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wir haben seit Mai eine PV-Anlage.
Jetzt geht es darum, dass ich unsere Wärmepumpe (Vitocal 200-A AWCI-AC 201.A10) so einstelle, dass sie mit dem selbsterzeugten Strom so effizient, wie möglich zusammenarbeitet.
Da wir im Moment nur die Betriebswart "Nur Warmwasser aktiv" eingestellt haben, wäre es vielleicht am einfachsten, wenn wir uns zunächst nur auf das Warmwasser konzentrieren 😉
Damit ich nich völlig planlos wirke: Was haltet ihr von dieser Einstellung:
00:00 - 05:00 Temp. 2 (38°)
05:00 - 10:00 Normal (42°)
10:00 - 17:00 Temp. 2 (38°)
17:00 - 20:00 Normal (42°)
20:00 - 24:00 Temp. 2 (38°)
Wir würdet ihr die Zirkulationspumpe einstellen?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Viele Grüße
Hi Zeppo,
prinzipiell unterstützen die Viessmann-Heizungen eine Smart-Grid- und/oder PV-Funktion, mit der die Heizung dann aktiviert werden kann, wenn viel Strom von der PV kommt.
Damit könntest du deine genannten Einstellungen als Standard benutzen und diese übersteuern (also z.B. WW-Temperatur um 10° erhöhen), sobald ein bestimmter Mindest-Strom vom Dach kommt.
Dafür müssen aber mindestens kleine Ein-/Umbauten getätigt werden.
Ohne so eine PV-Steuerung solltest du versuchen die Temperaturen dann hoch zu fahren, wenn auch Sonne da ist. Das heißt die Absenkung zwischen 10 und 17 Uhr würde ich eher raus nehmen, weil das Erwärmen des Warmwassers in der Mittagszeit wohl am günstigsten ist. Zum einen weil die Wahrscheinlichkeit, dass PV-Strom da ist, Mittags höher ist als vor 10 oder nach 17 Uhr... Zum anderen aber auch weil die Außenluft zwischen 10 und 17 Uhr wärmer sein dürfte, als in den anderen Zeiten. Höhere Außentemperaturen führen bei Luft-Wärmepumpen zu geringerem Stromverbrauch. Gerade in den kalten Monaten kann das einiges ausmachen.
Zirkulation des Warmwassers würde einzig und allein am Verbrauch ausrichten. Durch die Zirkulation sinkt die Temperatur im Speicher schneller, als ohne. Daher würde ich die Zirkulation nur anschalten, wenn ihr auch zu Hause seid und evtl. Wasser braucht.
Ich würde eigentlich meine Zirkulation auf 5:30 bis 7:00 und 17:00 bis 22:00 einstellen.
Da ich allerdings regelmäßig im Homeoffice arbeite, habe ich auch nochmal einen Block zwischen 11:00 und 13:30 drin, da ich dann eher mal Wasser für Händewaschen oder zum Kochen brauche.
Am Wochenende läuft die Zirkulation bei mir von 7:00 bis 22:00 konstant durch. Der Komfort ist es mir wert, dass ich dafür einmal am Tag mehr das Warmwasser aufheizen muss. Ist ja durch den eigenen PV-Strom recht günstig.
Hallo Thomas,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort.
Du sprichst von einer Smart-Grid- und/oder PV-Funktion und dass hier Ein- bzw. Umbauten nötig sind. Das würde mich doch schon sehr interessieren. Hast du hier Erfahrung? Z.B. wie aufwändig das Ganze ist und was es kostet?
Unser Wechselrichter und Speicher der PV-Anlage ist von Senec (die, die ständig brennen ;-((( ) hier gibt es auch eine Wärmepumpensteuerung (Senec SG Ready). Das würde zusätzlich zu der Smart-Grid Funktion schon Sinn mache oder?
So nun aber zu den Einstellungen: Die Absenkung zwischen 10 und 17 Uhr habe ich direkt rausgenommen. Das macht natürlich Sinn, was du schreibst.
Was genau macht denn die Zirkulationspumpe?
Viele Grüße
Zeppo
Hallo zusammen,
Ich denke das deine Zirkulationspumpe nicht angesteuert wird. 🙂 kommt denn sofort warmes Wasser aus der Leitung?
Bezüglich Smart-Grid, im besten Fall ist es nur ein zweiadriges (eventuell auch drei Adern) Steuerkabel zwischen Wechselrichter und Wärmepumpe. Voraussetzung ist das dein Wechselrichter bereits ein Relais (Potentialfrei) integriert hat, was entsprechend des PV-Ertrag angesteuert wird. Drei Adern deshalb, weil es zwei (genaugenommen sind es 4 Zustände 1 ist EVU-Sperre und 2 der Normalzustand) Smartgrid Betriebszustände gibt, mit denen du deine Wärmepumpe ansteuern kannst. Dazu findest du hier im Forum bestimmt Informationen zu deinem Model. Ganz grob, Zustand 3 hält alle Startbedingungen der WP wie konfiguriert ein, wie z.B. Hysterese und Zeitplan. Wenn Anlaufbedingungen gegeben sind, erhöht die WP aber die Temperaturen auf die parametrisierten Werte. Zustand 4 würde den Kompressor sofort anlaufen lassen und auf die eingestellten Werte aufheizen. Um Zustand 4 zu aktivieren benötigst du zwei Relais, bzw, es müssen zwei Kontakte geschaltet werden.
Hilft dir das weiter?
Grüße
Marc
Wenn ihr die Zirkulationspumpe im Dauerbetrieb habt, kann der Energieverlust über die Rohre in das Mauerwerk, speziell im Altbau, gut das 2-3 fache das tatsächlichen WW-Bedarfs ausmachen.
Außerdem zerstört das ständige "Umrühren" die Schichtung im WW Speicher
Die Regelung hat eine Intervall Funktion für die Zirkulationspumpe.
5 Min an
25 Min aus.
Das ist idR völlig ausreichend.
So wie es aussieht, ist die Zirkulationspumpe dauerhaft aus. Da ich die App aber nicht im Einsatz habe, ist das nur eine Vermutung, könnte also auch was anderes heißen.
Die Zirkulationspumpe pumpt warmes Wasser in deine Warmwasserleitung, durch eine Rücklaufleitung kommt das Wasser wieder zurück in den Warmwasserpufferspeicher.
Das hat den Vorteil, dass du kein kaltes Wasser in der Warmwasserleitung stehen hast, sondern immer warmes Wasser in der Leitung ist. Nach dem Öffnen das Wasserhahns sollte also sehr schnell Warmes Wasser raus kommen.
Das führt natürlich dazu, dass kälteres Wasser in den Puffer rein kommt (das was sich in den Rohren eben schon etwas abgekühlt hat) und somit muss das Warmwasser häufiger erwärmt werden. Es steigt also der Energiebdarf der Heizung.
Zu den Umbauten: Je nach Heizungsmodell gibt es verschiedene Wege, den PV-Überschuss in die Heizung zu leiten:
1) Wenn deine Heizung und der Wechselrichter das unterstützen kannst du den Wechselrichter direkt mit deiner Heizung verbinden. Der Wechselrichter gibt (ab einer definierbaren Schwelle) dann ein Steuersignal an die Heizung und diese schaltet sich selbstständig an. Es sollte aber darauf geachtet werden, wie man Start- und Endschwelle definiert, nicht das jede kleine Wolke deine Heizung an und aus gehen lässt.
2) Wenn deine Heizung das nicht direkt unterstützt gibt es das EA1-Modul, damit kann man die Funktion nachrüsten. Danach funktioniert es exakt wie unter 1 beschrieben.
3) Es gibt auch einen Stromzähler von Viessmann. wenn die Heizung das unterstützt kann der Stromzähler ermitteln, ob du gerade einspeist und wie viel. Die Informationen werden vom Zähler an die Heizung übertragen. Die Heizung entscheidet dann (anhand von Einstellungen die du machen kannst), wann sie angeht und wann wieder aus. Den größten Vorteil sehe ich hier darin, dass eine modulierende Heizung ungefähr die Menge an Strom nutzen kann, den du gerade an Überschuss hast. Dadurch kannst du auch an wenig sonnigen Tagen Überschüsse in die Heizung bringen. Ob und wie gut das Viessmann-Heizungen wirklich machen, kann ich nicht sagen. In der Theorie kann das aber, wenn gut in der Heizungsteuerung umgesetzt, sehr gut funktionieren.
Kosten dürften bei allen 3 Lösungen recht moderat ausfallen.
1) Du brauchst nur einen Elektriker, der Wechselrichter und Heizung verbindet. Wechselrichter und Heizung kann man dann selbst einstellen.
2) Du brauchst ebenfalls einen Elektriker, zusätzlich einen Heizungsmenschen, der dir das EA1 anbaut. Das EA1 liegt bei ca 300 Euro im Internet, keine Ahnung was ein Fachbetrieb haben will.
3) Der Stromzähler von Viessmann liegt im Internet bei unter 500 Euro. Dazu Kosten für einen Elektriker.
Ich persönlich würde mich für 1 oder 3 entscheiden. 1 ist eben sehr kostengünstig und 3 kann das ganze am Besten steuern. Gerade in Verbindung mit einer modulierenden Heizung (meine kann das leider nicht 😞 ) ist diese Lösung am Besten.