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Vitocal 222-S: wiederholt Wasserqualität nicht ok

Hallo Zusammen,

 

wir sind im Herbst 2021 in unser Haus gezogen, geheizt wird mit einer Wärmepumpe (Vitocal 222-S AWBT).

 

Bisher war bei jeder Wartung (2 Stück haben bisher stattgefunden) das Wasser nicht in Ordnung und musste aufbereitet werden (PH 6,7 / 19 dH / 132 uS bzw. PH 6,1 / 20 dH / 190 uS). Wasser wurde jedes mal vom Sanitärmitarbeiter nachgefüllt.

 

Beim letzten Mal hat der Monteur bereits zu verstehen gegeben, dass dies eigentlich nicht sein kann, da es sich um ein geschlossenen System handelt und somit die Wasserqualität eigentlich ok sein müsste. Wir wurden gefragt, ob wir selbst Wasser nachgefüllt hätten, was diesen Umstand erklären könnte (haben wir aber nicht).

Die Sanitärfirma hat das Problem an Viessmann weitergegeben, aber auch dort ist man der Meinung, dass der Besitzer, also wir, nachgefüllt haben MUSS. Anders könne sowas nicht passieren. Das wird als einzige Möglichkeit für das wiederholt verschmutzte Heizwasser gesehen und zukünftig sollen wir die Kosten für die Wasseraufbereitung übernehmen. 

Seh ich aber gar nicht ein, daher meine Frage: Welche Gründe könnte es geben, dass die Wasserqualität wiederholt schlecht ist? Hat jemand Ideen?

 

Danke vorab!

 

14 ANTWORTEN 14

Hallo Evarrr,

 

ich gehe davon aus, dass mein Kollege vom Technischen Dienst lediglich die Vermutung geäußert hat, dass nachgefüllt wurde. Er selbst kann ja nicht wissen, wenn nachgefüllt wurde, wer dies gewesen ist. Ist an deiner Anlage eine automatische Fülleinrichtung angeschlossen?

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Herr Schneider,

 

wenn ich das richtig sehe, ist keine automatische Fülleinrichtung angeschlossen. Fotos anbei, falls ich sie nur nicht erkenne… 


Grüße 

Evarrr

 

IMG_7937.jpeg

IMG_7938.jpeg

Mit der Beurteilung der Wasserqualität ist es nicht ganz so einfach. In der VDI 2035 ist geregelt, wie es sein soll. Wenn ich die VDI richtig verstehe, gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man fährt Entsalzt oder Enthaertet. pH-Wert Papier ist nicht geeignet in Wasser mit wenig Ionen einen sinnvollen Messwert zu ergeben. Dafür braucht es spezielle pH-Wertmesselektroden. Kennt vielleicht jemand eine Infowebsite, wo man gute Information dazu enthält, die VDI habe ich selbst leider nicht. Ein pH-Wert unter 7 ist jedenfalls keine gute Wahl.

Nach dem Erstbefüllen der Anlage mit Wasser sollte man 10 Wochen später (Heizperiode) die Wasserdaten erneut bestimmen, der pH-Wert erhöht sich normalerweise nach ein paar Wochen ein wenig, wenn ich mich nicht irre.

LG, Michael

Das Füllwasser kann auch ,,sauer,, werden, wenn z.B. keine sauerstoffdichten Rohre verbaut wurden. Das ist häufig bei älteren Fussbodenheizungen der Fall.

Wenn Zuschlagstoffe eingesetzt werden, könnte es auch zu chemischen Reaktionen kommen.

Genau, im ersten Ansatz sollen nach VDI 2035 auch keine chemischen Zusätze ins Heizungswasser gegeben werden, nur wenn es wirklich nicht anders geht. Zusätze (organische Chemie) haben die Eigenart sich ueber die Zeit zu zersetzen, es entstehen neue Probleme.

Der PH Wert hat in jedem Fall über 8 zu sein, gerne 9,0 -  PH 7 ist Pfusch. Siehe VDI 2035. 

Es sauer zu lassen ist noch größerer Pfusch, der Wert muss korrigiert werden. 

 

-Calciumcarbonat

-Natriumhydroxid

 

sind im übrigen nicht "organisch" wie oben vermutet. 

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.

Wir haben eine Enthärtungsanlage (Grünbeck), die von der Sanitärfirma installiert wurde. Eigentlich hat die aber mit der Heizung Nix zu tun, aber könnte die dennoch irgendwie einen Einfluss haben? Kann zb. irgendwo was falsch angeschlossen sein? 

Die Enthärtungsanlage ist ja sicherlich in der Kaltwasser-Hausverteilung ? Und welches Wasser nutzt man zum Nachfüllen der Heizung ? Bringt der Sanitäre das mit ?

@Evarrr 

 

Les dir einfach mal die VDI 2035 in den wichtigen Punkten zur Wasserqualität durch.

Mit einem Aquarium-Teststäbchen kann ein 10 jähriger umgehen. Du auch.  Chemie 6. Klasse. 

Schlüsse ziehen. 

Verschmutztes Heizungswasser ?  Rost ?  Eisen/Stahl und saures Heizungswasser ?  Na ? 

 

.....und dann würde ich mal den HB wechseln, derjenige der  PH 6,1/6,7  (!)  in der Anlage  "für ok" befand, bzw. sie so gefüllt hinterlassen hat .  🙄

 

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.

Ja, genau. 
das Wasser zum nachfüllen bringt der Sanitäre mit, ja. Wir machen eigentlich das ganze Jahr über nix an der Heizung. Daher ist es mir unerklärlich, wie die Wasserqualität wiederholt nicht passen kann (außer beim Einbau der Fußbodenheizung ist irgendwas falsch gelaufen…)

Ok, mach ich 👍

Nein, Kalt-Trinkwasser und Heizungswasser sind getrennt. Ein Einfluss der Enthärtungsanlage für das Trinkwasser auf das Heizungswasser kann ich mir nicht vorstellen. An meiner WP Anlage gibt es eine Kartusche mit Ionentauscher, wo das Trinkwasser zur Nachfüllung drüber läuft. Dabei werden Mg2+ und Ca2+ Ionen gegen Na+ Ionen ausgetauscht (für 1 Mg2+ gehen 2 Na+ ins HeizungsWasser). Das ist soweit der Standard, allerdings gerät damit im Trinkwasser gelöster Sauerstoff in die Anlage. Sauerstoff befeuert die Korrosion und das verändert den pH-Wert leicht. Bei Sauerstoffeintrag wird der pH-Wert grundsätzlich absinken (primäre Korrosionsprodukte reagieren sauer)! Wieviel genau sich der pH-Wert ändert, kann ich nicht sagen. Ich hoffe es gibt bald so eine kleine Kartusche, die neben der Enthaertung auch Sauerstoff reduzieren kann. Bei der jährlichen Wartung der WP werden wohl so ca. 5 Liter aus dem Ausgleichsgefäß abgelassen (ich weiss nicht genau warum). Über die Zeit muss das Heizungswasser daher ein wenig nachgefüllt werden, um den Solldruck aufrecht zu halten.

 

Meiner Kenntnis nach kann Heizungswasser mit Natriumhydrogencarbonat im pH-Wert angehoben werden, um in den Bereich über pH 8,2 zu gelangen. Von organischen Zusätzen in Heizungswasser wird abgeraten. Vielleicht steht so eine pH-Wertanhebung unserer Vitocal 222-S (5,6 kW Nennleistung) an, nur leider habe ich im Moment 3 verschiedene pH Wertmessungen: Labor Grünbeck 6,6, meine Messung mit pH Papier (um pH 6 - das ist unbrauchbar, wie ich jetzt weiss) und eine eines anderen Labors mit 7,8. Daraus schliesse ich die pH-Wertmessung ist nicht trivial. Probennahme, Probentransport und so spielen auch eine Rolle.

 

Wenn Deine Messungen stimmen (also unter pH 7) dann kann man an eine Anhebung des pH-Werts denken. Sind die Schaugläschen Deiner Tacosetter auch braun oder schwarz wie bei mir? Neubau Mai 2023. Vermutlich kommen die braunen Eisenoxidbeläge vom initialen Sauerstoff der 110 Liter Heizungswasser (also erste Befüllung der Anlage), evt auch von einem ungünstigen pH-Wert, letzteres bleibt noch zu klären.

War denn der pH-Wert nach der Übergabe in 2021 bei Dir ok oder ist der pH-Wert schon von Anfang zu niedrig?

Viele Gruesse, Michael

Ich hoffe es stimmt so, was ich hier zur Qualität des Heizungswassers recherchiert habe:

Vergleichstabelle nach VDI 2035 für Anlagen ohne Aluminium

 

Parameter                            Entsalztes Wasser (VE)               Enthärtetes Wasser
pH-Wert8,2 – 10,08,2 – 10,0
Leitfähigkeitmax. < 100 μS/cm (oft <10)≤ 100 – 300 μS/cm* (abhängig von Systemgröße)
Gesamthärte< 0,1 °dH< 0,1 °dH (nach Enthärtung)
Chlorid, Sulfat, Nitratmöglichst geringbegrenzt nach Systemauslegung
Korrosionsschutzggf. Zusatz bei VE-Wassermanchmal erforderlich
 

* Die zulässige Leitfähigkeit bei enthärtetem Wasser ist nicht klar normiert, da die enthärtungspflichtige Härte entfernt ist, aber Korrosionsgefahren durch andere Ionen bestehen können. Faustregel: je kleiner, desto sicherer.


    Zusätzliche Hinweise:

  • Bei Wärmepumpen mit kleinen Wasserinhalten und vielen Kunststoffteilen ist meist VE-Wasser die sicherste Lösung, da es keine Rücklösungen von Salzen verursacht.

  • Die pH-Stabilität bei VE-Wasser ist manchmal kritisch – bei Bedarf können Konditioniermittel zugesetzt werden (z. B. pH-Puffer).

  • Der pH-Wert stellt einen Zielbereich dar, muss aber in der Anlage ggf. aktiv eingestellt werden.


Fazit:

Ja, du hast richtig verstanden: Du darfst laut VDI 2035 zwischen VE-Wasser und enthärtetem Wasser wählen.
Bei modernen Wärmepumpen ist VE-Wasser mit ggf. pH-Stabilisierung meist vorzuziehen, vor allem bei Vermeidung von Ablagerungen und Korrosion.

@jung_m 

 

Bzgl. verschiedener Messungen und Streuung:  Der Sollwert ( >8,2) hat eine so große Bandbreite, da ist es albern drüber zu diskutieren ob und wer womit  eine 7, eine 6,0 oder 7,6  an PH gemessen hat. PH 6 oder 6,7 ist extrem  bedenklich da MUSS sofort gehandelt werden. Erst wenn der Teststreifen signalisiert dass man  PH 8 erreicht hat, dann kann man päpstlicher als der Papst sein und  als Hypochonder eine Labormessung machen lassen.

 

 Deine Aussage: "bei PH 7 kann man an eine Anhebung denken"  teile ich nicht.

 

Bei PH ~ 7 oder drunter,  mit Stäbchen MUSS unverzüglich angehoben werden.  Misst man mittels Aquariumstäbchen ca. ne 8 , so KANN man ne Labormessung machen lassen. 

 

 

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.
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