um die Frage zu beantworten sollten wir erstmal die Heizkennlinie grundsätzlich verstehen: Die Heizkennlinie beruht grundsätzlich auf 20°C. Wenn du eine Raum-Solltemperatur von 20°C eingestellt hast, und es draussen 20°C sind, muss die Heizung nicht mehr heizen und die Vorlauf-Solltemperatur ist entsprechend 20°C. Wird es jetzt draussen kälter, z.B. 10°C (blau), dann muss die Heizung heizen, und bei der Kennlinie mit 0.6 Neigung beträgt die Vorlauf-Solltemperatur dann ca. 27°C. 0.6 Neigung bedeutet grob "pro Grad weniger Aussentemperatur als 20°C geht die Vorlauftemperatur um 0.6°C hoch (von 20°C aus gerechnet)". Das ist jetzt nicht ganz linear, sondern am Anfang etwas steiler und hinterher etwas flacher. Die Sache (bei 20°C Soll und 20°C draussen mit 20°C Vorlauf kein Heizen) macht Sinn! Deswegen fängt man eigentlich auch mit einem Niveau von 0 an. Das Niveau verschiebt die Kennlinie einfach parallel nach oben oder unten: mit Niveau +4 wäre die Vorlauf-Solltemperatur bei 20°C draussen schon 24°C und bei 10°C draussen schon 31°C. Wenn aber bei draussen 20°C schon 24°C warmes Wasser durch deine Heizkörper fliesst, dann heizen sie ja zwangsläufig, was ja eigentlich garnicht nötig sein sollte, weil es gewöhnlich drinnen nicht kälter ist als draussen. Deswegen sagen deine Thermostatventile dann "ich mach hier mal zu, sonst wird es zu warm!". Und schon kommt es zum beobachteten Zustand: Die Heizung will auf 24°C heizen, weil aber garkein Durchfluss (-> Volumenstrom!) besteht, und die Wärme nicht von den Heizkörpern abgenommen wird, ist der Kessel in nullkommanix auf 24°C, und der Brenner geht wieder aus. Dann kühlt der Kessel wieder aus, hauptsächlich dadurch, dass die Wärme durch den Schornstein abzieht (-> Abgastemperatur), und das Spiel geht von vorne los. Wozu ist das Niveau dann da?? Dadrauf gehe ich später ein (sorry für den Roman...). Wieviel stärker deine Heizung bei fallender Aussentemperatur heizt, stellst du mit der Neigung ein. Wenn es bei niedrigen Aussentemperaturen nicht warm genug ist, erhöhst du die Neigung, wenn es bei niedrigen Aussentemperaturen zu warm ist, verringerst du die Neigung. Jetzt kann es aber sein, dass bei 0°C Aussentemperatur alles in Butter ist, bei 10°C draussen es aber zu kalt ist. Dann musst du ja die Neigung etwas senken, damit die Heizung bei 10°C nicht ganz so viel weniger heizt als bei 0°C. Dann ist es aber bei 0°C draussen wieder drinnen zu kalt - das korrigierst du, indem du das Niveau erhöhst, damit es bei 10°C draussen auf eine etwas höhere, bei 0°C aber auf die gleiche Vorlauftemperatur wie vorher rausläuft. Im Heizlexikon ist das so auf den Punkt gebracht: Das gilt natürlich nur, wenn die Thermostatventile aufgedreht sind, so dass sie nicht da rein pfuschen! Im Umkehrschluss hiesse es ja Raumtemperatur generell zu hoch: Niveau senken Wenn aber die Thermostatventile verhindern, dass es überhaupt zu warm wird, drosseln sie damit den Volumenstrom, und es kommt zu dem Takten, was du ganz extrem hast (hattest). Schau in das Heizlexikon ruhig noch mal rein https://community.viessmann.de/t5/Gas/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizkennlinie/td-p/1338 dann brauch ich hier nicht ganz so viel zu schreiben (was dann links rein und rechts wieder raus geht, weil es zu viel ist 😉 ) Und wenn dir was nicht klar ist, dann fragst du, und wir versuchen es zu erklären 🙂
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