Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe auf Eure Hilfe und Unterstützung.
Vorab als Info: Mein technisches Verständnis ist nicht sonderlich ausgereift. Aufgrund von Informationen bzw. Aussagen eines Heizungsbauers, der unseren Jahresverbrach als zu hoch einstufte, und eines Freundes, der ein Takten seiner LWWP anhand der Anzahl Einschaltungen des Verdichters feststellte, möchte ich nun die Effizienz unserer WP auch hinterfragen.
Anbei liste ich einfach mal meine Informationen / Werte / Angaben auf, die für eine Beurteilung der Gesamtsituation helfen könnten:
- WP Viessmann Vitocal 222-G mit Vitotronic (Typ BWT 221.B08) mit Pufferspeicher Vitocell 100-W (Typ SVPA)
- Betriebsdauer: seit 04/2020
- Jahresverbrauch 1tes Jahr: 3.150 kWh (Heizung und Warmwasser)
- Einfamilienhaus 1,5 Etagen mit 165qm Wohnfläche inkl. 15qm Luftraum
- alle Ventile der Fußbodenheizung sind geöffnet
- Einstellung Zimmertemperaturen: Bad und Wohnbereich 21 Grad, 2x weitere Zimmer 20 Grad, ansonsten < oder gleich 18 Grad
- Heizungstemperatur Soll: 18 Grad
- Heizungsbetrieb: 24h
- WW-Temperatur: 52 Grad
- Nutzung Heizstab: aus
- WW-Betrieb: 24h
- Option WW-Bereitung: aus
- Zirkulationspumpe: 6-22 Uhr durchgängig 5/25 Takt (seit einigen Tagen umgestellt auf 3x 3h täglich im 5/25 Takt)
- Ein- und Ausschaltoptimierung: an
- Heizkennlinie: 0,4 (Niveau: 1K)
- Betrieb Verdichter: 1.617h
- Anzahl Einschaltungen Verdichter: 17.219
- JAZ Heizen: 6,2
- JAZ WW: 3,2
- JAZ gesamt: 5,1
Zum Jahresverbrauch kann ich wenig sagen, wir hatten mit mehr gerechnet / kalkuliert. Der o.g. Heizungsbauer sprach davon, dass seine Stiebel Eltron Anlagen 30-50% weniger kWh benötigen.
Das Takten (Anzahl Einschaltungen Verdichter) scheint offensichtlich. Umgerechnet bedeutet das ja, dass sich die Heizung im Schnitt 46x pro Tag einschaltet. Und dann wahrscheinlich nur für jeweils eine kurze Zeit.
Zusätzlich habe ich ein Foto vom Panel der WP beigefügt, vllt. hilft das auch noch weiter. Kann man an der Anlage eigentlich irgendwo/irgendwie die Daten auslesen?
Ich wäre sehr denkbar für Eure Meinungen und Einschätzung sowie natürlich auch Verbesserungsvorschläge bzw. -ideen.
Vielen Dank!
Gruß
Fabian
EDIT zum Ersteintrag:
Die Ventile (Stellantriebe) der Fußbodenheizung stehen auf Auto, reagieren also auf die jeweiligen Einstellungen an den Raumthermostaten.
Ist das effizient?
Hallo Fabian,
den Jahresverbrauch empfinde ich bei der Größe deiner Anlage bzw. des Gebäudes in Ordnung. Um die Taktung zu reduzieren solltest du als erstes die Heizkennlinie anpassen.
Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinien Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Wie hoch ist die Hysterese für Warmwasser eingestellt?
Sicher gibt es Wärmepumpen, die auch auf dem Datenblatt noch eine bessere JAZ schaffen würden. Allerdings muss dies immer mit den Investitionskosten übereinstimmen. Wenn man vielleicht 2k EUR mehr investiert, dann muss sich dies auch zeitnah amortisieren können. Das ist zumindest meine Meinung. Die 222-G die du hast basiert auf der Technik der 333 bzw. 300-G der vorherigen Generation. Es ist kein thermisch geregelter Kältekreis mehr vorhanden, sondern der elektronisch geregelte. Weshalb sie noch besser arbeitet. Aufgrund es fixspeed Verdichters muss die Anlage aber gut eingestellt werden, um das Taktverhalten zu vermeiden.
Gibt ruhig einmal dein Feedback ab, was die Einstellung der Kennlinie gebracht hat. Ich gehe davon aus, dass ein Überströmventil vorhanden ist?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
danke für den bisherigen Input. Leider ist es bei mir nicht so weit her mit dem technischen Verständnis, daher stelle ich noch ein paar Nachfragen:
(1) Was ist mit Hysterese für WW gemeint und was kann ich da wie einstellen?
(2) Ein Überströmventil ist laut Rechnung mit eingebaut worden. Welchem Zweck dient es? Laut anderer Foren sollte dieses stets geschlossen sein?!?
(3) Das Herantasten an eine optimale Auslegung der WP macht erst wieder mit Beginn der Heizperiode Sinn?
(4) Kann ich aus der Vitocal 222-G Daten auslesen bzw. den Verbrauch der kWh für Heizen und WW getrennt ermitteln?
(5) Laut Betriebsanleitung kann sich ggf. der Fachbetrieb eine Energiebilanz anzeigen lassen. Ist das bei diesem Gerät möglich? Kann der Fachbetrieb mir die Daten zur Verfügung stellen?
(6) Lässt sich das Heizen der WP nur über ein/aus steuern oder gibt es hier auch eine Steuerungsmöglichkeit über die Außentemperatur?
(7) Habe ich es richtig verstanden: Ich drehe alle Raumthermostate in den Räumen, wo ich es am Wärmsten haben will (z.B. Wohnzimmer, Bad) auf die maximal einstellbare Temperatur. Stelle ich vorab alle Stellantriebe der Fußbodenheizung von Auto auf Manuell? In den anderen Räumen stelle ich an den Thermostaten die Temperatur ein, die ich mir wünsche? Anschließend stelle ich an der WP selber als Temperatur die ein, die ich in WZ und Bad haben möchte, also bspw. 22 °C (steht aktuell bei 18 Grad)?
(8) Mir erklärt sich noch nicht, wie ich es dann mittels Heizkennlinie schaffe in den Nicht-Haupträumen (z.B. HWR, Büro, Schlafzimmer) dann noch teilweise für etwas unterschiedliche Temperaturen zu sorgen? Meint Schlafzimmer max. 18 Grad und Büro max. 20 Grad.
Vorab vielen Dank für eine Antwort auf meine Fragen!!!
Gruß
Fabian
Die Hysterese Warmwasser sagt aus, wann die Warmwasseraufbereitung startet. Eingestellt wird sie über den Parameter 6007 (Auslieferzustand 7K). Wenn du zum Beispiel 48°C Warmwasser-Soll eingestellt hast, dann heizt die Wärmepumpe nach, wenn 41°C unterschritten sind (48 - 7).
Das Überströmventil sorgt dafür, dass immer ein ausreichender Mindestvolumenstrom vorhanden ist. Wenn zum Beispiel einige Ventile der Heizkreise geschlossen sind und die Anlage in Betrieb geht oder gerade gegangen ist, dann geht sie erst aus, wenn die Mindestlaufzeit abgelaufen ist. Ist kein Überströmventil vorhanden, dann steigt die Wärmepumpe vorher mit eine Hochdruckfehlermeldung aus.
Das Einstellen der Kennlinie macht erst wieder im Herbst sinn und dann kann es unter Umständen bis zum Frühjahr dauern. Ist sie einmal richtig eingestellt, müssen daran nie wieder Änderungen vorgenommen werden. Hier drehst du auch nur bei den Hauptwohnräumen die voll beheizt werden sollen, die Regler voll auf. Bei den anderen Räumen lässt du die Thermostate so eingestellt wie gewünscht. Durch das volle aufdrehen wird immer die maximale Wärmemenge aufgenommen und du bekommst sofort mit, ob es zu w3arm oder zu kalt wird.
Du selbst solltest auch die Energiebilanz abfragen können. Normalerweise unter Informationen. Schau dort mal nach und teil mir mit, ob es angezeigt wird oder nicht.
Das Heizen der Wärmepumpe wird über die Außentemperatur gesteuert. Dies in Abhängigkeit zur eingestellten Raum-Solltemperatur.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
erneut danke für die Infos. Es bleiben weiter ein paar Fragen offen:
(1) Wo bzw. wie kann ich die Hysterese für WW einstellen?
(2) Die Soll-Temperatur des Wassers habe ich nun mal von 52 auf 50 °C angepasst. Macht es Sinn, die WW-Bereitung 24h am Tag laufen zu lassen?
(3) Wenn tatsächlich ein Überströmventil verbaut ist, funktioniert es automatisch wie es soll? Oder muss ´man dort ggf. auch Hand anlegen?
(4) Im Menü habe ich noch Folgendes gefunden: Heizkreispumpe -> Aus. Ist das so ok? Dazu ist die Einschalt- und Abschaltoptimierung aktiviert, ist das hilfreich?
(5) Dem sukzessiven Einstellen der Raumtemperaturen und der Heizkennlinie werde ich mich ab Herbst widmen. Mit den Reglern meinst Du die Raumthermostate? Was ist mit den Stellantrieben an der Fußbodenheizung, sollen die auch alle voll aufgedreht werden bzw. von Auto auf manuell umgestellt werden? Oder je nach Raum?
(6) Im Menü gibt es keine auswählbare "Energiebilanz", nur das Betriebstagebuch (s. Foto).
(7) Die Abhängigkeit der Soll-Raumtemperatur zur Außentemperatur: Kann ich das an meiner WP einstellen? Bzw. wie kann ich einstellen, dass die WP ab einer gewissen Außentemperatur den Betrieb einstellen soll?
Danke vorab und Grüße,
Fabian
Die Hysterese für Warmwasser kannst du über 6007 (Wärmepumpe) und 6008 (Zusatzheizung) einstellen. Die Warmwasserzeiten solltest du so einstellen, wie du Warmwasser benötigst. Ein- und Ausschaltoptimierung sind nur bei einem zweiten Warmwassersensor sinnvoll. Da diesen nicht hast, brauchst du es auch nicht einstellen.
Was das Überströmventil betrifft, so muss es durch deinen Fachbetrieb so eingestellt werden, dass der Mindestvolumenstrom immer gewährleistet ist, egal welche Heizkreis zumachen. Wenn die Raumthermostate voll hoch gedreht sind, dann sind die Ventile der Fußbodenheizung auch offen.
Die Heizgrenze richtet sich nach der eingestellten Raum-Solltemperatur. Bei 20°C Raum-Soll wäre es folgendermaßen.
Heizgrenze 16°C
Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < 16°C = Heizbetrieb aktiv
Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > 16°C + 2K Hysterese = Heizbetrieb inaktiv
Viele Grüße
Flo
Hallo,
mir geht es letztlich nur um zwei Dinge:
(1) Das Takten der Maschine zu verhindern und
(2) die Effizienz / den Verbrauch etwas zu optimieren.
Ich will selber keine unnötige Wissenschaft daraus machen.
Es würde meinem Verständnis helfen, wenn ich noch folgende Punkte beantwortet bekäme:
(a) Muss ich beim Feinjustieren der WP zu Beginn der Heizperiode alle Stellantriebe an den Heizkreisverteiler voll aufdrehen (also auf manuell statt auf Auto stellen) und danach die Raumtemperaturen runterregeln?
(b) Wie kann ich kurzfristig das Takten meiner WP verhindern?
(c) Ich habe keine Energiebilanz am Gerät auswerten können, hatte aber zwischenzeitlich die WP für 2-3 Tage nur auf WW-Bereitung laufen-> Tagesverbrauch: 3 kWh. Ist das ein akzeptabler Wert?
(d) Macht es Sinn die WW-Bereitung in der Zeit von 23 bis 5 Uhr zu deaktivieren oder ist der Verbrauch fürs Hochheizen höher als die angestrebte Ersparnis?
Danke und VG,
Fabian
Hallo Fabian,
a) wir kennen deine Stellantriebe und Thermostate nicht im Detail. Es muss in den von Florian genannten Räumen sicher gestellt sein, dass die Heizkreise dauerhaft offen sind. Wie du das machst bleibt dir überlassen. Du kannst die Antriebe auch vom Verteiler abschrauben
b) wenn du a) durchgeführt hast und die Herzkurve optimiert wird sich das von alleine einstellen.
c) ohne Kenntnis des WW Verbrauchs kann dir das niemand beantworten. Wenn du deinen WW Verbrauch kennst kannst du dir das selbst ausrechnen.
Falls der Verbrauch bei ca. 200l liegt wäre der Wert ok.
d)das macht bei einer Sole/GW WP keinen Unterschied.
Hallo qwert089,
danke für Deine Antwort.
zu a) Anbei zwei Bilder: Wir nutzen die Raumthermostate von Homematic zur manuellen Regulierung der Raumtemperaturen. Die Stellantriebe an den Heizkreisverteilern sind von Fa. Strawa und stehen derzeit alle auf "Auto".
Leider ist mir immer noch nicht ganz klar, wie genau ich beim Feintuning vorgehen muss: Drehe ich alle Stellantriebe voll auf oder nur die für die Räume, in denen ich die max. Temperatur (21 bzw. 22 Grad) erreichen will? Wie stelle ich die Temperatur an den jeweiligen Homematic Raumthermostaten dann ein?
Für mich / uns soll es nach Möglichkeit drei "klimatische" Zonen im Haus geben: Wohnen/Essen/Küche/Master-Bad: 21 bis 22 Grad, Büro/Gästebad/Flur: 20 Grad, Schlafzimmer/HWR: 18 Grad bzw. kein Heizen aufgrund guter Dämmung und von Nöten.
Macht es einen Unterschied, ob ich die Stellantriebe voll aufdrehe oder abschraube?
Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
ok zwischen "offen" und abschrauben sollte dann kein Unterschied sein.
Wie Florian geschrieben hat würde ich das überall bis auf das Schlafzimmer machen.
Bei einer Wärmepumpe einzelne Räume überhaupt nicht zu heizen ist keine gute Idee. Diese Räume heizt du dann über die Innenwände der Nachbarräume, die dann mit einer entsprechend unnötig hohe Vorlauftemperatur 2 Räume gleichzeitig heizen müssen.
Das wirkt sich negativ auf den COp der WP aus.
In einem modernen hochgedämmte Haus sind solche Temperaturunterschiede kaum zu realisieren.
Um einzelne Räume etwas zu drosseln oder wärme zu bekommen kannst du an den Flowmetern den Durchfluss leicht anpassen (--> Youtube: fußbodenheizung flowmeter einstellen) oder deinen Heizungsbauer holen.
VG
Hallo qwert089,
ich drehe also die Stellantriebe aller Räume (ausgenommen Schlafzimmer und HWR, lasse ich die auf Auto stehen???) voll auf. Was stelle ich an den Homematic Raumthermostaten als Temperatur ein, die gewünschte oder max. Temperatur? Was als Raum-Soll-Temperatur an der WP direkt?
Flo_Schneider schrieb Folgendes:
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinien Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort.
So ganz klar, was jetzt der richtige Weg ist aus (1) Aufdrehen der Stellantriebe, (2) Einstellen der Raumtemperatur an den Wandthermostaten je Raum und (3) Einstellen der Raum-Soll-Temperatur an der WP , ist es noch nicht.
Danke und VG,
Fabian
Guten Morgen,
lass dir von deinem Heizungsbauer vor Ort die Stellmöglichkeit an den Ventilen und den Effekt anschaulich erklären. Dann wird das sicher klarer.
VG
Hallo qwert089,
so kurz vor dem Ziel gebe ich nicht auf. 😉
Bevor ich meinen Heizungsbauer frage und dann Wochen vergehen und ich mir nicht sicher bin, wie qualitativ hochwertig seine Aussage ist, würde ich es gerne hier noch einmal versuchen. Mir fehlen aus meiner Sicht nur noch wenige letzte Infos zu einem sinnvollen Vorgehen.
Hier nochmal die Daten zur Ist-Situation:
Raum-Soll-Temp. WP: 18 Grad
Stellantriebe Heizkreisverteiler: alle auf Auto
Eingestellte Raumthermostat-Temp. Zimmer EG: Wohnen/Essen/Küche 21 Grad, Gäste/Bad/Flur 20 Grad, HWR 16 Grad
Eingestellte Raumthermostat-Temp. Zimmer OG: Bad 21.5 Grad, Schlafen/2xKind/Flur 18 Grad, HWR 17 Grad
Bauliche Besonderheit: 15qm Luftraum über Esszimmer zum Flur OG
Nun meine abschließenden Fragen:
(a) Welche Stellantriebe voll aufdrehen? Welche auf Auto? Stellantriebe halb offen o.ä.?
(b) Wie die Temperaturen der Raumthermostate je Raum einstellen?
(c) Welche Raum-Soll-Temp. an der WP einstellen?
Ich weiß, alle Zusammenhänge aus der Ferne zu beurteilen ist schwierig. Dennoch würden mir o.g. angefragte Informationen helfen, um mich dann selbstständig weiter vortasten zu können (Heizkennlinie, ...).
VIELEN DANK!
Gruß
Fabian
Hallo Fabian,
(a) Welche Stellantriebe voll aufdrehen? Welche auf Auto? Stellantriebe halb offen o.ä.?
(b) Wie die Temperaturen der Raumthermostate je Raum einstellen?
(c) Welche Raum-Soll-Temp. an der WP einstellen?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
danke.
zu a) Das stimmt, also nehme ich dort keine manuellen Anpassungen vor? Es bleibt alles auf Auto bzw. ergibt sich automatisch eine Änderung durch die Einstellungen an den Raumthermostaten (siehe b).
zu b) Ich drehe dann die Raumthermostate für die Räume auf max. (= 30 Grad), in denen ich es am Wärmsten haben will bzw. in denen ich die Raum-Soll-Temp. erreichen will? Das heißt wir gaukeln dem System vor, dass es "durchheizen" soll - mit entsprechend niedriger Raum-Soll-Temperatur?!?
Was mache ich mit den restlichen Räumen wie Schlafzimmer und HWR, die stelle ich auf die gewünschte Raumtemperatur ein?
Bin ja kein Fachmann (für alle die es nicht mitbekommen haben 😁), aber kann mir nicht erklären wie so die "kälteren" Räume die Temperatur abbekommen, die sie haben sollen?
zu c) Ok.
Danke für Eure Geduld und den Support.
Gruß
Fabian
Raumregler steuern nur die Stellventile und nicht die Wärmepumpe. Dadurch, dass sie komplett hoch gedreht werden, sind die Ventile immer offen. Die Schlafräume stellst du aber so ein, wie du sie haben willst. Jetzt achtest du beim Betrieb der Wärmepumpe darauf, dass in der Heizsaison die Temperatur in den voll beheizten Räumen erreicht wird, die du dir wünscht und welche du auch als Solltemperatur am Wärmepumpenregler eingestellt hast. Mit einem Thermometer kontrollierst du die Temperaturen in den Räumen und passt je nach Abweichung die Heizkennlinie an. Wann du was einstellen musst, kannst du über den nachfolgenden Link erfahren.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
aktuell habe ich ja 18 Grad Raum-Soll-Temp. an der WP eingestellt, die Raumthermostate für WZ/Essen/Küche (ein Raum) und Bad stehen auf jeweils 21 Grad. Wenn ich für die beiden Räume nun die Temp. auf max. stelle und die Raum-Soll-Temp. an der WP im Vgl. zur jetzigen Einstellung noch um 3-4 Grad erhöhe, muss nicht dann eine wirklich signifikante Änderung der Heizkurve vorgenommen werden (aktuell: 0,4 mit 1K)? Ansonsten heizt die WP die Räume sicher auf knapp 30 Grad o.ä. hoch. Irgendwie kann ich mir das als Laie nicht vorstellen.
Und reicht es zwei von 11 Thermostate auf max. zu stellen und den Rest auf Wunschtemperatur, um ein Takten zu verhindern bzw. einer besseren Wärmefluss zu schaffen?
VG
Fabian
Die Einstellung der Raumregler hat keinen Einfluss auf die Vorlaufsolltemperatur der Wärmepumpe. Wenn es so sein sollte, dass die Räume tatsächlich 30°C bekommen, dann kannst du froh sein, es entdeckt zu haben. So kannst du die Kennlinie anpassen. Die Kennlinie ist ideal eingestellt, wenn die Raumregler auf 30°C stehen und die Räume trotzdem nur 22°C warm werden. So wie an der Wärmepumpenregelung eingestellt. Solltest du später einmal eine wärmere oder kältere Temperatur haben wollen, dann muss nur noch die Raumsolltemperatur an der Wärmepumpenregelung angepasst werden. Bei deiner vorherigen Einstellung würde die Wärmepumpe mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine zu hohe Vorlauftemperatur zur Verfügung stellen und somit einen Taktbetrieb forcieren.
Wenn du nur 1 oder 2 Räume voll aufdrehst, kann es trotzdem zum Taktverhalten kommen. Ich würde ja sagen, stell die Bäder, das Wohnzimmer und die Küche voll hoch, da dies in der Regel Räume sind, die immer voll beheizt werden.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
habe Fotos von den Heizkreisverteilern gemacht.
Insgesamt gibt es bei uns 19 Kreise, davon wären 6 voll geöffnet wenn ich im Wohnzimmer/Esszimmer/Küche und Master-Bad aufdrehe. Alle anderen Räume würde ich per Thermostat auf entweder 20 oder 18 Grad regeln wollen.
Könnte das hinhauen?
Darüber hinaus habe ich gesehen, dass an einem Flowmeter die obige Verschluss- / Abdeckkappe fehlt. Ist das ein Problem? Kann ich hier wie qwert089 schrieb einzelne Räume noch nachregulieren und den Durchfluss anpassen?
VG
Wenn du die anderen Räume nicht so warm haben möchtest wie die Hauptwohnräume, dann ist es so korrekt. Dann kannst ab dem Punkt zur nächsten Heizsaison die Heizkennlinieneinstellung vornehmen. Denk bitte noch daran, deine Wunschtemperatur als Raum-Soll-Temperatur an der Wärmepumpenregelung zu definieren.
Viele Grüße
Flo
Die Frage nochmal zum zweiten Bild meines vorherigen Posts:
Die Verschlusskappe für das dritte Flowmeter von rechts fehlt. Problematisch?
Dieses Modell habe ich bisher noch nicht gesehen. Ich gehe davon aus, dass darüber der Abgleich vorgenommen wird. Wenn dieser gemacht wurde, gehe ich nicht davon aus, dass es problematisch ist. Ob die Ventile aufmachen oder nicht, wird über die Motoren oben geregelt.
Viele Grüße
Flo
So, ich habe gestern Abend ca. zur selben Zeit folgende neue Einstellungen vorgenommen:
WP Raum-Soll-Temp.: 22 Grad (vorher: 18 Grad)
Heizkennlinie (unverändert): 0,4 (Niveau: 1K)
Temp. Thermostate / Heizkreise: 6 von 19 auf max. 30 Grad, Rest wie gewünscht (18 bzw. 20 Grad)
Am heutigen Morgen zwischen 8 und 9 Uhr (also 10-11 Stunden später) haben sich folgende Veränderungen ergeben:
Verbrauch: +9 kWh
Verdichterstarts: +31
Laufzeit Verdichter: +5h
Temperaturveränderungen für Räume mit max. Temp. Einstellung (30 Grad):
Temp. Raum Wohnen/Essen/Küche (5x Heizkreise, 53qm, inkl. Luftraum): +0,8 °C (auf 21,6 °C)
Temp. Raum Master-Bad (1x Heizkreis, 12qm): +2,7 °C (auf 23,7 °C)
In der Zeit von heute Morgen bis jetzt hat die WP 17x Verdichterstarts verzeichnet, bei zusätzlichen 2 Betriebsstunden.
Auch wenn ich Laie bin, geben mir die Werte ein nicht allzu gutes Gefühl. Die eine Aufgabe besteht ja darin, die Wohlfühltemperatur im Haus zu erreichen. Die andere Aufgabe das Takten zu minimieren.
Bin gespannt auf Eure Meinungen! Werde weiter mein WP-Tagebuch führen, Anpassungen vermerken und über die Auswirkungen berichten.
Gruß
Fabian
Hallo Fabian,
Florian hatte dir 2 Hausaufgaben mitgegeben:
-die Thermostate zu öffnen
-die Heizkurve gemäß der Anleitung anzupassen, weil die Vermutung nahe liegt, dass sie viel zu hoch ist.
Durch
"WP Raum-Soll-Temp.: 22 Grad (vorher: 18 Grad)"
hast du die Heizkurve jetzt um 4 K nach oben geschoben, anstatt nach unten.
Deswegen musst du diese 4K beim Niveau wieder abziehen.
Starte mal mit Neigung 0,3 und Niveau: -3K
Mach das heute noch.
Beobachte das morgen und melde dich So oder Mo wieder.
>>Temp. Thermostate / Heizkreise: 6 von 19 auf max. 30 Grad,
für je mehr Kreise du dich dazu durchringen kannst das zu tun, umso besser wirst du das Takten in den Griff bekommen.
VG
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