Hallo liebe Community, ich betreibe einen Vitocrossal 300 CU3A mit 24 kW Leistung und habe über die letzten Jahre eine deutliche Überdimensionierung im Betrieb festgestellt. Da das Thema für mich sehr spannend ist, habe ich vor einigen Jahren begonnen, mit meinem laienhaften Verständnis die Anlage zu optimieren, um den Verbrauch zu reduzieren – insbesondere, weil sich mit steigenden Gaspreise die Einsparungen durch die Sanierungen zunehmend aufheben. Der Kessel läuft technisch einwandfrei – taktet jedoch stark, obwohl ich durch Sanierung, Heizkurveneinstellung und Nutzerverhalten bereits alles auf Effizienz ausgerichtet habe. Daher möchte ich meine Beobachtungen teilen und die Frage in den Raum stellen: Welche Möglichkeiten gibt es, die Taktung bei diesem Gerät deutlich zu verringern oder sogar zu vermeiden? Ausgangssituation Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1968 und wurde nachträglich umfassend gedämmt (Außenwände, Decken, Boden). Die Fenster wurden ebenfalls erneuert. Die Wohnfläche beträgt ca. 260 m². Beheizt wird auf etwa 19 °C, selten genutzte Räume werden auf 16 °C abgesenkt. Die Heizkörper sind originale Röhrenheizkörper aus den 1960er Jahren. Die berechnete Norm-Gebäudeheizlast liegt bei ca. 14 kW, die Auslegungsheizlast bei 18 kW. Das verwendete Installationsschema lautet: ID: 4605409_1704_05 Die Heizungsanlage ist ein Viessmann Vitocrossal 300 CU3A (24 kW) mit Schischtspeicher für Warmwasserbereitstellung und Heizungsuntersützung durch Solarthermie. Laut Datenblatt moduliert das Gerät von 6,3 bis 24 kW. In der Praxis wurden in über fünf Jahren nie mehr als 6,5 kW Heizleistung benötigt – und das nur bei Außentemperaturen unter -12 °C, bzw. Beim Laden des Schichtspeichers läuft die Analge natürlich auf fast 100% um Warmwasser bereitstellen zu können. Trotzdem zeigt die Statistik über 60.000 Brennerstarts bei 11.900 Betriebsstunden. Der jährliche Gasverbrauch liegt bei ca. 16.700 kWh – deutlich unter dem rechnerischen Energiebedarf – und verweist auf eine reale Heizlast von deutlich unter 6,5 kW. Die durch häufiges Takten entstehenden Verluste und der Verschleiß sollten nicht unterschätzt werden. Heizleistung im Jahresverlauf Basierend auf meinem Verbrauch ergibt sich eine monatliche Durchschnittsleistung von: Oktober: 1,21 kW November: 2,71 kW Dezember: 3,43 kW Januar: 3,84 kW Februar: 3,36 kW März: 2,63 kW April: 2,19 kW Das bedeutet: Die Heizung müsste im optimalen Fall bereits ab ca. 1,2 kW modulieren können. Heizkurve Die Heizkurve wurde bereits angepasst, um den Verbrauch weiter zu senken: Neigung: 0,5 Niveau: 9 Die Mindestleistung von ca. 6 kW wird praktisch nur bei Außentemperaturen unter -12 °C erreicht – und das auch nur an wenigen Tagen im Jahr. In der übrigen Zeit ist die Heizung nahezu dauerhaft am Takten. Frage an die Community Welche praktikablen Maßnahmen gibt es, um die Taktung bei diesem Gerät deutlich zu reduzieren? Ich denke an Möglichkeiten wie: Weitere Anpassung der Heizkurve? Austausch gegen ein Gerät mit tieferer Modulation? Nutzung von internen Steueroptionen zur Begrenzung der Brennerstarts? Ergänzung durch hydraulische Maßnahmen (größeres Volumen, Puffer)? Mich interessiert insbesondere, ob jemand konkrete Erfahrungen mit dem CU3A gemacht hat oder ob es herstellerspezifische Einstellmöglichkeiten gibt, um Mindestlaufzeiten oder Pausen zwischen den Starts zu beeinflussen. Fazit Das Gerät ist technisch sehr leistungsfähig, aber für die reale Heizlast meines Hauses deutlich überdimensioniert. Die Mindestmodulation von ca. 6 kW liegt über dem tatsächlichen Bedarf an den meisten Tagen des Jahres – was zu häufigem Takten und erhöhtem Verschleiß führt. Gleichzeitig ist der Gasverbrauch erfreulich niedrig – das zeigt, dass die Optimierungen grundsätzlich greifen. Jetzt suche ich nach Wegen, die Taktfrequenz noch weiter zu reduzieren, ohne den gesamten Kessel austauschen zu müssen. Am liebsten wäre es mir wenn es eine Möglichkeit git in der die Anlage ab 1,2 kW modulierend ohne großartig zu takten durch die gesamte Heozpersiode läuft. Ich freue mich über technische Hinweise, Erfahrungsberichte oder konkrete Lösungsansätze aus der Praxis.
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