Hallo liebe Viessmann-Community und Experten,
ich habe seit ca. 2 Monaten eine Vitocal 222-A AWOT-E-AC 221.A16 und bin grundsätzlich sehr zufrieden.
In der aktuellen ersten recht kalten Phase scheint die Wärmepumpe aber weit hinter der Leistungserwartung zurückzuliegen.
Bei durchgehendem Betrieb mit Maximalleistung (el. Leistungsaufnahme immer wenn nicht stark vereist ist / abgetaut wird 4,5 bis 4,7 kW) sehe ich nur eine Leistungsabgabe von 4-5 kW in die Heizungsanlage.
Die elektrische Leistung wird über einen geeichten Zwischenzähler abgerufen, die wasserseitige Leistung ergibt sich aus der über alle geeichten und innerhalb der Vorgaben betriebenen Wärmemengenzähler (Summe: 95 kWh in exakt 24h). Alle Werte sind über mehrere Tage relativ konstant und reproduzierbar.
Ich würde hier eine Leistung von ca. 10 kW thermisch erwarten (Außentemperatur -2 bis -7 °C).
Ich kann ausschließen, dass die Leistung auf dem Weg verloren geht. Zwischen Außen- und Inneneinheit befinden sich ca. 7m gedämmtes Rohr, 60cm tief verlegt, innen ist ein 600-l-Pufferspeicher installiert. Der Aufstellraum (ca. 15qm) ist nur 13-14 °C warm. 6 kW bzw. 144 kWh pro Tag werden hier nicht verloren gehen.
Auffällig ist, dass die Anlage die nötige Vorlauftemperatur nicht erreicht (33-34 °C statt 36-39 soll), die Spreizung bei 75%-PWM der Sekundärpumpe beträgt nur ca. 5 K.
Die Anlage taut aktuell jedes Mal nach Ablauf der Mindestzeit ab (regelmäßig ca. alle 30min). Dabei ist der Verdampfer allerdings nur halb mit Eis bedeckt (untere Hälfte). Die gesamte obere Hälfte ist völlig frei, nicht einmal Ansätze von Eis sind zu erkennen.
Ich vermute, dass hier etwas mit dem Kältekreis nicht passt. Ein Foto vom Vereisungsbild der Anlage ist angefügt (ca. 2 Wochen alt und bei etwas höherer Temperatur entstanden, aber Eisbild ist immer gleich).
Auch ein Bild vom Zustand des Kältekreises kurz vor Abtaubeginn ist angefügt. Die Anlage hat hier die Verdichterleistung zuvor schon begrenzt, weil die Einsatzgrenzen des Verdichters sonst überschritten worden wären.
Auch ein Verlauf der elektrischen Leistungsaufnahme über 24h ist angefügt. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Anlage in langen Zeitbereichen bis zur Erreichung der nächsten erlaubten Abtauung leistungsbegrenzt läuft, um in den Einsatzgrenzen zu bleiben
Abgesehen vom Bild der Vereisung gehören alle Bilder zusammen und sind zum gleichen Zeitpunkt heute entstanden.
Noch eine Info: Der Heizwasserdurchlauferhitzer war bewusst deaktiviert, da nur so die tatsächliche Leistung der WP zu ermitteln war.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort erhältst. In dieser Woche konnte durch einen durchgeführten Serviceeinsatz ein Softwareupdate durchgeführt werden.
Viele Grüße
Flo
Wenn das merkwürdige Verhalten durch ein Software Update beseitigt wurde, dann lass es uns wissen. Ich hätte hier auf Luft im Kältekreis getippt ( Evakuierungsfehler beim Füllvorgang).
Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank für eure Antworten!
Das Update scheint das Problem nicht gelöst zu haben. Der Verdampfer vereist noch immer nur halb und in den kalten Nächten (Montag auf Dienstag und Dienstag auf Mittwoch) hat die Anlage trotz Betrieb nur knapp über Mindestleistung 1x pro Stunde abgetaut. Mit steigender Leistung (gegen Morgen) wird sogar wieder alle 30min unmittelbar nach Ablauf der Mindestzeit abgetaut. Einen Ausschnitt aus dem Verlauf der elektrischen Leistung habe ich mit angefügt, die Abtauvorgänge sind deutlich als kurze Leistungsspitzen zu sehen.
Außerdem meldet Vi Care seit dem Technikereinsatz "Es gibt ein Problem mit deiner Anlage", allerdings zeigt weder die App, noch die Anlage, einen Fehler. Selbst im Experten-Menü ist die Meldungshistorie leer.
Ich wollte nun das kalte Wochenende noch abwarten und mich dann erneut an meinen Heizungsbauer wenden, damit ein erneuter Behebungsversuch gestartet wird.
@Flo_Schneider können wir das ggfls. abkürzen und ihr stoßt selbstständig die nächsten Schritte an, oder soll mein Heizungsbauer wieder einen Techniker anfordern? Langsam läuft uns der Winter weg, dann lässt sich der Sachverhalt wohl erst zum nächsten Herbst/Winter wieder rekonstruieren.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Christoph
Ich würde nicht lange warten und über den Heizungsbauer wieder den VM-Service anfordern. Über das Forum funktioniert das nicht.
@chrbeck: Wenn ein erneuter Serviceeinsatz erforderlich ist, muss dies über deinen Fachbetrieb geschehen. Das ungleichmäßige vereisen stellt kein Problem dar. Aufgrund von Toleranzen in den Bauteilen des Kältekreises kann es zu einer unregelmäßigen Bereifung des Luftverdampfers kommen. Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Auftreten keine Auswirkung auf die Leistungsdaten der Wärmepumpe hat. Alle technischen Angaben werden innerhalb der "Gütesiegel-Toleranz" eingehalten.
Viele Grüße
Flo
Ich glaube schon , dass dieses Vereisungsbild ( untere Hälfte ganz weiß, oberere Hälfte total eisfrei ) das Spiegelbild für ein Kältekreis-Problem ist. Als normal würde ich ein Bild ansehen in dem sich Streifen weiß /eisfrei über die ganze Höhe abwechseln. Bei meiner VC 200-S mit 2 Ventilatoren wird das Kältemittel z.B. auf 8 übereinander liegende Rohrabschnitte verteilt. Wird bei der VC 222-A nicht viel anderst sein.
Wenn das Kältemittel aber nur unten ankommt, wird nur die Hälfte der Tauscherfläche beaufschlagt. Das bedeutet viel tiefere Verdampfungstemperatur (geringere Leistung mit schlechterem COP und schnellere Vereisung bzw. Abtauung ).
Wo pendelt sich der Kältekreis "eisfrei" bei Umgebungstemperatur > +7 °C ein?
Vielleicht kannst Du hierzu ein Foto vom Kältekreisschaubild einstellen.
Hallo zusammen,
erneut vielen Dank für eure Antworten!
@Flo_Schneider mir geht es ja nicht um das reine Bild der Vereisung. Hier würde ich zwar auch eher ein abwechselnd streifiges Bild erwarten (so wie im unteren Drittel meines Bildes im Originalpost), da bin ich aber für eure Einschätzung als Hersteller offen.
Mich stört, dass die Anlage schon bei 50% der Maximalleistung alle 30min abtaut und Leistungen über 50% zwischen zwei Abtauvorgängen schon ab Temperaturen kaum unter 0 nicht mehr durchhalten kann. Auch euer Techniker vor Ort fand die Zahl an Abtauvorgängen und zweistellige AC-Betriebszeiten je Woche keineswegs normal. Laut seiner Aussage sollte das Update dieses Problem jedoch lösen (was es aber offenbar nicht hat).
Sofern das wirklich alles normal und innerhalb der Toleranzen aus euren Untersuchungen sein sollte mache doch bitte Angaben zur Temperaturverteilung und den Betriebspunkten der untersuchten Anlagen, damit ich das mit der auftretenden Temperaturverteilung abgleichen kann.
@KaSi21 nichts leichter als das. Zufällig hatten wir vorhin noch ca. 7°C (der Ansaugluftfühler unterschätzt die Temperatur im Betrieb etwas, siehe dazu Bild bei ausgeschaltetem Verdichter). Das Bild bei ausgeschaltetem Verdichter habe ich auch angefügt, weil man (vorausgesetzt Flo verrät uns das Volumen des Kältekreises) damit auf die ungefähre Füllmenge schließen könnte.
Einen stationären Betriebszustand kann ich bei > 5°C nicht wirklich erreichen, weil die Anlage hier einen "Bogen" abfährt (dem Integral geschuldet) und dann wieder abschaltet, meine Energieabnahme ist zu gering. Ich habe dir aber Bilder nach ca. 15min (63% Verdichterleistung) und ca. 30min (42% Verdichterleistung) Betrieb angefügt.
Vielen Dank euch!
Viele Grüße
Christoph
Kältekreis im ausgeschalteten Zustand
Das Kältemittel verlagert sich an den kältesten Punkt im Kreis. Das ist der Verdampfer. Bei +8°C sind dies ca.10 bara. Den Duck zeigen beide Druckaufnehmer, soweit i.O.
Über das Kreislaufvolumen kann man leider nicht auf die Füllmenge schließen, da das R410A als siedende Flüssigkeit und nicht als Gas vorliegt.
Kältekreis nach 15 Min mit 63 % Verdichter
Das deltaT liegt hier schon bei 10,8 K. Bei +7 °C Umgebungstemperatur ( to= -4 °C ) wird also immer noch Vereisung und Abtauung erfolgen!!!
Kältekreis nach 30 Min mit 42% Verdichter
Durch die beginnende Vereisung im Tauscher bleibt das deltaT bei 10,6 K trotz sinkender Verdichterleistung erhalten.
Mit zunehmender Vereisung wird das deltaT immer größer, bis dann mit Abtauung das Spiel von vorne beginnt.
Das ist der Punkt wo ich meine, dass das an der schlechten Beaufschlagung des Verdampfers liegt.
Ich bezweifle, dass mit diesen großen deltaT´s die COP-Werte der Datenblätter erreicht werden.
So jetzt muss herausgefunden werden, warum der Verdampfer so schlecht beaufschlagt wird.
Noch zur Verdichtergröße. Hast Du wirklich die 16 kW Nennleistung in der Außeneinheit verbaut?
Tatsächlich habe ich die Arbeitszahlen für jede Woche kürzlich ermittelt. Als Grundlage habe ich die reine elektrische Energieaufnahme des Verdichters genommen (für die habe ich einen gesonderten Zwischenzähler), sowie die durch die Wärmepumpe ermittelte Wärmeenergie. Auch da hätte ich geeichte Zähler, die hängen aber hinter dem Puffer, dann würde ich unrichtigerweise die Speicherverluste der Anlage zurechnen.
So lange die Außentemperatur hoch ist (im Schnitt > 5 °C und Minimum deutlich > 0 °C) sehe ich gute Arbeitszahlen, auch im Bereich 4,5-5. Sobald der Abtauwahnsinn beginnt fällt die Arbeitszahl aber rapide. Wochen zwischen 2 und 3 sind keine Seltenheit. Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob die Werte normal niedrig oder zu niedrig sind. Ich habe Auslegung 42/-10, allerdings mit Pufferspeicher und Regelung auf Rücklauf (sehe somit immer 2-3 °C mehr als eigentlicher Betriebspunkt). Da der Punkt 35/2 mit 3,94 und 45/-7 mit 2,43 angegeben ist und ich dazwischen keine weiteren Punkte kenne, kann ich nur sehr grob schätzen, ob meine Wochenarbeitszahlen im akzeptablen Bereich liegen.
Die Außeneinheit hat tatsächlich 16 kW Nennleistung. Mir hätte 13 kW eigentlich gereicht (insbesondere weil die sich bei -10 Grad ja nur ca. 0,5 kW geben), aber meinem Heizungsbauer war mit der größeren Version wohler. Wirkt sich natürlich auch nicht unbedingt positiv auf die Effizienz aus, ist aber nun so eingebaut.
Die Wärmeenergie-Angabe der WP würde ich nicht verwenden, da zu ungenau. In der Regel viel zu hohe Werte. Wer will schon durch einen Daumenwert schlechte Kennzahlen produzieren, für die keine Genauigkeit versprochen wird.
Deine Angabe Regelung auf Rücklauf irritiert mich etwas.
Alle modellierenden Wärmepumpen regeln doch auf Vorlauftemperatur. Andere Einstellung auf Rücklauf ist wohl über Parameter-Änderung möglich, aber nicht als Alternativ-Regelung vorgesehen.
Nicht dass uns diese Regelung im kritischen Temperaturbereich in dem Vereisung auftritt negativ in die Karten spielt.
Beim kritischen Wert von +2 °C ist die Nenn-Wärmeleistung auf 7 kW reduziert. Im Leistungsdiagramm liegt dieser Punkt im unteren Drittel des möglichen Leistungsbereichs. Wenn die Regelung den Verdichter hier auf maximale Drehzahl ansteuern würde, würde die Verdampfungstemperatur weiter nach unten gehen und stärkere und schnellere Vereisung lostreten. Bei der trägeren Rücklaufregelung könnte ich mir schon vorstellen, dass der Verdichter auf höhere Drehzahlen angesteuert wird. Ein Ansteuern von oben (hohe Leistung) nach unten (niedrigere Leistung) würde ich als kritisch sehen. Hinter der Umstellung steht ja sicher auch die Erwartung für ein geändertes Regelverhalten.
Meine Aussagen sollen erst mal nur zum Nachdenken anregen. Auch muss für ein Problem nicht zwingend nur eine Ursache verantwortlich sein.
Wenn ich meine geeichten Wärmemengenzähler der einzelnen Heizkreise nutze komme ich zum Teil auf Arbeitszahlen um 1. Da meine Verluste allerdings nicht so hoch sein können bin ich zu Gunsten von Viessmann zunächst dazu übergegangen die Angaben aus der WP zu nehmen. Dass diese eher überschätzt sind ist zu erwarten, die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen.
Die Regelung auf Rücklauf muss ich noch etwas konkretisieren:
Die Wärmepumpe belädt einen Pufferspeicher mit 600l (keine Wärmetauscher, keine Trennbleche). Dieser wird benötigt, weil ich zwei unabhängige Mischerkreise bediene (einen FBH, einen Heizkörper). Den sehr vereinfachten Aufbau (Bild für meine Messwertdarstellung) habe ich angefügt.
Die Anlage läuft durchgehend im Betriebsmodus "Normal". Dabei wird zunächst der obere Pufferspeichersensor (nur diesen wertet die Anlage aus) genutzt, um die Einschaltschwelle ( 3 Grad unter Vorlauf-Soll) zu vergleichen.
Die Anlage startet dann mit fester Verdichterdrehzahl (20% bei max. Temperatur, 50% bei min. Temp., allerdings ist mir unklar auf welche Temp. sich das bezieht). Von dort aus wird sie versuchen die Vorlauf-Solltemperatur zu erreichen. Da die Sekundärpumpe auf 75% fest eingestellt ist (dann habe ich dT von 2 K bei Mindestleistung und ca. 7 K bei max. Leistung, eine dynamische Drehzahl führt zu unvorhersehbarer Vermischung im Puffer und Problemen bei der Regelung der WP) fährt die Anlage dazu die Leistung hoch. Die kann zum Teil sehr hoch werden. Im Betrieb rein aus dem Puffer habe ich deutliche Schichtung, der Rücklauf kann 8-10 K unter der Vorlauf-Solltemperatur liegen.
Ist die Solltemperatur am Pufferspeicher-Sensor erreicht, fährt die Anlage mit 2 K über Vorlauf-Soll in den Speicher, bis der Rücklauf sich dem Vorlauf-Soll annähert. Von da an wird die Leistung der WP stetig reduziert, bis der Rücklauf 2 K über der Vorlauf-Solltemperatur liegt, dann wird abgeschaltet.
Ab Erreichen des Vorlauf-Sollwertes am Pufferspeichersensor wird damit faktisch auf den Rücklauf geregelt. So verstehe ich alle Grenzwerte und Funktionsbeschreibungen zur Anlage.
Und natürlich sind die 600l Puffer und die eingesetzte Regelung recht träge. Das System neigt auch zu deutlichem Überschwingen in der Anfangsphase. Ich habe dazu ein Bild vom Verlauf angefügt. Zusätzlich passen die Werte im Bild zum Anlagenschema zum Punkt kurz vor der Abschaltung. Dort sieht man nochmal deutlich, dass eine große Vorlauftemperaturüberhöhung (ca. 4 K, wegen 2 K über Soll am RL und 2 K durch Mindestleistung) in Kauf genommen wird, weil die Abschaltbedingung auf dem Rücklauf liegt.
Abhilfe würde die Betriebsart "oben" schaffen, dann wird immer nur der Pufferspeichersensor ausgewertet. In dieser Betriebsart taktet die Anlage aber auch bei Temperaturen unter 0 °C und hohem Wärmebedarf, weil der Pufferspeichersensor den Sollwert doch immer wieder erreicht/überschreitet. Die Takte liegen dann <<30 min, das halte ich für ungünstig.
Ich hatte schon überlegt den oberen Sensor nach unten zu verlegen und dann die Betriebsart "oben" zu wählen. So würde ich einheitlich auf das untere Drittel des Puffers regeln. Das dürfte die Überhöhung reduzieren, das Überschwingen begrenzen und die Laufzeiten je Takt (im Vergleich zu "oben" mit Sensor oben) deutlich ausdehnen. Da das allerdings keine freigegebene Betriebsweise ist habe ich davon Abstand genommen, so lange die Vereisung ungeklärt ist.
Allerdings ist dieses Verhalten nicht Hauptursache für die häufigen Abtauvorgänge. Diese treten eher im durchgehenden Betrieb (RL-Temperatur wird nie so hoch wie Abschaltgrenze) auf. Zum Teil läuft die Anlage so Tage lang mit recht niedrigen Leistungsschwankungen durch. Gerade dann (wo auch nicht passiv durch Abschaltung abgetaut werden kann) tritt das Problem auf. Auch dazu habe ich ein Bild angefügt. Hier hat die Anlage letzte Nacht 1x pro Stunde bei -4 °C und nur 60% Luftfeuchtigkeit (und damit sehr niedrigem Taupunkt) abgetaut. Bei noch höherer Leistung oder Luftfeuchtigkeit (Warmwasserbereitung etc.) erfolgt die Abtauung sogar weiterhin noch häufiger.
EDIT: Die Werte an Vorlauf und Rücklauf der Anlage am Pufferspeicher sind Kontrollsensoren außen an Messingverbindern. Ich habe keine 2 K Temperaturabfall zwischen Außeneinheit und Inneneinheit, die Kontrollsensoren sind nur deutlich träger.
OK, jetzt habe ich den Systemaufbau verstanden. Sehr gute und ausführliche Erklärung.👍
Dass mit großem Pufferspeicher zum Start die Rücklauftemperatur niedriger liegt als in einem System mit direkter Anbindung auf Fußbodenheizung dürfte normal sein. Der Speicher soll ja das warme Wasser ohne Durchmischung in die Heizkreise abgeben. Damit ist klar dass am Anfang durch das größere deltaT mehr Verdichterleistung angefordert wird. Der Kurvenverlauf in der ersten Grafik kann ich damit nachvollziehen.
Dass in der Aufzeichnung über Nacht bei -4°C/60% ( Taupunkt -12 °C) allerdings in so kurzen Zeitabständen eine Abtauung notwendig ist, ist weniger plausibel. Das weist wieder darauf hin, dass die Verdampfungstemperatur zu weit in den Keller rutscht. Damit ist der gute COP im Eimer.
Da wären wir wieder bei der Frage warum.
An meine erste Vermutung Luft im Kältekreis glaube ich zwischenzeitlich nicht mehr. Die hohe Heißgastemperatur war mir fremd. Im Vergleich musste ich feststellen, dass Abtauungen bei mir so bei to -12 °C stattfinden und nicht bei -26 °C wie bei Dir. Da sind dann Heißgastemperaturen von > +100 °C wohl normal.
Was wenn das EER nicht weit genug aufregelt oder zu wenig KM im Kreislauf ist? Ist dann das Vereisungsbild eine Folge davon? Trennt sich dann Dampf und Flüssigkeit vor dem Verteiler so stark von einander? Dann wäre aber zu erwarten, dass im Teillast-Betrieb das gleiche Problem besteht.
Wenn ich richtig geschaut habe sollte übrigens ein 12-fach Verteiler verbaut sein.
Was wenn ein Teil der Verteiler-Rohre im Querschnitt reduziert sind ( Lot, Schmutz....)?
Dass dann aber alle oberen Rohre betroffen sind, auch wieder nicht ganz plausibel.
Es wäre schön, wenn es jemanden im Forum gäbe, der für ein vergleichbares Gerät eine Aussage zur Vereisung bzw. dem Abtauverhalten machen könnte.
Nach weiterer gezielter Beobachtung der Anlage kann ich berichten, dass das Verhalten grundsätzlich auch im Bereich geringer Teillast auftritt. Das Bild der Vereisung ist immer gleich, selbst bei 20-25% Verdichterleistung vereist nur die untere Hälfte. Natürlich taut die Anlage da aber deutlich seltener ab, weil bei niedriger Leistung ja auch die halbe Fläche des Verdampfers noch ausreicht um die Leistung innerhalb der zulässigen Betriebsparameter zu übertragen. Im Zweifelsfall läuft dann einfach der Lüfter etwas schneller, dann sinkt auch die Verdampfertemperatur nicht unerwünscht weit.
Grundsätzlich ist es auch so, dass es wohl gewollte Rohrverengungen gibt. Die ganze untere Reihe vereist bei allen Anlagen mit diesem Verdampfer, die ich kenne, eigentlich nie. Hier wird wohl ein geringerer Kältemitteldurchsatz gewollt herbeigeführt, um eine übermäßige Eisbildung an der Unterkante des Verdampfers und in der Wanne zu vermeiden.
Ich tippe auf Kältemittelmangel. Den Verdacht hast du ja geäußert, den habe ich auch schon seit einiger Zeit.
Das Bild der Vereisung kennt man von Kühlschränken, die über die Jahre einen Teil ihres Kältemittels wegen einer technischen Leckage verloren haben. Auch diese kühlen dann meist nur noch im unteren Bereich. Ich bin nur eigentlich vorsichtig die Wärmepumpe mit einem Kühlschrank zu vergleichen, insbesondere weil der drehzahlgeregelte Verdichter einen gewissen Mangel kompensieren können müsste.
Viessmann tippte wohl zunächst auch auf Kältemittelverlust, zumindest hat man die Anlage recht gezielt mit einer entsprechenden Sonde abgeschnüffelt. Allerdings erfolgte keine Absaugung/Austausch des Kältemittels, so dass die tatsächlich enthaltene Menge wahrscheinlich weiterhin unklar ist.
Ich kenne jemanden mit einer 13-kW-Splitanlage gleicher Baureihe. Der dort eingesetzte Verdampfer sollte baugleich mit dem der Monoblock-Anlage sein (auch wenn das bisher niemand offiziell bestätigt hat, zumindest augenscheinlich sind sie gleich).
Diese Anlage vereist nahezu vollständig (abgesehen von der unteren Reihe, wie eben ausgeführt). Bei ungünstigeren Aufstellbedingungen (weniger freie Aufstellung, außerdem leicht niedrigere Jahresdurchschnittstemperatur) taut diese Anlage auch bei voller Leistung höchstens etwa alle 2h ab. Und das obwohl sie mit den ohne Nachfüllen höchst zulässigen 10m (?) Kältemittelleitung betrieben wird und damit näher am Kältemittelmangel laufen müsste als mein Monoblock.
Leider taugt die Anlage höchstens als erster Anhaltspunkt, nicht um hier tatsächlich den mangelhaften Zustand meiner Anlage sicher zu bestätigen.
Nächste Woche habe ich Termin mit meinem Heizungsbauer. Ich werde darum bitten erneut den Kundendienst anzufordern. Da ich den Mangel bereits kurz nach Inbetriebnahme gemeldet habe ist hier meiner Meinung nach Viessmann in der Pflicht nachzuweisen, dass die Anlage nicht außerhalb der zu erwartenden Toleranzen läuft. Dass zumindest das Vereisungsbild und die Zahl der Abtauvorgänge nicht normal ist (ob letztendlich akzeptabel oder nicht sei mal dahingestellt), ist ja bereits indirekt bestätigt, sonst hätte man wohl keinen Techniker geschickt.
Ich habe bei mir das Laufverhalten bei kritischen Außentemperaturen um 0°C bei hoher Feuchte beobachtet. Abtaung so alle 11/2 Stunden bei 32 Hz Verdichterdrehzahl.
Auffallend war, dass die Verdampfungstemperatur anfangs langsam abgefallen ist. Erst wenn die Bereifung fast auf der ganzen Ansaugseite sichtbar war ging es schneller nach unten. Bei - 12°C war dann Abtaung angesagt.
Hängt Deine Anlage am VM-Server?
Wenn ja müßten die vorliegenden Daten ja eine bessere Einschätzung zum vorliegenden Problem ermöglichen.
Noch eine Ergänzung zum Vergleich mit der 13 kW Splitanlage.
Über die ersten 7 Zahlen in der Geräte-Nr. der Außeneinheiten können wir einen Vergleich zu den verbauten Verdampfern anstellen.
Es gibt ein Update zur Anlage,
heute war erneut ein Techniker von Viessmann hier und hat sich die Anlage angesehen.
Es liegt wohl ein Problem mit dem Temperatursensor Kältekreisregler vor. Da müsste eine Temperatur ermittelt und in der Diagnose zum Kältekreisregler angezeigt werden, meine Anlage zeigt da aber schon seit der Inbetriebnahme nur --- an.
Das soll nun zunächst behoben werden. Zum Kernproblem habe ich weitere Informationen bereitgestellt und auch nochmal auf das Thema hier im Forum hingewiesen.
Ich bin gespannt wie es weiter geht, vielen Dank auch hier nochmal an den Service und den überaus freundlichen Techniker sowie die bisherige Unterstützung hier im Forum insbesondere von @KaSi21
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