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Vitocal 060-A Steuerung über Hoch-/Niedertarif

Hallo,
bisher habe ich vor allem lesen können, dass die Vitocal 060-A über die Signalleitung für die Photovoltaikanlage (F) bei PV-Überschuss gesteuert wird. Das ist sicher toll, wenn man einen Wechselrichter hat, der das direkt unterstützt und in der Nähe hängt.

Für SMA habe ich Bastellösungen gesehen, die eine über das Sunny Portal steuerbare Steckdose (Edimax, Fritz!DECT) und ein potentialfreies Relais verwenden.

Spricht etwas dagegen, den Anschluss (O) Hoch-/Niedertarif direkt (ohne das Relais) zu verwenden, wenn man

  1. Verpolungssicherheit
  2. Absicherung
  3. gleiche Phase wie Anschlussleitung
  4. Mindest- Einschalt- und Abschaltzeiten zur Kompressorschonung

beachtet? Hat PV-Überschusssteuerung schon jemand über die Hoch-/Niedertarif umgesetzt und Erfahrungen?

3 ANTWORTEN 3

Hallo WernerW,

die Ansteuerung des Eingangs für Hoch-/Niedertarif bewirkt eine Freigabe des Heizbetriebs oder Stillstand (Abkühlung) der Anlage. Die Ansteuerung über den Eingang "Multifunktionsrelais" bewirkt eine Anhebung der Solltemperatur auf 62 Grad. Entscheidend ist aber die Frage, welche Technik soll die Steuerung vornehmen, wenn die PV-Anlage es nicht kann (aus welchem Grund auch immer). Ich würde empfehlen, die WP in der Betriebsart PROG so zu konfigurieren, dass eine zeitliche Freigabe für den Heizbetrieb im Zeitraum von 10:00 bis 16:00 erfolgt. Dann wird in aller Regel die WP dann laufen, wenn Sonnenstrom zur Verfügung steht. Diese Betriebsart entspricht 1:1 einer Ansteuerung über den Hoch-/Niedertarif-Eingang mit einer Zeitschaltuhr.

 

Gruß

SISA

 

Hallo SISA,
danke für die Infos und Tipps. Es hilft, darüber zu schreiben. Wir (berufstätige Familie mit altem Bauernhaus) haben die bivalente Variante der 060-A ohne Heizstab im Umluftbetrieb, einen Netzstrompreis von 42ct/kwh (noch für ca. 9 Monate; da hat jemand bei der Preiserhöhung nicht aufgepasst) und ein E-Auto, das an einigen Nachmittagen viel Strom in seinen Akku lädt und eine Ölheizung, die bei einem COP<3 der Wärmepumpe wahrscheinlich billiger warmes Wasser macht, als Netzstrom. Andererseits bekommen wir für den eingesspeisten PV-Strom nur 7ct/kWh.

Ziele:

  • Eigenverbrauchsoptimierung (wenig Netzeinspeisung)
  • Autarkieoptimierung (wenig Netzstrombedarf)
  • Gebäude kühlt im Winter nicht aus
  • günstigsten Energieträger wählen
  • mindestens wöchentliche thermische Desinfektion (>=60°C bei aktiver Zirkulation)

Ich deke ich werde das jetzt so machen:

  1. Prog Mo-Do zwischen 10:00 und 15:00 Uhr und Fr-So 10:00 bis 16:00 auf 60°C. Wegen Hysterese der Schaltung sind dann mindestens 53°C Wassertemperatur zur Programmendzeit gegeben.
  2. PV-Überschuss über den PV-Kontakt mit Mindesteinschalt- und Abschaltzeit von 1h im Sunny Portal konfiguriert. Das Portal arbeitet bei der Verbraucherplanung prognosebasiert. Mal sehen, wie gut die Prognosen sind.
  3. Sobald es im Gebäude zu kalt wird, schalten wir die Ölheizung dazu mit einem Sollwert für warmes Wasser von 48°C, Absenkung des Sollwertes an der Wärmepumpe auf ~35°C (oder läuft sie auch im Abschaltbetrieb, wenn die PV-Überschusskontakte geschlossen sind? Dann müsste ich nur das Betriebsprogramm ändern). Die Ölheizung hat auch schon das wöchentliche Programm für die thermische Desinfektion eingestellt. Das verlege ich jetzt aber von So 4:00 Uhr auf Di 14:00-15:00 Uhr, um Öl zu sparen, weil ggf. der PV-Überschuss hilft.

Hallo WernerW,

ja, das klingt für mich doch alles recht vernünftig. Zu Punkt 3: Ja, auch wenn in der PROG-Konfiguration gerade keine Freigabe besteht, würde der PV-Kontakt die WP aktivieren. Eine zeitgesteuerte Änderung der Solltemperatur ist übrigens nicht möglich.

Ich hatte anfangs auch immer eine recht hohe Solltemperatur und habe mich gewundert, das der kalkulierte COP bei mir so schlecht war. Bei niedrigerer Solltemperatur ist der spürbar besser. Die Solltemperatur habe ich aus gutem Grund auf 54 Grad stehen. Denn wenn im Normalbetrieb die Temperatur bereits die 55 Grad erreicht hat, bewirkt auch das Einschalten des PV-Kontakts kein starten der WP mehr (Hysterese). Den Legionellenschutz führe ich alle 7 Tage durch. Meine PV-Anlage ist bereits ein paar Jahre alt und ich lebe mit der vorgeschriebenen 70%-Abregelung. Deshalb aktiviere ich den PV-Kontakt wirklich nur, wenn die Abregelung bereits eingesetzt hat. Bei einer neuen PV-Anlage ohne Abregelung würde ich auf den PV-Kontakt verzichten und in der Woche immer nur auf die 54 Grat aufheizen. Anderenfalls wäre es unnötige Verschwendung der Energie. Weiterhin würde ich zur äußersten Vorsicht bei der Aufheizung auf hohe Temperatur mit gleichzeitiger Zirkulation raten. Zirkulation "verbrät" recht viel Energie und sollte auf ein Minimum begrenzt sein.

Viele Erfolg beim Sammeln weiterer Erfahrung mit der Anlage.

Gruß

SISA

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