Hallo liebes Forum!
Ich bin gerade am Überlegen, wie ich meine Vitocal 250-a am besten in meine Bestandsheizung integriere.
Aktuell haben wir eine Gastherme (kommt weg, bzw. wird durch die Vitocal 250-a ersetzt), welche 2 Stockwerke bedient mit jeweils einer Pumpengruppe (gemischt). Beide Stockwerke besitzen nur FBH und ERR Regler.
Laut meinen Installateur brauche ich einen Pufferspeicher damit sich die 2 Mischer + Wärmepumpe nicht gegenseitig stören.
Ich hätte jetzt folgende Varianten im Internet gefunden.
1.) alle Mischer und ERR raus und die WP direkt mit den zwei Stockwerken verbinden. Aus Energiesicht wahrscheinlich am besten. Setzen einen sehr guten hydraulischen Abgleich und Einstellung der Durchflüsse voraus.
2.) mit externen Pufferspeicher (Empfehlung von meinem Heizungsbauer und glaube ich auch von Viessmann)
laut Forum und Hydraulikplan Schema kann ich dann einen ungemischten Heizkreis und 3 gemischte HK anschließen.
Hier habe ich noch die Frage, ob ich meine bestehenden Mischer verwenden kann bzw. ob und welches Erweiterungsset ich dann noch von Viessmann benötige.
Vorteil durch den Speicher ist wahrscheinlich, dass bei "minimal" Anforderung weniger getaktet werden muss.
Variante 3: mit 2 integrierten HK (2c Version):
Über die 2C Version habe ich leider schon schlechte Sachen gelesen. Ich hätte da ein Stockwerk auf HK 1 gelegt und das zweite Stockwerk auf HK 2.
Außerdem habe ich gelesen, dass es eine minimale Deltatemperatur zwischen HK 1 und HK 2 geben muss (~ 5 Grad). Nach dem ich zwei mal eine FBH drinnen habe die ähnlich gut ist, weiß ich nicht ob ich weniger als 5 Grad zwischen HK 1 und HK 2 habe.
Leider habe ich das bei dem Hydraulikschema auch nicht herausgelesen (siehe Screenshot im Anhang).
Gibt es sonst noch Ideen, Anmerkungen auf was man aufpassen sollte?
Ich würde auch gerne die Stockwerke abschalten/deaktivieren können, falls einmal nicht bewohnt.
Danke Christian
Hallo Christian,
wenn es möglich ist, alles über einen Kreis zu regeln, dann solltest du dies tun. Ist es vorgesehen, dass die Stockwerke unabhängig voneinander geregelt werden sollen, wird bei der normalen Variante in jedem Fall ein Pufferspeicher benötigt. Was die Steuerung der Mischer betrifft, wird mindestens je Mischer ein neues Modul für die Ansteuerung benötigt. Hier empfehle ich dir auf den Rat und die Erfahrung deines Fachbetriebes zu hören, dieser kann bestimmt auch ein Beratungsgespräch mit der für ihn zuständigen Verkaufsniederlassung vereinbaren.
Viele Grüße
Flo
OK danke für deine Rückmeldung.
Aktuell tendiere ich eh zu der Variante mit Pufferspeicher.
Was mich etwas stört, ich muss meine alten Mischer rausschmeißen und das Erweiterungsmodul von Viessmann für die Mischer reingeben.
In 20 Jahren neue WP, neuer Hersteller --> wieder alles tauschen. Oder kann man die Mischer dann immer wieder verwenden.... ich vermute einmal nicht.
Danke Christian
Eine neue Pumpe wird es in jedem Fall ebenfalls werden, von daher würde ich den Mischermotor auch mit neu machen, vor allem, weil du dann eine passende Divicon (Pumpengruppe mit Mischermotor und Modul) nehmen kannst. Ob der alte noch in Ordnung ist, muss dein Fachbetrieb vor Ort prüfen.
Viele Grüße
Flo
Eine Frage habe ich jetzt trotzdem noch.
Bei mir dient der externe Puffer ja mehr oder weniger als hydraulische Weiche, weil die Puffergröße im Vergleich zur FBH ja doch sehr gering ist. Könnte man dann nicht gleiche eine hydraulische Weiche verwenden?
Einzigen Vorteil den ich sehe ist, dass ich den Puffer laden kann und dann bei Minimalanforderung weniger Takten muss.
Danke Christian
Bei einer hydraulischen Weiche ist der Inhalt schon sehr gering und wenn die Abnahme der Heizkreise nicht größer ist, kommt es immer zu einem extrem hohen Taktverhalten.
Viele Grüße
Flo
Hallo Christian!
Auf keine Fall Schema 2 oder 3 ohne eine Not benutzen. Viel zu komplex, fehleranfällig und ineffizient. Schema 1 ist ganz klar zu bevorzugen weil kostengünstiger und effizienter, wobei ERRs bei richtigem Abgleich nicht "runter" müssen. Sie sollten halt nur meist bzw. in der Mehrzahl offen sein (siehe auch flow30 Prinzip)
Im Übrigen ist ein Heizpuffer fürs Takten der WP bei einer FBH entweder irrelevant oder Energieverschwendung. Die Wärmekapazität des Puffer ist bei gleichem dT halt nur ein Bruchteil der FBH oder der Puffer benötigt eine beträchtliche Übertemperatur (siehe auch Wärmekapazität: Wissen, was gut Wärme speichert).
Wenn der HB nicht ohne Speicher bauen will, dann soll er das Viessmann Schema mit Überströmventil und seriellen 46l Speicher im HK-Rücklauf verwenden. Dieses hat auf die Effizienz keine große Auswirkung und macht in hoffentlich glücklich.
Gruß Gwyn
PS: Das sollte dann auch kompatibel mit zukünftigen WPs sein.
Hallo Christian!
Bei einer hydraulischen Weiche ist der Inhalt schon sehr gering und wenn die Abnahme der Heizkreise nicht größer ist, kommt es immer zu einem extrem hohen Taktverhalten.
Das stimmt natürlich. Der Durchfluss in der FBH muss passend zur WP und die Heizleistung passend zum reellen Wärmebedarf sein, so dass dieser FBH die zur Verfügung gestellt Wärme auch immer abnehmen kann. Der Heizungsbauer muss also vor der Entscheidung für eine WP die Heizlast und die Hydraulik korrekt berechnen und sicherstellen, dass die Hydraulik der WP zur FBH passt.
Passt die Hydraulik der WP nicht zur FBH ist alles Weitere nur Basteln an einem bereits kaputten System. Bitte bei der Planung vermeiden.
Das Takten wird bei korrekter Hydraulik vor allem durch den Abgleich und genügend offene Ventile verhindert. Dieses sorgt dafür, das möglichst alle HKs synchron und gleichmäßig Wärme aufnehmen. Je synchroner und gleichmäßiger die Wärmeaufnahme auf alle Räume entsprechend des Bedarf verteilt ist, desto länger wird der Takt und die folgende Pause.
Bei meiner mit 11,4kW etwas überdimensionierten WP (Heizlast ist nur 8,8kW) komme ich in den Übergangszeiten trotzdem zu genau einem Takt pro Tag weil die Hydraulik stimmt.
Gruß Gwyn
Super danke für die Tipps.
Dann werde ich es wirklich mit Variante 1 (ohne Puffer und Mischer) probieren.
Was kann schon worst case mäßig passieren? Das ein Stockwerk ein bisschen heißer wird und das andere kälter.... und dann drehe ich einfach bei den Volumenstromventilen, dass es passt. Bei 2 Mal Fussbodenheizung denke ich mir da jetzt wirklich nichts.
Gibt es sonst noch etwas zu beachten bzw. was ich mir ansehen muss? Mindestvolumenstrom bzw. Restförderhöhe? Nicht das ich beide Mischer mit Pumpe rausgebe und dann schafft die Pumpe in der Wärmepumpe nicht mehr den Durchfluss.
Danke Christian
Hallo Christian!
Gibt es sonst noch etwas zu beachten bzw. was ich mir ansehen muss?
Jede Menge, aber irgendwas muss ja auch dein HB machen ...
Mindestvolumenstrom bzw. Restförderhöhe?
Ja, Mindestvolumenstrom und Restförderhöhe müssen für deine FBH passen. Letztere sollte bei 2 Stockwerken aber weniger ein Problem sein.
Prüfe ruhig auch noch mal die Machbarkeit einer Sole-WP. Diese gewöhnlich deutlich effizienter und auch langlebiger als eine LW-WP. Da sich die COP-Kennwerten auf den Kühlkreis konzentrieren fallen bei der Betrachtung die Aufwände für den Betrieb der restlichen Komponenten heraus, und diese sind bei LW-WP oder WW-WP deutlich höher als bei Sole-WPs.
Gruß Gwyn