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Anlage im Mehrfamilienhaus zu groß ausgelegt und falsch eingestellt?

Hallo zusammen,

 

wir bewohnen seit 2 Jahren einen Neubau (Mehrfamilienhaus). Wämeversorgung über 2 Luft Wämepumpen (Vitocal 300) mit zusätzlichen Brennwertkessel (Vitodens 200) für die Spitzenlasten (Thermische Trinkwasserdesinfektion). Unsere kosten für Heizung sind in der Nebenkostenabrechnung sehr hoch, obwohl wir kaum Heizen (Wärmepumpenanteil 20%, Gasanteil 80%). Nach mehrmaligen Anfragen bei der ausführenden Firma, scheint diese nicht in der Lage zu sein, die Anlage effizient einzustellen bzw. wird dies abgetan und behauptet "die Anlage läuft richtig".

 

Nun hätte ich gerne einmal eine weitere Meinung zu der Thematik.

 

Folgende Eckdaten:

Mehrfamilienhaus mit 8 Wohneinheiten:

- Größe der beheizten Wohnfläche: 1081 m²
- Anzahl Bewohner: 21
- Leistung der Wp: 2 Stk Nenn Wärmeleistung Modell: Vitocal 300 Luft
WP1 JAZ: 3,1
WP2 JAZ: 3,0
- Leistung Gaskessel: Nenn Wärmeleitung 2,5 - 32 kW, Modell: Viessmann Vitodens 200

 

Summe Energieträger (aus Nebenkostenabrechnung) 74.414,96 kWh:
- Brennstoffverbrauch Gas: Erdgas L (leicht) 61.343 kWh (82,43%)
- Stromverbrauch Wp: 13.071,96 hWh (17,57%)

 

Das Haus wurde 2021 erbaut, laut Energieausweis sind folgende Daten hinterlegt:

A+

Endenergie dieses Gebäudes: 19,4 kWh/(m^2*a)
Primärenergiebedarf dieses Gebäudes: 31,0 kWh/(m^2*a)

 

Meine Befürchtung ist, dass die Anlage falsch dimensioniert wurde. Eine Wärmepumpe mit erheblich geringerer Leistung ausreichend gewesen wäre und die beiden vorhandenen 2 Wärmepumpen vermutlich stark takten (Verkürzung der Lebensdauer und einen hohen Strombedarf zur Folge?). Der Gaskessel erbringt im Gebäude das Gros der Wärmeleistung - was er nicht sollte. Es kann sich nur um fehlerhafte Einstellungen der Anlage (Umschaltung von Wp auf Gaskessel) handeln.

 

Ich wäre sehr dankbar über weitere Einschätzungen zu diesem Thema.

 

3 ANTWORTEN 3

Hallo,

 

um welche Vitocal 300 geht es da? die gibt es in verschiedenen Varianten von ca. 10-60 kW.

 

Generell teile ich deine Einschätzung, dass die Anlage völlig falsch abgestimmt ist.

Der Gaskessel sollte nur eine Nacherwärmung der Brauchwassers übernehmen und wenige Stunde pro Jahr für die Heizung anspringen.

 

Wenn der Heizungsbauer das nicht hinbekommen, muss er auf seine Kosten den Werks Kundendienst anfordern.

 

Wenn das nicht hilft würde ich empfehlen einen Wärmepumpenspezialisten mit einer Analyse vor Ort zu beauftragen.

 

VG 

Es sind 2 Wärmepumpen vom Typ Vitocal 300-A AWO-AC 301.B11 verbaut. Diese besitzten jeweils einen Leistungsbereich 5,8 – 12,0 kW.

 

Leider hat sich auch im vierten Jahr der Anlage nix geändert. Die Wärmepumpen laufen kaum bzw. gehen oft in Störung. Sobald das passiert, läuft die ganze Heizleistung und Trinkwarmwassererwärmung über das  Brennwertgerät. Da die Verbräuche in Summe von Strom und Gas auch jedes Jahr fast bis zum 3 fachen Wert eines normalen Durchschnittsverbrauch entsprechen.

 

Meine Vermutung ist noch, wenn wir nicht über die Wärmepumpen unsere Fussbodenheizung (VL ca. 35-40°C) beheizen, sondern immer mit Gas, das Brennwertgerät dann im Durchfluss permanent zu hohe Temperaturen fahren möchte, wir diese dann wieder an den Pumpengruppe mit einer Beimischung runter regeln? 

 

Anbei noch ein Anlagenschema, welches von Viessmann ist. Kann jemand meine Bedenke bestätigen oder hat ggfs. noch eine andere Idee oder im Besten Fall einen Löungsvorschlag? Leider stellt sich der Nachunternehmer weiterhin quer. In einem halben Jahr können wir diese wechseln, waren bisher an diesen gebunden wegen der 5-jähringen Gewärlesitung.

 

Gibt es sonst die Möglichkeit einen Viessmann Techniker zu beauftragen der die Anlage einmal auf Einstellung kontrolliert?

 

Ich bin über jede Hilfe sehr dankbar!

 

enstho_0-1761661618432.png

 

Noch ein Nachtrag:

Aktuell sind die WP wieder auf Fehler - da ein Ventilator bereits das zweite mal inerhalb von 4 Jahren kaputt ist und wir warten auf den Austausch. Somit heizen wir aktuell wieder komplett nur mit Gas. Ist die Annahme richtig das wir dann quasi im Durchflussprinzip heizen und den HZG Pufferspeicher gar nicht nutzen? Ich habe einmal mit einer orangenen Linie den VL eingezeichnet.

 

enstho_0-1761724694685.png

 

 

Des Weiteren sind die WP und das Brennwertgerät mit folgenden Kennlinien eingestellt:

 

Erzeuger

Steilheit

Niveau

Raumtemperatur (Regelparameter)

Bemerkung

Gas-Brennwertkessel

0,9

+3 K

22 °C

sehr steile Kennlinie – hohe Vorlauftemperaturen

Wärmepumpe 1

0,6

+3 K

27 °C

zu hohe Solltemperatur, untypisch für WP-Betrieb

Wärmepumpe 2

0,6

+3 K

24 °C

ebenso zu hoch, ungleich zu WP 1

 

Das könnte doch schon das Problem das ganzen Systems sein oder? Wir verbauchen unglaublich viel Energie, laut Energieausweis sind wir mit unseren aktuellen Verbrauch fast 350% über den angegebenen Wert.