345,

 

gibt es bei der Regelung deiner Wärmepumpe die Parametergruppe Smart Grid und wenn ja, lässt sich der Parameter 7E80 auf 4 stellen?

 

Viele Grüße
Flo


Berechnen Sie Ihre persönlichen Einsparmöglichkeiten mit einer individuellen Energielösung von Viessmann – inklusive erstem Preisvorschlag & individueller Erstberatung.
Jetzt System konfigurieren

Hallo Flo_Schneider und Danke für die Rückmeldung,

den besagten Punkt gibt es, er trägt die Bezeichnung "Freigabe Smart Grid" und den Wert habe ich eben von "0" auf "4" umgestellt. Wie geht's weiter?

Über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) herstellt.


Hinweis:
-  Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
-  Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.


Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:


■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb


■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).


■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“


- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.


■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“


- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.
 

Viele Grüße
Flo


Berechnen Sie Ihre persönlichen Einsparmöglichkeiten mit einer individuellen Energielösung von Viessmann – inklusive erstem Preisvorschlag & individueller Erstberatung.
Jetzt System konfigurieren

@io2345 

>>gerne den Heizpuffer länger aufladen lassen,

erst mal ein naheliegender Gedanke.

 

ein Haus mit 150m2 FBH hat ca 10m³ Estrich in dem die FBH liegt.

Der Estrich kann ungefähr so viel Wärme speichern wie 5000l Wasser.

Wie groß ist dein Puffer ? 200l?

 

Durch einfache Erhöhung der Vorlauftemperatur um 2-3K kannst du mehr bzw. zusätzlich zum Puffer speichern, bei besserem COP, als wenn man versucht den Puffer um 20K zu erhöhen.

 

Teste das mit SG-Ready,  das ist relativ simpel umzusetzen, ist aber auch relativ unflexibel.

Wenn du sowieso schon eine HA hast kann man da auch noch mehr Grips reinstecken.

 

VG 

Danke für die Informationen.

Die Frage, wie man eine Beheizung unabhängig von externen Parametern starten kann, ist damit beantwortet. Im Detail gibt es noch Verständnisfragen bzw. Klärungsbedarf.

Mein erster Gedanke war, dass es dann am einfachsten wäre, im angesprochenen Fall von überschüssigem PV-Strom die drei Kontakte X3.1 , 216.1 und 216.4 zu verbinden. Der Verdichter sollte dann starten und zunächst den Warmwasserspeicher auf "Max. Warmwassertemperatur 6006" aufheizen.

Ich muss nun hinzufügen, dass der Warmwasserspeicher eine Solarthermieanbindung hat. Wenn überzähliger PV-Strom vorhanden ist, ist somit ohnehin eine WW-Beheizung gegeben. Es wäre deshalb wünschenswert, wenn stattdessen der Heizpuffer beschickt werden würde.

Lässt sich der WW-Vorrang bei SG-Betrieb gesondert steuern, oder lässt sich alternativ eine andere WW-Max.-Temperatur bei SG-Betrieb einstellen?

Hierfür ist offenbar der andere Modus gedacht, bei dem nur X3.1 und 216.1 verbunden sind. Allerdings müsste ich dann anstatt einer Sollwertanhebung WW (7E91) eher eine Sollwertabsenkung benötigen. Lassen sich denn negative Werte für diesen Parameter einstellen?


Und noch eine weitere Frage in Zusammenhang mit der Antwort von qwert089 (vielen Dank dafür!): An anderer Stelle hatte ich auch vorher schon mal irgendwo gelesen, dass man einfach nur die Soll-Raumtemperatur temporär hochstellen kann, um die Laufzeit des Verdichters bei Heizpufferbeladung zu verlängern. Welche Vor- oder Nachteile hat diese Methode?
Der Heizpuffer hat übrigens 1000 Liter.

>>Welche Vor- oder Nachteile hat diese Methode?

falls vorhanden, musst du  die Einzelraum Regler in der Zeit auch hochstellen .

Dadurch wird mit einer gewissen Verzögerung zwar auch die Raumtemperatur höher, dadurch kann man aber auch die Baumasse als zusätzliche Puffer nutzen.

 

Dann musst du den Puffer um 5K wärmer machen um die gleiche Energiemenge wie mit 1K in der FBH zu speichern. Bei ca 15% höherem Stromverbrauch über den Puffer, wegen der höheren Temperatur.

 

VG 

 

@qwert089 

 

Das mit dem Estrich als Energiespeicher und somit niedrigere Vorlauf-Temperatur ist mir bewusst und ein ToDo, siehe hier:

 https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Fragen-zu-Umbau-von-WP-Anlage-mit-Heizpu...

Dauert allerdings noch etwas, bis das umgesetzt wird.

 

Der höhere Stromverbrauch spielt in dem Fall keine entscheidende Rolle, da es ja um überschüssigen Solarstrom geht. Also lieber gratis den Puffer aufheizen als später für um die 30Ct./kWh