Hallo zusammen,
wir haben seit Mitte August eine Vitocal 250-A A13 2C bei uns eingebaut.
Erstmal ein paar Fakten:
2-Familienhaus Baujahr 1970 ohne Dämmung
Erdgeschoss ca. 105 m² FBH
OG ca. 105 m² Heizkörper
Die Heizkörper im OG wurden samt der Ventile in 2022 erneuert.
Nun zu meinem Problem. Wir hatten nach Betriebsstart immer wieder Probleme mit stark schwankendem Volumenstrom, sogar bis zur Fehlermeldung "Kein Volumenstrom im Hydraulikkreis". Nach einiger Recherche hier im Forum habe ich herausgefunden, dass es an zu vielen abgeregelten Heizkreisen liegen könnte. Nach Öffnung aller Kreise war das Problem auch gelöst. Die Anlage lief seitdem sehr stabil bei 1930 - 1950 l/h.
Nach jetzt knapp 2 Monaten sind unsere Mieter aus dem OG auf uns zugekommen. Sie wollten gerne die Temperatur in der Räumen von bisher 19 Grad auf 21 Grad anheben. Bisher war HK 1 (Heizkörper) auf 19 Grad und HK2 (FBH) auf 22 Grad geregelt. Die Heizkennlinien waren durch die Temperaturdifferenz und die noch milden Temperaturen recht ähnlich.
Nachdem ich aber nun die die Kennlinie von HK1 so angepasst habe, dass im OG nun 21 Grad herrschen, gibt es wieder Probleme. Wenn die Vorlauftemperatur deutlich über die angeforderten VLT von HK2 steigt, sinkt der Volumenstrom ab auf ca. 1600 l/h und der Druck steigt von vorher 1,3 bar auf 1,5 bar. Das wäre mir ja grundsätzlich egal, aber damit einhergehen leider sehr laute Fließgeräusche in den Heizkörpern und Rohrleitungen im ganzen Haus. Das ist so wirklich nicht ertragbar.
Bei 1950 l/m und 1,3 bar hört man wirklich GAR KEINE Fließgeräusche. Wenn ich HK1 ausschalte und wieder neu einschalte geht der Volumenstrom erstmal wieder von 0 auf 1950 l/h hoch. Beim nächsten Verdichterstart sinkt diese dann aber wieder ab und die Geräusche kehren zurück.
Ich hoffe auf gute Tipps. Falls weitere Informationen benötigt werden stelle ich die natürlich gerne hier zur Verfügung.
Viele Grüße
Marvin
Hallo Marvin
Im Anhang ab Seite 44 sind Infos zum Volumenstrom und welche Parameter für die Einstellungen relevant sind.
Hoffe es hilft weiter.
Daß das Sieb der Außeneinheit nicht verschmutzt ist immer vorausgesetzt.
Gruß Karl
Hallo @MarvinSch ,
sind an den Heizkörpern Thermostatköpfe verbaut, die jetzt aufgrund der höheren VLT schließen und den Volumenstrom reduzieren? Das führt ggf. auch zu den Fließgeräuschen.
Thermostate sind zwar Pflicht in den Mietbereichen, aber gerade mit der 2C-Anlage auch problematisch.
Anzustreben ist unbedingt, dass möglichst alle Thermostate ganz offen sind und sich die gewünschten Raumtemperaturen über einen korrekten hydraulischen Abgleich und eine optimierte Heizkurve einstellen.
Evtl. ist auch das Verhältnis der beiden integrierten Pumpen anzupassen. Dass der Volumenstrom etwas absinkt, kann dennoch passieren, da der HK2 für die FBH wegen der höheren VLT für HK1 weniger Heizwasser abbekommt. Der hydraulische Widerstand steigt insgesamt wahrscheinlich etwas an.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Also, es sind tatsächlich überall Thermostatköpfe verbaut. In 4 Zimmern digitale und in 3 Zimmern analoge. Die digitalen stehen alle auf 30 Grad und die analogen auf Stufe 5.
Ich haben gestern und heute in Absprache mit unseren Mietern ein bisschen getestet. Wir haben mal sehr kalte Tage simuliert und das Niveau von Heizkreis 1 auf +14 gesetzt, sodass bei den aktuellen Temperaturen eine Differenz der Vorlauftemperaturen von HK 1 und HK2 von 20 K besteht (wie das eben auch an besonders kalten Tagen sein kann).
Der Volumenstrom sinkt dann nochmal etwas auf ca. 1500 l/h. Noch niedriger wird er aber zum Glück nicht.
Nachdem das Niveau dann wieder auf normal angepasst wurde ist der Volumenstrom auch wieder hoch auf 1630 l/h.
Dann habe ich mal den HK 2 auf "aus" gestellt. Überaschenderweise dasselbe Ergebnis. Der Volumenstrom sinkt auf 1500 l/h. Das heißt doch für mich, dass es irgendwie am HK2 liegen muss der scheinbar nur sehr geringen Durchfluss bekommt und ein Großteil des Wassers über den Bypass fließt?
Was mir auch aufgefallen ist, dass wenn der Volumenstrom auf 1950 l/h steht (keine Geräusche), ist die Pumpenleistung der Primärpumpe bei 100 %, bei den 1630 l/h sinkt die ab auf ca. 85 %, bei den 1500 l/h sind es noch 80 %.
Die beiden Pumpen der Heizkreise sind beide so eingestellt:
Min: 40%
Standard: 80 %
Max: 100 %
Hast du vielleicht noch eine Idee? Könnte es ggf. auch noch an Luft in den Heizkörpern oben liegen, die irgendwie den Wiederstand erhöht?
Danke schonmal vorab & VG
Marvin
Von mir noch der Hinweis einmal zu prüfen ob alle Rückflüsse am Heizkörper auch komplett offen sind.
Zudem würde ich alle Heizkörper noch einmal entlüften. Evtl. sind auch die Ventile unter den Thermostaten zu niedrig eingestellt, also der hydraulische Abgleich.
Bei unserer Modernisierung wurden zwei Heizkörper vergessen, waren unten noch zugedreht und den hydraulischen Abgleich habe ich hinterher selbst noch in der Heizperiode angepasst. Die letzten Luftreste bekam ich auch erst in der zweiten Heizperiode aus den Heizkörpern.
Ich würde versuchsweise die digitalen Thermostate auch einmal gegen manuelle tauschen und voll aufdrehen. Vielleicht machen die zu stark zu?
Aber Grundsätzlich schon merkwürdiges Verhalten was Du beschreibst.