Hallo liebe Community,
habe ein ein kleines Fertighaus mit 100 qm aus 1998 gekauft, was aber seinerzeit schon als Niedrigenergiehaus mit 65 kWh/qm/Jahr zertifiziert wurde. Dort wurde damals ein 23 Kw Buderus Heizwertgerät verbaut, dass ich ich jetzt bevor der Winter 23 kommt mit einer Vitodens 200W ohne WW ersetzen möchte. An früheren Verbräuchen kann ich mich nicht orientieren, dort hat eine alte Frau gewohnt, die ständig überheizt hat. Der Heizungsbauer orientiert sich da an der alten 23kw Buderus und geht bei der Vitodens 200 auf die 25Kw Variante. Jetzt lese ich ich hier im Forum, dass andere sehr viel größere Häuser bereits mit 19kw und kleiner beheizt werden können. Die Frage ist, verbrauche ich mit dieser evtl. zu hohen Kw-Zahl mehr Gas als nötig, oder moduliert sich das Gerät automatisch soweit herunter, dass es keinen Unterschied zum einer 19kw oder 11kw macht?
Die andere Frage ist, wäre eine Vitodens 300W bei meinem Haustyp evtl. die geeignetere Heizung?
Für eine Einschätzung wäre ich Euch sehr dankbar.
Gruss Rb54
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Rb54,
wenn du diese 6500kWh hier
Heizlast vereinfacht online berechnen, für eine Elektroheizung (ibo-plan.de)
einsetzt, siehst du dass das 11 kW Gerät mehr als ausreichend ist.
Die 19 kW und 25kW modulieren genauso weit runter.
Für dich ergibt sich kein Vorteil, der HB macht aber mehr Umsatz damit.
Der 300W kann ein paar 100W weiter nach unten modulieren.
Das Gerät wird bei deinem Haus 80% der Heizperiode sowieso unter Modulationsschwelle arbeiten.
Hat das Haus eine FBH oder Heizkörper?
Beide Geräte (200 und 300) brauchen unter diesen Bedingungen einen hohen Volumenstrom, damit sie nicht takten.
VG
Für die 100m² reicht die 11kW-Therme vollkommen aus. Immerhin hast hier satte 110W /m² zur Verfügung. Da du selbst schreibst, dass es als Niedrig-Energiehaus konzipiert ist, düfte die Heizlast weit darunter liegen.
Es ist zwar richtig, dass eine Brennwerttherme runtermoduliert, was aber eben nur die halbe Wahrheit ist. Gerade grössere Kessel können minimal bis 3,2 oder 2,9kW runter, während eine 11kW im Minimum bei 1,9kW liegt.. Ausserdem startet eine Therme grundsätzlich nicht mit der niedrigsten Stufe, sondern mit etwa 50% der Max-Leistung, um sicher zu zünden. Mit diesen 50 % läuft das Gerät dann ca. 2 min. Erst dann kann sie modulieren. Was, glaubst, passiert, wenn die Vitodens mit ca. 12kW anfängt ? Die nötige Vorlauftemperatur ist ratz fatz erreicht und der Brenner schaltet ab, weil er noch nicht modulieren kann. Das wiederholt sich. Und je wärmer es draussen wird, desto schlimmer. Logischerweise nur bis zur Heizgrenze, welche bei 20°C liegt.
Allerdings brauchst für die kleine Therme zwingend einen WW-Speicher, da diese geringe Leistung nicht für das Durchlaufverfahren geeignet ist. Es sei denn, die WW-Versorgung ist anderweitig sichergestellt.
Im Übrigen würde ich mir bei 100m² Gedanken über eine Wärmepumpe machen. Diese aber wäre wiederum abhängig von der nötigen Vorlauftemperatur. Sind also die Heizkörper noch auf 70/50 ausgelegt, ist eine WP nicht wirtschaftlich.
Idealerweise verfügen die 100m² über eine FBH. Die schreit geradezu nach einer WP.
Hallo Rb54,
wenn du diese 6500kWh hier
Heizlast vereinfacht online berechnen, für eine Elektroheizung (ibo-plan.de)
einsetzt, siehst du dass das 11 kW Gerät mehr als ausreichend ist.
Die 19 kW und 25kW modulieren genauso weit runter.
Für dich ergibt sich kein Vorteil, der HB macht aber mehr Umsatz damit.
Der 300W kann ein paar 100W weiter nach unten modulieren.
Das Gerät wird bei deinem Haus 80% der Heizperiode sowieso unter Modulationsschwelle arbeiten.
Hat das Haus eine FBH oder Heizkörper?
Beide Geräte (200 und 300) brauchen unter diesen Bedingungen einen hohen Volumenstrom, damit sie nicht takten.
VG
Für die 100m² reicht die 11kW-Therme vollkommen aus. Immerhin hast hier satte 110W /m² zur Verfügung. Da du selbst schreibst, dass es als Niedrig-Energiehaus konzipiert ist, düfte die Heizlast weit darunter liegen.
Es ist zwar richtig, dass eine Brennwerttherme runtermoduliert, was aber eben nur die halbe Wahrheit ist. Gerade grössere Kessel können minimal bis 3,2 oder 2,9kW runter, während eine 11kW im Minimum bei 1,9kW liegt.. Ausserdem startet eine Therme grundsätzlich nicht mit der niedrigsten Stufe, sondern mit etwa 50% der Max-Leistung, um sicher zu zünden. Mit diesen 50 % läuft das Gerät dann ca. 2 min. Erst dann kann sie modulieren. Was, glaubst, passiert, wenn die Vitodens mit ca. 12kW anfängt ? Die nötige Vorlauftemperatur ist ratz fatz erreicht und der Brenner schaltet ab, weil er noch nicht modulieren kann. Das wiederholt sich. Und je wärmer es draussen wird, desto schlimmer. Logischerweise nur bis zur Heizgrenze, welche bei 20°C liegt.
Allerdings brauchst für die kleine Therme zwingend einen WW-Speicher, da diese geringe Leistung nicht für das Durchlaufverfahren geeignet ist. Es sei denn, die WW-Versorgung ist anderweitig sichergestellt.
Im Übrigen würde ich mir bei 100m² Gedanken über eine Wärmepumpe machen. Diese aber wäre wiederum abhängig von der nötigen Vorlauftemperatur. Sind also die Heizkörper noch auf 70/50 ausgelegt, ist eine WP nicht wirtschaftlich.
Idealerweise verfügen die 100m² über eine FBH. Die schreit geradezu nach einer WP.
Hallo Franky, hallo qwert089
vielen Dank für die schnellen und fundierten Antworten. Habe dort keine FBH, deshalb fiel die WP für mich flach.
Hab jetzt noch nicht verstanden, ob die kleine mit 11kw eine angeschlossene WW-Versorgung braucht oder nicht.
Dort ist ein Elektrodurchlauferhitzer für Ww-Versorgung, wollte das auch erst mal so lassen.
Noch eine kurze Frage an Dich qwert089:
was heißt das genau:
„Das Gerät wird bei deinem Haus 80% der Heizperiode sowieso unter Modulationsschwelle arbeiten“
bezieht sich das generell auf die 25Kw Leistung?
Ist klar, dass bei alternativer WW-Bereitung kein Speicher nötig is. Ich denke weiterhin, dass ein elektrischer DLH eine sehr gute Alternative ist. Ich würde einen E-DLH sogar einer Speicherlösung vorziehen. Ein Speicher braucht Platz, Bereitschaftsenergie. Ausserdem eine erhebliche Ausgabe. Nachteil eventuell, dass er keine Zirkulation hat.Eine dezentrale Lösung ist zu bevorzugen.
Im Übrigen wirst bei grossen ,leistungsstarken Thermen bei eher kleinen Heizflächen eher keine Freude haben. Die Thermen kommen hier bedingt in starkes Takten. Das erhöht den Verbrauch und den Verschleiss.
Das bezog sich auf 11, 19, 25, 32 kW
Alle haben die von Franky genannte untere Modulationsgrenze.
Bei einem modulierenden Brennwertgerät sollte es das Ziel sein, dass es genau den Wärmebedarf des Haus liefert und mit so wenig Starts pro Tag auskommt. Also 24h ohne weitere Starts durchläuft.
Laut der Formel hat dein Haus irgendetwas zwischen 3 und 4 kW max Heizlast.
Die Heizgrenze wird bei 15 Grad liegen, vielleicht etwas tiefer, da relativ gut gedämmt
Hier ein Diagramm
Heizlast ca. 3,75 bei angenommenen -15 Grad und Heizgrenze 15 Grad (schräge Linie.)
Quer Linien sind die Modulationsgrenze für 200-W und 300-W.
Der 200-W wird dann erst bei -8 Grad und der 300-W bei -5 Grad ohne Takten laufen.
https://www.waermepumpe.de/normen-technik/klimakarte/
Wenn sich jetzt einen Ort mit -15 Grad Normaussentemperatur anschaut, sind im Jahr nur 230 Stunden unter -8 Grad und 600h unter -5 Grad.
Deswegen meinte ich das Gerät wird bei dir 80% (oder sogar mehr) der Heizperiode nicht richtig modulieren.
Wenn da Haus keine FBH hat, oder Heizkörper mit großem Wasserinhalt, sollte man vielleicht über einen Pufferspeicher nachdenken, damit es mal 30 oder 60 Min mit 1,9 kW durchlaufen kann.
VG