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Vitocal 200-S läuft permanent durch bei niedriger Verdichterleistung. Warum?

Hallo zusammen, 

 

dank dieses Forums habe ich mir ein wenig Verständnis zu unserer Vitocal 200-S aneignen können. Danke hierfür. 

 

Meiner Frage liegen folgende Rahmenbedingungen zu Grunde:

- KfW55 Neubau, 1 Jahr alt (also noch eher feuchtes Haus), 184qm Wohnfläche, 40qm Nutzfläche

- Vitocal 200-s, AWB-E-AC 201.D16, 7733738211503125

- Warmwasser-Soll auf 46 Grad, Aufbereitung immer erlaubt inkl. E-Heizstab

- Raum-Soll steht auf 21 Grad, habe die Heizkennlinie nach den hier beschriebenen Methoden auf 1K Niveau, 0,3 Steigung angepasst. Aufbereitung immer erlaubt, inkl. E-Heizstab

- ich habe die Hysterese für die WW-Aufbereitung marginal angepasst, als auch das einschalten des E-Heizstabes für WW, und Heizen. (für Heizen nur unter 0 Grad)

- Hybridtank 200L WW, 100L Heizen

 

Nach dem was ich hier bisher lesen konnte scheint unsere Anlage "eher überdimensioniert" zu sein. Dann ist das nun eben so. Im Herbst taktete die WP ca. 3 mal am Tag, und der Verdichter lief eine Stunde lang. Jetzt bei -10 - 0 Grad läuft sie seit ca 2 Wochen durch, ohne Pause. Das Verhalten fände ich logisch, wenn die Wärmepumpe die Zeit für die erforderten Soll-Werte bräuchte. Soweit ich das interpretieren kann läuft der Verdichter aber immer nur auf einer Minimal-Leistung. (Fotos Anbei). Warum ist das so? 

Warum gibt die WP nicht einmal mehr Gas, erreicht ihre gewünschten Werte, und schaltet dafür einmal ab? 

(Ich weiß, dass Dauerbetrieb eher besser ist als häufiges Takten. Nur kann das doch auch nicht gesund sein, oder? Außerdem haben wir leider ein paar Geräusche aufgrund von Vibrationsübertragungen, die insbesondere Abends nerven. Hier dürfte der Verdichter auch mal Pause machen. 😉 )

 

Über Hilfe beim Verständnis wäre ich super dankbar. 

 

Achja, ich habe die Anlage einmal neu gestartet, weil mir alles etwas spanisch vorkam. Dabei habe ich gesehen, dass es bis zur Ausschaltung quasi täglich einmal zu den Hinweisen "10", und "20" kam. Hängt das damit zusammen, bzw. besteht akuter Handlungsbedarf? 

 

 

11:4011:4011:35 Uhr11:35 Uhr11:30 Uhr11:30 Uhr11:30 Uhr11:30 Uhr10 Uhr10 Uhr10 Uhr10 Uhr

 

 

 

2 ANTWORTEN 2

Hallo Thomass0815,

 

bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort bekommst. Besteht deine Frage aktuell noch?

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Thomass815,


erstmal herzlichen Glückwunsch, das dein Überdimensionierte WP in den Übergangszeiten nur 3 Heiztakte a 1 Stunde macht. D.h. dass deine FBH gut ausgelegt ist und die Wärme trotz ERR recht gut entgegen nimmt. Mit einigen Anpassungen der ERRs und der Steuerung könnte man das Ergebnis daher vermutlich auch auf 1 Takt pro Tag optimieren, so dass alle Räume synchron ihre Wärme beziehen.


Das die WP bei kalten Temperaturen mit minimaler Leistung durchläuft ist natürlich grundsätzlich gewünscht, da dieser leichte Betrieb die WP in mehrfacher Hinsicht schont und für eine komfortabel, gleichbleibende Temperatur sorgt. Dazu muss man wissen, dass eine WP regulär eine Hysterese von z.B. +4/-2K um die VLT folgt. Im Taktbetrieb führt dieses dazu das alle Räume mit offenen ERRs kurzfristig zu viel Wärme bekommen bevor sie abregeln. Im optimalen Fall wenn die WP durchläuft bekommen dann alle Räume genau die vorgesehene Wärme ohne jemals durch die ERRs abgeregelt zu werden.


Natürlich kann man dieses Verhalten auch "anpassen". So kann man z.B. durch eine zeitgesteuerte Reduzierung der RT-Soll "Ruhezeiten" schaffen zu denen die WP bis hin zum Abschalten runter moduliert. Da eine FBH sehr träge ist führt dieses nicht zu Komforteinbußen sondern kann sogar durch einen Tageszeit angepasste modulation der Temperatur zu einem Erhöhung des Komfort führen. Der Ansatz bedeutet allerdings auch, dass die ø-Temperatur etwas sinkt und die Heizkennlinie in den nicht-reduzierten Zeiten etwas angehoben werden muss. Dieses geht ein wenig auf Kosten der Effizienz.


Eine andere Methode besteht darin die minimale Verdichterleistung zu erhöhen. Hiermit werden die Takte verkürzt und die Temperatur verringert ab der kein Takten mehr stattfindet. Ob dieses auf Kosten der Effizienz geht ist unklar. Es gibt WP-Betreiber die gemessen haben, dass der Sweet-Spot ihrer WP+FBH Kombi bei einer Leistung zwischen 32% und 36% liegt. Ein moderates erhöhen der Minimalleistung kann daher zu einer Erhöhung der Effizienz und ebenfalls zu einer Verkürzung der Störgeräusche beitragen.


Ich würde das letztere aber erst nach einer Optimierung der Anlage hin zu einem 1-Takt-Betrieb empfehlen, da sonst das Risiko besteht, dass die WP verstärkt taktet und aus dem Tritt gerät, sprich die gewünschte Heizleistung nicht mehr erbringt.


Gruss Gwyn


PS: Das Problem der Vibrationsgeräusch würde ich aber separate mit dem HB angehen.

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