Hallo, hier erst mal meine Anlage:
Vitodens 300W B3HF 19kW mit 2 Mischerkreisen + nebenstehenden Warmwasserspeicher
2x EM-M1 (Z017410) und 2x Vitotrol 200E (Z017415) mit Raumtemperaturaufschaltung
Die Anlage arbeitet jetzt seit ein paae Monaten und ich wollte mich jetzt mal an die Optimierung der Einstellwerte machen, Heizkurve, Niveau u.s.w. Eingestellt ist Raumtemperaturaufschaltung 64%
Jetzt meine Frage: Wie arbeitet die Raumtemperaturaufschaltung? Welchen Einfluss hat die Ausentemperatur und somit die Einstellung der Heizkurve und welchen Einfluss hat die tatsächliche gemessene Innentemperatur?
Ich kann leider darüber nichts finden, möchte aber gern verstehen nach welchen Schema die Steuerung arbeitet.
Bitte jetzt keine Belehrungen über Sinn oder Unsinn einer Raumtemperaturaufschaltung, ich weiß, das Thema ist wie die Frage nach der richtigen Religion, ich möchte meine Steuerung einfach nur verstehen 😉
LG Olaf
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Auch mit Raumaufschaltung bleibt die Soll-VL gemäss Heizkennlinie und Aussentemperatur die Grundlage, Raumeinfluss korrigiert diese nur bei Abweichung der gemessenen Ist-Raumtemperatur von der eingestellten Soll-Raumtemperatur. Die Korrektur ist umso stärker, je grösser der Raumeinflussfaktor eingestellt ist; das ist übrigens kein Prozentwert.
Zur Funktionsweise siehe in der Serviceanleitung Kapitel "Funktionsbeschreibung" - Erhöhung der Vorlauftemperatur der Heizkreise bei Betrieb mit Raumtemperatur-Aufschaltung:
Ermittlung der Erhöhung der Vorlauftemperatur:
(RT Soll - RT Ist) x (1 + Neigung) x Raumeinflussfaktor/4 = Erhöhung der Vorlauftemperatur über Wert der
Heizkennlinie.
Beispiel Soll-RT = 20, Ist-RT = 18, Neigung = 1,4 und Raumeinflussfaktor = 8:
(20 - 18) x (1 + 1,4) x 8/4 = 9,6
Also Erhöhung der Vorlauftemperatur 9,6 K über Wert der Heizkennlinie.
Die Korrektur funktioniert in beide Richtungen: Erhöhung der Soll-VL, wenn Ist-RT < Soll-RT, und Absenkung der Soll-VL, wenn Ist-RT > Soll-RT. Keine Korrektur durch Raumeinfluss bei Ist-RT = Soll-RT.
Wichtig deshalb: Zuerst die Heizkennlinie richtig einstellen (so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig), und zwar ohne Raumeinfluss. Nachher vorerst einen geringem Raumeinflussfaktor einstellen (64 ist das einstellbare Maximum!) und das Verhalten beobachten, Trägheit beachten - die Anlage soll nicht dauernd am Korrigieren sein.
Bei Betrieb mit Raumeinfluss müssen im Raum mit der Vitotrol die Thermostatventile ganz aufgedreht sein (oder zumindest ein paar Grad über der gewünschten Soll-Raumtemperatur), sonst kann Raumeinfluss nicht richtig funktionieren. Bei einer FBH oder bei kleinen Kindern im Haus darauf achten, dass eine "sichere" max. VL eingestellt ist, denn bei grosser Unterschreitung der Ist-RT von der Soll-RT (z.B. nach längerem Ferienbetrieb) können je nach Einstellung sehr hohe Soll-VL entstehen, siehe Formel oben.
Auch mit Raumaufschaltung bleibt die Soll-VL gemäss Heizkennlinie und Aussentemperatur die Grundlage, Raumeinfluss korrigiert diese nur bei Abweichung der gemessenen Ist-Raumtemperatur von der eingestellten Soll-Raumtemperatur. Die Korrektur ist umso stärker, je grösser der Raumeinflussfaktor eingestellt ist; das ist übrigens kein Prozentwert.
Zur Funktionsweise siehe in der Serviceanleitung Kapitel "Funktionsbeschreibung" - Erhöhung der Vorlauftemperatur der Heizkreise bei Betrieb mit Raumtemperatur-Aufschaltung:
Ermittlung der Erhöhung der Vorlauftemperatur:
(RT Soll - RT Ist) x (1 + Neigung) x Raumeinflussfaktor/4 = Erhöhung der Vorlauftemperatur über Wert der
Heizkennlinie.
Beispiel Soll-RT = 20, Ist-RT = 18, Neigung = 1,4 und Raumeinflussfaktor = 8:
(20 - 18) x (1 + 1,4) x 8/4 = 9,6
Also Erhöhung der Vorlauftemperatur 9,6 K über Wert der Heizkennlinie.
Die Korrektur funktioniert in beide Richtungen: Erhöhung der Soll-VL, wenn Ist-RT < Soll-RT, und Absenkung der Soll-VL, wenn Ist-RT > Soll-RT. Keine Korrektur durch Raumeinfluss bei Ist-RT = Soll-RT.
Wichtig deshalb: Zuerst die Heizkennlinie richtig einstellen (so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig), und zwar ohne Raumeinfluss. Nachher vorerst einen geringem Raumeinflussfaktor einstellen (64 ist das einstellbare Maximum!) und das Verhalten beobachten, Trägheit beachten - die Anlage soll nicht dauernd am Korrigieren sein.
Bei Betrieb mit Raumeinfluss müssen im Raum mit der Vitotrol die Thermostatventile ganz aufgedreht sein (oder zumindest ein paar Grad über der gewünschten Soll-Raumtemperatur), sonst kann Raumeinfluss nicht richtig funktionieren. Bei einer FBH oder bei kleinen Kindern im Haus darauf achten, dass eine "sichere" max. VL eingestellt ist, denn bei grosser Unterschreitung der Ist-RT von der Soll-RT (z.B. nach längerem Ferienbetrieb) können je nach Einstellung sehr hohe Soll-VL entstehen, siehe Formel oben.