Moin moin,
so langsam Verzweifle ich an meiner neuen Heizungsanlage. Der Parallelbetrieb der beiden Geräte funktioniert einfach nicht wie er sollte. (Denke ich zumindest).
Der bivalente Punkt ist bei 10°C eingestellt, der alternative Punkt bei 0°C (Empfehlung vom Viessmann Inbetriebnehmer). Gestern war es durchgänig kälter (-2°C), so dass ausschließlich über die Therme geheizt wurde. Hier war fast alles schön. Pufferspeicher WW: 56°C, Pufferspeicher 52°C und Vorlauftemperatur 51°C. (ungedämmter Altbau von 1958). Fragezeichen kommen da nur auf, dass die Therme eine wesentlich höhere Vorlauftemperatur anzeigt, als die Inneneinheit der Wärmepumpe. Wird das Wasser trotz abgestellter Wärmepumpe hier durch zirkuliert?
Vorgestern lagen die Außentemperaturen allerdings bei 2°C, hier sollte jetzt der bivalent parallel Modus laufen. Und hier ist auch mein Problem. Pufferspeicher WW: 55°C, Pufferspeicher: 35°C, Vorlauftemperatur: Istwert 38°C (Sollwert: 51°C!). Für mich persönlich sieht es so aus, als ob die Therme angefragt wird. Diese heizt dann innerhalb von Sekunden auf 82°C Vorlauftemperatur und schaltet dann ab, da dort ein Grenzwert eingestellt ist. Die Wärme wird scheinbar nicht schnell genug abgeführt und staut sich. Schaltet das "Bivalenz Ventil" in der Inneneinheit zu langsam?
Die Wärmepumpe rackert sich dann natürlich ab um irgendwie die Sollwerte zu erreichen, kommt aber nicht ansatzweise in die Richtung.
Umso frustrierter bin ich, da erst am Dienstag zwei Techniker von Viessmann für die Inbetriebnahme vor Ort waren. Diese meinten lediglich: "Die Heizung brauch einfach eine Weile bis der Pufferspeicher warm genug ist". Schätze das Geld hätte ich mir bald sparen können.
Zu guter letzt noch zwei Fragen die mich noch interessieren:
1. Haben die Temperatureinstellungen in der Vicare App für den Heizkreis 1 der Gastherme überhaupt eine Bewandnis bei dem Parallelbetrieb?
2. Ist es richtig, dass sowohl Therme, als auch Wärmepumpe (Inneneinheit) jeweils über einen eigenen Fühler die Außentemperatur messen? Die Therme benötigt diese Information doch schlussendlich nicht, weil sie "fremdgesteuert" wird?
Das Haus hat zwei Wohneinheiten mit je ~135 m², Heizkreise sind getrennt.
Wohnung 1: Vorwiegend Bestandsheizkörper (diese alten Guss-Dinger)
Wohnung 2: ca. 1/3 Fußbodenheizung, ca. 2/3 Neuwertige Plattenheizkörper.
Anlagendetails:
ODU Vitocal 25X-A 400V A13
IDU Vitocal 250-AH HAWO-AC 252.A16
Vitodens 200-W B2HF-19 2,5-19kW
und ein entsprechender Pufferspeicher mit Warmwasser und Heizwasser.
Ich bin nicht 100% im Film, gehe mal aber auf diesen Punkt ein, da der Fehler offensichlich ist:
Therme:
. Diese heizt dann innerhalb von Sekunden auf 82°C Vorlauftemperatur und schaltet dann ab, da dort ein Grenzwert eingestellt ist. Die Wärme wird scheinbar nicht schnell genug abgeführt.
Die Wärme wird aus meiner Sicht überhaupt nicht abgeführt, Null, gar nicht. Null Pumpe, Null Volumenstrom durch die Therme. Da muss ein Bug in der Hydraulik sein oder Pumpe fest/defekt ?
E-Magnetventil defekt ?
In der Kombi sollte zwischen Vitodens 200 und Vitocal 250-AH eine hydraulische Weiche vorhanden sein. Die Vitocal fordert in der Regel eine um 5 Grad höhere Temperatur als die gewünschte Sollemperatur von der Therme an um Wärmeverluste zwischen Therme, hydraulischer Weiche und Wärmepumpe auszugleichen.
Ist denn eine hydraulische Weiche vorhanden? Nach welchem Schema wurde die Anlage aufgebaut? Ein Beispiel wäre z.B. 4804963.
https://schematics.viessmann.com/?query=4804963
Zu 1.: Bei korrekter Konfiguration hat die Heizkennlinie der Vitodens keinerlei Auswirkung
Zu 2.: Wenn kein Aussentemperaturfühler an der Vitodens angeschlossen ist, zeigt diese eine Störung an. Für die Regelung wird er nicht benötigt. Er könnte auch im Heizungskeller installiert oder durch einen Festwiderstand ersetzt werden.
Wird die Temperatur der Therme über 0-10 Volt angefordert? In diesem Fall gibt die Vitocal die benötigte Temperatur vor und die Vitodens liefert diese Temperatur. Wobei als Regelgröße die Temperatur der hydraulischen Weiche von der Vitodens verwendet wird.
Diese Kombi läuft bei mir seit 9/2023 absolut problemlos.
Der Volumenstrom der Wärmepumpe ist bei der Standardkonfiguration einer 250-AH oder SH für die Therme ohne Belang, da beide durch eine hydraulische Weiche verbunden sind. Falls eine Pumpe defekt ist und zu diesem Fehler (Abschaltung der Therme durch Überhitzung) führt, kann es nur die in der Therme sein oder möglicherweise auch das E-Magnetventil in der Therme für die Umschaltung Heizung/Warmwasser. Dann muss es aber in der Stellung Warmwasser hängen geblieben sein. Die Standardstellung (stromlos) des Ventils ist Heizung.
In ViCare wird beim Kessel auch die Temperatur der hydraulischen Weiche angezeigt.
Alles unter der Voraussetzung, dass die Installation der normal üblichen entspricht und eine hydraulische Weiche vorhanden ist.
Danke für eure Rückmeldungen.
Mein Installateur hat noch einmal Rücksprache mit Viessmann gehalten. Scheinbar funktioniert die Kommunikation zwischen Vitocal und Vitodens nicht richtig. Es erfolgt ein weiterer Serviceeinsatz seitens Viessmann.
@Küstenpumpe - einen defekt würde ich erstmal ausschließen wollen. Dann würde die Therme im Solobetrieb ja auch nicht funktionieren. Das geht allerdings (Also Außentemperatur unterhalb des alternativen Bivalenzpunktes) relativ gut.
@ml_2 - laut meinen Unterlagen handelt es sich um das "PS4805237_04" finde ich in dem von dir gelinkten Tool allerdings nicht. Eine Hydraulische Weiche ist verbaut. Den Außenfühler der Vitodens habe ich Spaßeshalber gestern mal in den Keller gehängt. Ich hab's heute morgen in der kalten Dusche bereut. Da dachte die Therme wohl "bei wohligen 18°C brauch ich nicht anspringen" und die Wärmepumpe hat sich bei -3°C Außentemperatur auch nicht mehr bemüht aufgrund der Bivalenzpunkte. Ich schätze irgendwo ist in dem Bus bzw. der Elektrik ein kleiner Bock drin. Also wirklich ein reines Kommunikationsproblem.
Spätestens wenn der Techniker Vorort war gebe ich erneut Rückmeldung.
Bei einer korrekten(!) Konfiguration der Anlage wird die Temperatur der Vitodens (über eine z.B. EM-EA1) von der Vitocal über den 0..10V Ausgang vorgegeben. Die Heizkennlinie hat in diesem Fall keinen Einfluss und die Aussentemperatur auch nicht.
Wenn das geschilderte Verhalten vorliegt, ist die Anlage nicht korrekt konfiguriert.
In der Vitodens muss der Eingang DIO 1 für die Vorgabe des Sollwerts durch die Wärmepumpe konfiguriert sein.
Liegt Ihnen das Schema vor? Könnten Sie, wenn dies der Fall ist, ein Foto der Anlagenübersicht hochladen?
Es gibt für den Hybridbetrieb auch eine Übersicht der Schemen, abhängig vom Typ des externen Wärmeerzeugers und der Wärmepumpe.
https://schematics.viessmann.com/?query=4805521
Bei Ihrer Kombi,
IDU Vitocal 250-AH HAWO-AC 252.A16
Vitodens 200-W B2HF-19 2,5-19kW,
wäre es die Variante 3 (im PDF).
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