Liebes Forum-Team,
nach ersten telefonischen Beratungen durch den technischen Dienst und dann auch nochmal meinen Heizungsbauer habe ich folgendes Problem teilweise verstanden, aber noch nicht gelöst.
Ausgangssituation: EFH gebaut 2012, Kfw-Effizienzhaus 40, Fußbodenheizung, Thermobodenplatte im EG und Estrich im OG (also viel Beton als Wärmespeicher), Wärmepumpe Vitocal 222 (Luft-Wasser-WP mit Außeneinheit), 7 kW, kein Pufferspeicher, Photovoltaikanlage mit 9,8 kWp. Heizkreise offen (außer Schlafzimmer), keine Einzelraumregelung.
Die ersten 5 Jahre: Bezug 2013, im Herbst/Winter dann Einstellung der Heizkennlinie: Niveau -7K, Neigung 0,6. Damit Wechsel zwischen niedriger und mittlerer Beanspruchung des Verdichters, z.T. lange Laufzeiten mit Verdichterleistung um 15-21%. Niedriger Heizenergieverbrauch (geschätzt, kein eigener Zähler). Wegen Photovoltaik in Übergangszeit Nachtabsenkung um 3 K, daher dann nur tags geheizt, bei starker Kälte keine oder kaum Nachtabsenkung und "durchgeheizt".
2018: Defekt der Steuerung der Außenanlage (Problem bei Warmwasserbereitung), im Juni repariert, Warmwasserbereitung läuft seitdem wunderbar.
Problem 2018: Mit Beginn der Heizperiode (erstmal wieder Übergang mit Heizen tags, s.o.) neu häufiges Takten der Wärmepumpe mit Verdichterleistung mind. 40% (und Spreizung mind. 5 K), damit Vorlauf deutlich über "Soll-Vorlauf". Bei hoher Anforderung kein Problem, wenn Vorlauf ca. Soll-Vorlauf entspricht. Alle Heizkreise (bis auf Schlafzimmer) offen, ca. 1000l/h Durchlauf.
Ich habe jetzt erfahren, dass mit der Reparatur der Außenanlage im Juni eine Mindest-Verdichterleistung von 40% eingestellt wurde aufgrund neuer Erkenntnisse der Sicherheit der Lebensdauer der WP und das auch nicht wieder heruntergestellt werden sollte. Das Problem ist also die zu geringe Wärmeabnahme bei dieser Einstellung in unserem Sehr-Niedrig-Energiehaus.
Ist es möglich, irgendeine andere Regelung so einzustellen, dass die WP gerne über längere Zeit mit 40% Verdichterleistung fährt (Wärme kann ja im Beton gespeichert und damit verzögert abgerufen werden), ohne gleich wieder auszugehen - und ohne dass ich zu hohe Raumtemperaturanforderungen eingeben und alles von Hand steuern muss?
Viele Grüße vom WärmepumpenFotovoltaikFußbodenheizungsnutzer im Niedrigenergiehaus
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Super Coole Idee…….👍😀
Du nutzt sozusagen den Estrich als zeitgesteuerten Heizungspuffer……ist somit um einiges weniger an Aufwand, als das Ganze (wie bei mir) temperaturgesteuert zu fahren, und eine Lösung die auch jemand ohne aufwendige Zusatzregelung relativ einfach hinbekommen kann……
Einzige mögliche Einschränkung: man muss eben einen möglichst regelmäßigen Tagesablauf haben, und somit in der Tat sehr gut überlegen, auf welche Uhrzeit man die jeweilige Funktion hin legt.
Das was mir auch sehr gut gefällt, es beweist auch hier wieder, das die Nutzung des Estrich als Zwischenspeichermedium in der Realität funktioniert, und sinnvoll ist. Und es nicht so ist, wie es hier im Forum auch schon behauptet wurde - nur eine Theorie ist, die in der Praxis sowieso nicht funktioniert…….
Leider ändert das nichts daran, das es nicht in Ordnung, bzw. ein großes Problem ist, das von den HB die WP-Leistungen sehr oft zu groß ausgelegt werden, und man sollte immer vorher versuchen ein Problem von der eigentlichen Ursache her zu beheben, und nicht mit einem Workaround zu Überpinseln.
Auf diese Weise kann man sich jedoch schon mal sehr gut selber helfen das Problem zumindest etwas zu entschärfen. Und das coole daran, man kann so auch bei einer richtig ausgelegten WP-Leistung die Takte in der Übergangszeit - somit über der +3°C Grenze sehr gut reduzieren.
lg
Guennie
Ja, ich nutze die Zeitsteuerung, um WW-Bereitung und Heizen richtig zueinander zu timen, nachdem mir aufgefallen war, dass es nach einer WW-Bereitung beim Heizbetrieb kein Takten mehr gab. (Meine WP: Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Haus BJ 1995, also mittelschlechte Wärmeisolierung; aber schön überdimensionierte Heizkörper und in 2 Zimmern FBH).
Die wöchentlichen Zeitabläufe in unserem Familienleben sind ziemlich konstant, so dass ich mit der Wochenplanung in der Viessmann-Steuerung ganz gut durchkomme und die Heizzeiten nicht immer neu programmieren muss.
Na klar ist das eine Krücke (ein Workaroud), um das Problem des Taktens beim Anlaufen des Heizbetriebes zu umgehen, aber es funktioniert ohne zusätzliche Mittel und ich finde es schön einfach.
Dass man beim Heizen mit einer WP immer mit der im Haus vorhandenen und zeitlich gespeicherten Wärmemenge arbeitet, wird einem ziemlich schnell klar. Aber ich bin nach dem ersten Jahr der WP-Nutzung natürlich immer noch am lernen und optimieren. Im ersten Winter war ich ja vor allem froh, dass das Haus auch mit dieser Heizungsart ausreichend warm war und habe da noch nicht gezielt optimiert. Insofern bin ich sehr optimistisch, mich nach der "anfänglichen verschwenderischen Sorglosigkeit" in der Zukunft trotz nur mittelmäßig schlecht gedämmtem Haus an einen JAZ-Wert von 4 anzunähern.
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