Hallo liebe Community,
wir sind aktuell in der Auswahlphase einer Wärmepumpe. Eine Heizlastberechnung wurde bei uns schon durchgeführt mit dem Ergebnis einer Norm Heizlast von 14,5 kW bei NAT -9 Grad.
In der Heizlastberechnung wird vom Energieberater eine Wärmepumpe mit 13,77 kW bei einem Bivalenzpunkt von -7 Grad ausgelegt.
Wir haben nun ein Angebot mit der Vitocal A 250 - 16 bekommen. Nun habe ich mir mal die Kennlinien der A16 und der A13 angeschaut und die jeweiligen Daten in die Diagramme eingetragen.
Dunkelgrün = Normheizlast 14,5 kW
Hellgrün = Vermutliche reale Heizlast 12,5 kW
(von mir geschätzt da durch thermische Erträge wie Sonne oder elektronische Geräte ja auch schon wärme ins Gebäude gebracht wird. Normheizlast -15% hab ich hier angenommen)
Lila = Bivalenzpunkt
Rot = Gebäudekennlinie mit Normheizlast
Blau = Gebäudekennlinie mit real Heizlast
laut meinem Verständnis würde die A13 deutlich besser passen als die A16. Der Bivalenzpunkt würde bei beiden um die -5 Grad betragen und die max. Leistung der beiden ohne Heizstab hat nur einen unterschied von ca. 0,5 kW in der Spitze.
Aber die untere Taktgrenze ist bei der A13 deutlich weiter im Plus. Die A13 würde demnach erst bei 8-10 Grad anfangen zu Takten. Die A16 schon bei 3-4 Grad.
Uns wird laut Angebot ein Heizungspuffer von 400L eingebaut werden sowie einen Warmwasserpuffer von 300L. Würde bei der A16 der 400L Puffer das Takten soweit verhindern das man damit in den Bereich der 13 kommen würde? Was für Gründe könnte es noch geben die 16 der 13 vorzuziehen?
Als Info noch dazu: Zweifamilienhaus mit 2 Wohnungen a 150 qm Wohnfläche. 5 Personen, nur Heizkörper keine Fussbodenheizung. Vorlauf von max. 50 Grad.
(wurde mit der aktuellen Gasheizung die letzten 2 Winter schon getestet. Eventuell auch 45 Grad möglich wenn ein paar 22er gegen 33er getauscht werden würden).
Lg Der Bremer
Hallo,
>Würde bei der A16 der 400L Puffer das Takten soweit verhindern das man damit in den Bereich der 13 kommen würde?
z.B. der Betriebspunkt 10 Grad AT
A13: die Maschine hat ca 0,5 kW mehr min Leistung, als das Gebäude bei 10 Grad braucht.
Schätzung: die Heizkörper +Rohrleitungen haben 200l Wasserinhalt (Voraussetzung, alle HzK sind in Benutzung)
Abschalt-Hysterese 5K, kein Puffer.
um 200l um 5K wärmer zu machen braucht man 1,1 kWh
Nach Erreichen der Sollvorlauftemperatur läuft sie noch ca 1h bis sie abschaltet
A16: die Maschine hat ca 5 kW mehr min Leistung, als das Gebäude bei 10 Grad braucht
200l im System + 400 l Puffer
um 600l um 5K wärmer zu machen braucht man 3,4 kWh
Dauer um auf 5K zu kommen, ca 40 Min.
ist das so weit verständlich?
VG
Also wir haben etwas mehr Fläche, insgesamt 18 HZK (Niedrigtemperatur) und die A 13 passt perfekt.
erst bei 6-7 Grad fängt sie an zu Takten, trotz Puffer. Ist aber alles im Rahmen.
Knapp 4 Wochen im Einsatz, 400 Stunden, 100 Starts.
Ich würde die Große außen vor lassen.
@qwert089 schrieb:
Abschalt-Hysterese 5K, kein Puffer.
um 200l um 5K wärmer zu machen braucht man 1,1 kWh
Nach Erreichen der Sollvorlauftemperatur läuft sie noch ca 1h bis sie abschaltet
ist das so weit verständlich?
leider nicht so ganz.
die A13 ohne Puffer wie von dir beschrieben hat bei AT 10 min. ca. 3,x kW laut Diagramm.. Bei 1,1 kWh für 200 Liter 5k Anhebung wären die 200 Liter in ca. 20 min aufgewärmt.
oder mache ich da jetzt einen Denkfehler?
Ja die hat 3,x kW
Das Haus nimmt 2,5 kW ab. Sind 0,5 kW übrig, die irgendwo hin müssen.
Stimmt mein Fehler:
1,1 / 0,5 sind ca 2h sorry
VG
Wie belastbar ist denn die Heizlastberechnung des Energieberaters? Passt diese zu deinen historischen Verbräuchen? Du selbst setzt pauschal eine niedrigere reale Heizlast an. Auch wenn die untere Modulationsgrenze im Diagramm der A13 in der Praxis nicht erreicht wird, liegt sie bei der A16 noch ein ganzes Stück höher. Die A16 bekommt ihre Leistung nicht los, wenn der Wärmebedarf dann deutlich darunter liegt. Ein 400l Speicher rettet dich zwar vor zu häufigem Takten, aber die A13 würde das dann selbst ohne Speicher nicht tun. Wenn die reale Heizlast eher bei deiner Annahme von 12,5kW liegt, würde ich in jedem Fall die A13 nehmen. Selbst wenn dann doch mal stundenweise der Zusatzheizer zum Einsatz kommt, wirst du das in der Gesamtbilanz kaum merken. Häufige Verdichterstarts sind auch nicht förderlich für die JAZ.
meine historischen Verbräuche sind 36000-38000 kWh Gas gemittelt auf die letzten 4 Jahre. Seit letztem Jahr haben wir noch eine Klimaanlage in einem der Wohnzimmer und in 2 Schlafzimmern die aber nur zum Kühlen im Sommer verwendet werden. Das Multisplit Aussengerät hat eine Leistung von 8,8 kW. Damit könnte ich in der übergangszeit zumindest das Wohnzimmer beheizen was aber in der Praxis nicht gemacht wird. Die Heizlastberechnung sehe ich jetzt mal als richtig an.
Die von mir angenommen reale Heizlast ist ein reiner Schätzwert. Was würdest du denn aus den historischen Verbräuchen für Rückschlüsse auf die Heizlast ziehen?
36000-38000kWh sind schon eine Menge. Da wird das schon hinkommen mit 14,5kW.
Mit ein paar Annahmen komme ich für 38000kWh auf 14,26kW.
NAT = -9°C
Jahresmittel = 10,5°C
Heizgrenztemperatur = 16°C
Zentrale Trinkwassererwärmung für 4 Personen á 30l/d mit Zirkulation
Gastherme mit Wirkungsgrad von 0,88 (kein Brennwert)
Wenn du realistischere Werte hast, kann ich die gern eingeben.
Für die Heizlastberechnung über den Verbrauch ist übrigens der Höchstverbrauch (ohne Sondereffekte durch Havarie o.ä.) sinnvoll, da dieser am ehesten mit der NAT korreliert.
Kann auch sein dass DerBrenner aktuell einen Gaskessel vom Typ Schornsteinfön hat.
Nicht modulierend, max ineffektiv im 3 Minuten Taktbetrieb.
Das ist gut möglich und das Problem bei der Berechnung auf Basis des Verbrauchs. Wenn die Eckpunkte nicht halbwegs stimmen, kommt keine gute Näherung für die Heizlast raus.