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Beste Parameter SG ready

Hallo zusammen,
Ich habe seit letztem Jahr Oktober die Wärmepumpe Vitocal 200-S AWB-E-AC

201.D16 in einem massiven Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung.

 


Speicher:

VIESSMANN Vitocell Modular 100-VE
bestehend aus:
1) Vitocell 100-V
Typ: CVWC
2) Vitocell 100-E
Typ: MSCA

 

Ich hatte in dem ersten Winter im Januar, circa 1500 kWh Strombedarf nur für die Wärmepumpe. Ich bin der Meinung, dass etwas an der Wärmepumpeneinstellung nicht in Ordnung ist, denn die Jahre zuvor hatten wir zwischen 2300-2700 l Ölverbrauch. Was für das Haus mit beheizten 201 m² jetzt nicht so viel ist und ich einen deutlich geringeren Stromverbrauch erwartet hatte. Auch rechnerisch komme ich über den COP Wert als Annäherungswert auf einen niedrigeren Stromverbrauch. Der Installateur der Wärmepumpe meinte aber, dass mit den Einstellungen alles in Ordnung sei. Es war ebenfalls jemand von Viessmann da, um die Inbetriebnahme zu machen.

Um die Stromkosten zu senken, habe ich mich Anfang des Jahres dazu entschlossen, eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Seit Ende April ist die Huawei PV nun in Betrieb. 19,5kwp und 13,8kwh Speicher. 
Ich würde nun gerne noch SG ready in Betrieb nehmen, um PV Überschuss für die Wärmepumpe zu nutzen. Zudem hat die Huawei PV noch das Huawei Emma Energie Management System. Das kann dann auch bei günstigen Strompreisen in der Nacht den PV Speicher über einen dynamischen Stromtarif füllen.

 

Weiter unten noch Informationen zum Haus

 

Mich würde folgendes interessieren:

1. Wie sind eure Erfahrungswerte, bezüglich Stromverbrauch. Ist dieser hohe Stromverbrauch normal für ein vergleichbares Haus?

2. Habe ich noch irgendwelche Optimierungmöglichkeiten an der Wärmepumpe, damit diese weniger Strom verbraucht?

3. Hat jemand Erfahrungswerte und gute Parameter, die eingestellt werden können für SG ready, die zu meinem Haustyp passen?

 

- Bj 1991

- Massivhaus ohne Fassadendämmung

- Dach ist nach Standard 1991 gedämmt

- Drei Stockwerke

- 201 m2 beheizte Wohnfläche

- 85% der Räume verfügt über Fußbodenheizung

- 1,5 Stockwerke haben noch Holzfenster Baujahr 1991

- 48 Grad Warmwassertemperatur

- Heizkurve etc. anbei als Screenshots

- Die Räume werden grundsätzlich nur mäßig geheizt. Circa 20°

 

vielen Dank schon mal vorab an euch alle. 
VG Jens

 

 

IMG_8891.png
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IMG_8893.jpeg
13 ANTWORTEN 13

Hallo Jens, 

 

meinst du wirklich 1500 kWh? Als Vergleich, mein Haus (Bj. 2013/ 160m²) hat einen Wärmestrombedarf von ca. 2600 - 3200 kWh.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

Der Strombedarf ist pro Monat. in meinem Beispiel mit 1500 kWh war der Januar 2025 gemeint. Das war der kälteste Monat mit dem höchsten Stromverbrauch.
Hier meine Daten, die ich seit Einbau der Wärmepumpe im Oktober 2024.

Als ich Anfang des Jahres mir Angebote für eine Fotovoltaikanlage habe machen lassen, war jeder der Anbieter erschrocken, dass ich 10.000 kWh für meine Wärmepumpe pro Jahr rechne. 

 

Januar2025: 1500

Februar: 1300

März: 1100

April: 800

Nächste Monate SommerBetrieb: Nur noch Warmwasser

Mai: 130

Juni: 120

Juli: 120

August: 120

 

Einbau der Wärmepumpe, Oktober 2024

Oktober: 800kwh

November: 1100

Dezember: 1300

WP1.JPG

Damit hättest du einen Gesamtverbrauch von ca. 8500 kWh (September war nicht dabei). Extrem unrealistisch ist dies bei deinem Gebäude und den Heizkreisen erstmal nicht. Der Pufferspeicher wird immer nach dem höchsten Sollwert der Heizkreise beheizt. In deinem Fall ist das der ungeregelte Heizkreis, welcher damit schon ca. 9K über dem des gemischten Heizkreises liegt. Die Arbeitszahl der Wärmepumpe ist besser, je niedriger die Vorlauftemperatur ist. Da kommt sie aber selten hin, da hier sowohl bei der Warmwasserbereitung als auch im Heizbetrieb höhere Vorlauftemperaturen erreicht werden müssen. Was du versuchen kannst, ist als Erstes die Heizkennlinien der Heizkreise anzupassen, damit diese nur so hoch wie nötig ist und somit die Wärmepumpe auch nur die Wärme erzeugt, die wirklich benötigt wird. 

 

Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.


Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.


https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

 

Da die Puffertemperatur aktuell ziemlich hoch ist, vermute ich, dass es sich bei deiner Anlage um einen Kombipufferspeicher handelt? Wenn dem so ist, dann wird es häufig dazu kommen, dass die Wärmepumpe in der Warmwasserbereitung steckt und somit darüber Wärme für die Heizkreise erzeugt. Hier kann es helfen, feste Warmwasserzeiten zu programmieren. Diese dann auch nur zu den Zeiten, wo du weißt, dass Warmwasser benötigt wird. 

 

Bei der Solltemperatur kannst du auch prüfen, ob es nicht eventuell ausreichend ist, die normale Solltemperatur so weit abzusenken, dass es für euch zum Duschen reicht. Für eine Badewannenfüllung könntest du dann den 2. Sollwert nutzen. 

 

Allein mit den Dingen (Heizkennlinie, Schaltzeiten, Warmwasser-Soll-Temperatur) wirst du nach einem Jahr sehen, dass sich der Stromverbrauch deutlich reduzieren wird. 

 

Viele Grüße
Flo

Danke für deine Antwort.

Für September habe ich natürlich noch keine Werte, da letztes Jahr im Oktober die Wärmepumpe eingebaut wurde. Ich denke mal Vergleich damit April oder Mai dürfte der Verkauf sein.

Wie kommst du auf 9 Kelvin? Hast du -20 Grad Außentemperatur angenommen und da wäre die Vorlauftemperatur für die gemischte Fußbodenheizung 39 und die ungemischte Warmwassertemperatur 48? also ein Unterschied von 9 K. 
Die  Einstellwerte sind eigentlich bis auf kleine Optimierungen von der Heizkennlinie die Werte, die der Inbetriebnahme von Viessmann eingestellt hat. 
Ich dachte beispielsweise, dass

 die Warmwasserwassertemperatur von 48° mindestens eingestellt sein muss wegen Legionellenbildung. Oder ist dies inzwischen nicht mehr so?

wenn ich hier optimieren kann, dann ist es mir natürlich recht, aber ich möchte halt auch keine gesundheitliche Risiken eingehen. 

wir haben bei uns in Großraum Stuttgart wo ich wohne selten im Winter weniger als -5°. eher so um die 0°. Bei dieser Temperatur ist die Vorlauftemperatur der Heizkörper 40° und somit die Warmwassertemperatur für 48° die höchste Temperatur und somit für den höchsten StromVerbrauch verantwortlich.

 

für die Badewannefüllung Meinst du den Wert auf dem Screenshot im Anhang mit der Temperatur 60°? Wie funktioniert dieser Parameter genau?
Du siehst ja auf dem Screenshot auch, dass ich bereits die Warmwassererwärmung auf tagsüber eingeschränkt habe. Würdest du das noch weiter einschränken also beispielsweise 6 bis 8 Uhr und 12-14 Uhr und 18 bis 22:00 Uhr?

IMG_8992.png

Ich hatte die Differenz aus dem Vergleich der Heizkennlinien. Es sind aber 8K bei 0 und -10°C Außentemperatur und nicht wie von mir geschrieben 9. Es sollte aber auch nur verdeutlichen, dass die Wärmepumpe nach dem Heizkreis 1 heizen wird. Dementsprechend versuch einfach die Heizkennlinie noch weiter runterzuregeln. Die eingestellten Werte sind dann immer erstmal Ausgangswerte, die bei Wärmepumpen angepasst werden sollten, damit sie eben nur so hoch heizt wie notwendig. 

 

Die Zeiten für Warmwasser hast du aktuell von 05:30 - 22:00. Das ist viel und bei einem Kombispeicher wird in der Übergangszeit und bei nicht ganz so kalten Außentemperaturen eher die Hysterese Warmwasser unterschritten sein, als die vom Puffersensor. Erst wenn es noch kälter wird und der Sollwert beim Puffer steigt, wird dieser verwendet werden. Ich habe bei meiner Anlage auch einen Pufferspeicher und mache einmal am Tag Warmwasser und das da, wo wir es in jedem Fall zum Duschen brauchen. Außerhalb dieser Zeit nutzen wir die Einmalwarmwasserfunktion, um dann separat aufzuheizen. Dabei wird auf den 2. Sollwert aufgeheizt, welchen du so einstellen solltest, dass ihn die Wärmepumpe noch alleine erreichen kann, ohne dass der Elektro-Durchlauferhitzer aushelfen muss. Natürlich sollte die Badewannenfüllung noch erreicht werden. Als Ausgangswert empfehle ich ca. 50 - 52°C und damit kannst du es dann einmal testen. 

 

Was Legionellen betrifft, besteht keine Gefahr, wenn es kein stehendes Wasser gibt. Das betrifft vor allem auch Rohrleitungen, selten genutzter Bereiche, wie zum Beispiel die Dusche in einem Gästebad. Hier sollte also auch darauf geachtet werden, dass diese regelmäßig genutzt werden. 

 

Viele Grüße
Flo

Wie sind bei dir die Zeiten und Temperatur eingestellt für die normale Brauchwassererwärmung?


und auf die eigentliche Frage von dem Thread zurückzukommen. Wie würdest du die Parameter einstellen für meine Haus für SG ready?

Die Smart-Grid-Erhöhung sollte so eingestellt werden, dass die Wärmepumpe den Sollwert auch noch alleine erreichen kann. Andernfalls wird es zu einer Fehlermeldung kommen. Wenn in der Übergangszeit genügen PV-Energie zur Verfügung steht, macht es auch Sinn, den Puffer dadurch zu erhöhen. 

 

Warmwasser habe ich bei meinem System von 13 bis 15 Uhr eingestellt, um hier auch sicherzugehen, dass ausreichend PV-Energie mitgenommen wird. Sollte ich aber merken, dass der Zeitpunkt generell nicht ideal ist und sich das Nutzungsverhalten bei uns geändert hat, dann passe ich das auch schon mal an. Grundsätzlich wird die größte Umstellung werden, dass sich alle daran gewöhnen, dass eine Wärmepumpe nicht wie ein Öl- oder Gaskessel ist und man sich ein wenig umgewöhnen muss, wenn man die größtmögliche Einsparung haben möchte. Bei einem Zweispeichersystem mit separatem Brauchwasser- und Pufferspeicher ist das aber auch nochmal etwas anders. 

 

Viele Grüße
Flo

Das heißt du erwärmst das Brauchwasser nur einmal täglich zwischen 13-15 Uhr?

Und wie lange lässt du die Zirkulationspumpe laufen? 

Habe ich einen Pufferspeicher?

Folgende Positionen sind auf meiner Rechnung:

VIESSMANN Vitocell Modular 100-VE
bestehend aus:
1) Vitocell 100-V
Typ: CVWC
2) Vitocell 100-E
Typ: MSCA

 

 Danke dir

Die Zirkulationspumpe läuft vor dem Start der Brauchwassererwärmung. Bei einem Vitocell Modular hast du je einen separaten Brauchwasser- und Pufferspeicher. Dementsprechend hast du keinen Kombispeicher und kannst die Warmwasserbereitung auch in einem durchgehenden Zeitraum stattfinden lassen. 

 

Viele Grüße
Flo

Was bedeutet das nun, dass ich keinen KombiSpeicher habe? Und auch bezüglich deinen Antworten, die du bereits oben gemacht hattest?
Ich schicke dir hier auch noch mal zwei Bilder mit von einmal dem Heizung Pufferspeicher der hat nur 75l und den Warmwasserpufferspeicher mit 250l. 

Meiner Meinung nach ist zumindest der Heizung Pufferspeicher für mein Haus mit Baujahr 1991 zu klein dimensioniert. Damit ist es ja kaum möglich, speziell auch mit der Fotovoltaik Anlage bei PV Überschuss genügend Wärme zu puffern, oder? Oder auch ohne Fotovoltaikanlage bei günstigen Strompreisen. 

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Der Pufferspeicher ist im Endeffekt eine etwas größere hydraulische Weiche. Ob er deswegen zu klein ist, kann ich nicht beurteilen, da das immer davon abhängt, wie groß die Entnahme der Heizkreise ist. Ansonsten bleibt es gleich, dass du die Heizkennlinieneinstellung optimieren musst. Ein Überfahren der Puffer-Soll-Temperatur durch Smart Grid, kann bei dem Inhalt des Pufferspeichers auch kontraproduktiv sein. Das musst du aber im laufenden Betrieb beobachten.

 

Viele Grüße
Flo

Wie meinst du, dass er eine größere hydraulische Weiche ist. Der Sinn ist doch dahinter, dass man die Möglichkeit hat Wärme zu puffern, wenn im Moment günstig Wärme erzeugt werden kann. 

 

Lass uns bitte mal ganz offen sprechen. Aus meiner Sicht ist der Pufferspeicher total falsch dimensioniert. 75 l bei einem Haus Baujahr 91 mit über 200m2 beheizte Wohnfläche und wir haben 14,7 kW maximale Heizleistung der Wärmepumpe.
Ich hab gerade im Internet recherchiert. Dort wird als Faustformel angegeben zwischen 12 und 35 l pro KW Heizleisten. Bei Sperrzeiten sogar 30-40 l pro KW Heizleistung.

Der Netzbetreiber kann bei uns die Wärmepumpe drosseln D.h. wir haben Sperrzeiten. Zudem wahrscheinlich ein höheren Bedarf wegen Bestandsbau. für mich klingt das jetzt erst mal so, dass ihr 40 l für mein Haus das richtige sein müssten pro Kilowatt Heizleistung. Rechnerisch wären das 588 l Pufferspeicher.
Wie siehst du das? Ihr habt doch bestimmt auch ein Berechnungsprogramm was kommt dabei heraus? Der Einbau ist jetzt gerade mal ein knappes Jahr her. Die Anlage wird viele Jahre in Betrieb sein.

 

Ich möchte unbedingt vermeiden in den nächsten Jahren erhöhte Kosten aufgrund einer falschen Dimensionierung zu haben. 

Das kann ich dir so nicht beantworten. Es gibt unterschiedliche Auslegungsvarianten. Zum einen kann es für Anlagen besser sein, dass die Wärme über einen kleinen Pufferspeicher geführt und dort separat hydraulisch von den Kreisen entnommen wird, zum anderen kann es auch sein, dass gar kein Pufferspeicher notwendig ist und direkt die Wärme an die Kreise übertragen wird. Das wäre zum Beispiel bei Neubauten der Standard. Dann gibt es noch die Fälle, wo ein großer Pufferspeicher Sinn, macht, weil dort Wärme zwischengespeichert werden soll, zum Beispiel, wenn noch ein externer Wärmeerzeuger mit dabei ist. Was hier bei deinem System das Ideale ist und geplant bzw. zu Beginn besprochen wurde, solltest du am besten einmal mit deinem Fachbetrieb besprechen. 

 

Viele Grüße
Flo