Hallo liebe Community! 🙂
Wir haben eine Vitocal 200-S Typ AWBT-E-AC 221.C10 ca. 8,69 kW bei A-7/W35 mit Vitocell 100-E, Typ SVPA 40 l und eine Vitovent 300-W, Typ H32S C325 (R) mit normalem Wärmetauscher verbaut.
Unser Haus wurde 2022 errichtet, hat eine VWS-Fassade und hat 164m² mit Bodenplatte.
Wir haben keine Zirkulationsleitung beim Warmwasser und keinen externen Warmwasserspeicher.
Es wurde 1 ½-malig der Estrich ausgeheizt.
Jetzt haben wir für uns eine gute Einstellung der Heizkennlinien gefunden und damit für uns angenehme und konstante 21,5-22 Grad im Haus.
Ich bin auf dem Gebiet Wärmepumpe und Lüften Neuling/Laie! Ich weiß aber zumindest wie ich ins Monteur Menü komme und auch in die 2te Codierebene (dort möchte ich wenn nicht unbedingt notwendig auch nichts verändern).
Ich poste hier noch ein paar Fotos unserer Einstellungen und Werte und würde euch um euer Schwarmwissen bezüglich weiterer Optimierung bei Verbrauch & Einstellungen bitten.
Zum Beispiel:
Was kann soll ich noch verändern/anpassen?
Soll das Warmwasser zum Beispiel 0-24 aktiv sein?
Sollte die Temperatur des Warmwassers eher oben/mittig oder unten gemessen werden?
Wo kann man die Spreizung beim Warmwasser verändern? Bzw. ab welchem Temperatur Unterschied wird das Wasser wieder erwärmt?
Sind die Menge an Verdichter Starts usw. „in Ordnung“? > Bzw. wie kann ich diese noch optimieren?
Was sagt ihr zu den Verbrauchswerten?
Was kann man mit dem Verdichterlauffeld einstellen?
Sorry für die Menge an Fragen. Ich möchte mit Eurer Hilfe das „Beste“ aus meiner Anlage rausholen und freue mich auf euren Input und euere Tipps! Vielen Dank!
Hallo @BennyL ,
ich denke, bei den von Dir gewählten WW-Einstellungen kann man noch optimieren.
Du fragst: "Soll das Warmwasser zum Beispiel 0-24 aktiv sein?": Nein, im Gegenteil: Energiesparsamer ist es, die WW-Erwärmung (WWE) nur einmal am Tag zu der energetisch günstigsten Zeit (nachmittags) laufen zu lassen, und zwar mit einer Zieltemperatur, bei der dann auch am nächsten Morgen und bis zum Beginn der nächsten WWE-Aktiv-Phase das WW für Euch noch warm genug ist. Dabei hilft extrem, dass Ihr keine WW-Wärmeverluste durch Zirkulation befürchten müsst, weil Ihr ja keine Zirkulationsleitung habt.
Im Augenblick ist ja bei Dir "WWE aktiv" von 6 bis kurz nach 23 Uhr und eine Ziel-T von 44°C eingestellt. Was passiert bei diesen Einstellungen: Morgens um 6 Uhr ist die WWT auf jeden Fall unter dem unteren WW-Hysteresewert, die WWE startet also, allerdings zur energetisch ungünstigsten Tageszeit, weil zu dieser Zeit die ATs des Tagestemperaturverlaufs am niedrigsten sind, die angesaugte Luft also am kältesten ist. Und falls Du auch PV hast: Da kommt um diese Zeit auch noch nichts, zumindest im Winter.
Die WWE startet also mit der niedrigeren aktuellen Vorlauftemperatur "VT" Deines normalen Heizbetriebes. Nun muss die WP erst mal eine Weile arbeiten, bis die VT überhaupt soweit angehoben ist, dass sie wärmer ist als die aktuelle WWT. Danach läuft die WP weiter und erhöht die VT, aber es dauert noch eine ganze Weile, bis die WWT überhaupt anfängt, langsam zu steigen. Bis dahin läuft die WP also "volle Pulle", ohne dass sich die WWT erhöht hat. Erst danach steigt die WWT bis zur von Dir gewählten Ziel-T von 44°C.
In der Zeit bis 23 Uhr wiederholt sich dieser Vorgang mit seinem ineffizienten Start immer mal, sobald die WWT den unteren Hysteresewert unterschreitet. Und die Zahl dieser ineffizienten Starts der WWE würde noch steigen, wenn Du die WW-Erwärmung 24 Stunden durchlaufen lässt.
Empfohlene Alternative: Die WWE nur in der energetisch günstigsten Zeit am Nachmittag aktivieren, wenn an Deiner Außeneinheit die wärmsten Lufttagestemperaturen sind, und zwar nur so lange, wie es dauert, die WWT von der WWT vorher auf die Ziel-T zu erhöhen (mit eine bisschen Sicherheitszeit obendrauf). Die Ziel-T sollte dabei so gewählt werden, dass auch am nächsten Tag bis zum nächsten WWE-Start die WWT für Euch immer noch ausreichend warm ist. Beispiel: Neue Zeit für WWE-aktiv: 13:30 bis 15:00 Uhr, neue Ziel-T: 50°C. Dann beobachten, wie die WWT sich bis zum nächsten Start ändert: Wenn sie am nächsten Tag noch wärmer als von Euch benötigt ist: Ziel-T etwas reduzieren. Wenn sie am nächsten Tag kälter als gewünscht ist: Ziel-T etwas vergrößern. Das solange anpassen, bis es passt (also die WWT immer mindestens so hoch ist, wie Ihr es haben wollt).
Du kannst ja vergleichsweise mal erfassen, wie der Stromverbrauch für die WWE mit Deinen aktuellen Einstellungen ist und wie mit den von mir vorgeschlagenen Einstellung.
Zusatztipp: Du kannst das noch weiter treiben: Da in Eurem Haus keine Zirkulation verbaut ist und damit die WWT-Verluste recht niedrig sein könnten, könnte es auch mal einen Versuch wert sein, das gleiche Vorgehen zu probieren, aber mit WWE nur alle 2 Tage mit angepasster etwas höherer Ziel-T (z.B. 54°C) und vielleicht 30 Minuten längerer WWE-Aktiv-Zeit, z.B. 13:30 bis 15:30 Uhr (Das macht @Guennie so in der Art.)
Aus dem Bauch: WWT mittig messen
Hallo,
Um Anlagenbetreiber, die noch wenig bis kein Grundwissen zum Thema Wärmepumpe haben, entsprechende Hilfestellung zu geben, habe ich vor längerem ein Dokument verfasst, wo ich versucht habe, genau jene Themen, die bei "WP-Anfängern" immer wieder auftauchen, auf möglichst einfachem Weg zu erklären, ich denke das wird somit auch Dir weiterhelfen, zu verstehen was hinter der eigentlichen Idee einer Wärmepumpenheizung ist, wie diese Arbeitet, und eingestellt werden, kann uvm.
lg
Guennie
@PeterF60 vielen Danke, dass ist ein super Tipp und total logisch!
Eien Frage nur dazu. Wie verhält es sich, wenn am Abend 3 Personen duschen gehen? Dann wird das Warmwasser ja verbraucht, denn der Warmwasserspeicher ist ja nicht sehr groß.
Heizt sicher Speicher dann trotzdem auf? Oder kann ich dann notfalls nur mit der einmaligen WW Bereitung nachhelfen?
Welche Speichertemperatur würdest du bei einmaliger Ladung empfehlen?
Und kann man den WW-Hysteresewert auch einstellen/verändern?
@Guennie das ist ja mal genial!
Vielen Dank, ich werd mich übers Wochenende in Ruhe mit deiner Doku beschäftigen.
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ganz stark!
Was mich generell noch interessiert ist ob die Verdichter Starts in Ordnung sind und wie ich dies noch optimieren kann. Man liest ja immer, dass diese so gering wie möglich sein sollen.
Hallo,
wenn die Anlage vom HB optimal passend zur Heizlast des Hauses ausgelegt wurde, ist das schon mal die "halbe Miete".
Der nächste Punkt, de besser der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage gemacht wurde, je weniger Energie wird später benötigt.
Und als letzter Punkt kommt dann noch die genaue Anpassung der Heizkurve ans Haus.
(das alles siehe in meinem pdf 😉)
Ist das alles optimal gemacht, dann sind automatisch die Takte aus einem sehr niedrigen Niveau.
zb. sind es bei mir seit dem Frühjahr 2023 gerade mal 197 Takte bei einer Verdichterlaufzeit von 1121h.
lg
Guennie
Hallo,
Das Ganze bei der WW-Bereitung läuft folgendermaßen:
Am Speicher ist ein Temperaturfühler angebracht der die Brauchwassertemperatur misst.
In der WP-Regelung kannst eine Solltemperatur einstellen, sowie eine Hysterese.
Bei erreichen der eingestellten Solltemperatur wird die WW Beladung beendet, und bei unterschreiten der WW-"Solltemperatur minus der Hysterese" wird die WW Beladung wieder gestartet.
Jetzt musst Du folgenden individuellen Kompromiss finden:
Je höher Du den Sollwert einstellt je mehr WW-Reserve ist zum Duschen da, aber auch je schlechter wird die JAZ (WP Wirkungsgrad) bei der WW-Bereitung, und je höher werden die Bereitschaftsverluste, wenn das Wasser nicht benötigt wird.
Je weniger hoch Du den Sollwert einstellt je weniger WW-Reserve ist zum Duschen da, aber auch je besser wird die JAZ (WP Wirkungsgrad) bei der WW-Bereitung, und je geringer werden die Bereitschaftsverluste sein.
der zweite Punkt - die Hysterese für die Nachladung:
je "später" - und somit kühler der Speicher ist, wenn Du mit der Nachladung beginnst, und je höher dazu der Sollwert eingestellt ist, je mehr WW wird beim nächsten Beladungstakt "in einem Zug" durchgeladen.....(das spart besonders im Sommer Energie) und reduziert Takte.
Ich habe bei mir den hier tiefst möglichen Punkt so ermittelt, indem ich die "Nachladung" gestoppt habe, und dann so lange geduscht habe, bis das Wasser aus der Leitung - bei komplett geöffnetem WW-Hahn so kalt wurde das es zum Duschen nicht mehr angenehm war. Parallel dazu habe ich laufend die Temperatur im WW-Speicher beobachtet. Das Ergebnis - als die Temperatur am Speichersensor unter 35°C gegangen ist, wurde es zum Duschen zu kühl. Somit habe ich die Hysterese so eingestellt, das die WW-Beladung bei Unterschreitung von 37°C im Speicher die Nachladung beginnt. Wir hatten auf diese Weise noch nie das Problem das mal zu wenig WW im Speicher vorhanden war.
Das ist somit echt eine Sache, was man einfach mal individuell testen muss, was hier für einem persönlich die sinnvollste "Strategie" ist.
Bei der Anlage von einer Bekannten, war es z.b. die bessere "Strategie", den Speicher im "Normalbetrieb" nur zwischen 40°C und 45°C zu halten, und bei vorhandenem PV Überschuss sofort, bzw. dann bei Bedarf eine Stunde vor zb. Baden oder höheren Wasserverbrauch da mehrere Personen duschen möchten, mit der einmaligen Nachladung auf 55°C hochzuladen, und anschließend sofort das geladene Wasser wieder zu verbrauchen. Dort war zb. der individuelle Schwerpunkt - "Reduzierung der Bereitschaftsverluste".
Somit musst das echt selber mal testen was für Dich hier die bessere bzw. effizienteste Strategie ist.
lg
Guennie
@BennyL schrieb:@PeterF60 vielen Danke, dass ist ein super Tipp und total logisch!
1. Eien Frage nur dazu. Wie verhält es sich, wenn am Abend 3 Personen duschen gehen? Dann wird das Warmwasser ja verbraucht, denn der Warmwasserspeicher ist ja nicht sehr groß.
2. Heizt sicher Speicher dann trotzdem auf? Oder kann ich dann notfalls nur mit der einmaligen WW Bereitung nachhelfen?
3. Welche Speichertemperatur würdest du bei einmaliger Ladung empfehlen?
4. Und kann man den WW-Hysteresewert auch einstellen/verändern?
Hallo @BennyL ,
zu Deinen Fragen (Ich habe in das Zitat Deines Posts oben mal Nummern eingefügt, auf die ich mich jetzt beziehen werde):
zu 1.:
Der Duschvorgang einer Person erfordert so etwa 20 bis 30 Liter WW. Sehe ich das richtig, dass Dein WW-Speicher 300 Liter fasst? Nach dem 1. Duschen sind in dem WW-Speicher also sagen wir mal 30 Liter mit 45°C entnommen und durch kaltes Leitungswasser (LW) mit z.B. nur 5°C (jetzt im Winter) ersetzt worden. Nach dem Duschen von 3 Personen wurden also insgesamt ca. 90 Liter WW entnommen und durch 5°C kaltes LW ersetzt. Klar: Nun ist die WW-Temperatur (WWT) nicht mehr 45°C sondern vielleicht z.B. 40°C (Einfach mal vor und nach dem Duschen von einer und/oder von 3 Personen die aktuelle WWT checken.). Wenn das WW für Euch damit bis zum nächsten planmäßigen Starten der WW-Erwärmung (WWE) zu kalt ist, dann einfach die Ziel-T entsprechend erhöhen, so dass Ihr zu keiner Zeit, also auch kurz vor dem Starten der planmäßigen WWE am nächsten Nachmittag) das Gefühl habt, dass das WW Euch nicht warm genug ist (Motto: So sparsam wie möglich, aber ohne Komforteinbußen).
(Vergleichswerte von uns: Wir starten die WWE am Nachmittag um 13:40 Uhr auf eine Ziel-T von 51°C. Wir duschen morgens, haben einen WW-Behälter mit 190 Litern und unsere morgendliche Duschtemperatur soll mindestens 40°C sein. Vor dem Duschen morgens ist sie bei uns dann vielleicht 42°C und nach dem Duschen 39 bis 40°C. Das ist bei uns der normale Fall. Wenn aber z.B. unsere Enkeltochter da ist und abends baden soll und ich das vorher weiß, stelle ich an diesem Tag per ViCare mit dem Handy oder per ViGuide am Computer eine Ziel-T von 55°C ein (Das WW soll ja am nächsten Morgen immer noch >40°C WWT haben.). Wenn ich in dem "Enkeltochter-Baden-Fall mal nicht die Ziel-T hochgesetzt habe, dann kann ich immer noch die einmalige WWE starten, auch wenn das dann energetisch nicht so gut ist. Im schlimmsten Fall (also "Enkeltochter-Baden-Fall", aber weder Ziel-T rechtzeitig hochgesetzt noch extra WWE gestartet) müssen wir eventuell morgens bei nur 39 bis 40°C duschen, geht auch mal, aber grenzt schon an eine gewisse Komforteinbuße.)
Meine Empfehlung an Dich: WWE nur einmal am Tag nachmittags z.B. von 13 bis 15 Uhr und ausprobieren, welche Ziel-T Ihr braucht, ohne irgendwelchen Komfort einzubüßen.
zu 2.:
Genau das soll vermieden werden. Und da Deine WWE nur in der Nachmittagszeit (z.B. von 13 bis 15 Uhr) aktiviert sein sollte (meine Empfehlung), springt die WWE außerhalb dieser Zeit auch nicht von alleine an, wenn die WWT unter die untere Grenze des eingestellten Hysteresebereiches fällt (Das ist ja gerade der gewollte Stromeinsparungstrick.). Wenn allerdings, aus welchem Grund auch immer, Euch das WW mal zu kalt ist, habt Ihr immer die Möglichkeit, die manuell zu startende WWE z.B. mal für 1 Stunde laufen zu lassen, auch wenn das energetisch ungünstiger ist.
zu 3.:
Probieren! Vielleicht fängst Du mal mit einer Ziel-T von 55°C an und schaust dann von Tag zu Tag, wie Du bei normaler üblicher WW-Nutzung diesen Wert in kleinen Schritten reduzieren kannst, ohne dass Ihr Komforteinbußen habt.
zu 4.:
Ja, sowohl in der Steuerung direkt an der WP (=> Manual lesen) als auch (zumindest geht das bei meiner VitoCcal 222-S) auf dem Computer auf der ViGuide-Internetseite in dem Dialog für die WWE-Einstellungen.
@BennyL schrieb:Was mich generell noch interessiert ist ob die Verdichter Starts in Ordnung sind und wie ich dies noch optimieren kann. Man liest ja immer, dass diese so gering wie möglich sein sollen.
Ca. 800 Starts für ca. 1.200 Betriebsstunden ist vollkommen OK (Einige hier im Forum wären froh, solche Zahlenverhältnisse zu haben.). Damit läuft Deine WP pro Start durchschnittlich 1,5 Stunden. In der Zeit kann sie auf jeden Fall ihre Leistung regeln, also auch runterregeln.
Bei den jüngsten kalten ATs sollte die WP die WWE-Aktivierungszeit (am besten komplett 24 Stunden) komplett durchlaufen. Zumindest ist unsere WP seit 5 Tagen nicht mehr neu gestartet (Ist ja auch richtig kalt gewesen.).
Vielen Dank @PeterF60 !! Das hilft mir auch schon wieder weiter!
Aösp om der Vi App sehe ich die Hysterese nicht und finde auch nichts dauzu. Ich werd mal die Beschreibung dazu druchforsten. Oder weiß jemand auswendig unter welcher Codierung ich die Hysterese vom WW finde?
Hi BennyL,
in der ViCare-App für meine WP Vitocal 222-S habe ich auch keine Anzeige und Einstellmöglichkeit für den WWE-Hysteresewert gefunden, nur auf der ViGuide-Internetseite zu meiner WP.
Habs gefunden, Danke! Das ViCare kannte ich überhaupt nicht.
Danke nochmal für die Tipps!
Ich hab nun alles eingestellt und dabei sind noch folgende Fragen aufgetaucht:
@PeterF60 @Guennie vielleicht könnt ihr mir bei folgenden Punkten nocht weiter helfen:
Also wenn ich den Speicher 1x täglich auf 51Grad aufheize, dann ist das Wasser vor dem nächsten aufheizen schon meist zu kalt (25-30 Grad). Macht es hier Sinn noch mehr als die 51 Grad aufzuheizen?
Ich habe die Hysterese hier auf 21 verschoben. Verstehe ich es richtig, dass der Durchlauferhitzer nun erst zum Einsatz kommt, wenn zwischen der Ist und er Soll Temperatur ein Unterschied von 21 Grad besteht?
Dadurch sollte die Anlage das Wasser weniger oft mittels Durchlauferhitzer erwärmen, korrekt?
Auf welchen Wert kann man den Bivalenzpunkt bei WW einstellen? 49 ist doch viel zu hoch, oder?
Die Freigabe des Durchlauferhitzers habe ich auf 2 gestellt, dadurch sollte er mit weniger KW-Leistung das WW erwärmen, korrekt? Macht dies Sinn?
Kann man den Bivalenzpunkt für die Heizung auch irgendwo verstellen?
Danke & LG!
Guten Morgen @BennyL ,
Du bist hier etwas in der falschen Richtung unterwegs:
Für die normale WW Bereitung Sollwert ist der Parameter 6000 zuständig. Dieser steht bei Dir lt. dem Foto Deiner App auf 43°C (somit auf 430). Und zu diesem Sollwert gehör der Parameter 6007- wie steht dieser bei Dir ?
Nur so als Beispiel:
steht der 6000 auf 430 (43°C) und dazu der 6007 (Hysterese WW) zb. auf 100 (10°C), dann wird erst nachgeladen, wenn die Temperatur im Speicher (Parameter 6000 minus dem Parameter 6007) auf 33°C gefallen ist, und das ist zb. fürs Duschen sicher zu kalt.
Jetzt kommt es somit erstmal darauf an, sich zu überlegen, welche Temperaturen Du im Speicher benötigst.
Und auf diesen Bedarf sollte dann der 6000 und der 6007 abgestimmt werden.
Den Sollwert 2 verwendet man normalerweise dann, wenn man zb. einmal mehr WW benötigt, oder man kann diesen Wert zur Beladung bei PV-Überschuss nutzen u.s.w.)
Dort wo Du in den Parametern gerade unterwegs bist, steuert die Heizregister, und die sollten ja möglichst nicht im Einsatz sein, da diese sehr viel Strom benötigen.
lg
Guennie
Hallo @Guennie !
Nein nein mir ist schon bewusst, dass dies nicht das WW direkt betrifft.
6000 ist bei mir jetzt 51 Grad
und 6007 ist bei mir 4.
Mir gehts es auch darum den Durchlauferhitzer zu optimieren! Wann kommt dieser überhaupt zum Einsatz?
Hallo,
der Durchlauferhitzer ist dann am optimalsten eingestellt, wenn man ihn komplett deaktiviert, denn dann benötigte er auch keinen Strom.....😁.
Ohne Scherz, ich habe bei mir den Durchlauferhitzer seit der Installation der WP (das war vor ca. 2,5 Jahre) tatsächlich deaktiviert. Dieser hat bei mir dadurch noch keine einzige Minute Betriebszeit drauf....und ich hatte bisher trotz Deaktivierung noch nicht das geringste Problem mit der WP....und das kommt daher:
Der Durchlauferhitzer hat nur unter folgenden Bedingungen seine "Daseinsberechtigung":
1) Wenn die WP über den Bivalenzpunkt rauf muss
Das ist nur bei sehr kalten AT der Fall. Sehr oft wird von den HB bei der WP Auslegung immer ein "Angstzuschlag" draufgesetzt, obwohl man das, auf Grund des dadurch entstehenden Taktverhalten nicht machen soll. Dadurch kommt die WP bei sehr viele ohnehin niemals über den Bivalenzpunkt.
2) Wenn man mit der WP über die mit dem Verdichter maximal mögliche Temperatur hinaus will
Die WP mit dem R410 Kältemittel kommt mit vernünftigen Werten des Verdichters nicht höher als so um die 55°C rauf, und bei 60°C ist dann das absolute Ende erreicht. Möchte man aber doch noch aus irgend welchen Gründen weiter hinauf, dann geht das nurmehr über den Durchlauferhitzer, und den damit nach sich ziehenden hohen Stromverbrauch.
3) Wenn das WW im Speicher oder im Heizkreis z einen bestimmten Wert unter den SOLL-Wert fällt
Hier kann man die WP über die Heizregister unterstützen damit die SOLL Temperaturen schneller erreicht werden. Der Preis dafür ist aber auch hier, der sich damit nach sich ziehenden hohen Stromverbrauch.
4) Wenn der Verdichter einen Betriebsausfall hat
Hier kann über die Heizregister eine "Notbeheizung" (Frostschutz für das Außengerät und das Haus etc.) durchgeführt werden. Auch hier gilt wieder das gleiche, der sich damit nach sich ziehenden hohen Stromverbrauch.
Ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen.....Du siehst hier somit eines: die Heizregister sollten wirklich im Normalen Betrieb am besten gar nicht verwendet werden, sondern nur in besonderen Fällen eingesetzt werden, da diese einen sehr hohen Stromverbrauch, und somit Kosten nach sich ziehen......
lg
Guennie
Das ist fein erklärt!
Das heißt WW mit Elektro ist bei mir schon aus.
Welche Codierungen muss ich noch einstellen, damit er den Durchlauferhitzer nicht verwendet?
Und die WP schafft es immer, ohne Druchlauferhitzer, das Warmwasser auseichen auf 51 Grad zu erwärmen, außer die Außentemperatur ist zu kalt (etwa -12C ?).
Wielange benötigt die Vitocall 222-S in etwa für eine volle Beladung des Warmwasserspeichers?
Hallo,
7900 auf "3" ist ok, das wird von der Anlage selber eingestellt.
Wie ist bei Dir der 7902 eingestellt ? Mit der Einstellung 0 ist der Durchlauferhitzer für die Raumbeheizung gesperrt.
Wie ist bei Dir der 6014 eingestellt ? Sollte ein zusätzlicher Elektroheizeinsatz im Trinkwasserspeicher vorhanden sein, kann dieser mit der Einstellung 0 gesperrt werden.
Wie ist bei Dir der 6015 eingestellt ? Mit der Einstellung 0 ist der Durchlauferhitzer für die Trinkwassererwärmung gesperrt - Frostschutz bleibt aktiv.
Die WP sollte es eigentlich schon immer schaffen den Speicher bis auf 55°C hochzuladen......ich habe jedoch auch schon im speziellen, von solchen "Kombianlagen" wie der 222-A hier im Forum gelesen, die es - warum auch immer - nicht weiter bis auf 45°C schaffen, und diesen Anwendern dann eingeredet wird, das man mit einer WP das WW nicht weiter aufheizen kann.....🤥.....da ich selber eine 200-A habe, kann ich nur von meiner Anlage her sagen, das diese das WW problemlos bis auf 55°C hochlädt. Das kälteste was bei mir bisher vorhanden war, das waren -11,5°C, und selbst da noch - ohne Heizregister ein absolut problemloses Laden des WW.
Und von der "Ladedauer" ist es bei meiner 200-A so, das es meistens um die 1h15Minuten dauert, und wenn es mal kälter ist, sind es dann so um die 1h 30Minuten.
Wie weit sich das alles direkt auf die 222-A anwenden lässt, kann ich nicht sagen, hier müsste dann jemand mit Infos aushelfen der die 222-A selber im täglichen Einsatz hat.
lg
Guennie
7902 und 6015 ist auf 0.
6014 scheint gar nicht auf!
Somit sollte ja fürs Warmwasser gar kein Strom verwendet werden, oder?
Wieso zeigt mit dir ViCare App dann immer einen Stromverbrauch für WW von 10-20 kWh pro Woche an?
Fürs heizen benötige ich auch 40-110 kWh pro Woche. Ist das nicht auch zu viel?
Hallo @BennyL,
Du siehst in der App deswegen einen Stromverbrauch, da ja auch der Verdichter Energie (in Form von Strom) benötigt um seine Arbeit verrichten kann, nämlich die Wärme von Außen, in die Innenräume, oder ins WW zu liefern.
Würde diese Arbeit der Verdichter ohne Energiezuführung schaffen, würden wir hier von einem Perpetuum Mobile sprechen, und von keiner Wärmepumpe.😉
Bei einer WP sind immer zwei Werte interessant: der jeweilige Energieverbrauch in Form von Strom, und die mit diesem Stromverbrauch jeweils transportierte Wärme.Die beiden Werte in ein Verhältnis gesetzt, ergibt dann die JAZ. Je höher diese JAZ dann ist, je höher ist der Wirkungsgrad der WP.
Beispiel: ein normaler Heizstab hat eine JAZ von 1. Das bedeutet das 1 kWh Strom in 1kWh umgewandelt wird. Wenn eine WP zb. eine JAZ von 3,5 hat, bedeutet dies, das die WP mit 1kWh Strom 3,5 KWh Heizenergie ins Haus transportiert hat…….
Das alles ist übrigens auch in meinem pdf genau erklärt. Hast das noch nicht durchgearbeitet ?
lg
Guennie
Doch das hab ich bereits gelesen, aber mir war nicht bewusst, dass die WP so viel (also über 100KWh) in der Woche benötigt.
Vielen Dank nochmal für alle Tipps und Erklärungen!
Hallo,
Man kann das Ganze auch “Daumen mal Pi” abschätzen:
Man nimmt den durchschnittlichen Jahres Heizenergieverbrauch der letzten Jahre.
In der aktuellen Jahreszeit, kannst derzeit mit durchschnittlich um die 0,7% dieses Energieverbrauchs in kWh pro Tag rechnen.
Diesen Tages Heizenergieverbrauch in kWh dividierst dann noch durch 3,5 (angenommene JAZ)
Somit hast eine ungefähre Richtung mit welchem Stromverbrauch pro Tag Du in etwa bei der WP rechnen kannst.
Beispiel:
10.000kWh an Heizenergieverbrauch / Jahr
0,7 % = 70kWh an Heizenergie pro Tag im Jänner
dividiert durch 3,5 (JAZ) = 20kWh Stromverbrauch pro Tag für die WP
x7 = 140 kWh Stromverbrauch pro Woche im Jänner
wie gesagt das sind überschlagene Durchschnittswerte, die natürlich je nach Außentemperatur stark schwanken kann. Siehst ja selber in Deinen Aufzeichnungen) 😉
lg
Guennie
@BennyL schrieb:...
Somit sollte ja fürs Warmwasser gar kein Strom verwendet werden, oder?
Wieso zeigt mit dir ViCare App dann immer einen Stromverbrauch für WW von 10-20 kWh pro Woche an?
Fürs heizen benötige ich auch 40-110 kWh pro Woche. Ist das nicht auch zu viel?
Wieso denkst Du, dass für die WWE kein Strom verbraucht werden sollte. Das macht die WP und der Wert von 10 bis 20 kWh ist sehr gut.
Der Stromwert für die Heizung von 40-110 kWh ist auch OK.
Der Abfall der WWT von 51°C auf 25 bis 30°C ist sehr hoch. Eine typische Ursache ist zu viel Zirkulation. Also zuerst nach Ursachen suchen und auch Deinen HB fragen (Das wissen die.), wie diese hohen WWT-Zirkulationsverluste reduziert werden können (Ein Stichwort, dass Du bei Deinem HB ansprechen solltest, ist "Schwerkraftzirkulation".).
Ansonsten kannst Du auch die WWT-Soll-T noch etwas (bis maximal 55°C) hochsetzen, um auf höhere WWTs vor dem nächsten Start der WWE zu kommen.
Danke Peter.
Eine Zirkulationsleitung beim Warmwasser gibt es bei uns nicht und auch keine PV.