Liebe Gemeinde,
ich bin in dieser Saison zum ersten Mal stolzer Besitzer einer Vitocal-200-G, die unsere Fußbodenheizung erwärmt, und habe zwei "Anfängerfragen".
1) Gibt es einen empfohlenen Wert, wie oft die WP am Tag takten sollte? Mir geht es um die Frage, ob man erkennen kann, wann sie zu oft taktet und ob man die Einstellungen verändern muss.
2) Die Solltemperatur liegt bei uns bei 21 °C. Das schafft die WP in den Wohnräumen auch prima. Im Bad hätten wir gerne 23 °C; das schafft sie nicht. Frage:
Muss ich die Solltemperatur der WP auf 23 °C erhöhen? Reicht das schon aus?
Oder muss ich (zusätzlich?) die Vorlauftemperatur so lange erhöhen, bis das Bad 23 °C erreicht?
Wäre das nicht sehr unwirtschaftlich, weil die WP dann nur für das Bad - und das auch nur am Morgen - extra viel Wärme erzeugen muss, obwohl sie die Wohnräume problemlos auch mit der geringeren Einstellung versorgen kann?
Falls ihr das auch so seht: Wäre es dann nicht sinnvoller, für die besondere Wärme im Bad am Morgen eine unabhängige Heizquelle einzusetzen (Heizlüfter oder Infrarotheizung), anstatt das gesamte System nur dafür auf 23 °C hochzujagen?
Bestimmt bin ich nicht der Erste, der danach fragt, aber ich finde noch keine richtige Antwort. Könnt ihr mir bitte helfen?
Vielen Dank vorab
Stefan.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Stefan,
bei dir stimmt der hydraulische Abgleich zwischen Bad und dem Rest nicht. Das Bad müsste im Verhältnis zu den anderen Kreisen mehr Volumenstrom bekommen. Wenn dieser schon maximal ist, musst du die VLT hochsetzen und in den anderen Kreisen den Volumenstrom verringern, damit diese Räume wieder nur auf 21°C aufgeheizt werden. Wenn deine Heizkurve ansonsten bereits stimmt, musst du sie dann mit dem Niveauparameter parallel etwas nach oben schieben.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Heizquelle im Bad, um die fehlende Leistung aufzubringen. In Summe wird sich das in der Gesamteffizienz wahrscheinlich wenig nehmen. Ich würde es davon abhängig machen, wie es dir lieber wäre.
Es ist nunmal so,dass der wärmste Raum die Einstellungen vorgibt.
Die WP muss aber deswegen nicht uneffektiv laufen. Denn wenn die Anlage ordentlich aufgebaut ist.hast du die Möglichkeit, die Durchflussmengen für jeden
Raum einzeln einzustellen. Es kann auch einen Unterschied machen,ob man ein Zeitfenster für die Heizung einstellt oder nicht. Bei einer FBH sind Zeitfenster eher Unsinn,da hier in erster Linie der Estrich auskühlt. Hinzu kommt,das FBH sehr träge sind. Temperaturänderungen werden stark verzögert bemerkt.
Und es gibt keine Tabelle oder Vorgabe,wieviele Takte ,,normal,, oder ,,unnormal,, sind. Takten ist immer ein Zeichen,dass irgendwas am Verhältnis produzierte Wärme/ abgenommen Wärme nicht stimmt.
Denn wo will man hier die Grenze ziehen? Sind es 2 Takte pro Stunde?0der 3/5? 3 Takte am Vormittag? Oder doch 5?
Da hilft es auch nicht,wenn dir der Hersteller sagt,dass der Verdichter X Schaltvorgänge aushält. Nach Murphys Gesetz stimmt das eh nicht.
Hallo Stefan,
bei dir stimmt der hydraulische Abgleich zwischen Bad und dem Rest nicht. Das Bad müsste im Verhältnis zu den anderen Kreisen mehr Volumenstrom bekommen. Wenn dieser schon maximal ist, musst du die VLT hochsetzen und in den anderen Kreisen den Volumenstrom verringern, damit diese Räume wieder nur auf 21°C aufgeheizt werden. Wenn deine Heizkurve ansonsten bereits stimmt, musst du sie dann mit dem Niveauparameter parallel etwas nach oben schieben.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Heizquelle im Bad, um die fehlende Leistung aufzubringen. In Summe wird sich das in der Gesamteffizienz wahrscheinlich wenig nehmen. Ich würde es davon abhängig machen, wie es dir lieber wäre.
Es ist nunmal so,dass der wärmste Raum die Einstellungen vorgibt.
Die WP muss aber deswegen nicht uneffektiv laufen. Denn wenn die Anlage ordentlich aufgebaut ist.hast du die Möglichkeit, die Durchflussmengen für jeden
Raum einzeln einzustellen. Es kann auch einen Unterschied machen,ob man ein Zeitfenster für die Heizung einstellt oder nicht. Bei einer FBH sind Zeitfenster eher Unsinn,da hier in erster Linie der Estrich auskühlt. Hinzu kommt,das FBH sehr träge sind. Temperaturänderungen werden stark verzögert bemerkt.
Und es gibt keine Tabelle oder Vorgabe,wieviele Takte ,,normal,, oder ,,unnormal,, sind. Takten ist immer ein Zeichen,dass irgendwas am Verhältnis produzierte Wärme/ abgenommen Wärme nicht stimmt.
Denn wo will man hier die Grenze ziehen? Sind es 2 Takte pro Stunde?0der 3/5? 3 Takte am Vormittag? Oder doch 5?
Da hilft es auch nicht,wenn dir der Hersteller sagt,dass der Verdichter X Schaltvorgänge aushält. Nach Murphys Gesetz stimmt das eh nicht.
Hallo Stefan,
das mit der Infrarotheizung wird vielfach so gemacht.
Weil Bauherr dem Planer der FBH leider nicht mitgeteilt hat ,dass der im Schlafzimmer, das sich meist mit dem Bad eine Innenwand teilt nicht 20 Grad hat.
Wenn du das Schlafzimmer etwas wärmer machst, sollte dann auch das Bad wärmer werden.
Sonst wie ABR schreibt, max Volumenstrom auf die FBH im Bad.
VG Michael
Liebe Wissende,
vielen Dank für eure Einschätzung! 👏😊 Dann habe ich es mir ja eigentlich schon richtig vorgestellt. Der Volumenstrombegrenzen für das Bad ist schon voll auf; mehr geht also nicht.
Also müsste ich die Vorlauftemperatur nun so lange erhöhen, bis das Badezimmer die gewünschte Temperatur hat, und anschließend bei den anderen Räumen den Volumenstrom so weit drosseln, dass die dort gewünschte Raumtemperatur nicht wesentlich überschritten wird. Klingt logisch.
Ich habe noch eine Frage nach einer Alternative; keine Ahnung, ob das klappen könnte:
Mein Installateur hat sich bei der Heizwasserpumpe von WILO für die Option "variablen Differenzdruck" entschieden. Sie pegelt den Druck also runter, wenn weniger Volumenstrom abgerufen wird. Wenn ich sie nun auf konstanten Differenzdruck einstelle - müsste dann nicht das Badezimmer profitieren? Meine Überlegung im Einzelnen wäre:
Ich räume freimütig ein: Ich bin absoluter Laie und "fuchse" mich gerade ein. Wenn ich also Blödsinn denke, dann lasst es mich bitte wissen. 🤓 Auch weiß ich nicht, wie stark der erhöhte Stromverbrauch der Heizwasserpumpe zu Buche schlägt. Dadurch, dass die nicht mehr runterpegeln darf, verbraucht sie dann ja mehr Strom. Wie das dann im Verhältnis zur (angedachten) Einsparung über die geringere Vorlauftemperatur steht, kann ich allerdings so gar nicht mehr überblicken. 🙄
Nochmal viele Dank an ABR, Franky und Michael!
Eine FBH wird mit konstantem Druck betrieben. Grund ist hier der sehr hohe Fließwiderstand.
Variabel ist für Heizkörper gut.
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