Guten Tag zusammen,
in meinem rundum sanierten Haus wurde vor eineinhalb Monaten eine Wärmepume Vitocal 200-S (AWB-M-E-AC 201.E10 NEV) in Betrieb genommen. Leider läuft diese noch nicht wirklich rund. Anfangs kam mehrmals täglich die Meldung, dass die Außeneinheit gesperrt ist und ich musste diese wieder manuell entriegeln. Mein Heizungsbauer sagte, es war noch Luft im System und nach dem Entlüften war die Meldung dann auch weitgehend weg. So etwa einmal in der Woche taucht sie aber nach wie vor auf.
Da die Warmwassertemperatur nur auf 46 Grad eingestellt wurde, habe ich einmal wöchentlich das Hygieneprogramm aktiviert. Hier erhielt ich aber auch jedes Mal danach die Meldung, dass die Hygienefunktion nicht erfolgreich beendet wurde, weil die Zieltemperatur oder das Haltezeitfenster nicht erreicht werden konnte.
Zusätzlich bekomme ich jede Nacht um 2 Uhr die Meldung, dass eine erhöhte Laufzeit der elektrischen Zusatzheizung aufgetreten sei. Mein Heizungsbauer sagte mir daraufhin, dass das Hygieneprogramm aus sein muss, dass die Warmwasserbereitung morgens mindestens 3 Stunden laufen sollte, Fußbodenheizung und Warmwasserbereitung möglichst Zeitversetzt starten sollte und dass das Niveau so eingestellt sein soll, dass bei 10° Außentemperatur die Vorlauftemperatur auf 27 °C stehen muss. Außerdem sollte die Warmwasserbereitung auf "Eco" stehen, was schon von Anfang an auch so eingestellt war.
Die Ratschläge habe ich alle befolgt, aber die Meldung der erhöhten Heizstabnutzung kommt nach wie vor jede Nacht (obwohl nachts gar kein Warmwasser bereitet wird). Testhalber habe ich nun mal den Heizstab sowohl für die Fußbodenheizung, als auch für die Warmwasserbereitung deaktiviert. Das Ergebnis ist, dass die Fußbodenheizung zwar die gewünschte Raumtemperatur von 21 °C hält, aber Warmwasser wird gar nicht mehr bereitet und fällt kontinuierlich ab - aktuell 25 °C. Für mich sieht es deshalb so aus, als wäre etwas an der Heizung falsch konfiguriert, sodass ohne Heizstab kein Warmwasser bereitet wird.
Über Rat würde ich mich sehr freuen.
Die Wärmepumpe ist seit 6.9.2024 in Betrieb und ich habe schon 3209 Verdichterstarts bei 446 h Laufzeit. Die elektrische Zusatzheizung lief schon 322 h bei 2158 Starts. Das ist doch viel zu viel, oder nicht? Vor allem haben wir aktuell ja Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Da sollte der Heizstab doch eigentlich gar nicht laufen.
Die Anzahl der Verdichterstarts auf die Laufzeit sind viel zu hoch. Das wäre im Schnitt eine Laufzeit von weniger als 10 Minuten pro Start. Bei den aktuellen Temperaturen sollte der Heizstab vielleicht bei der Warmwasserbereitung zugeschaltet werden, z.B. beim Hygieneprogramm aber nicht zum Heizen.
Ich würde einmal das 3/4 Wegeventil und den Volumenstrom prüfen lassen.
Welcher Speicher ist denn verbaut? Ein Kombispeicher oder ein separater Warmwasserspeicher?
Vielen Dank für die Antwort. Ich habe einen Vitocell 100-E Heizwasser-Pufferspeicher (Typ SVWA mit 200 l) und einen Vitocell 100-V Speicher-Wassererwärmer (Typ CVWC mit 250 l).
An der Heizung selbst kann ich nur einmal die Warnmeldung A.17 am 17.09.2024 ablesen, dass die Temperatur für Hygienefunktion nicht erreicht wurde. In der ViCare-App erhalte ich aber jede Nacht um 2 Uhr die Meldung, dass ein erhöhter Einsatz der elektrischen Wärmepumpe festgestellt wurde. Und alle paar Tage schaltet die Heizung ab und meldet, dass die Außeneinheit gesperrt ist. Dann könnte ich den Notbetrieb aktivieren oder die Anlage manuell entsperren.
Aktuell beträgt die Außentemperatur 14,2 °C und trotzdem läuft der Heizstab, aber der Verdichter nicht für 20 °C Fußbodenheizugn und 43 °C Wassertemperatur. Ich habe auch mal ein paar Screenshots aus der ViCare-App angefügt.
Versuchen die nächste Warmwasserbereitung abzupassen und, falls möglich, versuchen sie die Temperatur am Vorlauf des Warmwasserspeichers zu messen. Der Vorlauf sollte über 50 Grad warm werden. Das sollte auch beim haptischen Testen unangenehm sein :-). Wenn dies nicht der Fall ist, tippe ich auf eine Fehlfunktion des 3 Wege-Umschaltventils in der Inneneinheit. Das sollte sich der Fachbetrieb ansehen.
Das Innenleben meiner Heizung sieht etwas anders aus. Deshalb bin ich mir nicht sicher, wo der Vorlauf ist. Wenn ich es richtig überblicke habe ich die Stelle vor dem Durchlauferhitzer und danach gemessen. Beides hat aber nur so um die 30 Grad und ließ sich auch gut mit der Hand berühren.
Das 3/4 Wegeventil ist bei ihnen etwas unterhalb der Mitte links. Auf diesem befinden sich auch die Symbole für Heizen, Warmwasser und Auftauen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme zeigt es auf Warmwasser.
Messen/fühlen sie auch einmal die Temperatur direkt am Vorlauf am Warmwasserspeicher. Das sollte der mittlere bzw. dritte Anschluss von unten am Speicher sein und bei der Warmwassererwärmung etwa 50 Grad warm sein. Wie groß ist denn der Volumenstrom bei der Warmwassererwärmung?
Ah, okay. Ich habe schon beobachtet, wie das Ventil von Warmwasser auf Abtauen wechselt. Ich habe heute mal das Warmwasser auf 53 °C gestellt. In der Diagnose der Wärmepumpe wurde beim Aufbereitungsvorgang ein Volumenstrom von 424 l/h angezeigt und die Aufbereitung lief aber rein wieder über die elektrische Zusatzheizung. In der Diagnose wurde eine Vorlauftemperatur von 60 °C angezeigt, in der App 51,6 °C und direkt am Einlauf in den Warmwasser-Pufferspeicher habe ich 44,8 °C gemessen.
Die Temperatur ist aber ja gar nicht so sehr das Problem. Die Solltemperaturen werden glaube ich schon erreicht. Aber das problematische ist, dass das fast alles über die elektrische Zusatzheizung geschieht und die Heizung extrem viel Strom braucht. Letzten Monat hatte ich quasi fast den Jahresverbrauch (1.020 kWh nur allein für die Wärmepumpe), den ich zuvor in meiner Mietwohnung hatte. Und bei dem Test, den Heizstab zu deaktivieren, bekam ich gar kein warmes Wasser mehr.
Der Stromverbrauch ist für die aktuelle Jahreszeit definitiv zu hoch. Der Durchlauferhitzer sollte auch kaum zum Einsatz kommen. Der Volumenstrom kommt mir zu niedrig vor, auch wenn er wohl über dem Mindestvolumenstrom liegt, hier würde ich min. 1.000l/h erwarten. Was sie noch prüfen könnten, wäre die Temperatur direkt am Vorlauf des Heizungspufferspeichers. Steigt diese bei der Warmwasserbereitung auch an, schaltet das Ventil nicht korrekt und erwärmt auch den Pufferspeicher. Damit dauert dann die Warmwassererwärmung zu lange und es kommt zu den von ihnen festgestellten Meldungen. Es könnte sich auch immer noch Luft im System befinden.
Wurden bei ihnen Schnellentlüfter in die Vorläufe zu den Speichern eingebaut?
Auch, dass der Verdichter aus und der Durchlauferhitzer an ist, ist überraschend.
Aber um es kurz zu sagen, das Verhalten ist nicht normal und der Fachbetrieb sollte es beheben.
Dein Verbauch ist sowas von zu hoch auch deine Verdichterstarts sind eine Katastrophe auf die kurze Laufzeit. Eine Wärmepumpe kommt ins Takten, wenn sie die erzeugte Wärme nicht wegbringen kann. Hast du Fußbodenheizung oder Heizkörper und deine Thermostate ALLE offen und regelst du deine Temperatur von deinem Haus über die Heizkurve?
Bei mir wurde der Heizstab von Anfang an deaktiviert und die Anlage braucht diesen in meinem Fall auch nicht bis jetzt. Die Anlage ist bis -15 Grad monovalent ausgelegt.
Hier mal zum Vergleich meiner 200S D10 der Stromverbrauch bis heute (der Monat April war bescheiden weil das Anlagenschema falsch war) den Fehler musste ich aufdecken, da mein Heizungsbauer leider eine Katastrophe ist. Hätte ich nicht die „Tür eingetreten“ hätte ich womöglich auch ein Geldgrab im Keller stehen. Vermutlich habe ich mittlerweile mehr Ahnung von diesem System als er selbst. 🤬 Manche Fehler können immense Stromkosten auslösen. Trete deinem HZB herzhaft in den hintern mach Druck und verlasse dich nicht auf Viessmann, weil dann ist man wirklich verlassen.
Ja, ich war heute im T-Shirt draußen :-). Die Temperatur am Vorlauf des Heizwasserpufferspeichers blieb jetzt beim Messen konstant bei 23,3 °C. Das scheint also nicht mit aufgeheizt zu werden. Ich hatte die Warmwasserbereitung jetzt ausgeschaltet. Die Pufferspeichertemperatur lag noch bei 45,9 °C. Ver Verdichter/Ventilator lief und das Ventil stand auf Heizen. Als ich die Warmwasserbereitung eingeschaltet habe mit Ziel 53 °C, schaltete der Ventilator bei einer Wärmepumpentemperatur von etwas über 41 °C ab und die Elektroheizung sprang an. Von da an lief dann nur noch die Elektroheizung.
Ich hatte das Prinzip einer Wärmepumpe auch so verstanden, dass der Heizstab nur einspringt, wenn der Verdichter nicht ausreicht - bei sehr niedrigen Temperaturen, aber bei mir ist ja ständig der Fall, dass der Heizstab an ist und der Ventilator aus.
Ob ich Schnellentlüfter verbaut habe, kann ich leider nicht sagen. Dafür kenne ich mich zu wenig aus. So sieht es bei mir aus:
Ich habe Fußbodenheizung im gesamten Haus. Das Haus wurde gerade aufwendig modernisiert und energetisch saniert zu einem Energieeffizienshaus 55 mit neuen Fenstern, Lüftung, Außendämmung vom Keller- bis zum Dachboden usw. Nachdem mein Heizungsbauer mich leider auch ziemlich im Stich lässt und seine Tipps (siehe erster Post) keine Wirkung haben, habe ich gehofft, hier vielleicht Rat zu finden. Denn energieeffizient ist hier leider gerade gar nichts.
Schnellentlüfter sind vorhanden. Das sind die Zylinder die oben senkrecht von den Rohren abgehen. Das Prinzip der Wärmepumpe haben sie richtig verstanden. Bei den aktuellen Temperaturen ist das Verhalten allerdings falsch. Da sollte auch bei der Warmwassererwärmung die Wärmepumpe ausreichen.
Um das jetzt genau zu prüfen, müsste man sich die Anlage ansehen. Leider sind die Symptome nicht eindeutig genug. Das Ventil kann man wahrscheinlich ausschließen. Wenn es am Volumenstrom liegt, kann es an der Verrohrung, Luft in der Anlage, zugesetztes Filtersieb ... liegen. Oder auch ein Defekt der Ausseneinheit, der Pumpen..
Danke erst mal für die Erläuterungen. Dann weiß ich schon mal, dass es tiefgehendere Probleme gibt und nicht einfach nur was falsch eingestellt ist. Ich werde meinen Heizungsbauer bitten, die Anlage zu blad zu prüfen und dann berichten.
Leider bin ich noch immer nicht voran gekommen mit meiner Wärmepumpe und diese hat im Novemer erneut 954 kWh verbraucht (nach 1020 kWh im September), weil ständig der Heizstab läuft. Mein Heizungsbauer war zwar da vor anderhalb Wochen, konnte aber nur feststellen, dass der Kältekreis fast keine Leistung bringt. So weit war ich selbst aber ja auch schon. Er müsste das mit Viessmann klären, aber bisher ist noch nichts passiert.
Ich habe in letzter Zeit die Werte aus der ViCare-App mit geschrieben, um vielleicht ein paar Schlüsse daraus zu ziehen und die Ursache für das Problem zu identifizieren:
Das Diagramm zeigt die Außentemperatur im Vergleich zur Vorlauf- und Rücklauftemperatur der Heizung. Bei den derzeit milden Außentemperaturen scheint die Vorlauftemperatur ungewöhnlich niedrig zu sein und schwankt dabei stark. Das könnte darauf hindeuten, dass die Wärmepumpe nicht konstant genug Wärme liefert und die elektrische Zusatzheizung deshalb einspringt, um die Differenz auszugleichen.
Ich schaute mir als Nächstes die Betriebsstunden und Starts von Verdichter und Durchlauferhitzer an, um zu sehen, ob hier ein hoher Verbrauch oder eine hohe Anzahl an Starts zu erkennen ist, was auf Ineffizienzen hinweisen könnte.
Die Tabelle enthielt einen Fehler, wo ich mich bei der Tausenderzahl vertippt hatte. Deshalb die Spitze.
Die Diagramme zeigen, dass die Betriebsstunden des Durchlauferhitzers im Vergleich zu denen des Verdichters signifikant erhöht sind. Ebenso scheint die Anzahl der Starts für den Durchlauferhitzer im Vergleich zum Verdichter besonders hoch zu sein. Dies deutet darauf hin, dass der Durchlauferhitzer oft anspringen muss, weil die Wärmepumpe nicht genügend Wärme liefert, um den Bedarf zu decken. Aber so weit waren wir ja schon.
Meine Vermutung für dieses Verhalten:
Könnten das mögliche Ursachen sein, damit ich meinen Heizungsbauer eventuell auf die richtige Fährte leiten kann?
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