Hallo,
Im letzten Herbst habe ich meine alte 18 kW Ölheizung gegen eine 11kW-Gastherme erstzten lassen - nur für die Heizung ohne Warmwasserfunktion. Da mein Haus gut isoliert ist bin ich zu Ölzeiten je nach Winter mit 700 - 900 Liter Heizöl durch den Winter gekommen.
Jetzt beobachte ich folgendes Verhalten:
Wenn es kalt ist (nachts -9°C und tagsüber auch nur 0°C) beträgt die aufsummierte Brennerlaufzeit der Therme etwa 18 Stunden - bei etwa 10 Brennerstarts. Alos läuft auch dann die Therme mit der Mindestleitung nicht durch!
Jetzt ist es aber +14°C und nachts auch nicht unter +8°C - und die Therme taktet wie wild - heute über 100 Starts.
Sie startet immer mit 100% Modulation - die Vorlauftemperatur steigt dann auf knapp über 70°C. Dann fällt die Modulation auf etwa 21% und die Vorlauftemperatur geht auf etwa 45 - 48 °C zurück. Dann stellt der Brenner wieder ab - bis zum nächsten Durchlauf.
Ich nehme mal an, die Therme bekommt die produzierte Wärmemenge nicht weg, da die meisten Termostatventile zu sind und die Durchlaufwassermenge nur mit 150 l/min angezeigt wird.
Der Gasverbrauch liegt im Übrigen in den letzten Tagen bei etwa 2,5 m³ in 24 Stunden. In den kalten Tagen waren das knapp über 5 m³.
Muss ich mit diesem Verhalten leben? Oder an welchen Stellschrauben kann ich noch drehen?
Geht das häufige Takten zu Lasten der Lebensdauer bzw. altern dadurch einzelnen Komponenten schneller.
Würde mich über Tips freuen.
Gruß
Bernd
Hi,
bei mir das gleiche Verhalten. Bei Außentemperaturen über 8 Grad reicht die min. Modulation (bei der 11KW Variante ca. 21%) nicht um dauerhaft zu laufen. Da kommen schon mal +100Starts zusammen. Die Starts sind energetisch ( der Start läuft ja mit 100% ab) und von der "Materialbelastung" alles Andere als optimal. Meine Heizkurven habe ich schon auf das Optimum eingestellt. Bleibt mir nur diese, bei stark wechselnden AT, händich anzupassen. Interessant wäre ob sich dieses Verhalten verbessert, wenn man von witterungsgeführt Berieb auf Vicare Einzelraumsteuerung umstellt. Dann sollte ja nur die "angeforderte Wärmemenge" zum erreichen der Raumtemperatur, unabhängig von der AT produziert werden. Ob die Viessmann-Steuerung so "schlau" ist, und die Anforderung alle Parameter einbezieht ( Vorlauftemp. variabel nach Anforderung, Delta t- Vor-Rückl., Pumpendrehzahl, Taktverhalten berücksichtigen...) bezweifle ich aber. Detaillierte Antworten bekommt man dazu leider nicht.
Hallo Bernd,
>>je nach Winter mit 700 - 900 Liter Heizöl
>>ich nehme mal an, die Therme bekommt die produzierte Wärmemenge nicht weg, da die meisten Termostatventile zu sind und die Durchlaufwassermenge nur mit 150 l/min angezeigt wird.
Genau der geringe Durchfluss ist der Grund für das Verhalten.
Der Ölverbrauch deutet darauf hin dass die alte Heizung mit mit 2 oder 2 Heizkörpern betrieben wurde.
Der Öl Heizung war das nahezu egal wie heiß sie Heizkörper machen musste.
Mit einer Gas Brennwerttherme hängt der Brennstoffverbrauch von der Vorlauftemperatur ab und ob das Gerät ins Modulieren kommt.
Um die Vorlauftemperatur so weit wie möglich absenken zu können müssen ALLE Heizkörper ihre Beitrag zu Temperierung leisten. Früher hast du über Zwischenwände und Decken diese vermeintlich "unbeheizten" Räume mit beheizt.
Du stellst jetzt in den "unbeheizten" Räumen die Ventile so ein dass dort 18 Grad gehalten werden.
Dann stellt du die Heizkurve (in mehreren kleinen Schritten, über mehrere Tage) so weit runter, bis es in den Aufenthaltsräumen zu kalt wird. Dann wieder einen Schritt nach oben.
Dann sollte sich ein Durchfluss von ca. min 500l/h eingestellt haben.
VG Michael
@qwert089hiermal ein Bild von heute. Die Anlage läuft bei min. Modulation (die 11kw sind auf max 7kw Heizleistung begrenzt). Wenn jetzt die AT wieder steigt, geht die berechnete Vorlaufsolltemp. nach unten und der 333F fängt an zu takten. Die Heizkennlinie kann ich nicht weiter hoch nehmen (damit die angeforderte Vorlauftemp. höher ist, sonst wird es im Haus zu warm). Das Gleiche passiert wenn die Sturmschaltung regelt. Dann geht die Modulation auf min. 30% hoch und die VLT wird zu hoch. Die hier oft genannten wenigen Start pro h sind bei mir nicht umsetztbar. Die Warmwasserbereitung nimmt schon wenigstens 7-8 Starts am Tag in Anspruch, ohne das ein Heizungsbetrieb statt findet 😉
Hallo,
die Kodierung 1503.0 „Minimale Heizleistung“ steht auf 5%?
>>Die Warmwasserbereitung nimmt schon wenigstens 7-8 Starts am Tag in Anspruch
der B3TG kann glaube ich keinen Intervallbetrieb der Zirkulationspumpe ??
Besorg dir eine ext Schaltuhr oder ein( z.B. Eltako ) Mulitfunktionsrelais, das in der Zeit wo der Vitodens die Pumpe bestromt einen Intervallbetrieb realisiert.
VG
Doch, die Z-Pumpe läuft mit der Zeiteinstellung des Warmwasserbetriebes parallel mit min. Intervall pro h. Bei dem "kleinen Speicher" reicht es wenn eine Person duscht um nachzuheizen. Das allein passiert 4x am Tag ;). Heizleistung min. ist bei 5%. Die 21% Modulation entsprechen, am Zähler nachgerechnet, auch ca. 2KW.
Hallo,
da ich davon ausgehe, dass die häufigen Brennerstarts überwiegend durch den unzureichenden Wasserdurchfluss verursacht werden, habe ich jetzt mal testweise die Parameter der internen Primärkreispumpe wie folgt geändert:
1100.2 - Solldrehzahl der Pumpe bei Heizbetrieb: 65%
1102.0 - Mindestdrehzahl der Pumpe: 60%
1102.1 - Max. Drehzahl der Pumpe: 70%
1240.0 - Betriebsart der Pumpe: 1 = Automatikbetrieb
1432.1 - Restförderhöhe 120 mbar
1432.2 - Betriebsweise der Pumpe: 0 = konstanter Differenzdruck
Ergebnis: Jetzt beträgt der Wasserdurchfluss etwa 400 l/h (vorher unter 150 l/h).
Die Startzahl ist von über 100 auf nur noch 15 zurückgegegangen. Allerdings steht die Soll- und Istdrehzahl der Pumpe jetzt nach Display konstant auf 60% (vorher waren es 45%). Warum der Parameter 1100.2 (= Solldrehzahl der Pumpe bei Heizbetrieb: 65%) und die Bandbreite nach Parameter 1102.1 und 1102.2 (von 60 bis 70%) offensichtlich nicht zur Anwendung kommt, konnte ich noch nicht verifizieren. Ich habe den Eindruck, dass die Handwerksbetrieb mit diesen Einstellungsmöglichkeiten oft völlig überfordert sind und den Kunden mit der Werkseinstellung zunächst allein lassen.
Ich werde in den nächsten Tagen bzw. Wochen mal die Parameter der Pumpnesteuerung einzeln durchprobieren und mal sehen, was jeweils passiert. Oder hat jemand für meine Anforderungsprofil einen Vorschlag für eine optimale Einstellung. Auf den Fachbetrieb vertraue ich nicht mehr so recht.
Gruß
Bernd
Daran wird es auch liegen. Ich hatte allerdings erwartet, dass die Therme mit der "intelligenten" Steuerung bei geringem Wärmebedarf mit geringster Modulation (etwa 21%) möglichst lange durchläuft. Aber allein der Start mit immer 100% (warum überhaupt) und das langsame Absenken versaut die Bilanz gründlich. Aktuell ist mein Energiebedarf (in kWh) mit dieser hochmodernen Gasbrennwerttherme auf gleichem Niveau wie der 30 Jahre alte Uraltölkessel (war auch ein Viessmann) mit seiner Ein-Aus-Primitivsteuerung . Beispiel: Früher habe ich an solchen Tagen wie gestern etwa 2,5 Liter Heizöl verfeuert - jetzt etwa 2,5 m³ Gas. Wo ist denn da der Fortschritt?
>>Die Startzahl ist von über 100 auf nur noch 15 zurückgegangen.
Dann ist das jetzt immerhin schon ein schöner Fortschritt.
Bei dem Wärmebedarf wirst du es auch nicht mit viel weniger Starts hinbekommen.
Mein 11kW Vitodens fängt auch bei AT größer 10 Grad zu takten an.
Frühjahr - Herbst konfiguriere ich eine Nachtabschaltung und hebe die Heizkurve um 3K an.
>>Gasbrennwerttherme auf gleichem Niveau wie der 30 Jahre alte Uraltölkessel
Welche Heizkurve? Bis du im Brennwertbereich?
Wenn nein , was sollte gegenüber dem alten Kessel viel besser sein.
Der Vitodens hat im Sommer sicher nicht so hohe Stillstandverluste wie der alte Kessel.
VG
Hallo,
das mit der Nachtabschaltung ist ein Idee - werde ich mal testen. Zu meiner Heizkurve: Die ist sehr flach - aktuell nur 0,5 + 2° Niveauanhebung. Aktuell (2° Außentemperatur) beträgt die Vorlaufsolltemperatur nur 32 °C. Beim größten Heizkörper im Wohnzimmer habe ich den Thermostat auf 5 - also voll offen. Damit habe ich im Wohnzimmer ständig die erwünschten 20-21°C. Die erreiche ich auch bei - 9°C und dann einer Vorlauftemperatur von 36 °C. Alle anderen Thermostate habe ich auf den Werten, die ich für die Räume brauche (Badezimmer 20-21°C, alle anderen Räume um die 18°C).
Was bedeutet "...im Brennwertbereich"? Wann ist der Brenner denn da drin??
Gruß
Bernd
Hallo,
wenn der Wärmetauscher des Vitodens mit Heizungswasser von unter 55 Grad durchflossen wird ( das ist er bei deiner Heizkurve aus bei Eiseskälte) wird ca 7 % Energie aus dem Abgas zurückgeholt.
In dem das Wasser im Abgas kondensiert und so Wärme entsteht.
Auch ist die Abgas Temperatur gegenüber deinem alten Öler deutlich niedriger,.
Daher wird der Brennstoffverbrauch um gut 10% weniger werden.
Allerding war der Oktober und November diese Jahr kühler als das Jahr zuvor.
Den Brennstoffverbrauch musst du immer in Relations zu den Heizgradtagen der jeweiligen Heizsaison setzen.
VG