Hallo zusammen,
ich habe jetzt seit drei Wochen eine Wärmepumpe (AWB-E-AC 201.D08) und beobachte verwundert wieso die Wärmepumpe manchmal läuft. Am Display kann ich die Speichertemperatur oben und den Sollwert Warmwasser ablesen, für mein Verständnis sollte diese Info ausreichen, um die Wamwasserbereitung im Sommer nachvollziehen zu können. Ein etwas langsam agierendes, externes Umschaltventil schaltet für die Warmwasserbereitung von Stellung Heizen auf WW um, das scheint zu funktionieren. (Stellung WW/Heizen kann im Display ausgelesen werden und sehe ich auch am Ventil selbst)
Folgende WW-Einstellungen habe ich gemacht:
Zeitprogramm von 08:30 bis 19:30 Uhr.
6000 (Warmwassertemperatur-Sollwert): 48°C
6006: (Max. Warmwassertemperatur): 60°C (Den Infotext im Manual verstehe ich nicht wirklich :-()
6007: (Hysterese WW-Temperatur Wärmepumpe): 70 x 0,1K
Einschalt- und Ausschaltoptimierung sind deaktiviert.
Smart-Grid Einstellung:
Kostal Plenticore Plus Wechselrichter mit einem Freigabekontakt ist auf Anschluss X3.1 (L') und 216.1 angeklemmt. Den Anschluss 216.4 habe ich nicht belegt.
7E80 (Freigabe Smart Grid): 4
7E91 (SG Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung): 100 x 0,1K
-> SG-Zeichen im Display leuchtet dauerhaft wenn WP wegen Freigabe des Wechselrichters läuft, richtig? Ansonsten blinkt es ca. einmal pro Minute.
Heute Abend war die Sensortemperatur oben bei 48°C und die Wärmepumpe lief. Ich hätte erwartet, dass die Wärmepumpe erst bei 41°C am Sensor wieder angefordert wird, da der Freigabekontakt vom Wechselrichter nicht aktiv war.
Wenn die Freigabe des Wechselrichters vorhanden ist erwarte ich, dass das Warmwasser bis 58°C (erhöhter Sollwert) erhitzt wird, außer die Freigabe wird zurückgenommen vor Erreichen des erhöhten Sollwerts.
Gibt es auch eine Temperatur-Hysterese für die SmartGrid Funktion, eine Mindestlaufzeit für die Wärmepumpe (Freigabe des Wechselrichters erlischt nach wenigen Minuten) oder eine Wartezeit bis die WP wieder einschaltet wenn zuvor der erhöhte Sollwert erreicht wurde?
Ich freue mich über Hinweise und Unterstützung.
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Felix
Hallo Felix,
wann hat denn die Wärmepumpe mit der Warmwasserbereitung gestartet? Um wie viel K war der Sollwert unterschritten?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich habe es die letzten Tage mal besser beobachtet: der Einschaltzeitpunkt mit den 41°C scheint zu passen. SG-Ready funktioniert eigentlich auch, da scheint die WP zweimal am Tag warmes Wasser zu machen. Über die Hysterese und den Einschaltzeitpunkt habe ich leider noch keine Infos gesammelt.
Was mich irritiert ist die Speichertemperatur oben für die Sollwertanhebung: ich erreiche lediglich 54 bis 55°C, dann schält sich die WP ab obwohl der potentialfreie Kontakt noch geschlossen ist.
Wirkt die maximale Vorlauftemperatur oder ein anderer Parameter hier begrenzend?
6000: 48°C
6006: 65°C
6007: 7K
7E80: 4
7E91: 12K
Über Antworten freue ich mich sehr.
Gruß Felix
Deine Wärmepumpe schafft eine maximale Vorlauftemperatur von 60°C, anschließend schaltet sie ab. Ist eine Zusatzheizung freigegeben, beendet diese anschließend die Warmwasserbereitung.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die Rückmeldung.
Zusatzheitzung ist nicht freigegeben.
D.h. ich bekomme im Speicher keine 60°C, da die Differenztemperatur zwischen Vorlauf und Rücklauf vorher zu klein wird und die WP abschaltet?
Vielen Dank.
Gruß Felix
Aufgrund der Temperaturverluste bei der Wärmeübertragung ist bei deinem System nur mit der Wärmepumpe keine höhere Temperatur als die 54/55°C möglich.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich habe jetzt seit zwei Wochen in den Heizbetrieb gewechselt.
Anlagenschema Nr. 6
HK1: Neigung 0,4 und Offset 3K (Radiatoren)
HK2: Neigung 0,3 und Offset 0
Die Schichtung des Puffers funktioniert eigentlich ganz gut, d.h. Warmwasser und Heizwasser sind relativ gut voneinander getrennt und die Wärmepumpe macht nicht die ganze Zeit Warmwasser. Ich sehe die Wärmepumpe jetzt teilweise mit einer Leistungsaufnahme von 700 Watt laufen.
Folgende Fragen konnte ich bisher nicht klären:
- kann ich mit meinem Anlagenschema den Festwert für den Heizwasserpufferspeicher umgehen, damit die Temperatur aus HK1 = Puffertemperatur gilt?
- Macht die Wärmepumpe eine Max-Abfrage (HK1, HK2, Puffer) oder was passiert wenn die Vorlauftemperatur im HK1 nicht erreicht wird, weil der Festwert des Pufferspeichers zu gering eingestellt ist?
- ich mache über das Zeitprogramm viermal am Tag warmes Wasser, habe die WP jetzt aber zweimal erwischt wie sie mit einer hohen Vorlauftemperatur von 50°C und voller elektrischer Leistungsaufnahme das warme Wasser für den Heizbetrieb macht (Umschaltventil steht dabei auf Heizen und Zeitprogramm warmes Wasser ist nicht aktiv). Heizwasser-Puffertemperatur steht auf 300 K. Woher kommt dann die Anforderung das Wasser auf 50°C heiß zu machen?
Über Tipps und Hinweise bin ich dankbar.
Viele Grüße
Felix
Hallo Felix,
der höchste Vorlauf-Sollwert der Heizkreise ist gleich der Puffer-Sollwert. Wenn der Festwert niedriger eingestellt ist, bekommt der Heizkreis nicht ausreichend Wärme ab. Mach doch zu deinem letzten Punkt einmal Bilder von jeder Seite der Anlagenübersicht und poste diese hier. Du gelangst dorthin, indem du die "?"-Taste für ca. 4 Sekunden gedrückt hältst.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung.
Anbei die Bilder zur Anlagenübersicht.
Heute hat es 15°C Außentemperatur, d.h. Vorlauf-Sollwerte sind 29,5°C in HK1 und 21,5°C im HK2. HK1 hat keinen Mischer, HK2 hat einen Mischer. Nach meinem Verständis wäre es naheliegend der Heizwasserpufferspeicher wird auf 29,5°C + X erwärmt, sodass in HK1 die gewünschte Vorlauftemperatur erreicht wird. Ich verstehe nicht für was der Pufferspeicher Festwert benötigt wird und was passieren würde wenn ich ihn bspw. auf 45°C einstellen würde. Ein zu warm eingestellter Pufferspeicher sorgt ja dafür, dass mein HK1 ohne Mischer eine deutlich zu hohe Vorlauftemperatur bekommt.
Woran erkennt die Steuerung der WP ob und mit welcher Temperatur Heizwasser benötigt wird und wie sollte meine Anlage dafür parametriert sein?
Viele Grüße Felix
Danke, der Heizbetrieb erfolgt rein nach der Puffertemperatur. Eingeschaltet wird dabei, wenn dies um die Puffer-Einschalhysterese (Parameter 7203) unterschritten wurde. Die Abschaltung ist abhängig vom Zeitprogramm Puffer und der Ausschalthysterese Puffer (Parameter 7209). Kannst du mir sagen wie das Zeitprogramm und der Parameter eingestellt sind?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für deine Antwort. Entschuldige bitte, dass ich so spät antworte. Ich muss mich ab jetzt immer Ein- und Ausloggen, das aktualisieren klappt nicht wirklich und dann sehe ich deine Antwort erst nach paar Tagen 😞
Folgende Parametereinstellungen sind aktuell hinterlegt:
7200: 1
7202: 300
7203: 50
7204: 600
7205: 0
7208: 500
7209: 40
720A: 1
Das Zeitprogramm Pufferspeicher steht auf "06-22 Uhr" und "Oben".
Soll ich etwas anpassen?
Gruß Felix
Bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt wieder eine Antwort bekommst. Bei den Puffereinstellungen ist eine Ausschalthysterese von 4K eingestellt, was das Überfahren der Solltemperatur erklärt.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
kein Problem.
Ich habe den Festwert des Pufferspeichers aktuell immer noch auf 30°C eingestellt. Kannst du mich nochmal unterstützen, damit die Soll-Pufferspeichertemperatur der Vorlauftemperatur aus HK1 entspricht?
Was muss ich dafür einstellen?
Von der Leistungsaufnahme bin ich aktuell zufrieden, leider taktet die WP viel zu häufig. Ich habe durchschnittlich 20 Verdichterstarts pro Tag. Sie läuft für ca. 7 min mit durchschnittlich 800 Watt, macht dann ca. 10 min Pause und dann geht es von vorne los. Die Anforderung kommt vom Heizbetrieb, Brauchwasser kann ich aufgrund des Zeitprogramms ausschließen.
Gruß Felix
Das macht sie bereits, wie auch in deinem letzten Bild zu sehen ist, entspricht die Solltemperatur des Puffers, dem des Heizkreises.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich habe den Wert Pufferspeicher wieder auf 50°C gestellt und dann die Anlagenübersicht ein Weilchen beobachtet.
Die Temperatur Pufferspeicher liegt um 3 bis 4 K höher als die Vorlauftemperatur von HK1 (ca. 30°C). Wenn der Verdichter einschaltet, steigt die VL-Temperatur relativ schnell auf ca. 33 °C und er schaltet ab. Ist die Temperatur im VL wieder auf den Sollwert gesunken, schaltet er wieder ein.
Kann es sein, dass das Takten der Wärmepumpe daher kommt? Bekomme ich ddie Wärme nicht schnell genug weg und der Verdichter schaltet deswegen ab?
In der Anlagenübersicht ist mir noch das Männchen rechts unten aufgefallen. Es erscheint immer mal wieder für einen kurzen Moment und die Puffersolltemperatur geht dann auf 50°C. Was bedeutet das?
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Felix
Dass die Temperatur höher ist, liegt an der Ausschalthysterese von 4K. Wenn du das nicht möchtest, kannst du diese auch runternehmen. Dann ist die Laufzeit zum Aufheizen des Speichers aber auch dementsprechend kürzer.
Das Männchen bedeutet, dass an deiner Anlage extern Anfordern vorhanden ist und in dem Moment aktiv ist. Was dies auslöst, kann ich dir nicht beantworten, da es hierzu verschiedene Möglichkeiten gibt.
Viele Grüße
Flo
Hi Flo,
danke für deine Antwort. Seit es kälter ist scheint die WP weniger zu Takten und ich sehe den Verdichter häufig bei ca. 750 - 830 Watt elektrischer Leistung laufen.
Ich beobachte außerdem, dass die Puffertemperatur ca. 2 K höher ist als die Vorlauftemperatur HK1. Verwendet die Regelung nur die Puffertemperatur als Vorgabe oder läuft der Verdichter auch an, wenn die Vorlauftemperatur am HK1 zu niedrig wird?
Das externe Anfordern kann ich mir nicht wirklich erklären, SmartGrid für PV ist zwar angeschlossen aber in der Steuerung deaktiviert.
Gruß Felix
Hallo Flo,
das Steuerkabel für SmartGrid ist das Problem. Es wird eine derart hohe Spannung induziert, dass der Kontakt "reagiert". Durch das Deaktivieren von SmartGrid wird es von der WP als externe Anforderung wahrgenommen. Seither läuft sie konstant bei ca. 730 Watt elektrischer Verdichterleistung und reagiert nachvollziehbar auf die Temperatur des Pufferspeichers.
Wahrscheinlich habe ich daher schon im Sommer bei der Warmwassererzeugung hin und wieder gedacht, wieso läuft die WP überhaupt an?
Wie weit runter kann die WP eigentlich modulieren? Ist 730 Watt am Verdichter das Minimum?
Viele Grüße
Felix
Das hängt immer von den jeweiligen Betriebspunkten ab.
Viele Grüße
Flo
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