Woche der Wärmepumpe

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Vitocal 250-A A10 oder A13 : A13 überdimensioniert mit Gefahr des Taktens und Ineffizienz?

Hallo,

 

liebe Viessmann Community. Ich stehe vor folgendem Dilemma:

 
Ich habe aktuell bei 140 m² einen ca. Gasverbrauch inkl. Warmwasser von 1850 m³/Jahr. Buderus G134LP von 1994 (athmosphärisch, also keine Brennwerttherme). Da kann man sicher zwischen 10-20% Verlust abziehen.
Außerdem haben wir eine 14kWp PV Anlage, Südausrichtung auf dem Dach. 4-evtl. 5 Personen Haushalt.
45m² im OG (2 Kinderzimmer und 1 Elternschlafzimmer) sind mit Heizkörpern bestückt. Hier kommen wir auch bei -5°C mit ca. 45-47°C Vorlauftemperatur gut aus. Im Bad oben ist ein RLT, welches als FBH fungiert. Im kompletten EG ist FBH.
Mein Energieberater hat anhand meiner Gebäudedaten eine Heizlast von 7,5 kW ermittelt.
 
Wir wollen einen Anbau realisieren, sodass wir dann auf ca. 190 m² Wohnfläche kommen werden. Laut Energieberater dann 9 kW Heizlast bei NAT -11,1°C.
 
Die Vitocal 250A ist mein Favorit. Nun geht es darum, ob es die A10 oder A13 werden soll.
 
In den Leistungsdiagrammen habe ich zunächst meine gemessene Heizlast mir roten Punkten eingetragen. Diese ist auch bei den fast -10°C nicht ganz der Heizlast, die der Energieberater mit 7,5 kW angegeben hat. Liegt bestimmt auch daran, dass wir evtl. auch 1-1,5°C unter der Normtemperatur des Innenraumes sind.
Der grüne Punkt ist die errechnete Heizlast des Energieberaters nach dem Anbau.
 
Nun meine Fragen:
 
  • die A13 kann die sehr kalten Temperaturen -5 bis -10°C vielleicht besser handlen, ist aber bei +10°C evtl am takten? 200l Heizungspuffer und 300l WW Speicher sind vorgesehen.
  • ist der komplette graue Bereich in dem Diagramm der monovalente Bereich, den die WP ohne Heizstab fahren kann? Falls ja, hätte ja dann die A10 auch bei -11°C noch die Möglichkeit das kleine Delta von 0,5 bis 1kW zwischen benötigter Heizlast und der gelieferten Heizlast im monovalenten Betrieb durch Zuschaltung des Heizstabes zu liefern.
  • Grundsatzfrage: A10 oder lieber die A13 nehmen? Aufpreis ist minimal, jedoch ist mir die Effizient und die Langlebigkeit wichtig. Bitte um Begründung.

Grüße

Chris

A13-Leistungsdiagramm.JPG
A10-Leistungsdiagramm.JPG
9 ANTWORTEN 9

Hallo,

 

das mit dem Takten wird oft überbewertet, davon geht der Verdichter nicht gleich kaputt. Man findet hier im Forum auch keine dahingehenden Berichte. Meine 250A läuft bei unter ca. 3 Grad ohne Takten durch, zumindest tagsüber. In der Nachtabsenkung taktet er wieder. Und bei etwas wärmeren Temperaturen habe ich ab Tag durchaus 15 Verdichterstarts. Die elektrische Zusatzheizung ist deaktiviert und auch bei minus 12 Grad schafft die Anlage es locker.

 

Du musst auch an die Warmwasserbereitung denken. Das soll nicht zu lange dauern, da in dieser Zeit nicht geheizt wird, die Umwälzpumpe ist aus. Den Heizstab für Warmwasser habe ich auch deaktiviert.

 

Ich habe im Jahr etwa 3000 Verdichterstarts mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 45 Minuten. Das muss die Anlage abkönnen.

 

Mein Rat: Lieber etwas größer nehmen und dafür das ganze elektrische Zusatzzeugs ausschalten. Das kostet nämlich enorm Strom.

 

Gruß Peter

Hallo Peter,

 

danke für Deinen Rat.

Ich möchte auch am besten komplett ohne Heizstab auskommen.

Man sagt doch aber meistens, lieber eine Nummer kleiner nehmen bei einer WP?! 

 

In der Viessmann Anleitung steht explizit drin unter monoenergetischer Betriebsweise, dass die Heizleistungauslegung der WP auf ca. 70-85% der max. Erforderlichen Gebäudeheizlast gem. EN 12831 auszulegen ist. Sperrzeiten müssen nicht berücksichtigt werden.

 

Geplant ist ein Heizungsspeicher 200l und ein Trinkwasserspeicher mit 300l.

 

Laut meinem Energieberater ist die Gebäudeheizlast aktuell bei 7,5kW, mit Anbau dann ca. 9kW als Heizlast.

 

Auslegung der WP ohne Anbau: 7,5kW plus 0,25kW * 4-5 Personen = max. 8,75 kW

-> gemäß Empfehlung von Viessmann wären 70-85% dann: 6,13 kW-7,44 kW

Auslegung der WP mit Anbau: 9,0kW plus 0,25kW * 4-5 Personen = max. 10,25 kW

-> gemäß Empfehlung von Viessmann wären 70-85% dann: 7,18 kW-8,71 kW

Wenn du das Takten weiter verringern möchtest, dann nimm einen größeren Pufferspeicher. Mit meinen 200 Liter Pufferspeicher komme ich auch so gerade über die EVU-Sperre hinweg. Das Haus ist mit 100m2 aber deutlich kleiner. Das Takten kannst du in Verbindung mit Heizkörpern aber nicht vermeiden, da die Wassermenge in der Anlage ein vielfach kleinerer Wärmepuffer ist wie der Estrich bei einer Fußbodenheizung.

 

Ich persönlich würde die WP nicht auf 70 bis 85% auslegen. Da wird dann in Spitzenzeiten die elektrische Zusatzheizung aktiviert, mit entsprechendem Stromverbrauch. Aber da scheiden sich die Geiser immer wieder.

 

Gruß Peter

Ich rate Dir zur A13. Habe Sie auf ebenfalls 142m2 und ebenfalls Heizkörpern verbaut. In Kombination mit einem 400l-Kombispeicher taktet sie auch oberhalb vom 10 Grad quasi gar nicht. Sie macht morgens einmal den Speicher heiß und geht dann nachmittags/abends nochmal kurz an. Ab 22 Uhr hab ich sie ausgeschaltet. Tatsächlich habe ich ein Verhältnis von 3:1 bei Betriebsstunden zu Takten. Sie läuft also pro Verdichterstart durchschnittlich 3 Stunden. Unter 5 Grad Außentemperatur läuft sie durch. Auch moduliert sie sehr sehr gut nach unten, teils unter 1kw Leistungsaufnahme. 

Und wir hatten einen Gasverbrauch vorher von nur 8.000kwh inkl. WW. Verbrauchen also sehr wenig Energie. Nimm die A13. Bist du bei extremen Tiefsttemperaturen und wenn man viele nacheinander duschen auf der sicheren Seite. Takten ist kein Thema. LG

wir haben aber überwiegend FBH und nur in 3 Zimmern eine Heizung.

Mit der A13 wird der COP etwas schlechter liegen und bei 10°C die minimale Modulation über der benötigten Heizlast liegen.

Hallo Peter, ich habe jedoch zum Großteil FBH.

Die untere Modulationsgrenze unterscheidet sich bei den beiden Modellen ja kaum.

 

Das Gerät wird eher auf Grund der 2 Heizkreise mit unterschiedlichen Vorlauf-Temperaturen zu Takten beginnen.

 

Ich würde dir raten die Heizkörper der Kindezimmer und im Bad so zu vergrößern, dass du mit einem Heizkreis auskommst.

Dann kann der Estrich der FBH als Puffer verwendet werden, der wesentlich mehr speichert als die 200l Wasser.

 

VG

 

 

Noch ein Hinweis: Ich habe nur Radiatoren und daher im Bad einen sehr großen Heizkörper eingebaut. Vorher war es so ein typischer Handtuchwärmer mit ich glaube 650 Watt laut Datenblatt. Das war bei 40 Grad Vorlauf zu wenig. Der neue hat laut Datenblatt 1800 Watt und bringt das Bad locker auf 23 Grad, und das bei 40 Grad Vorlauf und 0 Grad Außentemperatur.

 

Gruß Peter

ich denke, dass ich trotzdem einen Heizungspuffer nehmen werde und dann in den kommenden Monaten danach die 3 Heizkörper auswechsel. Das kann ja nicht viel kosten.