Hallo,
unsere Kombination Vivotronic 200 WO18 / Wärmepumpe Vitocal 300 / Fussbodenheizung in unserem Reiheneckhaus (WFl. 110 m²) zeigt neuerdings gelegentlich ein unsinniges Regelverhalten, meist nachts. Die Warmwasserbereitung erfolgt problemlos.
Die Einstelldaten:
- Steuerung über Außentemperatur
- Soll Tag/Nacht 22°C
- Steigung Heizkurve 0,3 und +1 Erhöhung
Jeder Raum ist mit einem Thermometer versehen, Wohnzimmer zeigt normalerweise ganztägig konstant 22,4°C, im Bad (kältester Raum) 21,8°C
Derzeitiger Stromverbrauch bei 0°C Außentemperatur ca. 20,5 kW/h pro Tag
Im Normalfall zeigen Vor- und Rücklauftermomether im Bereich 33 - 25°C an, dann schaltet die WP sich wieder ein, das WP-Symbol und das Pumpensymbol sind sichtbar.
Fehlerbeschreibung erster Fall im Dezember:
Morgens ist die Temperatur in allen Räumen ca. 0,5 - 1°C niedriger, Fussboden im Bad ist kalt.
WP: Keine Fehlermeldung, Vor- und Rücklaufthermometer zeigen 10°C (!), das WP-Symbol ist sichtbar, Pumpensymbol nicht. Die WP brummt aber nicht. Dieser Zustand lässt sich durch Ausschalten der Anlage und Einschalten nach > 10 sec beheben. Sofort nach dem Einschalten arbeitet die Anlage dann wieder regulär, und heizt die Räume wieder bis zur Solltemperatur auf, bis der Fehler nach mehreren Tagen erneut auftritt.
Der Fehler trat erstmals im Dezember und jetzt schon drei mal im Januar auf.
Hat da jemand eine Idee? Die Anlage ist innen trocken und sauber.
Grüße
Manfred K.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo belabw,
bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort bekommst. Wir versuchen allen so gut es geht gerecht zu werden. Manchmal kann es daher etwas dauern, bis eine Erstreaktion erfolgt.
Dein beobachtetes Verhalten, mit abschaltendem Ventilator, war sehr wahrscheinlich ein Abtauvorgang. Dabei erfolg teine Kältekreisumkehr um den Verdampfer vom Eis zu befreien.
Wenn das nächste mal dieses von dir im Eingangsbeitrag beschriebene Verhalten auftritt, kannst du dann einmal ein Bild der Anlagenübersicht einstellen? Dafür musst du die "?"-Taste für ca. 4 Sekunden gedrückt halten.
Viele Grüße
Flo
Hallo zusammen,
schade, eigentlich habe ich mir erhofft, dass Fragen hier auch beantwortet werden oder zumindest Nachfragen kommen (Das ist doch sicher Sinn und Zweck dieser Community). Wir sind als Anwender dieser Anlagen meist Laien, die natürlich möglichst wenig in das System eingreifen sollten. Kommt es wie bei mir trotzdem zu Abweichungen (hier im Regel- bzw. Ein- und Ausschaltverhalten) müssten doch zumindest die hier mitwirkenden Viessmannexperten Hinweise geben können.
Natürlich ist der Viessmann Kundendienst über meinen Fachhändler inzwischen informiert.
Allerdings wissen wir hier auch, dass die Reaktionszeit selbst bei kalter Heizung inzwischen extrem lang ist. Da könnte ein erster Austausch hier schon mal helfen, die Wartezeit zu überbrücken.
Ich schreibe auch, weil heute morgen das Problem erneut auftrat. Die WP läuft normal (VL 33°C bei 0° C Außentemperatur).
Dann habe ich zufällig gesehen, dass die Anlage nicht komplett ausschaltet, sondern nur das Lüftersymbol erlischt, nicht aber das WP-Symbol. Die WP läuft mit verändertem Geräusch weiter und die VL-Temperatur sinkt in wenigen Minuten auf 15°C, auch die RL-Temperatur fällt ab:
Ich habe dann mal 25 min gewartet, aber es hat sich nichts mehr an diesem Zustand geändert.
Ausgeschaltet, wieder eingeschaltet, anschließend ist die WP im Normalmodus gestartet, ca 2 h gelaufen um dann wiederum in den oben beschriebenen Fehlzustand zu gehen anstatt normal den Heizzyklus zu beenden.
Es wird dann spürbar das kalte Wasser durch die Fußbodenheizung gepumpt!
Über etwas Hilfe oder zumindest Hinweise, ob hier Defekte z. B. von Temperatursensoren vorliegen, würde ich mich sehr freuen, kann ja nicht meine Zeit dauerhaft im Keller verbringen.
Grüße
Manfred K.
Hallo belabw,
bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort bekommst. Wir versuchen allen so gut es geht gerecht zu werden. Manchmal kann es daher etwas dauern, bis eine Erstreaktion erfolgt.
Dein beobachtetes Verhalten, mit abschaltendem Ventilator, war sehr wahrscheinlich ein Abtauvorgang. Dabei erfolg teine Kältekreisumkehr um den Verdampfer vom Eis zu befreien.
Wenn das nächste mal dieses von dir im Eingangsbeitrag beschriebene Verhalten auftritt, kannst du dann einmal ein Bild der Anlagenübersicht einstellen? Dafür musst du die "?"-Taste für ca. 4 Sekunden gedrückt halten.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für deine Antwort. In der Zwischenzeit hatte ich ja auch genug Zeit, noch weiter zu beobachten und ich bin tatsächlich auch selbst darauf gestoßen, dass das der Abtauvorgang sein muss, also doch alles ganz regulär läuft. Da bleibt jetzt nur noch die Frage, wie lange dieser Abtauprozess regulär dauern kann und ab wann da ein Problem vorliegen könnte. Das Schaubild stelle ich dann gerne ein.
Viele Grüße
Manfred
Wie lange der Abtauvorgang dauert, hängt davon ab, wie stark der Verdampfer vereist ist. Bei Temperaturen um 0°C vereist der Verdampfer wesentlich häufiger als bei tiefen oder warmen Außentemperaturen. Die Länge der Abtauung ist begrenzt. Im Auslieferzustand liegt diese bei 30 Minuten. Je nach Umgebungsbedingugen, kann es auch sein, dass diese einmal leicht angehoben wurde. Dies waren dann aber meist Anlagen, bei denen die 30 Minuten nicht ausgereicht haben, den Verdampfer komplett abzutauen.
Viele Grüße
Flo
Ok, dann könnte hier eventuell ein Problem vorliegen, da der Abtauvorgang z. B. heute Nacht wohl so lange angedauert haben muss, dass die Temperatur im Haus um ca. 1 °C abgefallen ist, so wie bei den beiden Fällen im Dezember aus meinem Eingangspost. Anschließend hat die WP die Solltemperatur wieder hergestellt. Ich habe aber auch (immer zufällig) schon 20 min beobachtet, dann natürlich ohne Temperaturverlust im Haus.
Noch mal Danke für die Hinweise
Viele Grüße
Manfred
Hallo Flo,
hat eine Weile gedauert, bis ich den nächsten Abtauvorgang beobachten konnte, hier die Anlagenübersicht:
Inzwischen war auch der Viessmann Kundendienst da und meinte, dass mein Problem mit der nicht enden wollenden Abtauung auch an meinen Einstellungen der Heizkurve liegen könnte (22 °C, Steigung 0.3 / +1), für das Abtauen könne die Anlage ggf. nicht genug Wärme bereitstellen.
Er hat neben dem Tausch einer Platine die Parameter auf Steigung 0.4 / +5 verändert, die Solltemperatur nachts auf 22°C gelassen und für tagsüber 20°C eingestellt.
Der Stromverbrauch hat sich dadurch nach bisheriger Beobachtung nicht signifikant geändert, allerdings werden jetzt die am Raumthermostat eingestellten Temperaturen auch wirklich exakt erreicht. Es läuft so also stabiler und der erste beobachtete Abtauvorgang erfolgte wohl in einem vernünftigen Zeitfenster, wenn auch unter Zuhilfenahme des Heizstabes.
Was man daraus lernt, ist sicher, dass man die Anlage auch nicht mit zu geringer Vorlauftemperatur betreiben sollte, das Ziel, im kühlsten Raum (Bad) die gewünschte Temperatur gerade so bei voll geöffnetem Thermostat zu erreichen, sollte man nicht so wie ich auf die Spitze treiben sondern etwas Puffer lassen und dann auch dort abregeln. Was meint ihr zur Vorgehensweise des Kundendienstmitarbeiters in meinem Fall?
Grüße
Manfred
@belabw Was meint ihr zur Vorgehensweise des Kundendienstmitarbeiters in meinem Fall
Ohne jetzt dein Hydraulikschema zu kennen würde ich trotzdem sagen absolutes No-Go. Heizkurve so unvernünftig hoch zu schrauben dass dann die Raumthermostate zuschlagen halte ich nicht für eine Lösung, das ist doch Mist. Wenn bei deinen Vorlauftemperaturen (die ja garnicht soo niedrig waren..) die Anlage nicht vernünftig abtauen kann liegt das Problem irgendwo anders. Hast du keinen Reihenpuffer?
Die Anlage besteht aus der Vitocall 300 und einer Vitocell 100 fürs warme Wasser, ohne sonstigen Zusatz wie Solar. Der Vitocell 100 ist vermutlich kein Pufferspeicher in dem Sinn deiner Frage sondern nur fürs warme Wasser. Das funktioniert perfekt, Soll- Temperatur ist 50°C.
Leider fand der Kundendienstmitarbeiter das Problem beim Abtauen auch nicht wirklich, da hat er nur mit der Schulter gezuckt. Anscheinend kommen Abtauprobleme nicht oft vor, jedenfalls konnte mir weder mein Heizungsfachbetrieb, der Kundendienstmitarbeiter noch jemand hier im Forum einen Hinweis geben.
Wegen den Einstellwerten, da bin ich schon am rückregeln. Möchte mir aber für jeden Schritt eine Woche Zeit lassen. Derzeit habe ich von +5 auf +4 reduziert, nächste Woche gehe ich auf +3.
0.3 und +1 waren aber schon viel zu knapp, im Bad wurden die 22 °C bei voll aufgedrehtem Thermostat fast nie zuverlässig erreicht, meist nur 21 - 21,5°C. Jetzt taste ich mich halt wieder an die Grenze.
Über weitere Experten-Tipps freue ich mich natürlich sehr.
Grüße
Manfred
Hallo belabw,
das unser Techniker sich darüber behelfen wollte, liegt vermutlich daran, dass du keinen Reihenpufferspeicher hast und die Anlage so direkt in die Fußbodenheizung geht. Dein Problem ist die Witterung und das fehlende Volumen für die Abtauung. Bei leichten plus Graden ist es so, dass die Wärmepumpe am schnellsten vereist und somit am häufigsten in die Abtauung geht.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke dir, das klingt logisch und wäre auch zu verstehen, wenn mir ähnliches die letzten beiden Winter auch schon aufgefallen wäre. Heute Nacht gab es höchstwahrscheinlich wieder einen langen Abtauvorgang mit verringerter Raumtemperatur am Morgen. Die zuvor vorgenommene weitere Reduzierung der Vorlauftemperatur von +4 auf +3 auf Hinweis von saibot hat sich wohl als Bumerang erwiesen. Bei +4 gab es ja letzte Woche einen regulären Abtauvorgang.
Momentan lese ich den Stromzähler täglich gegen 10 Uhr ab. Die letzten 4 Tage war die Temperatur jeweils zwischen 2 - 8 °C, teils auch 12°C. Die letzten Tage hatte ich zwischen 11 und 14 kW/h Verbrauch, teils mit Sonneneinstrahlung, von gestern auf heute dann 21 kW/h!! Das ist eindeutig.
Jetzt fürchte ich, dass sich da was eingeschlichen hat, was auf Grund meiner Heizungskonfiguration nicht lösbar ist. Da werde ich halt mit dem Mehrverbrauch leben müssen und ich lasse die Einstellung 0.4 +4 so stehen.
Noch mal Danke und Gruß
Manfred
@belabw Die zuvor vorgenommene weitere Reduzierung der Vorlauftemperatur von +4 auf +3 auf Hinweis von saibot hat sich wohl als Bumerang erwiesen
Gib nicht so schnell auf 😀
Von gestern auf heute war es auch kälter als die Tage davor. Wenn es jetzt 2 Jahre lang funktioniert hat, warum sollte es jetzt auf einmal nicht mehr tun. Irgendwas muss sich an deinem System verändert haben.
Falls es tatsächlich eine zu kleine Wassermenge ist, kann man einen Reihenpuffer doch bestimmt auch nachträglich einbauen, so groß ist der ja nicht.
Kennst du die Rohrlängen deiner FBH?
Jetzt muss ich ergänzen, dass die Anlage aus 2014 ist und ich seit 2,5 Jahren in dem Reihenhaus (kfw75) zur Miete wohne, sagen wir mal als sehr selbstständiger Mieter 😁, daher kümmere ich mich um das Meiste selbst.
Somit ist die Nachrüstung eines Reihenpuffers nicht so leicht möglich, die Rohrlänge der FBH kenne ich auch nicht. Zum Verbrauch: 2020 waren es 3000 kW/h, 2021 waren es 3200 kW/h, Wohnfläche 112 m². Das aber mit der Einstellung 0.3 +1. Das hat bis dahin funktioniert oder ich habe lange Abtauvorgänge nur nicht mitbekommen. Erst seit Dezember 2021 ist da jetzt der Wurm drin.
Grüße
Manfred
Nach einem weiteren Monat Betrieb kann ich jetzt bestätigen, dass wohl der Tausch der Platine durch den Viessmann Servicetechniker das Problem gelöst hat. Inzwischen bin ich wieder bei meinen früheren Einstellungen und es gab seither nur noch reguläre Abtauvorgänge und keinen erhöhten Stromverbrauch mehr.
Nochmals dank an alle hier, die mich unterstützt haben.
Grüße Manfred
Hallo Manfred,
danke für dein Feedback, es freut mich, dass deine Anlage wieder zu deiner Zufriedenheit läuft.
Viele Grüße
Flo
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