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Eigenstromnutzung

Hallo zusammen,
ich bereite gerade die Installation einer PV-Anlage vor und möchte bei meiner Wärmepumpe (Vitocal 300-G Typ BWC 301.B10) die Eigenstromnutzung/Eigenenergieverbrauch nutzen.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich nur den potentialfreien Kontakt beschalten muss. Jetzt habe ich aber in der Bedienungsanleitung gelesen, dass ein Energiezähler über MODBUS an die Wärmepumpenregelung angeschlossen werden muss.

 

Meine Fragen dazu: ist eine Verknüpfung über ausschließlich den potentialfreien Kontakt möglich?

Wenn nein: an welcher Stelle muss der Energiezähler denn messen?

 

Vielen Dank für die Antworten im Voraus!

 Philipp

 

17 ANTWORTEN 17

Hallo Philipp,

 

über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) herstellt.


Hinweis:
-  Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
-  Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.


Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:


■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb


■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).


■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“


- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.


■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“


- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.
 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

vielen Dank für die Infos. Ich werde das dann so versuchen und hier entsprechend kommentieren. 

Viele Grüße, 

 Philipp 

Hallo Flo,
eine Verständnisfrage habe ich zu deinen Ausführungen noch:

 

Wie du schreibst, ist die Kontaktierung mittels potentialfreiem Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) notwendig. Weiter schreibst du, dass es drei Szenarien unterschieden werden, Kontakt (A) geschlossen, Kontakt (B) geschlossen oder Kontakt (A) und (B) geschlossen.

 

Eigentlich möchte ich die EVU-Sperre gar nicht über die SmartGrid-Funktion abbilden, da die bereits über die o.g. Kontaktierung X3.6 und X3.7 erfolgt. Ich würde im Moment gerne die Variante über den Kontakt (B) umsetzen.

 

Ist es in dem angedachten Fall möglich, die EVU-Sperre an den Kontakten X3.6 und X3.7 bestehen zu lassen oder kommt es dadurch zu Problemen?

 

Vielen Dank im Voraus,

 Philipp

Du kannst dann Smart Grid nicht über X3.6 und 7 fortführen. Sie muss zwangsläufig über den bei Smart Grid genannten Kontakt laufen. Bei X3.6 und 7 muss dementsprechend eine Brücke eingelegt werden. 

 

Viele Grüße
Flo

Ok, danke!

Jetzt ist mir noch unklar, welchen der beiden Kontakte ich beschalten muss: eine Seite des potentialfreien Kontakts geht an X3.1. Die andere Seite dann an 216.1 (B) ODER 216.4 (A). 

■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).

 

Viele Grüße
Flo

 

Danke für die schnelle Antwort. 

Leider verstehe ich die Logik scheinbar nicht. 

 

Der Kontakt wird vom Wechselrichter geschlossen, wenn Überschuss an PV-Strom anliegt. Wenn dann aber die Wärmepumpe den Verdichter ausschaltet, gab ist es ja kontraproduktiv. Im Gegenteil, ich möchte ja, dass die Wärmepumpe im angepassten Modus läuft (Temperatur erhöht, etc.).

 

Für eine Sollwerterhöhung muss Kontakt B geschlossen werden. EVU-Sperre ist Kontakt A.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

vielen Dank für die erneute Rückmeldung!

Ich denke, ich habe das mittlerweile richtig verstanden:

 

1. EVU-Sperre von Kontakt X3.6 und X3.7 entfernen 

 

2. Brücke zwischen Kontakt X3.6 und X3.7 einsetzen 

 

3. Eine Seite des EVU-Kontakts sowie eine Seite des potentialfreien Kontakts aus dem Wechserichter-Relais gemeinsam an X3.1 anschließen 

 

4. Zweite Seite des EVU-Kontakts an 216.4 (A) anschließen 

 

5. Zweite Seite des potentialfreien Kontakts aus dem Wechselrichter-Relais an 216.1 (B) anschließen 

 

Hoffentlich nun meine letzte Frage:

Wie kontaktiere ichdenn an dem Stecker 216 ordnungsgemäß? Der Stecker ist ja bereits belegt. Oder wird das an anderer Stelle kontaktiert? 

 

Viele Grüße, 

 Philipp 

Eine Ergänzung: ich wollte gerade in der Codierebene 1 die Smart-Grid-Funktion überprüfen. Diese finde ich dort leider nicht. 

Was ist nun zu tun?

 

Viele Grüße, 

 Philipp 

Wenn Smart Grid nicht verfügbar ist, dann ist die Funktion nicht vorhanden. Du kannst aber mal noch folgendes probieren. Gehe in die Codierebene 1 auf die Gruppe "Allgemein" und auf den Parameter 7010. Diesen stellst du auf 1 und prüfst, ob die Parametergruppe "Smart Grid" jetzt verfügbar ist. Sollte er verfügbar sein, stellst du dort alles entsprechend ein. Im Anschluss stellst du den Parameter 7010 wieder auf 0. Die währenddessen angezeigte Meldung ignorierst du einfach.

 

Was den Anschluss der EVU-Sperre betrifft, so musst du aber berücksichtigen, dass diese jetzt ausgelöst wird, wenn der Kontakt geschlossen wird und nicht wenn er unterbrochen wird. 

 

Viele Grüße
Flo

Guten Morgen, 

Ich habe das direkt ausprobiert und das funktioniert. Allerdings finde ich den Parameter 7010 "Externe Erweiterung" nicht unter der Gruppe "Allgemein" sonder unter "Anlagendefinition".

Dort konnte ich dann den Parameter Smart Grid 7E80 von 0 auf 1 stellen. 

 

Zur EVU-Sperre frage ich gleich den Netzbetreiber, der ist zum Zählerwechsel heute vor Ort. Also ob der als "Schließer" ausgeführt ist.  Korrekt?

 

Vielen Dank und viele Grüße, 

 Philipp 

Genau, er soll am besten auch direkt einen Test machen, damit du sehen kannst, dass es funktioniert. 

 

Du hast natürlich recht, die Gruppe heißt "Anlagendefinition", "Allgemein" war es bei den Gaswandgeräten. Schön, dass es geklappt hat. 

 

Viele Grüße
Flo

Hallo,

 

Wenn Du gerade an der Planung/Vorbereitung der PV bist, ist es logisch das Du den PV-Strom selber möglichst optimal nutzen möchtest. Dazu einen kleinen Tipp:

 

Bei der Planung des Ganzen solltest Du Dir bereits auch darüber Gedanken machen, wie letztendlich Deine komplette Anlage später mal aussehen soll, ob diese in Zukunft Erweiterbar sein soll, und wie der PV Strom letztendlich genutzt werden soll.....

 

Beispiel dazu:

  • Ist "nur" eine PV Anlage geplant, oder soll mal ein Batteriespeicher dran ?
  • Ist geplant in Zukunft auch ein E-Auto Laden zu können ?
  • Ist nur die WP als Großverbraucher vorhanden ?

 

  • Wenn PV Strom vorhanden ist, wie soll dieser letztendlich genutzt werden ?
  • Wann soll zb. eine Batterie geladen werden ?
  • Wann soll die WP zb. mit PV-Strom ins WW oder in die Heizung liefern ?
  • Wann soll zb. ein E-Auto geladen werden ?
  • Wie groß ist die PV Anlage, und wieviel Überschuss ist zu erwarten ?

 

Warum sind diese Überlegungen wichtig:

Je nachdem was man letztendlich später mal erreichen möchte, sind es vollkommen unterschiedliche Wege, und auch Anforderungen an die "Hardware", wie das Ganze Regelungstechnisch von Anfang an aufgebaut werden muss.

 

Angefangen von ganz einfachen Smart-Grid Schaltkontakten über den die WP mit den eingestellten Parametern "nur" angewiesen wird was sie machen soll. --> Kostengünstig jedoch sehr eingeschränkte Möglichkeiten.

 

Bis zu einem echten Energiemanagement, welches später mit allen beteiligten Teilnehmern Datentechnisch "Kommuniziert", und individuell die aktuell vorhandene PV Energie dorthin liefern kann, wo diese gerade benötigt wird.  --> Smartmeter an verschiedenen Punkten, und ein "Leitsystem" welches den Energiefluss koordiniert, u.s.w....

Ist Preislich, und vom Aufwand her klarer Weise in einem anderen Bereich, jedoch die Regelungsmöglichkeiten sind dann dafür auch eine ganz andere "Hausnummer".......

 

Entscheidet man sich für die "Günstigere" Variante (Schaltkontakte etc.) kann diese später z.b. nicht auf andere Geräte erweitert werden, sondern hier muss dann später alles komplett Umgebaut, bzw. neu aufgebaut werden....

 

lg

Guennie

 

Hallo Flo,

Vielleicht kannst du oder ein Kollege mir spontan eine Rückmeldung geben. 

 

Der Elektriker will gerade oben beschriebene Verdrahtung durchführen. 

Entweder stimmt die Logik nicht oder die Angabe der Klemme X3.1 ist fehlerhaft. 

In dieser Klemme sollen sowohl der potentialfreie Kontakt des Wechselrichters als auch der potentialfreie Kontakt der EVU-Sperre angeschlossen werden. Die Klemme entspricht aber der Phase L1 mit dem Potential 230V.

 

Ich bitte um kurzfristige Hilfe, gerne auch telefonisch. 

 

Viele Grüße, 

 Philipp 

Ja, über X3.1 wird auf die Kontakte 216.1 und 216.4 Spannung drauf gegeben. Je nachdem, ob einer oder alle beide geschaltet werden, wird eine der beschriebenen Funktionen ausgeführt. 

 

Viele Grüße
Flo

Ok, danke für die schnelle Antwort. Das gebe b ich gleich an den Elektriker weitet, wenn er wieder da ist. 

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