Hallo Community,
wir denke für unser EFH über eine Nachrüstung von Solarthermie nach. Dafür braucht es ja einen entsprechend großen Pufferspeicher (ich gehe mal von 750 Liter aus). Einen solchen Pufferspeicher zusätzlich in unserem Hauswirtschaftsraum neben der Inneneinheit der LWWP unterzubringen, ist aus Platzgründen nicht möglich.
Aktuell betreiben wir eine Vitocal 222-S AWBT-M-E-AC 221.C08 (7788534001005127) mit integriertem 220l Warmwasser-Speicher. Installiert wurde die Anlage im Januar 2020.
Die Idee wäre nun, lediglich die Inneneinheit Vitocal 222-S mit integriertem 220l Warmwasser-Speicher gegen eine Inneneinheit Vitocal 200-S ohne integriertem Warmwasser-Speicher, aber mit zusätzlichem 750l Kombispeicher für Warmwasser & Heizwasser zu ersetzen. Dort würden wir dann die Solarthermie mit einbinden. Die installierte Außeneinheit würden wir gern beibehalten.
Ist ein solcher Umbau realisierbar?
Im Web finde ich die Vitocal 200-S immer nur als Komplettpaket mit Außeneinheit. Wir bräuchte diese aber ohne Außeneinheit.
Danke und Grüße
RonnyL
Hallo Ronny,
so viel ich weiss kann man die Inneneinheit einzeln bestellen.
ABER
rechne dir mal aus was ein Flachkollektor / Röhrenkollektor pro kWpeak kostet und was ein PV Modul kostet.
Bei meinem letzten Vergleich war das kWpeak aus dem PV Modul um ca die hälfte billiger als der Röhrenkollektor.
Mal von den Wartungskosten und dem Ärger bei STA mit Heizungs-Unterstützung abgesehen.
Mach das Dach mit PV voll und fertig.
Nimm eine Anlage die um einen Batteriespeicher nachgerüstet werden kann oder kaufe gleich einen dazu.
Am besten setzt man auf einen Hersteller, der einen offene Standard unterstützt. und nicht nur die eigenen Akkus..
Was im Sommer zu viel an Strom ist, geht in das eAuto.
STA ist Technik aus dem letzten Jahrtausend.
VG Michael
Hallo Michael,
danke für deine Antwort und Meinung. Wir sind ja aktuell noch in der Recherche-Phase und da höre ich mir auch gern verschiedene Sichtweisen und Meinungen an. Wie effektiv eine Solarthermie versus anderer Technologien dann ist gilt es erstmal für uns herauszufinden.
Zum Thema Photovoltaik sei soviel gesagt, wir haben das Satteldach unseres EFH bereits auf den beiden 45° Dachflächen (Ost-West) voll belegt (16,28KWp) und auch einen recht großen Batteriespeicher (21,6KW nutzbar). Für die Sommer-Monate und große Teile der Übergangszeit ist damit auch alles gut und wir haben da reichlich Überschuss zum eAuto laden und Einspeisen. Für die LWWP fällt damit auch genug Strom ab, zumal in dieser Zeit ja nahezu nur Warmwasser benötigt wird und weniger die Heizung.
Da unsere LWWP gerade in der Übergangszeit doch sehr zum Takten neigt, haben wir vom Heizungsbauer die Empfehlung bekommen, einen Heizwasser-Pufferspeicher einzubringen (thermische Entkopplung). Zusätzlich wird das nichts, mangels Platz. Daher der Gedanke mit dem Tausch von Vitocal 222-S zu 200-S mit externen Kombispeicher. Und wenn man da schon umbaut, kann man ggf. auch eine Solarthermie gleich mit einplanen (zumal es dafür auch noch etwas Förderung gibt). Die Solarthermie hätten wir dann gern an unsere Süd-Hausfassade (Giebelwand) gebracht, um insbesondere in der Übergangszeit und zum Teil auch im Winter davon Einsparungen beim Stromverbrauch der LWWP zu erzielen (in dieser Zeit bringt ja auch die PV-Anlage auf Ost-West Dach nicht wirklich viel). Statt Solarthermie weitere PV-Module an die Süd-Fassade zu bringen, wäre zwar auch eine Überlegung, nach unserem Verständnis wäre das aber weniger effektiv.
Soweit unsere Überlegungen dazu. Wir sind natürlich nicht vom Fach, wollen aber auch nicht alles blind glauben, was der eine oder andere Handwerksbetrieb so erzählt. Daher gehen wir diversen Ideen mal nach und schauen uns dann die Kosten-Nutzen-Seite an.
Grüße
RonnyL
Hallo Ronny,
Die Solarthermie hat noch immer einen höheren Wirkungsgrad.
Wenn die WP in der Übergangszeit taktet, heizt du einfach nur unter Tags für ein paar Stunden
Der Estrich und die Gebäudemasse haben ein x faches der Speicherfähigkeit als 750l Wasser.
An den Tage wo die PV wenig Ertrag bring, bringt die STA 0,0 Ertrag.
Ich habe seit 1991 Röhrenkollektoren.
Wir hatten ja glaube ich mal über dein Überströmventil gesprochen.
Hattest du das dann hinbekommen?
Wenn das falsch eingestellt ist, taktet die Anlage furchtbar.
Der D08 sollte man mir richtig Einstellung problemlos das Takten abgewöhnen können.
Von dem Parallel-Puffer für die Wärmepumpe würde ich die Finger lassen, der wir den Stromverbrauch vermutlich durch Mischungsverluste mehr erhöhen, als was die Solarthermie jemals wieder reinholen kann.
VG Michael
Hallo Michael,
"Wir hatten ja glaube ich mal über dein Überströmventil gesprochen.
Hattest du das dann hinbekommen?"
Naja, ich habe das etwas verstellt, was wohl auch etwas gebracht haben sollte. Die letzten 2-3 Wochen war es ja sehr kalt, da war auch keine Taktung zu verzeichnen. Im Schnitt 3 Verdichter-Starts bei ca. 20 Betriebsstunden pro Tag. Jetz wo es wieder milder ist (Übergangszeit) geht die Anzahl der Starts wieder deutlich hoch. Schwer zu sagen ob das nun bedenklich ist oder man das so einfach hinnehmen muss.
"Von dem Parallel-Puffer für die Wärmepumpe würde ich die Finger lassen, der wir den Stromverbrauch vermutlich durch Mischungsverluste mehr erhöhen, als was die Solarthermie jemals wieder reinholen kann."
Was wäre hier dann die Alternative / Empfehlung?
Ohne Heizwasser-Pufferspeicher werden wir eine etwaige Solarthermie-Anlage garnicht für Heizwasser, sondern nur für Warmwasser nutzen können. Oder? Im Sommer und Teilen der Übergangszeit machen wir unser Warmwasser ja schon mit der PV-Anlage warm (u.a. mittels SG-ready Anbindung).
Wahrscheinlich bringt ein Invest in Solarthermie dann wohl doch nichts, zumindest in Relation zu möglichen Einsparungen (welche ja wohl eher gering wären).
Grüße
RonnyL
Hallo RonnyL,
1-2 Starts pro Stunde in der Übergangszeit sind ok.
ich würde wegen deiner PV ab März wenn es milder wird nur noch unter Tags heizen.
Bsp von 6 Uhr bis 21 Uhr. Je nach dem wie gut das Haus die Temperatur hält.
Um in der geringeren Zeit die selbe Heizenergie in das Haus zu bekommen, muss mit einer höhere Heizkurve und höhere Leistung geheizt werden - > weniger Takten.
Durch die höhere Heizkurve ist zwar der Wirkungsgrad schlechter, aber deine PV Erträge sind im März auch schon viel höher.
Mit der Methode müsstest du das Niveau der Heizkurve um 2-3K erhöhen.
Es gibt Leute, die das in ihre Hausautomation integriert haben.
Wenn man z.B. weiß das Gebäude braucht bei einer mittleren Tagestemperatur von 5 Grad ca. 40 kWh Heizenergie.
Und die Hausautomation bekommt von der Vitocal um 18 Uhr die Rückmeldung, dass schon 40kwh in das Haus gepumpt wurden, wird die WP bis zum nächsten Vormittag ausgeschaltet, bis die Sonne wieder scheint.
Das geht auch ohne Hausautomation , dazu müsstest du nur im März und im November das Heizprogramm und die Heizkurve ändern. Das verringert das Takten in der Übergangszeit und erhöht die PV Nutzung durch die WP.
Versuche das nächsten März mal.
VG Michael
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