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Nutzung PV-Strom in Hybrid VitoCal und Vitodens

Hallo,

 

vor einem Halbjahr habe ich mir eine Hybridanlage gekauft mit der Aussage von Vissmann dass man PV-Strom "richtig" nutzen kann.

 

Leider hat bis heute der Presales Mitarbeiter nur spärlich auf mein untern stehende Frage geantwortet:

Sind Sie in der Lage zu sagen ob Vissmann richtig den PVstrom nutzen kann:

 

Frage an Vissman:

Regelung: Case 00173279
Die Hybridanlage habe ich gewählt um kostengünstig ( auch in der Zukunft) mein Haus zu beheizen. 
Es muss sich lohnen mehr als das doppelte für ein Hybridanlage auszugeben als für einen einfachen Gassbrennwert-ersatz.
Vissmann hat bestätigt in der Angebotsphase das dies Möglich ist.
 
Ziel ist es das kostengünstige Medium zum Heizen zu verwenden.

Die Vitocal arbeitet "nur" in die Heizung.
Die Vitodens erzeugt Warmwasser und arbeitet als Backup bzw, wenn es Minus-grade hat und der Arbeitspunkt WP ungünstig ist. 
Meines Wissens ist die Vitocal so eingestellt dass ab niedrigen Außentemperaturen nur die Gastherme arbeitet und über einen Schaltkontakt dazugeschaltet wird.

 

Für die Regelung möchte ich gerne die Info über die Energiepreise nutzen.
z.B. heute: 
Bezugsstrom = Normaltarif = 27ct/kWh
PV-Strom    = Niedrigtarif = 9ct/kWh
Gas         =                7ct/kWh
Aus meiner Vissmann PV anlage incl. Speicher bekomme ich die Info wann PV-Strom verfügbar ist.(Solaredge WR mit Zigbee Schaltrelais).


Rein auf PV-Strom und Gas preis zu setzen ist zu kurzfristig gedacht.

in 5 Jahren wenn die C02 steuer auf die Gaspreise sich auswirkt werden wir wohl bei ca. 10ct/kWh sein,
dagegen fällt die EEG umlage für die ersten PV anlagen nach 20 Jahren weg, somit wird der Strompreis eher konstant bleiben.

 

Zukunftsszenario in 5..7 Jahren
Bezugsstrom = Normaltarif = 29ct/kWh
PV-Strom    = Niedrigtarif = 9ct/kWh
Gas         =               10ct/kWh

Das heißt jede Einstellung auf der Vitocal solle die künftigen Strom/Gas preise nicht unberücksichtigt lassen.
Bei einer Arbeitszahl von 3 ist Heizen mit Bezugsstrom günstiger als mit Gas.

 

Die Tarifzeiten sind naturgegeben ( Sonne / Wolken nicht fix an Uhrzeiten gebunden.

 

Frage: 

Können die Tarifzeiten auch über eine externe Schnittstelle ( REST/modbus,CAN.. ) dynamisch gesetzt werden.

 
Trifft ihr Regelvorschlag (Case 00173279) diese Möglichkeiten? Gerne Spreche ich auch mit ihrer R&D Abteilung.
Was bedeutet "der Vitodens nicht schon den Puffer und den WW Speicher zu warm hält" 
    ist dann im Winter ohne PV strom das Haus kalt ? ( ich hoffe nicht)

 

Alter mail von Vissmann:

Von: "..at viessmann.com " <..atviessmann.com >
Datum: 13. September 2020 um 08:28:26 MESZ
An: Info | <info@heizungsbauer >
Betreff: Anlage , Ulm - Case 00173279   

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hier die Informationen zur PV Realisierung der an der Anlage .

Da die WP laut unserem Techniker ja vorranig für den PV Strom genutzt werden soll bestehen hier 2 möglichkeiten.

Variante 1 über einen seperaten Modbus Zähler der dann im Zählerschrank verbaut werden muss.

Variante 2 über einen Schaltkontakt z.b. von dem Wechselrichter.

Da hier der Vitodens die Heizkreisregelung übernimmt schlage ich folgende Einstellungen vor.

Die Vitocal auf sehr niedrige Sollwerte stellen. Sprich Warmwasser 10 Grad, Heizkurve auch entsprechen niedrig wählen. 

7E00 Freigabe Eigenenergieverbrauch PV  =  1 für Modbuszähler  2= für Schaltkontakt
7E02 Fremdstromanteil   = 0 Einstellen 

7E04 Schwelle elektr. Leistung = Hier muss der Kunde entscheiden ab wie viel KW ( Einstellbereich 0,1=100Watt) die WP die PV Funktion nutzen soll.

7E11 Freigabe Eigenenergieverbr. für Warmwasserbereitung  = 1
7E12 Freigabe Eigenenergieverbr. für Heizwasser-Puffersp.  =1
7E13 Freigabe Eigenenergieverbr. für Heizen  = 1
7E21 Anhebung Temp.-Sollwert Warmwasserspeicher PV     = 500 entspricht dann 50K Erhöhung des Sollwert
7E22 Anhebung Temp.-Sollwert Heizwasser-Puffersp. PV     = 400-500 je nach gewählter Heizkurve

Somit kann die WP nur durch die PV Funktion starten. 

Wichtig ist hier aber, dass der Vitodens nicht schon den Puffer und den WW Speicher zu warm hält.

 

vielen Danke für ihre Bemühungen im voraus.

 

J.B.

7 ANTWORTEN 7

Hallo J.B.,

da die Wärmepumpe alles regelt, wird es schwierig, die Anlage so einzustellen, dass das Haus nie kalt ist, aber so viel wie möglich PV-Energie genutzt wird. Der Vitodens unterstützt die Wärmepumpe je nach Einstellung ab einer gewissen Außentemperatur und wenn diese es nicht mehr alleine schafft. Eine Temperaturüberhöhung ist nur möglich, wenn auch noch Luft nach oben ist. Bei der Warmwasserbereitung bedeutet dies. Die Wärmepumpe sollte den Sollwert auf den bei einem ausreichenden PV-Ertrag geheizt werden soll, auch noch alleine erreichen können. Es ist wenig sinnvoll, dass in diesem Moment der Vitodens übernehmen muss, um die Temperatur zu erreichen.

Beim Heizbetrieb übernimmt auch die Wärmepumpe die Steuerung. Hier könnte man aber den Puffersollwert anheben um dort eine zusätzliche Wärmeenergie zu speichern. Im Sommer ist dies aber eher wenig sinnvoll. Du wirst in jedem Fall nicht darum herum kommen, die Einstellungen den Jahreszeiten entsprechend anzupassen, um den größtmöglichen Eigenverbrauch zu erzielen.

Als alternative zum PV-Energiezähler empfehle ich die SmartGrid-Ansteuerung.

Über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (A) bzw. 216.4 (B) herstellt.

Hinweis:
-  Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
-  Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.

Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:

■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb

■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).

■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“

- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.

■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“

- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

 

herzlichen dank für die ausführliche Antwort.

 

Bei der Auswahl der Hybridanlage war nicht das Ziel MAXIMAL den PV-strom  (Nutzung im Abregelbetrieb wenn mehr als 70% der Nennleistung erzeugt wird), sonder die Energie resourcen Strrom und GAS optimal zu nutzen.

 

Im angefügten Bild "SolareGewinneJuli" sieht man dass der Grundbedarf an Strom bei rund 500W liegt mit Spitzen für Kaffee,Kochen,Waschen... Die maximal zulässige PV-Leistung von 7kW wird um die Mittagszeit erreicht.

Im angefügten Bild "SolareGewinneOktober" wird die maximal zulässige PV-Leistung von 7kW nicht erreicht.

Ziel ist es nicht die Überschüsse einzuspeisen sondern sinnvoll in der WärmePumpe zu nutzen.

 

Bei meinen System ist die WärmePumpe nur für die Heizung zuständig arbeitet über einen Puffer von 200l.

siehe angefügten Hydraulikplan.

(derzeit liegt Schnee auf den Solarzellen dass keine Solare Gewinne zu erwarten sind.) 

Die Vitodens macht warm Wasser und Heizungswärme.

Der Vitodens ist derzeit eingestellt dass er auf externe Anforderung der WP die Heizung einschaltet.

 

Der Ansatz mit dem Heizkostenmanagement der Vitocal berücksichtigt ja die Preise für Strom und Gas.

Nur, dass die Stromkosten, sich abhängig der Wolkenlage ändern.

Ist es nicht möglich die Tarifzeiten über ein ext. Relais umzuschalten? Die Info ob eingespeist wird ist vom Wechselrichter vorhanden.

Könnten wir auch persönlich mal per Telefon darüber sprechen ?

 

Danke und Gruß

Jürgen 

  

SolareGewinneJuli.PNG
SolareGewinneOktober.PNG
Elektroplan3.jpg
Elektroplan1.jpg
Hydraulikplan.jpg

Eine telefonische Beratungshotline bieten wir hierfür nicht.

Es gibt keine Möglichkeit, der Wärmepumpe extern einen Tarifwechsel mitzuteilen. Über den Modbus-Energiezähler kannst du einstellen, ab welcher Schwelle die jeweilige Funktion ausgeführt werden soll.

Viele Grüße
Flo

Hallo,

 

das bedeutet dass man den PV Strom nicht sinnvoll bei einer Hybrid anlage nutzen kann.

Man hat zwar zwei Energieträger, aber die Kombination Bezugstrom und PV Strom wird nicht unterschieden, wodurch der Kauf einer zusätzlichen Wärmepumpe zu einem Gasbrennwertgerät wirtschaftlich keinen Sinn macht.

-> d.h die anfängliche Beratung war falsch ,dass eine Hybridanlage gut ist und sich rechnet.

Hätte ich das vorher gewusst hätte ich mit 15000€ sparen können.

Somit sind  Vissmann Hybridanlagen für PV-nutzung nicht zu empfehlen.  

Hallo Flo,

 

heute hatte ich Kontakt mit einem Viessmantechniker. Er hat mir bestätigt dass Viessmann nicht in der Lage ist PV strom per Eigennutzung sinnvoll in einer Hybrid-anlage zuverwenden.

Das Tarifmodel mit festen Hoch/Niedertarifzeiten ist zu altbacken und nicht auf PV strom ausgelegt.

Schade hätte ich von einer Firma Viessmann nicht erwartet.

 

Wird es in Zukunft möglich sein per ViCare-App und VitoConnect die Tarifzeiten und Energiepreise einzustellen?

Oder ist dies auch zukünftig nur am Vitocal-Gerät möglich. ? 

 

Gruß

Jürgen

Hallo J.B.,

sorry, dass ich mich bisher nicht gemeldet habe. Mir fehlt selber bisher noch die Rückmeldung dazu.

Dass die Energiepreise in Zukunft über die ViCare App angepasst werden können glaube ich nicht. Zumindest ist das derzeit nicht im Plan. Ich gebe dies aber gerne als Anstoß weiter.

Viele Grüße
Flo

Hallo Jürgen,

habe das selbe Problem und noch keine Lösung gefunden um den Strom der PV sinvoll zu regeln.

gibt es schon neuigkeiten?

 

Gruß Kalel