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Vitodens 300-W - Umschaltung reduzierter Betrieb

Vitodens 300-W (B3HB) mit Vitotronic 200 (HO2B), ein Heizkreis ohne Mischer, Weiche etc., monovalenter WW-Speicher, witterungsgeführt. Normalbetrieb 05:00 bis 24:00 Uhr. 00:00 bis 05:00 reduzierter Betrieb (-2 Grad), 1. WW-Zeitfenster um 06:00 Uhr.

Bei der Umschaltung in den reduzierten Betrieb zeigt die Vitodens für mich seltsame Temperaturverläufe; siehe Bild.

Ich hätte erwartet, dass die Therme um 00:00 Uhr einfach nur etwas runterregelt, die Heizungs-Vorlauftemperatur um die o.a. 2 Grad reduziert und munter weiterläuft. Tatsächlich sieht man, dass die Temperaturen in den Leitungen zum WW-Speicher (SVL und SRL) stark ansteigen und im Heizkreis (HVL und HRL) langsam abnehmen.

Die Therme hat kurz nach 24:00 Uhr quasi abgeschaltet; Brenner war aus und die Umwälzpumpe lief nicht (Volumenstrom < 3 l/h). Nach ca. 30 Minuten fuhr die Therme wieder hoch und hat den Heizkreis versorgt. 

Ist das normal? 

Was macht die Vitodens bei der Umschaltung in den reduzierten Betrieb (gemäß Programmierung)? Bzw. warum macht sie das?

 

 

 

 

temp.png
9 ANTWORTEN 9

Hallo,
Klar ist das normal, wäre ja schlimm wenn beim Beginn der Nachtabsenkung der Vorlauf nur 2 Grad abgesenkt werden würde, wie soll da die Raumtemperatur fallen?
Alles gut so.
Grüße

Bezüglich der Raumtemperatur ist es grundsätzlich egal, ob die Therme eine Pause macht und danach mit reduzierter Vorlauftemperatur läuft oder ohne Pause mit dieser reduzierten Vorlauftemperatur weiter läuft. In beiden Fällen fällt die Temperatur; mit Pause nur eben schneller.

Davon ab geht es weniger um die Heizungstemperaturen (weil plausibel), sondern vielmehr um den Anstieg im Speichervor-/Rücklauf.

Der Pumpenstop nach Umschaltung in den reduzierten Betrieb ist normal, liegt an Parameter A9. Es handelt sich um eine Sparfunktion: Bei einer gewollten Absenkung der Raumtemperatur (reduzierter Betrieb) kann das Haus eine Weile allein abkühlen, dafür braucht die Pumpe nicht zu laufen, also Pumpenstrom sparen. Bei Frostschutzbetrieb läuft die Pumpe übrigens durch (Frostschutz hat Vorrang vor Pumpensparfunktion). Wenn du keine Pumpenstillstandzeit bei Umschaltung in den reduzierten Betrieb willst, Parameter A9:0 einstellen.

Den Anstieg im Speichervor- und -rücklauf beobachten, sollte eigentlich nicht sein, Verdacht auf Rückzirkulation vom Speicher. Da du anscheinend loggen kannst, in einer nicht allzu kalten Nacht (kein Frostschutzbetrieb) testhalber die Soll-Temperatur für den reduzierten Betrieb auf 3 Grad setzen; das bewirkt Nachtabschaltung (Pumpe und Brenner aus). Heizbeginn rund 1 Stunde, bevor es im Haus warm sein soll. Für diesen Test A9:7 sein lassen oder wieder einstellen. Wenn du kannst, auch die Kesseltemperatur loggen oder beobachten: wenn nach anfänglichem Abfall der Kesseltemperatur wieder ein Anstieg der Kesseltemperatur beobachtet wird, ohne dass der Brenner läuft, wäre dies ein deutlicher Hinweis auf Rückzirkulation aus dem Speicher.

Test läuft 😉
Die Kesseltemperatur würde ich gerne loggen; Sensoren habe ich noch. Aber ich möchte nichts innerhalb der Therme manipulieren / ergänzen.

@Achat

Ich glaube nicht, dass eine (ungewollte) Rückzirkulation stattfindet. Siehe Bild: https://share-your-photo.com/f263718928
(IT = Temperatur knapp oberhalb der Therme auf dem Dachboden.)
Die Kesseltemperatur stieg schnell auf 50 Grad und kühlte dann dem Verlauf von SVL und SRL folgend bis auf ca. 32 Grad ab. Beim Umschalten in den Normalbetrieb fuhr offensichtlich das 3-Wegeventil.

Ich vermute, dass beim Umschalten in den reduzierten Betrieb das 3-Wegeventil bei noch laufender Umwälzpumpe gefahren wird und dabei einmalig heißes Wasser aus dem Speicher in die Leitungen gepumpt wird.

Vielleicht könnte Viessmann das bestätigen? @Flo_Schneider

Die Folgeantwort hier ist untergegangen, sorry.

An deiner Stelle würde ich einen längeren Test fahren, und dabei insbesondere auf den Volumenstrom achten. Der Temperaturabfall des Speichervorlaufs ist nach Umschaltung in den Heizbetrieb erkennbar grösser als vorher, und ein Volumenstrom > 0 bei stehender Pumpe ist auch auffällig (die Bezeichnung SVL und SRL ist m.E. in der Grafik vertauscht).

Während des Heizbetriebs spielt eine Rückzirkulation bei deiner Betriebsweise (nur kurze Pumpenpause) kaum eine Rolle, im Sommer aber bei nur-WW-Betrieb könnte sie ggf. zu einem unnötigen Temperaturverlust im Speicher führen.

Aufschlussreich wäre auch ein längerer Test zum Vergleich mit Parameter 66:1.

Danke.

Ich habe zwischenzeitlich den Volumenstrom ein paar Mal überprüft. Er schwankt zwischen anfangs 2 und später 0 l/h. Auch nicht so aufschlussreich; zudem ich die Messgenauigkeit nicht kenne.

SVL und SRL sind tatsächlich korrekt. Macht aus meiner Sicht auch Sinn:
Die Vorlauftemperatur ist anfangs deutlich niedriger als die Rücklauftemperatur, weil das im WW-Speicher noch gespeicherte Heizungswasser deutlich wärmer ist. In meinem Fall sind das gut 30 Liter (Edelstahlspeicher mit Wassertasche).

SVL/SRL: OK, nicht vertauscht, dann war der Speicher bei Testbeginn bis unten aufgeheizt.

Volumenstrom 0 wäre gut, sofern während der ganzen Heizpause konstant 0. Der Anstieg bei SVL um ca. 12:05 und 12:20 dagegen sieht weniger gut aus, ebenso der raschere Abfall von SRL nach Umschaltung in den Heizbetrieb. IT ist m.E. zuwenig aussagekräftig, wenn schon die Ist-Kesseltemperatur abfragen.

Weiter beobachten, auch bei verschiedenen Speichertemperaturen, und v.a. über längere Zeit. Wie erwähnt im Winter ziemlich sicher kein nennenswertes Problem, im Sommer bei nur-WW-Betrieb noch offen.

Ich teile Deine Bewertung und werde einfach mal abwarten, wie sich das im Sommer entwickelt und dann bei Bedarf die Karte 66 ziehen oder eine Klappe einbauen (lassen).

"Der Anstieg bei SVL um ca. 12:05 und 12:20 dagegen sieht weniger gut aus, ebenso der raschere Abfall von SRL nach Umschaltung in den Heizbetrieb."

ACK zu Letzteren. Bei Ersterem stoße ich an physikalische Grenzen, bzw. habe eine Sache bei Nutzung des Diagramms nicht bedacht: Die 5 Rohre zum Speicher liegen sehr eng neben einander und sind nur mit einfacher und nicht sonderlich dicker PE-Isolierung versehen. Direkt neben SVL liegt die Warmwasserleitung und zu den Zeiten wurde recht viel Wasser entnommen. SRL liegt nur neben Kaltwasser.

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