Hallo Leute,
ich brauche mal eure Hilfe. Etwas verstehe ich hier nicht.
Zunächst aber noch Details zu meiner Heizung:
Vitocal 300-A Luft-/Wasser WP mit 700 l Heizwasser-Pufferspeicher (mir ist bekannt, dass das u.U. viel zu viel ist. Das will ich hier aber auch nicht diskutieren). Fußbodenheizung, sehr gut gedämmter Neubau (Passivhausstandard).
Man liest und hört von Fachmännern immer wieder die Aussage, dass sich in dem Szenario eine Nachtabsenkung nicht lohnt. Die Begründung dazu ist die Trägheit des Systems und dass über Nacht ohnehin kaum Wärme verloren geht.
Aber genau dieser Grund ist es, warum ich vom absoluten Gegenteil ausgehe. Gerade weil es so träge ist, lohnt sich doch die Absenkung (behaupte ich mal ganz provozierend). Gerade heute könnte ich das perfekt in Zahlen belegen... Oder reicht mein Hirn dazu nicht aus? 😉 😉
Außentemperatur 13:00-15:00 Uhr ca. -5 Grad Celsius. Sollwert auf Grund Heizkurve ca. 25 Grad. Ergibt ein delta T von 30 Grad Kelvin.
Außentemperatur 06:00 Uhr: - 23 Grad. Sollwert auf Grund Heizkurve ca. 28 Grad. Ergibt ein delta T von 51 Grad.
Warum sollte ich jetzt nicht versuchen, die Heizung auf Mittag/Nachmittag zu verlegen, wo das delta T ganz erheblich kleiner ist. Gut, möglicherweise habe ich den Nachteil, dass ich dann die gewünschte Raumtemperatur (bzw. Solltemperatur) noch 1 Grad C erhöhen muss, damit es über Nacht reicht.
Einen Gegenspieler habe ich bereits ausgemacht. Für den Frostschutz laufen die Pumpen nachts durch, die gar nicht mal so wenig Strom brauchen. Würde nachts Heizwasser gemacht werden, würden die Pumpen quasi kostenlos mitlaufen, weil sie nicht für Frostschtz sondern für Heizwassertransport genutzt werden. Aber ich glaube, das Argument ist noch zu klein.
Was meint ihr dazu?
Danke
Hallo Fenderbender,
das ist glaube ich eine akademische Frage ohne realen Praxisbezug (bezogen auf echte erreichbare Einsparungen in EUR).
Ein paar Hinweise:
Die Betrachtung von DeltaT als maßgebliche Größe ist irreführend, da du für das Haus die resultierenden kWh zugeführte Wärmeenergie die relevante Meßeinheit wäre (heisst im Umkehrschluß dass bei kleinem DeltaT der Wärmeübertrager länger laufen muss als bei einem großen DeltaT).
Die Effizienz bei der Umwandlung von elektrischer in thermischer Energie ist bei einem kleinen DeltaT leicht besser (COP Faktor der WP bei unterschiedlichen Temperaturen).
Die Einsparung die man früher von einer Nachtabsenkung erwartet hat, ist dass man das DeltaT im Haus deutlich senken konnte, ohne dass ein Unbehagen eingetreten ist (weil ein kaltes Wohnzimmer nachts niemanden interessiert hat). Da dieser Effekt einer Einsparung einer Temperaturdifferenz zur Umwelt nicht mehr gegeben ist, sinkt der Wert der ursprünglichen Nachtabsenkung erheblich.
Bleibt also nur der verbesserte COP bei unterschiedlichen AUßEN-Temperaturen im Vergleich zum COP mit unterschiedlichen INNEN-Temperaturen. Im Extremfall würdest du ja bei maximaler Außentemperatur mit dem besten COP der Pumpe einen größeren Temperaturhub für das Haus realisieren müssen um die notwendige Energie in einer vorgegebenen Zeit ins Haus zu transportieren.
Um jetzt real ausrechnen zu können was man in unterschiedlichen Szenarien einspart, müsstest du neben diesen Faktoren auch noch die Welligkeit der Temperaturen in Betracht ziehen (Wohlfühlfaktor - was nutzt einem ein "im Mittel" warmes Haus wenn es zwischen heiß und kalt schwankt ;o) ) PLUS die Wartungskosten einer taktenden Heizung (regelmässig an / aus im besten Arbeitspunkt gegenüber einem lagerschonenden Dauerbetrieb in einem "etwas" schlechteren Arbeitspunk) PLUS die Energiekosten unterschiedlicher Abtau-Strategien (abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft bei unterschiedlichen Temperaturen etc....)
Du siehst - das Thema ist nicht ganz trivial 😉
Falls du ein Smartmeter im Haus hast, könntest du ja mal die COP Werte im realen Betrieb ablesen:
A2/W35 (steht theoretisch auch im Datenblatt) und mit höheren Temperaturen
A7/W38? (steht leider nicht im Datenblatt)
Warum die COP Werte immer nur bei solch "unrealistischen" Temperaturen bestimmt werden ist mir ein Rätsel - mittlerweile sollten alle FBH mit VL von deutlich unter 30° auskommen ...
Zitat: Man liest und hört von Fachmännern immer wieder die Aussage, dass sich in dem Szenario eine Nachtabsenkung nicht lohnt. Die Begründung dazu ist die Trägheit des Systems und dass über Nacht ohnehin kaum Wärme verloren geht. Zitatende
Die Trägheit bezieht sich vor allem auf die Heizleistung. Sprich, dem Zeitraum, inwieweit sich eine Änderungan der Solltemperatur überhaupt spürbar auswirkt. Und das dauert bei einer Fussbodenheizung sehr lange.
Das Auskühlen ist aber vor allem von der vorhandenen Dämmung bzw. dem verwendeten Baustoff abhängig.
Und es ist ein Fakt, dass man mehr Energie verbraucht, um ein abgekühltes Haus von meinetwegen 18 auf 22°C zu erwärmen, als wenn ich es rund um die Uhr auf 22 °C halte. Und hier sind Räume gemeint, welche ich tagtäglich besuche bzw. in denen ich mich aufhalte. Was vor allem Bad, Wohnraum und Kinderzimmer sein werden.
Ansonsten würde ich den Heizwasserspeicher gar nicht als zu gross bezeichnen. Eine Fussbodenheizung kann hier sicher relativ lange von zehren, bis er wieder aufgeladen wird. Gleichzeitig kommt die Anlage nicht ins Takten, da ja ein grosser ,,Abnehmer,, bereitsteht.
Du musst beachten, dass ich bei einer FBH auch den Estrich sowie den Fussbodenbelag wieder mit erwärmen muss, was bei einem Halten der Temperatur nicht nötig ist. Schliesslich stecken darin nicht zu unterschätzende Reserven.
Habe auch das Zeitprogramm soll auf 5 Stunden am Nachmittag und 1,5 std morgens reduziert . durchschnittlicher Verbrauch ist ca 8 bis 10 kW am Tag. Zur Zeit haben wir bis zu 14 Grad minus in Schmitten jetzt steigt der Verbrauch auf ca 15 kw am Tag.
1200 -1700 soll
1700 - 2200 reduziert
0500 - 0630 soll = wegen warmen Fußboden in Bädern.
Auch mein Fachbetrieb hat davon abgeraten, es würde nichts bringen.. Ich teste es zur Zeit seit ca 2 Monaten verbrauche bis zu ein Drittel weniger Strom.
Sorry ich bin technisch nicht so versiert. Haben auch ein pasdivhaus.
Wir verlieren über Nacht max zur Zeit 0,8grad
Raumtemperatur ist auf 20grad im durchschnitt eingestellt. Im Bad 21grad. Erreichen lt externes Raumthermostat ohne Probleme die voreingestellten Werte.
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