Ich hab seit einigen Tagen eine Vitodens 200-W B2HF-19 2,5-19kW.
Heizkreis ist ein Einrohrsystem mit Platten, Rohr-(Badezimmer) und Rippenheizkörpern.
Die Rohrleitungen sind eher schecht isoliert (kann ich am Fußboden fühlen).
Unterhalb von 32° liefern die Heizkörper keine nennenswerte Wärme.
Folgende Verhalten:
Anforderungstemperatur Brenner: 36,7°C
- der Brenner schaltet ein und moduliert auf 14%
- Vorlauftemperatur steigt auf 44°, Brenner schaltet ab
- Vorlauftemperatur sinkt auf 31°, Brenner schaltet ein
Die Leistung des Brenners ist höher ls der Wärmebedarf, aber < 14% geht nicht.
Wenn ich die Heizkurve um X°K erhöhe (durch Erhöhung der Raumtemperatur oder
Vergrößerung des Heizniveaus, sehe ich das gleiche Verhalten, nur eben um z.B. 2°K höher.
Ich möchte die untere Temperatur von 31° auf z.B. 35°c erhöhen, die obere Temperatur aber nicht.
(Verluste im Rohrnetz verringern)
- wie kann ich das machen?
- ist der Parameter 1192.0 (20 -> 35) eine Lösung?
-Reinhard
Parameter 1192.0 (Minimalbegrenzung Vorlauftemperatur) ist m.E. die einfachste Lösung dafür. Ob das allerdings schon bei 35°C in der Übergangszeit das Takten verhindert, bezweifle ich. Bei mir (ähnliche Konfiguration, allerdings eine 300-W) sind dazu etwa 40°C notwendig und gleichzeitiges Hochdrehen des Parameters 1102.0 auf 55% (Min. Drehzahl HK-Pumpe). Zusammen mit 1395.1 auf 16°C (Heizgrenze: Sparfunktion Aussentemperatur) läuft die Anlage speziell in der Übergangszeit relativ 'taktarm'.
mein Ziel ist es zu verhindern, daß die Heizkörper längere Zeit "kalt" sind.
Ich hatte jetzt 148 Brennerstarts während 8 Tagen, Durchschnittl. mittlere Laufzeit von 17 Minuten.
Ist das o.k.? 1192.0 erhöhen wird evtl die Anzahl der Brennerstarts erhöhen.
Ich werd mir das mal anschauen.
Danke für die prompte Antwort.
ich habe 1192.0 schrittweise auf 35°C erhöht. Das hatte keine Auswirkungen, Brennerstart wie vorher erst bei Unterschreiten von 30°C.
35°C bringt nichts, stell mal probeweise auf 45°C und stell sicher, dass die Heizkörperventile zum überwiegenden Teil komplett offen sind. Dann sollte das Takten bei der aktuellen AT weg sein. Eventuell noch die Min. Drehzahl HK-Pumpe auf 55% (Parameter 1102.0), um den entsprechenden Volumenstrom sicherzustellen. Wenn das die Brennerstarts drastisch reduziert, schrittweise 1192.0 reduzieren.
die Anzahl der Brennerstarts sehe ich nicht als Problem, sondern die lange Zeit mit niedrigen Vorlauftemperaturen bevor der Brenner wieder gestartet wird, weil in dieser Zeit die Heizkörper praktisch keine Wärme an den Raum abgeben.
1102.0 hab ich auf 55%; der Anstieg bei den "oberen" Temperaturen ist jetzt viel flacher, benötigt eine längere Zeitspanne.
Aber wie gesagt, die Temperatur des Wiedereinschaltens ist mir zu niedrig.
Wenn ich die Heizkurve parallel höher verschiebe komme ich zu Temperaturen vor dem Abschalten des Brenners, die ich eigentlich bei diesen Aussentemperaturen (HzKr ist witterungsgeführt) nicht benötige.
Sorry, aber dieses Dauertakten ist doch genau die Ursache für dein Problem: Brenner schaltet mit einer Modulation zwischen 30% und 60% ein (genauen Wert weiß ich nicht), das Kesselwasser erwärmt sich sehr schnell auf Werte weit über 40°, Brenner versucht die Modulation auf den Zielwert 35°C (11192.0) bzw. auf die Vorlauftemperatur entsprechend Heizkurve zu reduzieren, aber selbst die minimale Modulation (bei dir 14%) ist noch zuviel dafür, also wird der Brenner abgeschaltet und nach einer Wartezeit (Hysterese) wieder eingeschaltet. Wenn die Vorlauftemperatur des Wiedereinschaltens höher wäre (wie von dir gewünscht) würde das zu einem Dauertakten im Minutenbereich führen. Wenn du dagegen 1192.0 auf einen Wert im Bereich von 40° bis 45°C einstellst, kann dieser Wert mit minimaler Modulation gehalten werden und das Takten entfällt. Den kritischen Wertebereich musst du durch Trial & Error rausfinden. Dieser Effekt wird (abhängig von der eingestellten Heizkurve) nur in der Übergangszeit wirksam, also z.b. bei Neigung 1.2/21°C bei AT > 8°C, darunter verläuft die Vorlauftemperatur abhängig von der AT entsprechend der eingestellten Heizkurve. Zumindest bei mir funktioniert diese Konfiguration ohne Änderungen sowohl für die Übergangszeit als auch für die Frostzeit. Das Optimum rauszufinden ist halt etwas knifflig und damit zeitaufwändig 😉.
Mein Ziel war die Hysterese der VL-Temp zu verkleinern.
Das geht durch Erhöhen der Heizlast bis der Brenner mit 14% Modulation dauerläuft oder
über 1606.4 „Integralschwellwert zur Abschaltung des Brenners“ verkleinern; dann taktet der Brenner natürlich noch häufiger.
Ich vertag das mal auf das Frühjahr, die niedrigeren Außentemperaturen helfen ja jetzt erstmal.
Danke für die Infos und Anregungen.