Hallo, es geht um folgende neue Hybrid-Anlage:
Wärmepumpe Vitocal 250S A10 3-phasig, Gaskessel Vitodens 300 W, 2 Heizkreise, Warmwasserspeicher und Pufferspeicher sowie eine PV-Anlage mit Netzeinspeisung und Eigenstromverbrauch
Warmwasser und Haus werden warm, aber dennoch gibt es ein (Verständnis-)Problem. Anlass ist, dass am Morgen es etwas kuscheliger sein könnte.
Die Zeiten, Freigaben etc. wurden von mir kontrolliert und erscheinen stimmig. Ökonomischer bivalent-paralleler Betrieb. Nachtabsenkung beider Kreise von 21 auf 18 Grad bis 6.00 Uhr.
Folgende Beobachtungen irritieren: Morgens - Außentemperatur 10 Grad: Alle Hk´s Vor-und Rücklauf (analoge) Anzeige 20 Grad.( was ja bei 21 Grad Voreinstellung noch gerade okay wäre. ) Aber gemäß der Anzeige am Brennwertgerät müsste ca. 40 Grad Vorlauftemperatur geliefert werden. Ein Erhöhung der Raumtemperatur auf 25 Grad führt zumindest kurzzeitig zu keinen Reaktionen.
Am späteren Vormittag - also bei gestiegenen Außentemperaturen(!) ( oder mehr PV-Sonne (?) - werden dann aber für beide Heizkreise Vorlauftemperaturen von 30-40 Grad angezeigt.
Das Brennwertgerät ist außer im Prüfbetrieb noch nie angesprungen!
Daher Irritation 2: Heute unter Diagnose - Bivalenzbetrieb die Übersicht angeschaut (Anlage): Die Wärmepumpe ist aus. Das Symbol unter dem 3-Wege-Mischer blinkt und ebenso das Symbol des Brennwertgerätes, das aber gar nicht läuft. Ein animiertes Symbol soll aber doch den Betrieb anzeigen....
Interessant ist vielleicht auch noch, dass die beiden links angzeigten Temperaturen ( 15,8 Grad ) immer gleich sind und während der Betrachtung von gut 18 Grad langsam absackten. Dabei soll doch zumindest der untere Wert die 7B02, also doch wohl einen festen Wert anzeigen.
Was will uns das sagen?
Viele Grüße
Andreas5
Hallo Flo, ich melde mich nach längerer Pause, weil ich die weitere Entwicklung abwarten wollte. Es war ein Viessmann-Techniker da. Er kam nach längerer Untersuchung zu folgender Diagnose: Das Brennwertgerät moduliert zu niedrig. Grund sei, dass der Warmwasserspeicher zu klein ( 160 L ) sei und gegen einen 300 Liter Speicher ( der wohl üblicherweise bei reinen Wärmepumpen genutzt wird ) ausgetauscht werden müsse. Dies hat mein Heizungsbauer dann der Viessmann-Abteilung, die meine Anlage geplant hat, mitgeteilt und wartet seitdem auf eine Antwort, mit der sich die Abteilung aber offenbar sehr schwer tut. Dem Techniker gelangt es aber für die Zeit bis zum Speicheraustausch, durch eine einfache Aktion die Anlage zu einem vernünftigen Verhalten zu bewegen: In Codiereben 2 wurde der Parameterwert 6035 von "5" auf "20" gestellt. Seitdem läuft die Anlage perfekt. Der Techniker wies aber daraufhin, dass diese Einstellung für einen ordnungsgemäßen Wärmepumpenbetrieb nach Änderung des Speichers unbedingt zurückgestellt werden müsse. Da ich meine Anlage gerne halbwegs verstehe und den Parameterwert nicht dokumentiert finde, frage ich hiermit, welche Bedeutung der Parameterwert hat und warum die Sache mit einem größeren Speicher erledigt sein soll.
Viele Grüße Andreas5
Danke für die Info. Ich nehme an, du meinst von 50 (5K) auf 200 (20K). Der Parameter sorgt bei Hybridgeräten für einen Temperaturaufschlag am Vorlauf bei der Warmwasserbereitung. Durch den kleineren Speicher ist auch die Wärmetauscherfläche kleiner und somit die Temperaturübertragung geringer. Dies kann nur durch eine höhere Vorlauftemperatur korrigiert werden.
Viele Grüße
Flo
Lieber Flo, Du hast recht, das hatte der Viessmann-Techniker falsch notiert, mein Monteur hat es überprüft. Warten wir also auf den größeren Speicher.
Leider habe ich weiteren Kummer und bin langsam etwas genervt:
Zunächst stellte ich nachts eine erhebliche Abkühlung fest. Das Problem klärte sich: Bei der Vitotronic ist es offenbar nicht so, dass sie in Zeiten außerhalb des Normalbetriebes nicht wie die mir bekannten Anlagen in den reduzierten Betrieb geht, sondern in den Frostschutz ( Sollwerte 8 Grad ). Das habe ich jetzt passend eingestellt. Aber:
Leider ist es auch tagsüber in den HK1-Räumen zu kühl. Die Raumtemperatur ist mittlerweile auf 23 Grad eingestellt ( deutlich höher als bei der alten Oelheizung ) , die Heizkörper zwischen 4 und 5, erreicht werden 18 - 19 Grad. Der Grund liegt offenbar darin, dass die Vitotronic die Heizkurve ignoriert. Gemäß Anzeige müsste sie bei Neigung 1,3 und Niveau 1 bei 4 Grad Außentemperatur einen Vorlauftempertur - Sollwert von ca. 50 Grad haben. In der Anlagenübersicht werden aber nur 40 Grad ausgewiesen. Es ist sogar denkbar, dass hier noch nie über 40 Grad angezeigt wurde. Die Heizkurve und der Raumtemperatur-Sollwert sind beim Brennwert-Gerät identisch eingestellt. Was mag denn das schon wieder sein?
Kleine Ergänzung:
Zu Testzwecken habe ich das Niveau einmal auf 10 hochgeschoben, es bleibt bei 40 Grad Sollwert Vorlauf!
Dieses Problem habe ich gerade selbst gelöst: Parameter 200E war ( vermutlich werksseitig! ) auf 400 eingestellt. Habe jetzt erst mal auf 600 erhöht.
Gibt es eventuell noch weitere Werte, die werkseitig in der Vitotronic passend für eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung voreingestellt sind und die einen korrekten Brennwertbetrieb verhindern? Da könnte dann nämlich auch bei dem Warmwasserproblem der Hase im Pfeffer liegen.
Viele Grüße Andreas5
Offengestanden, mein Geduldsfaden mit der Anlage nähert sich dem Ende: Nach der oben beschriebenen Umstellung ging das Brenntwertgerät in einen Dauerlauf über. Es lief permant - mit Modulationen um 60% - und zeigte auf seiner Anzeige eine Vorlauftemperatur von 52 Grad. In der Anlagenübersicht der Vitotronic aber schwankte trotz Sollwert-Anzeige 50 Grad die erreichte Temperatur über mehrere Stunden nur zwischen 43 und 44 Grad, d.h. der Sollwert wurde nicht annähernd erreicht. Damit ist wohl auch der Gedanke, dass für Warmwasser ein größerer Speicher erforderlich sei, hinfällig. Das Brenntwertgerät oder vielleicht die beteiligten Mischer arbeiten sowohl bei Warmwasser, als auch im Heizbetrieb nicht korrekt. Spaßeshalber ( na ja! ) habe ich dem Brennwertgerät die Freigabe genommen: Nach exakt 10 Minuten (!) war mit der Wärmepumpe der Vorlauf - Istwert auf 53 Grad. Viele Grüße Andreas5
Der kalte sonnige Sonntag fördert ein weiteres Problem zu Tage. Die Anlage kann teilweise rein mit Eigenstrom betrieben werden, nutzt sogar nur die WP. Jetzt kann das Warmwasserproblem auch bei der WP beobachtet werden:
Die Heizkreis-Vorläufe kühlen ab, weil die Vitotronic Warmwasser bereiten will.
Parameter 6011 ( Laufzeit WW-Bereitung bei Heizbetrieb ) ist auf nur 30 Minuten eingestellt, 6012 ( max. Unterbrechnung WW-Bereitung bei Heizbetrieb ) hingegen auf 150 Minuten.
Dennoch passiert Folgendes:
Wechselt die Anlage von ihrer Lieblingsbeschäftigung WW-Bereitung in den Heizbetrieb – für den sie jetzt ja 2,5 Stunden Zeit haben soll -, so werden fast sofort Ist-Werte für die Heizkreise über den Soll-Werten angezeigt, ohne dass diese Temperaturen auch nur an den analogen Thermometern der Heizleitungen sichtbar werden.
Damit ist für die Anlage offenkundig der Heiz-Vorrang nach 6012 nicht mehr gegeben und sie fängt nach wenigen Minuten wieder an Warmwasser zu erwärmen.
Folge: Das Haus kühlt aus.
Frage: Kann die Vitotronic durch irgendeine Einstellung dazu gebracht werden, solange die Heizkreise zu versorgen, bis diese auch wirklich warm sind?
Das einfachste wäre in dem Moment, dass du Schaltzeiten für die Warmwasserbereitung vorsiehst und dementsprechend zu mehreren Zeiten nur die Raumbeheizung aktiv ist.
Viele Grüße
Flo