abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Brennerstarts ohne relevante Erwärmung des Pufferspeichers

Hallo 🙂

Wir haben in unserem Neubau eine Vitodens 200-W-B2HA-Gastherme mit einer Vitotronic-200-H01B-Steuerung. Die Therme ist nur mit dem Pufferspeicher (Tisun Pro-Clean 1000l) verbunden. Die Fußbodenheizung holt sich die Wärme für den Vorlauf aus dem Speicher.

Die letzten Tage konnte ich erstmals die Heizung "richtig" in Aktion sehen. Ich logge einige Daten mittels der Optolink-Schnittstelle und vcontrold. Dabei ist folgendes aufgefallen:

Die Therme heizt den Speicher immer wieder auf, indem sie relativ kurz unter Volllast läuft, und so eine hohe Kesseltemperatur erzeugt. Das hat dann auch unmittelbar einen deutlichen Anstieg der oberen Speichertemperatur zur Folge.

Es gibt aber immer wieder Brennerstarts, nach denen der Brenner ca. 40 Minuten lang läuft, aber nur mit geringer Leistung. Das hat zur Folge, dass die Kesseltemperatur nur gering über der oberen Speichertemperatur liegt, und
keine (relevante) Aufheizung stattfindet.

Hier ein Screenshot meiner Auswertung mit Markierungen: Screenshot

Das ist doch unwirtschaftlich, oder? Sollte der Brenner nicht besser ab einer Temperatur unterhalb eines gewissen Wertes im Speicher oben den Speicher unter Volllast aufheizen (und nur dann)? So weit ich weiß, läuft eine Gas-
Brennwerttherme nur unter Volllast optimal, oder? Weil das, das die Therme da teilweise tut, ist ja gar kein Aufheizen, sondern, wegen der geringen Kesseltemperatur, nur ein Verzögern des weiteren Abkühlens.

Oder sehe ich das falsch? Wenn ja: Warum macht die Heizung das so? Und wenn nein: Wie kann man das effektiver bzw. wirtschaftlicher einstellen?

Vielen Dank für jede Auskunft und viele Grüße 🙂

6 ANTWORTEN 6

Mit einer Annahme liegst du falsch: Dass eine Brennwerttherme nur unter Volllast optimal läuft. Bei einer Brennwerttherme muss ich möglichst lange in einem Temperaturbereich fahren, in welchem die Abgase kondensieren und damit ihre Wärme abgeben können.. Fahre ich also Volllast und die Abgase haben eine Temperatur von 50°C und mehr, ist der Brennwert dahin. Ich heize also zum Schornstein raus.

Vielen Dank für die Antwort! Das wusste ich nicht. Also muss ich mir auch die Abgastemperatur anschauen (netterweise kann ich auch die auslesen). Sofern "Abgase kondensieren" mit "Wasser tropft aus dem Kondenswasserschlauch" korreliert, kondensiert da ordentlich was.

Kann es also sein, dass das "richtige" Aufheizen nur dann passiert, wenn es nicht mehr anders geht, und das "Abkühlung verzögern" mit einer niedrigeren Kesseltemperatur die an sich bessere Variante ist, wegen der der geringeren Abgastemperatur?

Hallo I3u,

ich gebe @Franky Recht, eine Brennwerttherme läuft nicht unbedingt unter Volllast im optimalen Bereich. Wichtig ist, dass ich eine entsprechende Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf habe, damit es überhaupt zur Kondensation kommen kann. Im Volllastbereich ist es oftmals schwierig überhaupt eine Kondensation hinzubekommen.

Optimal arbeitet ein Brennwertgerät mit langen Laufzeiten und entsprechender Kondensation. Denn nur dadurch kann der entstehende Brennwerteffekt überhaupt genutzt werden.

Der Vitodens 200 startet mit ca. 70% seiner Leistung und moduliert dann runter auf die erforderliche Leistung. Die relativ kurzen Phasen unter Volllast können auch die Kallibrierungsphasen sein, welche in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Wenn die Warmwasserbereitung ebenfalls über den Vitodens angeschlossen ist, sind die Volllastphasen vermutlich ebenfalls darauf zurückzuführen.

Beste Grüße °be

Es läuft alles über den Pufferspeicher. Wie gesagt, die Gastherme hat nur einen Anschluss zum oberen Drittel des Pufferspeichers. Sowohl die Flächenheizung als auch das warme Wasser holen sich die Energie aus dem Puffer und nicht direkt aus der Therme.

Aber dann schaut es ja so aus, als ob alles in Ordnung wäre, und die geringe(re) Erwärmung des Puffers besser wäre, als eine kurzzeitige mit höherer Kesseltemperatur.

Die Abgastemperatur ist nur ein Aspekt. Es gibt natürlich noch weitere. Da die meisten Heizungen nur noch witterungsgeführt werden, bildet sich die nötige Vorlauftemperatur aus den Werten der Aussentemperatur, der Raum-Soll-Temperatur und natürlich der Heizkurve. Und warum sollte ich 1000l Wasser auf 70°C erwärmen, wenn 45°C vollends genügen ?
Und hier spielt dann auch die Temperatur des Rücklaufes mit rein. Die Rücklauf-Temperatur wird bei einer Brennwerttherme schon durch die relativ heissen Abgase angehoben. Damit nutze ich fast die gesamte Wärmeenergie, welche mir durch das verbrannte Gas zur Verfügung steht. Und da der Rücklauf nun schon wärmer ist, brauchts weniger Brennstoff, um das Wasser (was nun wieder zum Vorlauf wird) auf die errechnete Soll-Temp. zu erwärmen.
Und damit dürfte auch klar sein, dass der eigentliche Brennwerteffekt bei hohen Rücklauftemperaturen sehr viel niedriger ausfällt. Sehr viel kühler als der Rücklauf selbst können die Abgase nicht werden. Hier kann ich dann nur noch etwas Gas sparen, indem der Brenner moduliert, da ich zum Halten einer bestimmten Temperatur ganz sicher weniger Gas verbrauche, als wenn ich sie von unten wieder anheben müsste.

Alles klar, dann hat das denke ich schon seine Richtigkeit. Ich habe jetzt mal die Abgastemperatur mitgeloggt, und die bleibt bei den "kleinen" Brennerstarts immer unter 50°C, nur bei den Phasen unter Volllast ist sie höher. Und das scheint ja auf jeden Fall einer der Aspekte der Wirtschaftlichkeit zu sein.

Die Heizung könnte abgesehen davon gar nicht den ganzen Pufferspeicher aufwärmen (wäre ja auch ein bisschen übertrieben ;-), da sie nur "Zugriff" auf das obere Drittel hat. Die Zieltemperatur da liegt bei 55°C. Der Vorlauf für die Flächenheizung ist also sozusagen ein Nebenprodukt der Puffererwärmung für das Brauchwasser. Der Rest wird nur durch die Solarthermieanlage erhitzt, sofern sie effektiv genug läuft, aber auch von oben nach unten.
Top-Lösungsautoren