Hallo zusammen,
ich habe eine Heizungssteuerung aus dem Jahr 1998 im Einsatz. Sie heißt Dekamatik-E.
Weiß jemand, ob die Dekamatik-E auch Signale zur Brennersteuerung (ein/aus) von extern bekommen kann?
Hintergrund meiner Frage: Ich habe zwei Nebengebäude, die ihr Heizungswasser aus dem Hauptgebäude bekommen. Würde gerne aus den Nebengebäuden Signal geben können, dass die Heizung ausgeht (weil niemand mehr was braucht) oder wieder angeht (weil das Nebengebäude etwas braucht).
Kann die Dekamatik-E das überhaupt? Bin mir da nicht so sicher....
Gruß Heizer21
Hallo @Heizer21
Selbstverständlich ist eine Steuerung des Brenners mit externer Ansteuerung oder Brennersperre möglich.
Die Montageanleitung liegt bei.
VG
Um was für einen Kessel handelt es sich hier?
Wenn der eine Mindesttemperatur benötigt, ist es nicht gesund den Kessel von einer andere Regelung hart abzuschalten.
VG
Hallo Divanc,
Der Kessel ist ein Viessmann Paraomat Triplex mit 225 KW. Der Brenner ist ein Weishaupt WG30N/1-C ZM-LN.
Ich wüsste nicht, dass der Kessel eine Mindesttemperatur braucht.
Gruß Mathias
Vielleicht muss ich das Problem noch etwas konkretisieren, weil die Lösung vielleicht doch nicht so einfach auf der Hand liegt:
Der Kessel bedient eine Hauptheizzentrale und zwei Unterheizzentralen. Die Unterheizzentralen sind in benachbarten Gebäuden, die baulich vom Hauptgebäude getrennt sind.
In der Hauptheizzentrale befindet sich ein Trinkwasserspeicher. Seine Speicherladepumpe und sein Temperatursensor werden von der Dekamatik-E, die sich auf dem Kessel befindet und mit einer Comfortrol-Bedieneinheit ausgestattet ist, gesteuert.
So weit, so gut. Das kann von mir aus so bleiben.
Aber: In den Nachbargebäuden erhalten die Unterheizzentralen über einen Verteiler Heißwasser aus der Hauptzentrale. Die Versorgungspumpen, die das leisten, sind in der Hauptheizzentrale und laufen ungesteuert einfach durch - also Dauerbetrieb.
In den beiden Unterheizzentralen (Nebengebäuden) steht leider auch jeweils ein Trinkwasserbehälter. Und bei deiden ist es so, dass die eine Speicherladepumpe haben, die dort jeweils vom Verteiler zapft und ebenfalls ungeregelt einfach durchläuft
Jetzt könnte man sagen "Ja,und?":
Es findet von keiner der Unterheizzentralen eine Kommunikation mit der Hauptheizzentrale statt, obwohl an den Wänden jeweils eine Dekamatik-HK montiert ist. Die aber ist vor ganz vielen Jahren von irgendeinem Monteur stillgelegt worden, warum auch immer. Ich weiß es nicht.
Das heißt: Die Speicher in den Unterheizzentralen machen jede Temperaturschwankung des aus der Hauptheizzentrale kommenden Heißwassers mit. Weder gibt es eine Abschaltung der Speicherladepumpe, wenn der Behälter heiß genug ist, noch gibt es ein Signal an die Hauptheizzentrale, dass die dortige Dekamatik-E den Brenner starten soll....
Deshalb muss ich den Kessel über die Heizung so fahren, als bestünde ständig der Bedarf nach Trinkwasserspeicherladung....
Ich brauche niemandem erzählen, was das bedeutet...angefangen vom unnötigen Gasverbrauch bis hin zu den zahlreichen Brennerstarts jeden Tag usw....
Für mich ist jetzt die Frage, was ich mit den Unterheizzentralen mache:
Entweder sorge ich dafür, dass die dortigen Dekamatik mit der Dekamatik-E kommunzieren (wobei ich keine Leitung gefunden habe, die von dort zur Heizzentrale durchgeht) oder ich baue in den Unterheizzentralen eine neue Regelung ein, die dann allerdings mit der Dekamatik-E kommunizieren müsste.
Was denkt ihr? Was ist ein schlauer Weg?
Die Häuser werden übrigens demnächst elektrotechnisch eh miteinander verbunden. Ich kann da alle Kabel mit rüber legen, die ich will. Daran würde es nicht scheitern.
Gruß Mathias
Hallo @Heizer21
Ich füge das Datenblatt des Paromat Triplex-Kessels bei. Darin ist ersichtlich, dass kein Mindestwasservolumenstrom und keine Mindestrücklauftemperatur erforderlich sind. Die erforderliche Mindestkesseltemperatur beim Betrieb mit einem modulierenden Gasbrenner beträgt jedoch 60 °C, um den Kessel vor Kondensation zu schützen.
Auch wenn die Kommunikation zwischen Dekamatik-E und zwei Dekamatik-HKs gewährleistet ist, werden die Förderpumpen nicht abgeschaltet, sondern lediglich die Kesseltemperatur an den höchsten Temperaturbedarf aller Heizkreise angepasst. Dies würde einige Einsparungen bedeuten, da Dekamatik-E erkennt, wann aufgrund der Beheizung eines der Warmwasserspeicher eine höhere Kesselwassertemperatur benötigt wird.
Für eine detailliertere Diskussion benötige ich ein Anlagenschema, falls vorhanden, und die Entfernungen zu beiden Heizzentralen.
Es ist jedoch zu beachten, dass alle Steuerungen ihre Lebensdauer bereits überschritten haben, da sie über 25 Jahre alt sind.
VG
Vielen vielen Dank für die Antwort....ich bin durch sie auch einigermaßen weitergekommen. Und habe sehr viel gelesen.... Allerdings habe ich jetzt neue Fragen:
Im Manual des Kessels habe ich gesehen, dass einerseits gesagt wird, dass keine Mindestrücklauftemperatur gefordert ist, andererseits aber der Kessel bei Verwendung eines Gasbrenners auf nicht unter 50°C fallen soll. Ist das nicht irgendwo ein Widerspruch?
Läuft lange genug kälteres Rücklaufwasser als 50 Grad in den Kessel zurück, dann ist das wahrscheinlich nur eine Frage von Minuten, bis der Kessel selbst auch weniger als 50 Grad hat, falls die Regelung so eingestellt ist, dass der Brenner erst unterhalb dieses Werte angefordert wird... wie muss ich das jetzt verstehen?
Der Grund warum ich frage, ist, dass ich überlege, ob man im Nachtbetrieb den Kessel mit 40 bis 45 Grad fahren kann ( entsprechende Heizkurvenwahl in Verbindung mit einer knappen Hysterese von 5 Grad. Oder schrotte ich mir damit den Kessel?
Dann habe ich noch eine Idee: Der Brenner ist auf 225 KW eingeregelt (Nennleistung des Kessels). Könnte ich den auch auf eine kleinere Leistung einregeln lassen? Wenn ich das Datenblatt richtig verstanden habe, wären auch 135 KW als Untergrenze in Ordnung....oder habe ich das falsch verstanden?
Der Grund, warum ich mir das überlege, ist, dass ich auf diese Weise dem Wärmeübergang in das Kesselwasser mehr Zeit verschaffen will, was die Effizienz erhöhen müsste, durch zurückgehende Abgastemperaturen. Oder ist es auch da wieder so, dass ich den Kessel damit schrotte?
Gruß Mathias
Živjo @Heizer21
Die Mindestkesseltemperatur und die Kesselkonstruktion gewährleisten, dass keine Kondensation im Kessel auftritt. Daher ist keine Mindestrücklauftemperatur erforderlich.
Im modulierenden Betrieb des Weishaupt WG30N/1-C ZM-LN Brenners beträgt die Mindestkesseltemperatur 60 °C, im zweistufigen Betrieb 50 °C.
Niedrigere Vorlauftemperaturen in den Heizungssträngen werden durch Mischventile gewährleistet.
Bei zweistufigen Brennern beträgt die erste Stufe 60 % der Kesselnennleistung. Modulierende Brenner haben keine untere Leistungsbegrenzung, sodass die Mindestkesseltemperatur auf 60 °C angehoben wird.
VG
Hallo Živjo,
vielen Dank für Deine Antwort. Allerdings habe ich immer noch einen Gedanken, der mir Kopfschmerzen bereitet:
Was ist, wenn ich die Heizkurve soweit runterschraube, dass der Kessel bei einer Kesselrücklauftemperatur von 40°C eingeschaltet wird und bei einem Kesselvorlauf von 45°C wieder ausgeschalte wird? Gleichzeitig würde ich über den Analogregler die maximale Kesselwassertemperatur auf 50°C begrenzen. (Ziel ist übrigens die Reduktion der Abgastemperatur)
Wäre es bei diesen Einstellungen dann nicht so, dass der Kessel eben keine 50°C mehr erreicht oder erreicht er die dann trotzdem noch, nur dass er eben nicht mehr als 45°C in den Kesselvorlauf gibt. Wie verhält sich das?
P.S.: In der Regelung ist der Brenner zweistufig codiert. In der Praxis sehe ich aber aktuell immer nur eine Stufe ( sind ja auch noch nicht im Winter... )
Hallo @Heizer21
Jeder Kaltstart des Kessels führt zu Kondensation im Kessel. Dies beeinträchtigt die Lebensdauer des Kessels.
Es ist normal, dass in der Übergangszeit die gewünschte Kesseltemperatur mit nur einer Brennerstufe erreicht wird.
Eine niedrigere Vorlauftemperatur als die minimale Kesseltemperatur kann mit einem Mischventil erreicht werden.
VG
Hallo divanc,
mein Problem ist nicht, dass aus dem Kessel zu heißes Wasser kommt. Im Gegenteil: Ich möchte in der Übergangsjahreszeit im Kessel gar kein heißeres Wasser als 45 bis 50 Grad produzieren.
Geht das, ohne den Kessel zu schrotten?
Gruß Mathias