Verhältnis Betriebsstunden zu Verdichterstarts Vitocal 343G

[Schorsch83]

Hallo Viesmann Community,

ich habe in unseren Haus (Baujahr 2016), eine Vitocal 343-G mit 7,6 KW (BWT 341.B08) eingebaut.

Hier erstmal ein paar Daten:

-140qm Wohnfläche

-19 Kreise FBH (1x9 Kreise EG, 1x11 Kreise OG)mit einen 10cm Verlegeabstand (hydraulischer Abgleich habe ich durchgeführt), 1 BTHK (ständig geöffnet->ohne Stellantieb)

-der Flächenkollektor besteht aus 5 Kreisen a 100m, 80cm Verlegeabstand in 1,50m tiefe, verlegt wurde 32mm PE-Erdwärmerohr. 

-Vitocell 100 als Pufferspeicher (200L) für die Sperrzeitüberbrückung vom EVU (3x2 Stunden täglich)

-Anlage ist ohne Mischer und mit Temperaturbegrenzer für die FBH

-Warmwasser Solltemperatur 1=45°C, Solltemperatur 2=52°C (Sollt.1 ist tagsüber, Sollt. 2 ist für das Duschen/Baden abends-> 4 Personen Haushalt, besserer Komfort)

-Hysterese Beheizung Pufferspeicher 7203=5K

-max. Temperatur Pufferspeicher 7204=50°C

-Pufferspeicher wird im Normalbetrieb beheizt

-elektr. Zusatzheizung ist deaktiviert 

-JAZ Gesamt 4,3 (Heizen=5,2; WW=3.5)

-Heizkennlinie: Neigung 0,3, Niveau 0K (wurde recht spät von mir geändert von Neigung 0,3; Niveau 3K)

-Laufzeit Verdichter Belastungsklassen: 1=176h; 2=1222h; 3=3938h; 4=1313h; 5=1690h 

Jetzt zu meiner Frage: 

Mir scheint das Verhältnis von Betriebsstunden zu Verdichterstarts nicht optimal zu sein. Nach 6 Jahren und 3 Monaten Gesamtlaufzeit ist der Verdichter 8425h gelaufen und hat dabei 19073 Starts hingelegt. Würde das gern optimieren um längere Laufzeiten zu erreichen. Was sagt ihr zum angegebenen Verhältnis? Wo würdet ihr optimieren? Puffereinstellungen?! Einschalthysterese vergrößern (späteres Einschalten der Wärmepumpe, dadurch längere Laufzeiten?  

Gesamte Anlage beheizt das Haus optimal, mir gehts es um längere Laufzeiten.

Vielen Dank schon mal für die Antwort!

[qwert089]

Hallo Schorsch,

>>Gesamtlaufzeit ist der Verdichter 8425h gelaufen und hat dabei 19073 Starts hingelegt

das sind dann 1400 h pro Heizsaison und ca. 26 Min Laufzeit pro Start.

Eine korrekt ausgelegte Fix-Speed WP wie deine sollte pro Jahr ja 2000 Stunden laufen.

Das heißt die hier gewählte 341.B08 ist zu groß. Richtig wäre die 341.B06 gewesen..

Man sagt dass 15 Min pro Takt noch akzeptabel sind. Die 26 Min sind ok.

Du kannst nur versuchen die Heizkurve weiter zu senken, damit die Stellantriebe weiter öffnen und du mehr Speichermasse im Estrich aktivieren kannst.

Der Estrich hat ca. die halbe volumetrische Speicherkapazität von Wasser.

140 m² mit 7 cm Estrich sind ca 10m³ Estrich im Haus, was etwa einem Puffer von 5000l entspricht

Der 200l Puffer der angeblich zur Überbrückung der Sperrzeiten nötig sein soll, ist bei deiner Anlage mit großer Wahrscheinlichkeit für den Zweck nicht nötig.

Möglicherweise verhilft  er der überdimensionierten Maschine zu zu ein paar Minuten längerer Laufzeit.

Du kannst dir für den Winter mal einen Optolink Adapter (vielleicht hast du ein Vitoconnect)  besorgen, damit kann man per PC die Datenpunkte ein paar Stunden oder Tage mischreiben, dann sieht man vielleicht noch Optimierungs-Potential.

VG Michael

[Schorsch83]

Hallo Michael,

die Heizlastberechnung von damals hat 6.7 KW ergeben, deshalb hatten wir uns für die 7,64KW Version entschieden statt für die 5,6KW Version der Vitocal 343G. Nun ist die Heizung drin, also kann der Faktor nicht mehr so einfach geändert werden 😉 . Die Heizkurve hatte ich Anfang des Jahres von Niveau 3 auf 0 geändert und die Neigung so gelassen. Wie schätzt du meine "Puffereinstellung ein"? Was sagst du zu den gelaufenen Belastungsklassen des Verdichters?

Ergänzen müsste ich noch, dass wir im Winter gern unseren Kaminofen feuern (nicht wasserführend)! 

VG Georg

[qwert089]

Hallo Georg,

Über die Pufferhysterese kannst du in geringem Maß das Taktverhalten ändern.

5 K ist ein guter Mittelwert.

Wie gesagt denke ich aber du kannst über voll geöffnete  Thermostate (richtige Heizkurve) und einen exakt auf einander abgestimmten Volumenstrom Heizkreis / Sekundärkreis noch mehr herausholen als über die Hysterese, die mit jedem zusätzlichen K den COP schmälert.

Was erwartest du dir von den Belastungsklassen für eine Aussage?

Das sagt dir nur zu wie viel % Zeit die Vorlauftemperatur in welchem Bereich war.

Mit dem Kaminofen wäre definitiv die kleiner Maschine die richtige Wahl gewesen.

VG Michael