Hallo liebe Viessmann Community,
ich habe ein Problem mit meiner Wärmepumpe, die in bestimmten Zeiträumen im Abstand von wenigen Minuten ständig an und wieder aus geht. Die Anlage ist ca. 15 Jahre alt, das hier beschriebene Problem tritt erst seit kurzem auf. Die Anlage besteht aus den folgenden Komponenten:
Zweimal am Tag ist das WW-Programm aktiv: Morgens und Abends für jeweils ca. 3 Stunden. Bei Start des WW-Programms läuft die WP relativ lange und gleichmäßig bis die Temperaturen im Puffer fast die konfigurierte WW-Soll-Temperatur (52°) erreichen. Dann schaltet die WP ab. Ab dann kommt es zu einer Taktung der WP: Sie startet, läuft für wenige Minuten (2min-5min) und geht dann wieder aus. Nach kurzer Zeit (ca. 8-12 Minuten) geht sie wieder an und nach wenigen Minuten wieder aus. Dies wiederholt sich mehrmals, idR solange bis die Endezeit des WW-Programms erreicht ist. Während der Zeit in der die Taktung stattfindet kommt es zu keiner wesentlichen Veränderung der Temperaturen von HW oder WW.
Die beschriebene Taktung lässt sich sehr häufig beobachten, jedoch gibt es auch WW-Programm-Perioden, in denen die die WP kontinuierlich läuft bis die Soll-Temperatur erreicht ist und dann abschaltet (dies ist aktuell aber eher selten). Wenn es zu der Taktung kommt, dann wird diese nur durch das Ende des WW-Programms beendet. Bei einem verlängerten WW-Programm wird die Taktung fortgesetzt.
Im Anhang habe ich zwei Charts angehängt der die Temperaturverläufe zeigt, hier kann man die Taktung gut erkennen (anhand der Vorlauftemperatur der WP). Die Erfassung der in den Charts dargestellten Temperaturen erfolgt über Sensoren die an den Heizungsrohren angebracht sind um die Verläufe besser nachvollziehen zu können. Weiterhin habe ich ein Anlagenschema gezeichnet aus dem ersichtlich ist wie die einzelnen Komponenten angeschlossen sind und wo sich die Temperatursensoren befinden.
Evtl. ist das ja nur eine Einstellungssache, vielleicht liegt aber auch ein Defekt einer Komponente vor. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Verhalten nicht normal ist und auf Dauer im schlimmsten Fall auch zu Schäden an der Wärmepumpe führen könnte. Wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte bzw irgendwelche Tipps hat wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße,
Jens
Eine weitere Beobachtung ist, dass bei aktivierter WW-Bereitung scheinbar immer der komplette Pufferspeicher aufgeheizt wird: die an SPR3 gemessene Temperatur (unterer Bereich des Pufferspeichers) ist dann immer ziemlich auf dem gleichen Wert wie die Temperatur am Sensor "Pufferspeicher" in der Heizungsregelung (mittlerer Bereich des Pufferspeichers), also bei ca 50°. Ist das normal?
Da gibt es ja das 3-Wege-Ventil über das entweder oben (HV1/A) oder in die Mitte (HR2/F) des Pufferspeichers beladen wird. Ich weiß nicht ob das plausibel ist, aber anhand der Temperaturverläufe an den Rohren nach diesem Ventil sieht es so aus, als würde (bei aktivem WW-Programm) bei einer Beladung oben (rote Linie) immer gleichzeitig auch die Mitte des Pufferspeichers beladen werden (blaue Linie). Evtl ist das 3-Wege-Ventil irgendwie defekt und der Pufferspeicher wird deshalb bei aktivem WW-Programm immer vollständig aufgeheizt. Kann das sein?
Hat wirklich niemand ne Idee oder Anmerkung?
Eine Sache ist mir nun noch aufgefallen, vielleicht hilft das ja jemandem hier im Forum doch noch eine Einschätzung / Bewertung abzugeben....
In der Steuerung wird die Temperatur des "Heissgas" angezeigt. Ich bin kein Fachmann (weiß also nicht genau was das ist) aber vielleicht hängt das mit dem ständigen An- und Abschalten der WP zusammen. Immer dann wenn sich die WP abschaltet, ist die Heissgas-Temperatur bei einem Wert von >140°:
Die Temperatur kühlt dann langsam ab, wenn sie auf einen Wert von ca 50° abgesunken ist springt die WP wieder an.
Dies setzt sich so lange fort, bis das Ende des WW-Programms erreicht ist.
In der Zeit in der die WP dann für einige Minuten aus ist, bleibt die Pumpe welche sich im VL befindet (Sekundärpumpe?) die ganze Zeit aktiv, Verdichter und Ventilator sind in der Zeit aus (so wird es zumindest im Anlagenschema der WP-Steuerung angezeigt)
Ist eine so hohe Heissgas-Temperatur normal? Bzw kann dies etwas mit meinem Problem zu tun haben?
Ich wäre wirklich für jeden Tipp oder Hinweis sehr dankbar, so langsam bin ich nämlich etwas am verzweifeln...
vG Jens
Hallo Jens,
mein Problem an der Vitocal 350 AWI klingt ganz ähnlich. https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Waermepumpe-schaltet-quasi-in-quot-Endlo...
Habe bereits Speicherladepumpe tauschen und den Wärmetauscher entkalken lassen, ohne Erfolgt. Habe aktuell das 3-Wege-Ventil im Verdacht.
Weißt Du, wo es sich befindet?
Hi Raju,
eine Antwort auf Deine Frage nach dem 3-Wege-Ventil hast du zwischenzeitlich ja bekommen.
Ja, Dein Problem hört sich ähnlich an wie meines. ...und auch die Erfahrungen die Du mit Deinem Heizungsfachmann gemacht hast hören sich ähnlich an wie bei mir. Ich bin auch nicht wirklich zufrieden, speziell in Bezug auf das Know-How in Bezug auf die Viessmann-WP die mir dieser Betrieb ja selbst verkauft hat...
Mein Problem ist tatsächlich auch noch nicht gelöst. Zwischenzeitlich war ein Viessmann-Techniker bei mir vor Ort und hat die WP geprüft (Drücke, Temperaturen, usw.). Mehr als eine Rechnung von mehreren Hundert € (!) hat das aber nicht gebracht für mich. Aussagen des Viessmann-KD in Kurzform: Die Expansionsventile könnten defekt sein, um diese zu prüfen bzw zu ersetzen muss das Kältemittel abgepumpt werden. Kosten dafür geschätzt 2500€. Falls das Problem dann immer noch besteht könnte ein evtl defekter Verdichter das Problem sein. Diesen zu ersetzen würde dann nochmal ca 1500€ kosten. Da die WP aber schon ca 15 Jahre alt ist muss man abwägen ob sich das noch lohnt... Naja, so richtig zufriedenstellend ist das alles nicht...
Mein Heizungsfachmann hatte ebenfalls schon mal auf die Sekundärpumpe getippt und wollte die direkt tauschen. Auf meine Frage, wie sicher er sich denn sei dass dies tatsächlich das Problem ist, hat er eine Wahrscheinlichkeit von 30% geschätzt. Das war mir dann doch zu unsicher dafür, dass er mir dafür dann wieder hunderte Euro berechnet hätte... Und der Viessmann-Techniker hat die Sekundärpumpe als Ursache auch nicht wirklich in Betracht gezogen.
Mal sehen wie wir jetzt weitermachen, ich bin grad noch am beratschlagen mit einem befreundeten Heizungstechniker. Die Spreizung im zwischen WP-Vor- und Rücklauf ist bei mir übrigens auch ziemlich hoch, immer so ca 11K, manchmal auch etwas mehr. evtl. könnte das ja doch auf ein Problem mit der Sekundärpumpe hindeuten...
vG Jens
Danke für deine Antwort. Ich bin kein Experte. Aber ich habe mich ausführlich in das Thema eingearbeitet. Bei genauer Betrachtung deiner Angaben scheint bei Dir ein anderes Problem vorzuliegen:
Die WP erreicht zu geringe Vorlauftemperaturen (nur 53°, trotz maximaler Heissgas-Temperatur) und schaltet wg. der Begrenzung ab. Da das Temperatur-Soll für die WW-Bereitung besonders hoch ist (53° oder etwas höher), tritt das Problem nur bei der WW-Bereitung auf.
Somit müsste mMn Dein Problem tatsächlich in der Wärmepumpe selbst liegen. Eher nicht an der Sekundärpumpe. Bei mir ist die WP hingegen OK. Meine schaltet deshalb ab, weil 65° Vorlauf erreicht werden (ab da wird abgeregelt, um keine Schäden zu erzeugen), aber diese 65° dann nicht aufs Warmwasser übertragen werden können.
Als Notlösung würde ich vorschlagen, dass Du die Solltemperatur fürs Warmwasser reduzierst (z.B. auf 50° oder daruter). Reicht immer noch dicke zum duschen und die Pumpe wird nicht mehr ins Takten kommen. Damit bleibt sie noch etwas länger in Betrieb. Die vorgeschlagenen Reparaturen sind mMn preislich durchaus akzeptabel. Ich würde sie durchführen lassen. Selbst im schlimmsten Fall (Verdichter) wäre das Problem mit insg. 4 Tsd. € behoben (wenn ich die Angaben richtig verstanden habe). Eine neue Wärmepumpe wird wesentlich mehr kosten. Und mit einem neuen Verdichter wirst du noch mind. 15 Jahre Ruhe haben.
Ja, die WW-Solltemperatur habe ich bereits reduziert, erst 50° mittlerweile auf 49° was für uns eigentlich auch noch ausreichend ist.
In dem Diskussionverlauf von dem Problem mit Deiner Wärmepumpe wurde ja aber auch der Hinweis gegeben, dass eine Spreizung von über 11K zu viel wäre. Bei mir sind es egtl immer 11K manchmal auch etwas mehr. Ich frage mich halt ob das nicht auf ein Problem mit der Pumpe hindeuten könnte. Ich bin nun auch kein Heizungsfachmann aber evtl. könnte das ja dazu führen dass die Wärme nicht schnell genug abgegeben werden kann und die Folge davon dann das Takten ist. Oder hast du vlt noch ne Idee was die Ursache für eine so hohe Spreizung sein kann?
Warum die Spreizung so hoch ist, weiß ich auch nicht. Aber die WP selbst hat auf jeden Fall ein Problem, das das Takten bereits erklärt.