Hallo Zusammen,
ich habe mit meiner Wärmepumpe das Problem, dass diese viel zu oft Startet und so ein übermäßig hohes Takten (Verdichterstarts) aufweist. Rund 20.000 Starts bei 4000h Betriebsstunden. Anlage ist ca. 4 Jahre alt.
Zu meiner Situation:
* Neubau KFW 55 2021
* Heizung: Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C16 (Leistungsregelung: 6,4 - 14,7 kw)
* Heizlast: 6057 W (bei -10°C)
Bei uns ist ein kein Pufferspeicher für die Heizung verbaut worden. Warmwasser: 220 Liter
Die Modulierung der Heizung min 6.4 KW ist viel zu viel für den geringen Wärmebedarf den unser Haus besitzt. Besten Beispiel: Bei 11 °C Außentemperatur steigt die Vorlauftemperatur auf über 32°C obwohl sie laut Heizkurve nur etwas weniger wie 27°C besitzen sollte.
Ich habe alle relevanten Daten und Bilder beigefügt. Ist die Heizung einfach für unser Haus viel zu groß? Laut Aufbauschemata von Viessmann ist die Installation ohne Pufferspeicher auch in Ordnung. Wohl hätte dann aber eine viel kleiner Heizung eingebaut werden müssen.
Wie kann man hier Abhilfe schaffen? Pufferspeicher einbauen in Verbindung mit einer Mischamartur?
Viele Grüße und vielen Dank
Als Workaround könntest du versuchen nur zu bestimmten Intervallen zu heizen.
Intervalle abhängig davon ob du PV hast.
Wenn du nicht mehr 24h heizt, sondern nur z.B. 2 * 5h heizt und den Estrich als Puffer hernimmst sollte es das Takten reduzieren.
Dazu musst du dann das Nivea der Heizkurve deutlich anheben z.b. um 3 oder 5.
Zusätzlich über 0 Grad den Schallreduzierten Betrieb aktivieren.
Die saubere Lösung wäre eine Tausch gegen eine 8 kW Maschine.
Mit der 16 kW hat sich der Heizungsbauer über den Tisch gezogen und sich bereichert.
VG
Hallo @MT7 ,
deine Diagnose ist korrekt. Für 6kW Heizlast ist die WP viel zu groß. Ein großzügiger Speicher würde etwas Abhilfe schaffen. Der Ansatz von @qwert089 , mit Heizpausen den Estrichspeicher noch besser zu Nutzen, ist aber auch erst einmal gut. Ich vermute aber, es wäre dann besser, in noch mehr Zyklen aufzuteilen. Damit müsstest du eigentlich auch in erträgliche Laufzeitbereiche >30min kommen.
Du kannst dich mit den Heiz- und Pausenzeiten rantasten und schauen, dass die größeren Temperaturschwankungen sich noch nicht störend auswirken, du aber möglichst lange Laufzeiten bekommst. Beginne doch testweise zunächst mit einer Heizpause, die du kontinuierlich verlängerst, um zu sehen, wie sich die Laufzeiten danach verlängern. Erreichst du damit erträglich Zeiten, kannst du solche Pausen mehrfach einbauen und musst, wie von @qwert089 beschrieben, die HK anpassen, damit die mittlere Temperatur wieder erreicht wird.
noch etwas.
>>ei uns ist ein kein Pufferspeicher
Aber es gibt einen 46l Abtaupuffer und ein Überströmventil?
Du solltest versuchen alle Raumthermostate der Räume möglichst immer offen zu haben.
Dann nimmst du einen Stift und Block und gehst die Heizkreisverteiler der FBH ab und notierst die Anzeigen der kleinen Schwimmer.
Bei der 221.C16 müssten min 1400l/h durch die FBH gehen.
Dann kann man prüfen ob noch etwas durch das Überströmventil geht.
Das würde auch zu extremen Takten führen.
ich würde dir empfehlen die Messwerte der Anlage in eine Hausautomation aufzunehmen.
Um Vorlauf, RücklaufTemperatur. Aussentemperatur, Verdichter Modulation in einem Diagramm darzustellen.
Das kann man auch mit der 90Tage Demo des Viessmann Diagnose Programms machen.
VG
Ohne Puffer und extrem überdimensioniert. Doppelmurks.
Wer hat das berechnet und wer hat diese Berechnung überprüft ?
Selbst eine 8er (nominal!) WP halte ich schon für zu groß.
Ich weiß was meiner 8er kann, in 250m2 Altbau....
Des weiteren bezweifle ich mal dass man das Takten Frühjahr bis Herbst eindämmen kann. Im Winter mit der Heizkurve etwas mildern. Die 200 Liter Brauchwasser - Hysterese heizt die WP in sprichwörtlich 5 Minuten (wahrscheinlich auch in der Realität) hoch.
Aber mal wieder typisch was da dem Verbraucher von den sog. "Fachbetrieben" angedreht wurde, in diesem Fall schon regelrecht beschi****** wurde.
Große WP große Marge.... DIe Förderung fließt grundsätzlich in goldene Wasserhähne vom HB. Normalität.
In diesem Fall aber extrem überrissen.
>>goldene Wasserhähne vom HB.
Günter Jauch gibt immer wieder mal zum Besten, dass bei Bentley Treffen ein guter Teil Installateure mit dabei sind 😉
Ok, Anlage tauschen steht ja nicht zur Debatte....
Meine Tipps um irgendwie versuchen halbwegs Laufzeiten zu erreichen:
Grundsätzlich Geräuscheduzierten Modus ON
Heizer/Komfortmodus OFF
Große WW Hysterese plus sogar "OFF Zeiten" nachts.
Wobei sich hier beim WW die Frage stellt: "Überdrückt" die WP die Tauscherschlange und daraus resultiert noch ein zusätzliches Takten ? Dem HB traue ich das nämlich zu, dass er sich keine Gedanken über die Leistung der Tauscherschlange in Bezug auf die minimale Leistung der WP gemacht hat.
Beim Heizen:
Je nachdem wie /wann jemand zu Hause ist, ggf. zwei tiefe Absenkzeiten programmieren.