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Wärmepumpe soll alte Gasheizung ersetzen - Technik wichtiger als Preis

Hallo,

 

wir haben ein 140m² EFH mit Satteldach von 1995 mit 19000kWh Gasverbrauch / Jahr (Heizung und Warmwasser: 4-5 Personen Haushalt 2-3 Kleinkinder).

Aktuell ist eine Buderus Heizung G134 LP mit einem LT 135 (135 l ) Wasserspeicher vorhanden. Diese möchten wir ersetzen und gleichzeitig sehr wahrscheinlich eine Anbaureserve in der Wärmepumpenauslegung mitberücksichtigen, da wir ggf. die 140m² durch einen Anbau auf ca. 190m² erweitern wollen. Durch die Erweiterung würde eine 7m Außenwand mit ca. 3m x 2 Fensterfläche keine Außenwand mehr sein.
Im Erdgeschoss ist überall Fußbodenheizung verlegt und im 1. OG ist im Badezimmer ein Handtuchheizkörper (nie an) und ein RTL, welches als Fußbodenheizung genutzt wird. Außerdem sind in den 3 Räumen (2 Kinderzimmer und ein Elternschlafzimmer) jeweils ein Heizkörper, der bei einer VL Temperatur von 60°C am Tag maximal 1 Stunde an ist. Im Schlafzimmer haben wir die Heizung zu 99% aus. Nur bei -10°C wurde diese ab und an angemacht, damit keine 16°C oder weniger in dem Raum sind.
 
Aktuell wird die FBH im Winter mit ca. 30-35°C über einen Mischer bedient und der Heizkörperkreis mit 60°C, da ich die VL Temperatur des jetzigen Kessels nicht weiter absenken kann. Ich bin mir sicher, dass das Haus auch mit 50°C und sogar weniger in den oberen Räumen auskommen würde. Der Flur unten und oben sind offen, sodass die untere FBH auch oben mit heizt.
 
Mir wurde nun eine Vitocal 200-S D09, max Heizleistung 11,6kW in Kombination mit einem Vitocell 100-W (300l) und einem 100-E (200l) angeboten.
 
Seit wenigen Wochen haben wir eine 15kWP PV Anlage auf unserem Süddach ohne Verschattung.
 
Meine Frage ist nun:
1.
ist die Kombination WP mit den beiden Speichern sinnvoll? Lieber zahle ich 2000€ mehr und habe dafür bessere Technik.
 
2.
Ich habe nun gelesen, dass es eine neue Vitocall 200S (Variante E) geben soll. Ist diese besser? Oder sollte ich sogar eher auf eine 250 A umsteigen?
 
3. 
es gibt sogar Hygienespeicher. Spare ich mir somit einen Speicher und was sind die Vor- bzw. Nachteile?
 
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Danke und Grüße
Chris
 
6 ANTWORTEN 6

Hallo Chris,

 

eine WP braucht pro 1K höhere Vorlauftemperatur ca 2,5% mehr Strom.

Die Vorlauftemperatur , den COP und den Stromverbrauch des ganzen Systems bestimmt der Heizkreislauf mit der höchsten Vorlauftemperatur.

 

>>jeweils ein Heizkörper, der bei einer VL Temperatur von 60°C am Tag maximal 1 Stunde an ist. I

Dann wird dir der Heizungsbauer ein Konstrukt hinstellen das das wieder genau  so macht und immens viel Strom verbrauchen wird.

 

Wenn diese 60 Grad nicht benötigt werden, sollte der Heizkörperkreis so umgebaut oder betrieben werden, dass er mit der Temperatur der FBH auskommt.

Bsp: in dem man den Heizkörper nicht nur 1h anschaltet sondern die Wärme 24h auf einem geringen Niveau dem Raum  zuführt.

 

Mit deinen Uwert Angaben kannst du hier

https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/enev-heizlast.html

die Heizlast abschätzen.

Das dürfte etwas um die 9-10 kW sein.

Lass den Anbau noch mal 1 kW brauchen

 

zu 2) bei der alten  200-S D09 brauchst du jedes Jahr einen Kältetechniker der für mehrere 100€ eine Dichtheitsprüfung macht. Daher würde ich eine  neues Modell mit Kältemittel R32 nehmen oder der 250-A

Die neuen Modelle kommen idR ohne zusätzlichen Puffer aus.

 

3) Eine Frischwasser Station ist ganz gut wenn man große Bedenken wegen Legionellen hat.

Bei  4-5 Personen wird genügend  Wasser verbraucht um einen normalen 200l Speicher täglich "leer" zu machen.

 

VG Michael 

Hallo Michael, 

 

danke für die prompte Antwort.



"Wenn diese 60 Grad nicht benötigt werden, sollte der Heizkörperkreis so umgebaut oder betrieben werden, dass er mit der Temperatur der FBH auskommt."

 

Die 60°C für den Heizkörper Kreis werden ganz sicher nicht benötigt. Ich sehe es auch so, dass es mehr Sinn macht anstatt 1 Stunde die HK mit 60°C zu nutzen lieber 10 Stunden mit 35°C zu fahren. D.h. entweder mit den aktuellen Heizkörpern auf Dauer auf bei 35°C oder aber Niedertemperaturheizkörper einsetzen. Falls auch das nicht helfen sollten, was ich bei dem Dämmwert des Hauses nicht glaube, in den 3 Räumen den Boden auffräsen und eine FBH installieren.

 

Wenn ich von den 9kW Heizlast aktuell plus Anbau im Worstcase 1-2 kW ausgehe, welche Leistungsklasse würdest Du bei der 200-S bzw. beim 250A vorschlagen?

Lieber eine Leistungsklasse kleiner kaufen, um weniger zu takten oder lieber eine größer kaufen?

Bei den wenigen Tagen bei Eiseskälte wo evtl. die Leistung nicht ganz für wohlige 21°C in allen Räumen ausreichen, wären nicht meine Sorge.

 

Ist der Vitocell 100-E Heizwasserspeicher (200l) wirklich nur dafür da, um über einen längeren Zeitraum die Heizwassertemperatur auf bspw. 50-55°C zu erwärmen, sodass dann der Heizkörper Heizkreis davon gespeist werden kann? 

Hallo Chris,

 

die Empfehlung laut Planungsanleitung ist eine Auslegung auf 70-85 %

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Die 200-S E10 ist die größte der neuen Serie.

 

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Das ist vielleicht etwas knapp, je nachdem welche NAT dein Wohnort hat.

 

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Die Außentemperatur bei der der Modulationsbereich verlassen wird wäre bei beiden Modellen etwa +7 Grad.

 

Den 200 l Puffer braucht die alte 200-S sobald es 2 Heizkreise mit unterschiedlichen Temperaturen und Mischer gibt. Das dient zur Hydraulischen Entkopplung, da die alte  D09 immer 1400l/h Mindestvolumenstrom benötigt. 

 

 

VG

Hallo Michael,

 

sehe ich das richtig, dass die Leistung bei 35, 45 und 55°C VL Temperatur recht ähnlich ist und erst bei höheren Temperaturen abnimmt? Mein Heizkörper HK braucht auf keinen Fall mehr als 50°C, sogar bei den jetzigen Heizkörpern.

 

Wir wohnen im Raum Braunschweig. -10°C sehen wir hier wenn überhaupt vereinzelte Tage nachts.

 

Wenn wir von einer Heizlast von 11kW ausgingen, wären 80% davon 8,8kW.

 

Das heißt bei >+7 Grad C taktet die Wärmepumpe?

 

"Den 200 l Puffer braucht die alte 200-S sobald es 2 Heizkreise mit unterschiedlichen Temperaturen und Mischer gibt. Das dient zur Hydraulischen Entkopplung, da die alte  D09 immer 1400l/h Mindestvolumenstrom benötigt. "

 

Was ist mit der neuen 200-S? Braucht diese nicht den Puffer?

 

Die neue 200-S bräuchte den Puffer  nur wenn du einen Stromtarif wählst, der eine tägliche Stromunterbrechung hat.

zB. Unterbrechung max 3 * 2 Stunden.

Dann sollte man aus Komfort Gründen  einen Puffer einbauen. Der 200 l kann aber auch nicht die 2 Stunden voll überbrücken.

 

 

 

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Beides wäre bei mir nicht der Fall. Weder EVU Sperre, noch ausschließlich Radiatoren. Die FBH läuft permanent, ggf. mit einer Nachtabsenkung, falls sinnvoll und die Heizkörper im OG gelegentlich.

 

Wo ist denn der große Vorteil wenn man sich trotzdem für einen externen Pufferspeicher entscheidet? Ist dadurch die Anlage effizienter, kann ich ggf. PV Strom besser in Wärme umwandeln oder irgend etwas anderes an was ich noch nicht gedacht habe?

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