Woche der Wärmepumpe

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Einfluss des Feuchtesensors bei Natural Cooling

Guten Tag,

 

Heizung: Vitocal 333 / 343 G mit Vitotronic 200 (Typ WO1A / WO1B) und NC-Box. Anschluss über VC LAN 100 und VITODATA 100.

 

endlich wurde zu unserer Fußbodenheizung die geregelte Natural Cooling Funktion richtig in Betrieb genommen. Der vorgesehene Feuchtesonsor ist an der Vorlaufleitung im Heizungskeller angebracht, der NC-Vorlauf ist auf Minimum 18 °C eingestellt.

 

Nun zeigte sich am 14.08.15 folgender Effekt (Aussentemperatur 25-28 °C):

 

- Die NC-Box kühlt den Vorlauf auf 18 °C herunter. Nach 3 Min. meldet der Feuchtesensor zu feucht (80%) und die NC-Box schaltet die interne Solepumpe ab. Keine Kühlwirkung mehr.

- Dadurch steigt die Vorlauftemperatur hinter der NC-Box wieder auf 23 °C und der Feuchtesensor schaltet nach ca. 10 min wieder auf ok.

- Die NC-Box kühlt wieder auf 18 °C ab und nach 3 Min. meldet der Feuchtesensor wieder zu feucht und die NC-Box schaltet ab... Das ganze Spiel geht wieder von vorne los.

 

>= Also: 3 min Kühlung,10 Minuten keine Kühlung und das immer wieder. Das Haus ist 25 °C warm und die Natural Cooling Funktion arbeitet ineffektiv!

 

Der Feuchtesensor wird erst mal ausgetauscht. Trotzdem Grundsätzliches zur Reaktion der Regelung auf Ansprechen des Feuchtesensors:

 

1. Wenn der Feuchtesensor anspricht, sollte m.E. die Soll-Vorlauftemperatur der NC-Box schrittweise erhöht werden. Damit kann die maximale Kühlwirkung ohne Kondenswasserbildung erzielt werden. Besser eine ständige Kühlung mit z.B. 20 °C, als eine Kühlung mit kurzzeitig 18° C und längerer wirkungsloser Zeit. (Die Regelung muss in längerem Zeitrhythmus probieren, wieder niedrigere Temperaturen anzuregeln).

 

2.Auf dem Display der Heizung sollte erkennbar sein, wenn der Feuchtesensor anspricht (bei mir musste der Viessmann-Kundendienst dies vor Ort herausfinden)

 

3. Der Feuchtesensor ist im kühleren Heizungskeller im NC-Vorlauf eingebunden. Die Temperatur- und Feuchteverhältnisse in der Obergeschosse sind komplett anders. Wo ist der ideale Einbauort des Feuchtesensors, damit eine vernünftig Regelung der NC-Box möglich ist?

 

Vielen Dank für eine Antwort.

ThRu

 

 

 

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Hallo ThRu,

 

der "Feuchtesensor" ist ein Feuchteanbauschalter und die Funktion die er zu leisten hat ist, dass wenn der eingestellte Feuchtegehalt am Rohr überschritten wird, unterbricht der Schalter einen Kontakt.

 

Der Kühlbetrieb wird aktiviert indem ein 230V~ Signal auf die NC-Platine in der NC-Box gegeben wird. Sollten die auf der NC-Platine angeschlossenen Sicherheitskomponenten (Feuchteanbauschalter, Frostschutzwächter) durchgeschaltet haben, geht die Kühlung in Betrieb. Hat jetzt der Feuchteschalter unterbrochen, wird die Primärpumpe weggeschaltet. Die Wärmepumpenregelung bekommt es aber nicht mit, ob dieser jetzt ausgelöst hat oder nicht. Daher muss, wie du bereits erkannt hast, die Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis angehoben werden oder die Kühlkennlinie angepasst werden, um einen dauerhaften Kühlbetrieb zu gewährleisten. Das muss allerdings per Hand eingestellt werden.

 

Der Montageort des Feuchteanbauschalters sollte im Regelfall in der Nähe des zu kühlenden Kreises sein. Wichtig ist, dass die Rohrleitung bis dorthin dampfdiffusionsdicht isoliert ist.

 

Beste Grüße °fl

 

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5 ANTWORTEN 5

Hallo ThRu,

 

der "Feuchtesensor" ist ein Feuchteanbauschalter und die Funktion die er zu leisten hat ist, dass wenn der eingestellte Feuchtegehalt am Rohr überschritten wird, unterbricht der Schalter einen Kontakt.

 

Der Kühlbetrieb wird aktiviert indem ein 230V~ Signal auf die NC-Platine in der NC-Box gegeben wird. Sollten die auf der NC-Platine angeschlossenen Sicherheitskomponenten (Feuchteanbauschalter, Frostschutzwächter) durchgeschaltet haben, geht die Kühlung in Betrieb. Hat jetzt der Feuchteschalter unterbrochen, wird die Primärpumpe weggeschaltet. Die Wärmepumpenregelung bekommt es aber nicht mit, ob dieser jetzt ausgelöst hat oder nicht. Daher muss, wie du bereits erkannt hast, die Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis angehoben werden oder die Kühlkennlinie angepasst werden, um einen dauerhaften Kühlbetrieb zu gewährleisten. Das muss allerdings per Hand eingestellt werden.

 

Der Montageort des Feuchteanbauschalters sollte im Regelfall in der Nähe des zu kühlenden Kreises sein. Wichtig ist, dass die Rohrleitung bis dorthin dampfdiffusionsdicht isoliert ist.

 

Beste Grüße °fl

 

Hallo Flo_Schneider,

erst mal danke schön für die Antwort, die meine Beobachtung bestätigt. Natural Cooling kann nur funktionieren, wenn die maximal mögliche Kühlleistung ständig ausgenutzt wird. Von einer hochwertigen Heizung darf man eine automatische Regelung unter Einbeziehung der Feuchtigkeit erwarten. Soll ich denn jeden Tag im Heizungskeller die Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis ausprobieren und neu einstellen? Ich bitte Viessmann, das Konzept zu überdenken.

FRAGE: Wie kann der Bediener denn ohne Öffnen der NC-Box überhaupt erkennen, ob der Feuchteanbauschalter unterbricht? Erst dann könnte er überhaupt reagieren.

Schönen Gruß
ThRu
Hallo ThRu,

der Feuchteanbauschalter ist eine Sicherheitskomponente und kein Regelorgan, welches dafür sorgt, dass die Wärmepumpenregelung Ihre Einstellung anpasst. Wenn die Primärpumpe bei aktiviertem NC-Betrieb nicht läuft, sondern nur die Sekundärpumpe in der NC-Box, dann hat eine der angeschlossenen Sicherheitskomponente ausgelöst. Beim Heizbetrieb wird auch nicht automatisch die max. Vorlauftemperatur und die Heizkennlinie angepasst, wenn die Wärme nicht abgenommen wird. Die Einstellungen für den Heiz- und Kühlbetrieb müssen immer anhand der Planung der Anlage durch den Heizungsfachbetrieb vorgenommen bzw. anschließend angepasst werden. Wenn gewünscht ist, dass die Wärmepumpe auf Störung geht wenn der Feuchteanbauschalter auslöst, dann muss dies über einen direkten Anschluss des Feuchteanbauschalters an der Wärmepumpe erfolgen. Jedoch ist dann auch kein Heizbetrieb (z.B. Warmwasserbereitung) mehr gegeben.

Wenn der Anbauschalter auslöst, dann nur weil das Rohr kondensiert und aus Sicherheitsgründen nicht gekühlt werden sollte. Er geht erst wieder in Betrieb, wenn die vorhandene Feuchtigkeit in % unterschritten ist. Zusätzlich darf auch nicht verwechselt werden, dass es sich beim Natural Cooling nicht um eine Klimaanlage handelt. Es sind vielleicht maximal 2K Raumtemperaturabsenkung über die Fußbodenheizung möglich.

Beste Grüße °fl
Hallo Flo,

Natural Cooling ist im Vergleich mit einer Klimaanlage kostengünstiger, aber auch nicht so effektiv. Sie muss systembedingt länger laufen, um eine Wirkung zu erzielen. Natural Cooling springt erst nach 3 Stunden höherer Außentemperatur an, wenn dies um die Mittagzeit ist, muss auch noch die EVU-Sperre abgewartet werden. Dann tritt systembedingt der Kühleffekt erst nach Stunden ein. Wenn dann noch der Feuchteanbauschalter ständig die Kühlung ausschaltet, bleibt nicht viel Kühlwirkung über.

Der Feuchteanbauschalter ist meines Erachtens keine reine Sicherheitskomponente, da er je nach Luftfeuchtigkeit nicht oder 6x die Stunde anspricht und die Kühlwirkung dann sehr stark heruntersetzt. Daher sollte er schon in die Regelung mit einbezogen werden.

Und wie soll der Heizungsfachbetrieb die Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis anpassen? Soll er tagelang bei entsprechender Witterung in meinem Keller die Kühlung beobachten und dann den Vorlauf auf vielleicht sichere min. 20-21 °C permanent einstellen? Bei einer solchen Temperatur geht die Kühlung stark nach unten.

Leider sehe ich hier konzeptionelle Mängel
1. Es gibt keine Anzeige über den Zustand des Feuchteanbauschalters.
2. Der Feuchteanbauschalter wird als reines Sicherungselement gesehen, er sollte in die Regelung eingebunden sein.
3. Für einen permanenten Automatikbetrieb muss in letzter Konsequenz die Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis auf über 18 °C eingestellt werden.
4. Die optimale Einstellung der Min.-Vorlauftemperatur Kühlkreis kann vom Heizungsfachbetrieb nur äußerst zeitaufwändig vorgenommen werden.
5. Die maximale Kühlwirkung von Natural Cooling kann nicht erreicht werden.

Hoffentlich habe ich etwas falsch verstanden und es gibt noch andere Gesichtspunkte.

Schönen Gruß
ThRu
Hallo ThRu,

wie bereits erwähnt, ist der Feuchteanbauschalter ein Bauteil, welches zum Schutz Ihrer Anlage (Fußbodenheizung) installiert ist. Wenn dieser auslöst, dann war die Vorlauftemperatur im Kühlkreis zu niedrig. Von daher hat die Einstellung der Kennlinie, sowie die der minimalen Vorlauftemperatur Kühlkreis nicht gepasst. Diese Einstellungen werden anhand der Planung und Berechnung der Anlage eingestellt und bei Bedarf im Nachhinein angepasst.

Wie ich bereits geschrieben habe, kann selbstverständlich der Feuchteanbauschalter über die Wärmepumpenregelung angeschlossen werden. Dann wird auch eine Fehlermeldung generiert und die Wärmepumpe würde im Anforderungsfall für Warmwasser auch nicht in Betrieb gehen. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, was er möchte.

Natural Cooling startet, sobald das Langzeitmittel der Außentemperatur (3h) größer ist als der eingestellte Raumsollwert + 4K. Wenn es zu lange dauern sollte bis der Betrieb aktiviert wird, kann man auch hier die Einstellung anpassen. Dafür muss man über den Parameter 7004 die Temperaturdifferenz für die Berechnung der Kühlgrenze einstellen.

Abschließend kann ich noch sagen, wenn stärker und mit tieferen Temperaturen gekühlt werden soll, dann geht das nicht über die Fußbodenheizung mit Natural Cooling. Denn dann sollte man einen anderen Weg gehen, wie zum Beispiel mit Kühlkonvektoren über einen separaten Kühlkreis. Sollte die NC-Temperatur dabei nicht dauerhaft kühl gehalten werden können, kann auch noch über eine AC-Box nachgedacht werden. Grundsätzlich muss so eine Anlage aber genaustens geplant werden. Am besten wendest du dich dafür an deinen Heizungsfachbetrieb.

Beste Grüße °fl