Sehr geehrte Damen und Herren,
Problem: Neue Anlange Vitoladens 300C+Vitocell, permanente Überhitzung Kesseltemperatur
(Wächter 81° oder Begrenzung 100° =F2)
Vorab hätte ich folgende Frage:
Ziehe ich die Viessmann-Doku zu rate, fällt bei meiner Anlage auf:
Vorlauf/Rücklauf zwischen Kessel und Speicher sind vertrauscht.
Vorlauf/Rücklauf zwischen Divicon (=heizkreis) und Kessel sind vertrauscht.
=> Der Heizkörperkreis (Umwälzpumpe) "zieht" also das Vorlaufwasser aus dem Rücklauf des Kessels.
=> Der Speicher (Ladepumpe) "drückt" das zu erwärmende Wasser in den Vorlauf des Kessels.
Welche Auswirkungen (alle!) kann das verursachen? (z.b. Hydraulik und Regelung etc)
Danke für Ihre Mühe,
mkschz
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Danke für die schnelle Antwort Franky.
Die Vertauschungen(!) sind exakt so wie ich sie beschrieben habe - verglichen mit der Viessmann docu.
Ich beziehe mich dabei auf die Anschlüsse.
Die Richtungen der Pumpen ansich sind korrekt wie ich das sehe (Pfeil auf dem Gussgehäuse - .d.h. sie arbeiten nicht gegeneinander). Nur der Kessel wird quasi ansich "Rückwärts betrieben".
Daher meine Frage was das für Auswirkungen hat.
Heizzyklen für Speicher und Heizkreislauf funktioniern an sich. Ich habe die Temps beobachtet und auch eine externe Langzeitmessung mit Anlegesensoren gemacht.
Es gibt öfter eine hohe Temp.Spitze, wenn von "Laden auf Umwälz" umgeschaltet wird. Genau dort lösen oft Wächter oder Begrenzer aus.
Ich hab alles entlüftet was geht. Immer wieder. Alle HKs, Entlüfter am Kessel (oben am Vorlaufanschluss), Speicher,etc. Da kommt nur Wasser. Schon immer. Keine Luft.
Pumpe (wilo) Umwälz ist auf "4 dynamisch" / Speicher auf "konstant maximal III".
Und ja, es gibt massive (Flussgeräusche, Blubbern, etc) Geräusche beim Umschalten der Pumpen. z.b. von Umwälz auf Speicher. Massiv AUCH im Speicher selbst, beim Laden.
Über mehrere Tage ergibt sich auch immer ein Druckabfall. Ich vermute dass der Ladevorgang Luft zieht und dann in den Heizkreis "reindrückt" (beim Umschalten)... was über die Selbstentlüfter (höchster Punkt ~8m) dann abgeführt wird.
=> Regelung/Tempsensoren fehlerhaft (wegen Luft)
=> Immer wieder Druckabfall
Die Frage ist, ob das z.b. an den oben genannten Vertauschungen liegen kann.
gruss
mkschz
Danke für Eure superschnellen Antworten!
Genau das hab ich von Heizungsbauer/Viessman vor Ort erwartet und bisher nicht bekommen - obwohl ich fürstlich entlohnt habe.
- also grösster Respekt+Dank an Euch erstmal.
@Kundendienst
auf 8m Höhe habe ich ZWEI Selbstentlüfter ("Taco")
Die Anlage hatte früher dort einen offenen Ausgleichsbehälter (Enden verbunden). Nun zwei (getrennte) Enden.
Ob das hydraulisch fragwürdig ist, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen - da es nun keine Verbindung Vor/Rücklauf am höchsten Punkt mehr gibt....
@Franky
Die Flüssrichtung (definiert durch die Umwäzlpumpe) durch die Heizkörper/den Heizkreislauf ist korrekt.
Nur die Pumpe "zieht" halt das Wasser aus dem Rücklaufanschluss des Kessels.
Gleiches gilt für den Speicher.
Der Vorlauf des Kessels wird also real als Rücklauf verwendet + umgekehrt.
Deine Erklärung klingt superplausibel für mich.
Bei der Erstinstallation würde ja alles manuell gefüllt. Ergo traten da diese massiven Blubber/Flussgeräuscherstmal nicht auf. (=> Falle)
Bilder stehen auf meiner Liste - ich denke ich muss etwas zeichnen, da eine Kamera das nur schwer erfasst.
Danke nochmal für die schnelle Hilfe.
mkschz
Mir bleibt nur noch, mich Kundendienst und Heizing anzuschliessen.
Da hat sich dein Heizungsfritze nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Nur die getrennten Entlüfter am höchsten Punkt gehen so in Ordnung. Wenn du es oben zusammenführst, hättest ja eine Kurzschlusstrecke. Und läufst damit Gefahr, dass die Heizkörper nicht mehr bedient werden. Denn auch Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes.
@Franky
richtig, außerdem gäbe das eine Rücklauftemperaturerhöhung, die den Brennwerteffekt mindert. Früher hat man in den Leitungen nach Entfernung des offenen Ausdehnungsgefäßes gerne ein Strangregulierventil eingesetzt, um einen Frostschutz (Dachboden ohne Dämmung) zu gewährleisten. Das sollte man bei Brennwert unbedingt lassen und die ggf. Leitungen bis in den frostfreien Bereich zurückbauen.
Hallo mkschz,
>Dummerweise hab ich noch 2 U-Bögen (nach oben / sack) - über der Divcon. Direkt UNTER der Kellerdecke.
(man kanns auf dem Bild erahnen)
=> übel. keine Takos möglich. nur mit massiver Leitungsänderung
Also, ich kanns auf dem Bild nicht richtig erkennen, wenns nur ein paar cm sind, geht's vielleicht auch so, man könnte evtl. auch einen Lufttopf einschweißen mit einer Luftleitung nach unten.
@Franky, alles richtig, nur den Anlagendruck finde ich etwas hoch, Reflex z.B. empfiehlt 0,3 bar über dem Vordruck, also hier 1,3 bar.
Danke @ Franky und @Heizing
Hab ich das richtig verstanden, daß der eingestellte (typ) Vordruck am MAG = der MINIMALE Anlagendruck sein muss?
Wenn ja -
bei MAG Vordruck = 1.5bar => was wäre Min/Typ/Max. für den Systemdruck? 1.5/1.8/2.1bar? (Typ.System = Typ.MAG+0.3bar)
Es gibt keine Entlüftung am MAG.
Und anscheinend "zieht" das System immer noch / immer mal wieder etwas Luft über die Tage. Der Systemdruck sinkt immer dezent ab. (Luft rein => irgendwo automatisch entlüftet => Druck sinkt)
Ein Bild von den oberen Bögen. Masse auf der Leitung. Links und rechts gehts zu den Heizkörpern.
Der "verlängerte" Entlüfter am Kleinverteiler war eine Verzweiflungstat des letzten Monteurs.
Die Divicon ist hinter der Anlage, unter dem linken Bogenteil der oberen Bögen. (nur sichtbar auf den vorigen Bildern)
http://mschz.chipmuenk.de/pub/heizung/IMG_20151008_074118_289.jpg
Thanks again.