Liebe Community,
wir sind dabei, im Rahmen der Sanierung eines Einfamilienhauses die Heizungsanlage neu zu planen. Dabei stehen wir letztlich vor der Frage, wie der Durchmesser der Heizungsleitungen richtig zu wählen ist. Dies sind einige Eckdaten:
Standort Worms (Rheingraben, überwiegend mildes/warmes Klima), Baujahr 1936, Wohnfläche ca. 140 m^2
Energetische Sanierung geplant
Derzeitiger Energieträger: Gas Brennwerttherme
Heizung nur über Heizkörper, überwiegend niedrig-Temperatur Flachheizkörper, Typ 12, 22, 33
Gutachten Energieberater: Norm-Heizlast 4837 W, Summe raumweise Heizlast: 5829 W (Referenz-Temperatur: -10,2 Grad)
Warmwasserbedarf für 4 Personen
Angebot Heizungsbauer: Vitocal 200-S AWB-M-E-AC201.E06NEV mit Vitocell 100-W SVWA 200L
Geplant ist, die Brennwerttherme weiter im Hybrid-Betrieb zu nutzen, solange das ökonomisch sinnvoll ist, bzw. zumindest bis wir auch PV haben. Mittelfristiges Ziel ist aber die Heizung nur über WP.
Wir haben das Heizungsnetz planen lassen, das jedoch offenbar in der Annahme gemacht wurde, dass weiter mit Gas Brennwerttherme geheizt wird - die Dimensionierung basiert auf einer Spreizung von 10 K und sieht Verteiler- und Steigleitungen mit max. 20 mm Innendurchmesser vor. Die Planung wurde mit professioneller CAD-Software gemacht, grob habe ich das mit dem "wbs RohrDim" Tool nachvollzogen. Leider steht uns der Planer nicht mehr zur Verfügung.
Jetzt habe ich zwei Fragen:
1) Ich habe gelesen, dass die Spreizung bei WP typischerweise deutlich niedriger (und etwas variabel) ist. Für dieselbe Leistung bräuchte es meinem Verständnis nach dann einen höheren Volumenstrom, für den ein Teil der Leitungen einen höheren Durchmesser bräuchte - RohrDim empfiehlt bei 5K Spreizung 26 mm Innendurchmesser. Ist diese Überlegung richtig, d.h. brauche ich Rohre mit größerem Durchmesser, um den notwendigen Volumenstrom zu gewährleisten? Oder ist es möglich und sinnvoll, die WP so einzustellen, dass man eine Spreizung von ca. 10 K hat?
2) Haltet Ihr die Dimensionierung der vorgeschlagenen WP für angemessen gegeben wie Norm-Heizlast von knapp 5 kW + Warmwasserbedarf?
Wenn relevante Angaben fehlen, liefere ich gerne nach. Herzlichen Dank vorab - jegliche Hilfe ist sehr willkommen!
Hallo VvanHouten,
ich empfehle dir, die Planung der Wärmepumpenanlage durch deinen Heizungsfachbetrieb vornehmen zu lassen.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank - mir ist klar, dass die Frage recht spezifisch ist und mein Kenntnisstand gering. Die Wärmepumpenanlage wird auch bei einer Fachfirma in Auftrag gegeben werden. Aber die Heizungsrohre sollen jetzt verlegt werden. Dafür möchten wir idealerweise nicht den Fachbetrieb bemühen.
Ich hänge als Information eine grobe Skizze des Strangschemas an, aus dem die jetzige Dimensionierung zusammen mit den einzelnen Heizkörpern mit Watt-Zahl ersichtlich ist. Es geht um die Frage, ob es notwendig ist, einzelne Zuleitungen von DN15 nach DN20 bzw. von DN20 nach DN25 zu vergrößern (Nenn-Innendurchmesser).
Vielleicht lässt sich auf dieser Basis etwas sagen? Danke schön!
Weshalb möchtest du dich deswegen nicht an deinen Fachbetrieb wenden? Dieser soll die Rohrdimensionierung passend zur Anlage auslegen. Dafür ist dieser doch auch da. Hab Verständnis dafür, dass wir hier keine Planungsarbeiten für Anlagen übernehmen.
Viele Grüße
Flo
Das Strangschema wurde ja schon von einem - nicht mehr verfügbaren - Fachmann geplant, den wir auch dafür bezahlt haben. Diese Kosten würden wir ungerne verdoppeln. Das Strangschema kann auch zu mindestens 90% genau so übernommen werden.
Ich hatte - evtl. naiv - gehofft, dass es auf die Frage "kann bei einer Wärmepumpe die Rohrdimensionierung ohne Probleme für 10 K Spreizung geplant werden, oder sollte man da 5 K nehmen" eine einigermaßen einfache Antwort gibt, für die keine komplette Neuplanung notwendig ist. Lautet die Antwort z.B. "ja, lieber für 5 K", dann wüssten wir auch was zu tun ist.