Hallo,
ich habe seit 43 Tagen eine Vitocal 200-G Sole-WP in Betrieb. In diesen 43 Tagen komme ich laut Diagnose-Menu auf eine Verdichter-Laufzeit von 296h und 2040 Verdichterstarts. Ist das ok? Die Starttanzahl kommt mir zu hoch vor. Die JAZ=4.4 und damit ok. Wie kann man das weiter analysieren?
Danke für Rückmeldungen.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo,
zu 3) an Hand der stark unterschiedlichen Heizkurven wird der Mischer zumindest nicht ganz offen sein. Vielleicht ist er auch halb geöffnet. Um das Takten zu mildern bräuchte man aber einen hohen Volumenstrom durch die FBH.
zu 4) Ja vermutlich wurde das nur für die Heizkörper gemacht, was auch ok ist.
Was zeigen die beiden Thermometer für Vor und Rücklauf am Heizkörperkreis an?
Die Maschine lief bisher im Schnitt 8,7 Minuten.
Ziel wäre es, dass sie im Winter mindesten 30 Minuten bis mehrere Stunden am Stück läuft .
Du schreibst das Haus hat eine Heizlast von 11.9 kW (ich schätze jetzt mal NAT -10 Grad)
Dann musste die WP in den letzten 43 Tagen vielleicht die Hälfte der max Heizlast erbringen.
11,9 * 0,5 = ca 6 kW
Die B13 hat 13,1 kW. d.h es waren 7 kW zu viel.
Der Puffer hat 100l, die Heizkörper haben vielleicht auch noch mal 100l .
um 200l um 5 K zu erwärmen (Hystere der WP) brauch man 1,1 kWh Energie
Mit den überschüssigen 7 kW sollte das etwa 9 Min dauern.
Was sich gut mit deiner Statistik aus der Regelung deckt.
Es gibt aus meiner Sicht 3 Stellschrauben.
a) Kleineres Modell der 200-G
b) größere Puffer.
c) niedriger Heizkurve für HK3
Wie sich a) und b) auf die Laufzeit auswirken kann du mit meiner "Bierdeckelrechnung" selbst ausrechnen.
Bsp. das Modell B10 hätte 4,4 kW zu viel. Die wäre ca. 15 Min am Stück gelaufen.
Bei B10 mit 200l Puffer, so wie von Viessmann empfohlen: komme ich auf 23 Minuten.
wie gesagt würde ich mit c) starten.
-Testweise Ablenkung auf die Steigung und das Niveau von HK2
-Wenn das eine signifikanten Änderung ergibt, müssten die Heizkörper so vergrößert werden dass die Räume mit der geringeren Heizkurve warm werden.
Das hätte dir der Heizungsbauer gleich von vorn herein so vorschlagen sollen.
Die Wärmepumpe einfach 1:1 an die alte Anlage anzuschießen ist zwar für ihn am einfachsten,
aber für deinen Geldbeutel langfristig eine schlechte Lösung weil HK3 die JAZ der ganzen Anlage bestimmt.
Eine Änderung an den den Heizkörper wäre auch von der BAFA gefördert worden.
VG
Hallo,
beschreibe deine Anlage bitte erst mal und poste die Seriennummer der Vitocal
-Neubau?
-Heizlast?
-FBH?
-Heizkurve?
-Pufferspeicher?
mögliche Ursachen:
-Heizkurve zu hoch --> Anlage muss gegen geschlossene Heizkreise arbeiten
-Überströmventil falsch eingestellt, falls vorhanden
-Anlage zu groß dimensioniert.
VG
Danke für die Antwort, bin noch ein Neuling...
- Wärmepumpe: Vitocal 200-G BWC 201.B13
SN: 7377454201134121
seit 26.01.2023 in Betrieb
Vissmann-Anlagen-ID: 8902784740
- Haus: BJ 1989, 4 Geschosse (Keller, EG, 1,Stock, ausgebautes DG)
- Heizlast lt. Heizlastberechnung durch Energieberater: 11,877 kW
- lt. HB und Sondenbohrer braucht die WP 235m Soleleitung, gebohrt sind 5x 58m=290m, sollte also reichen
- 2 Heizkreise mit Mischer: HK2=Fussbodenheizung im EG,
HK3=10x Heizkörper von 1989 (3x Keller, 5x 1. Stock, 2x DG)
- hydraulische Abgleich ist gemacht, Heizkörper haben neue Thermostate
- 300l Warmwasser + 100l Pufferspeicher
- JAZ(Warmwasser)=3.6, JAZ(Heizung)=4.4, JAZ(gesamt)=4.4
die Bilder der Heizkennlinien für HK2 und HK3 habe ich angehängt.
Ist der Pufferspeicher zu klein?
Was ist FBH?
Wie stelle ich fest, ob ich ein Überströmventil habe? Was ist seine Funktion?
Was kann man noch aus der Anlage auslesen, um dem auf die Spur zu kommen?
Im Logbuch erscheinen immer die gleichen Einträge vor jedem Verdichterstarts, siehe Bilder Logbuch1-6
und noch 2 Bilder zur Energiebílanz und Verdicher-Laufzeit...
Danke an die Spezialisten!
Hallo pepeq,
da kommen leider ein paar ungünstige Faktoren und Planungsfehler zusammen.
1) Eine EIN/Aus Wärmepumpe wie deine 200-G muss exakt auf die Heizlast abgestimmt sein.
Empfehlung Viessmann:
Wenn der Energieberater 11,877 kW ausgerechnet hat, hätte man hier mit etwas Mut zur Lücke und weiterem Potentiale zur energetischen Sanierung die 201.B08 genommen, oder max. die 201.B10 aber keines Falls die B13!
2) bei 2 Heizkreisen mit Heizköper und FBH schreibt Viessmann mindestens einen 200l Puffer vor.
in deinem ungünstigen Fall würde ich mindestens 500l nehmen.
3) ein weiterer großer Faktor ist die hohe Differenz der Heizkurven zwischen Hzk 2 und HzK 3.
Wenn die Heizkurven nahezu identisch wären, könnte der Estrich der FBH als massiver Puffer agieren.
In deinem Fall ist der Mischer der FBH aber fast geschlossen und die Wärmepumpe hat nur die 100l als Puffer.
4)Möglichweise wurde der Hydraulische Abgleich auch nicht für eine Wärmepumpe berechnet und der Volumenstrom durch die Heizkörper zu Tode gedrosselt. Kannst du in der Berechnung sehen auf welche Spreizung (Temperatur-Differenz) das gerechnet wurde? Für eine WP müssen das möglichst 5-10K sein.
Ich weiss nicht welche Räume von den Heizkörpern versorgt werden.
Für einen Test könntest du die Neigung von HK3 auf 0,5 stellen und diesen 24h, ohne Absenkung, laufen lassen.
Und dann beobachten wie sich die Starts entwickeln.
VG
Vielen Dank für deine Erklärungen, das klingt ja gar nicht gut...
zu Pkt. 3:
Woran erkennst du, dass der Mischer der FBH fast geschlossen ist?
zu Pkt. 4:
Zum hydraulischen Abgleich liegen mir noch keine Unterlagen vor. Der wurde soweit ich weiß nur für die Heizkörper gemacht. Muss da die FBH (anderer Heizkreis) berücksichtigt werden? Über die Spreizung kann ich nichts sagen.
Ich hab jetzt mal meinem HB den Link zu unserem Chat hier geschickt.
Wie sollte man deiner Meinung nach hier vorgehen? Du scheinst ja vom Fach zu sein...
VG
Hallo,
zu 3) an Hand der stark unterschiedlichen Heizkurven wird der Mischer zumindest nicht ganz offen sein. Vielleicht ist er auch halb geöffnet. Um das Takten zu mildern bräuchte man aber einen hohen Volumenstrom durch die FBH.
zu 4) Ja vermutlich wurde das nur für die Heizkörper gemacht, was auch ok ist.
Was zeigen die beiden Thermometer für Vor und Rücklauf am Heizkörperkreis an?
Die Maschine lief bisher im Schnitt 8,7 Minuten.
Ziel wäre es, dass sie im Winter mindesten 30 Minuten bis mehrere Stunden am Stück läuft .
Du schreibst das Haus hat eine Heizlast von 11.9 kW (ich schätze jetzt mal NAT -10 Grad)
Dann musste die WP in den letzten 43 Tagen vielleicht die Hälfte der max Heizlast erbringen.
11,9 * 0,5 = ca 6 kW
Die B13 hat 13,1 kW. d.h es waren 7 kW zu viel.
Der Puffer hat 100l, die Heizkörper haben vielleicht auch noch mal 100l .
um 200l um 5 K zu erwärmen (Hystere der WP) brauch man 1,1 kWh Energie
Mit den überschüssigen 7 kW sollte das etwa 9 Min dauern.
Was sich gut mit deiner Statistik aus der Regelung deckt.
Es gibt aus meiner Sicht 3 Stellschrauben.
a) Kleineres Modell der 200-G
b) größere Puffer.
c) niedriger Heizkurve für HK3
Wie sich a) und b) auf die Laufzeit auswirken kann du mit meiner "Bierdeckelrechnung" selbst ausrechnen.
Bsp. das Modell B10 hätte 4,4 kW zu viel. Die wäre ca. 15 Min am Stück gelaufen.
Bei B10 mit 200l Puffer, so wie von Viessmann empfohlen: komme ich auf 23 Minuten.
wie gesagt würde ich mit c) starten.
-Testweise Ablenkung auf die Steigung und das Niveau von HK2
-Wenn das eine signifikanten Änderung ergibt, müssten die Heizkörper so vergrößert werden dass die Räume mit der geringeren Heizkurve warm werden.
Das hätte dir der Heizungsbauer gleich von vorn herein so vorschlagen sollen.
Die Wärmepumpe einfach 1:1 an die alte Anlage anzuschießen ist zwar für ihn am einfachsten,
aber für deinen Geldbeutel langfristig eine schlechte Lösung weil HK3 die JAZ der ganzen Anlage bestimmt.
Eine Änderung an den den Heizkörper wäre auch von der BAFA gefördert worden.
VG
Viele herzlichen Dank für Deine Erläuterungen! Jetzt ist mir das ein bißchen klarer und ich kann deine Berechnungen nachvollziehen.
Ich hab jetzt mal die Heizkurve von HK3 (Heizkörper) identisch wie die von HK2 gemacht. Mal schauen, wie sich das auswirkt. Die Heizkörper werden wahrscheinlich zu kühl bleiben, mal sehen.
Die Heizkörper sind zwar von 1989, sehen aber nicht soooo schlecht aus, sind keine alten Rippen-Radiatoren. Was würden Heizkörper der neuesten Generation bringen? Bisher hat eine maximale VL- Temperatur von ca. 45 Grad gereicht, bei der FBH ca. 35 Grad.
Gefördert bekommen hätte ich für die Heizkörper nichts, weil durch die Erdbohrungen und die Heizungsinvestition das maximale Förderbudget von EUR 60000 für energetische Sanierung
bereits überschritten ist (ich hab auch noch Dachflächenfenster ausgetauscht).
VG, Peter
Hallo qwert089,
noch eine Frage zu deiner geposteten Grafik der Planungshinweise. Darin wird die Vitocal 200-G BWC 201.A13 referenziert. Ich hab die 201.B13. Gilt für die derselbe Planungshinweis? Könntest du mir bitte das ganze Planungshinweis-Dokument zukommen lassen?
Danke und noch schönes Rest-WE!
Hallo Peter,
leider habe ich das Dokument nur in englisch gefunden,
du findest aber die selben Hinweise zur % Auslegung und Puffer bei 2 Heizkreisen.
Ist die Laufzeit des Verdichters jetzt länger geworden?
VG Michael
Hallo Peter,
Ja evtl. kann man hier noch etwas herausholen, deswegen hatte ich ja nach der Spreizung des Heizkörperkreises gefragt.
Es gibt 1 Pumpe für die Heizkörper und eine für die FBH?
Poste vielleicht mal ein Bild der Thermometer und bei welcher Außentemperatur das aufgenommen ist.
Hier übrigens ein ganz interessantes Video
https://www.youtube.com/watch?v=xwOAfzjitsE
über den Einfluss der Starts auf die Lebensdauer.
VG
Hallo Michael,
jetzt hab ich heute die Planungshinweise gelesen und folgende Frage:
Meine 200-G hat zwar einen elektrischen Heizstab, den hab ich aber für WW und Heizung deaktiviert. Dann betreibe ich doch meine WP im monovalenten Betrieb und nicht im monoenergetischen Betrieb?
D.h. dann gilt die 70-85% Regel nicht (nur für monoenergetischen Betrieb).
Wenn ich der Ausführung im Abschnitt "Monovalente Betriebsweise" folge, dann komme ich bei meiner HL von 11,877kW auf eine benötigte Tages-Wärmemenge von 11,877kW*24h=285kWh
Bei Berücksichtigung der Sperrzeiten kommt man auf 285kWh/(18+2)=14,25kW für die benötigte WP-Leistung. Dann würde die Vitocal 200-G BWC 201.B13 doch passen?
Und hier noch wie gewünscht ein Bild der Pumpen, Thermometer und Mischer von heute bei einer Aussentemperatur von ca. 5 Grad. Links: Pumpe und Mischer HK2/FBH, rechts: Pumpe und Mischer HK3/Heizkörper
VG, Peter
Hallo Peter,
wenn es es eine EVU Sperre gibt muss die Anlage größer ausgelegt sein, korrekt.
Eine Planung ohne Einsatz des Heizstabs für extreme Temperaturen, die vielleicht nur alle 10 Jahr vorkommen, halte ich, bei einer nicht modulierenden Wärmepumpe wie deiner, nicht für sinnvoll (speziell in der Konstellation mit den 2 Heizkreisen?
Das hätte man mit der modulierenden 300-G machen können.
Mit wie vielen Stunden man für den Heizstab rechnen muss gibt es ein schönes Tool
https://www.waermepumpe.de/normen-technik/klimakarte/
dort kann man die NAT für seine PLZ herausfinden.
Wenn dies z.b. -11 Grad ist und man nur für -5 Grad auslegt, wie viele Stunden der Heizstab pro ja laufen würde.
in dem Bsp. 37h
Der Mischer für die Heizkörper hat auch einen Motor? oder steht der schon ganz offen?
Den Motor könnte man aushängen und den Mischer ganz öffnen.
Die Pumpe für die Heizkörper würde ich noch etwas höher stellen, so lange das Rauschen im System nicht zu laut ist.
Die Spreizung der FBH ist ok.
VG Michael