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Abbruch Abtauung in Vitocal 200

Hallo Viessmann Experten,

ich hab eine Vitocal 200 Luft- Wasserwärempumpe + Vitotronic 300. Bereits seit Installation vor 7 Jahren kommt es immer wieder zu Problemen mit dem Abtauprozess. Vor allem in der feuchtkalten Jahreszeit bei leichten Plus-Graden (ca. 1-6°C).

Am Gitter des  Kondensators bildet sich erst Reif und später Eis. Abtauprozesse werden nicht zu Ende durchgeführt und abgebrochen. So entsteht ein immer dickerer Eispanzer. Um die Wärmepumpe wieder richtig zum Leufen zu bringen, reicht kein Abtauprozess mittels Aktorentest (Sekundärpumpe ein/Lüfter ein/Verdichter ein/ 2Minuten warten / Heizkreisumkehr / Lüfter aus / laufen lassen).

Man muss nach den Aktorentest ca. 2 Stunden (!) laufen lassen, bis der Eispanzer langsam weich wird. Zumindest im letzten Jahr musste ich aber mittels lauwarmen Wasser das Eis zum schmelzen bringen, dann die hintere Abdeckung und den Lüfter entfernen und dann auch noch im inneren das Eis abschmelzen lassen. Dann ging es wieder. Gegen Ende letzten Jahres hat sich dann ein Fehler gemeldet, wonach der Temperatursensor am unteren Ende Kondensators defekt war. (War er auch tatsächlich, die Werte waren eher Phantasiewerte.) Nun zeigt aber der Sensor plausible Werte an. Ebenso der Sensor oben links. 

Auffällig ist, dass beim Abtauprozess über den Aktorentest das EEV Ventil (Ansicht Kältekreisumkehr der Wert "x") für 2 Minuten auf 100% geht. Während dieser Zeit scheint dann auch schön langsam ein Abtauprozess zu starten. Die Sensoren reagieren darauf aber nur sehr zögerlich, was am Eis auf dem Kondensator liegen wird. Die Drücke sind bei ps / pc bei ca. 1.5 / 5.0 [bara]. Die Temperatur Tl sinkt dann auch rapide auf ca. -30°C.Danach schließt das EEV Ventil (geht auf 0%) die Temperatur Tl erholt sich ganz langsam und der Druck gleicht sich aus. Werte von ps habe ich von 0.9 - 5.3 beobachtet, bei pc von 3.0 - 5.4.

Wenn man den Zuheizer im Aktorentest mitlaufen lässt, taut er etwas besser ab, was aber an der Eingangstemperatur liegen dürfte. bei der überwachung des Kältekreises ist unter "I" ganz oben der wert "0100 CD00 010D" wenn das EEV Ventil gerade voll aufsteuert. Wenn das EEV geschlossen ist, ist "I" auf "0100 C101 010D". Dann hab ich auch mitunter den Fehler "Err" "00000800" bzw. auch mal den Fehler "00001800" gehabt. Dies ist vor allem wenn ich den Zuheizer verwendet habe (Übertemperatur) passiert.

Auch in der Fehlerhistory finden sich Fehlercodes:

AA (Abbruch Abtauung)

07 (Kältekreis)

D3 (Niederdruck)

Es wurde bei mir bereits die Hauptplatine in der Vitotronic ausgetauscht. Es schien dann, dass es geht. (Dann war aber der Frühling wieder da, und das Problem ist dann erst nach ca. einem Jahr wieder aufgetreten), Die Viessmann Servicetechniker die immer mal wieder bei mir zu Gast sind haben mir mal gesagt, dass der Ablauf möglicherweise verstopft ist. Hab ich kontrolliert, und der ist frei. So eine richtig zufriedenstellende Lösung konnte mir noch keiner der Servicetechniker geben. Ich will natürlich vermeiden, dass der Fehler nicht wirklich gefunden wird, sondern einfach auf Verdacht alles mögliche ausgetauscht wird, um dann am Ende festzustellen, dass es "nur" ein Sensor oder ein Relais gewesen wäre. Daher versuche ich mich in die Materie einzuarbeiten, und bereits vor meinem nächsten Servicetechniker Besuch (irgendwann nächste Woche) den Fehler auszumachen. 

Ich hab weniger ein Problem wenn eine Platine ausgetauscht werden muss, auch wenns ärgerlich ist. Nur sollte dann vorab auch klar sein, warum und welcher Defekt vorliegt. Mir kommt der Druck von 5 [bara] etwas wenig vor, nachdem in der Anleitung Bilder von dem Kältekreis Bildschirm drinnen sind, die über 20 [bara] gehen. Würde natürlich meine Pumpe zu wenig Druck aufbauen beim Abtauprozess, wäre dies eventuell ein Problem. Kann ich den Druck irgendwie beeinflussen, oder verifizieren wie hoch er sein sollte?

 

Ich bin für jede Hilfe dankbar. Vielleicht kommt jemand von euch diese Symptomatik bekannt vor, und kennt einen Lösungsansatz.

Vielen Dank im Vorraus

Malossi212

 

9 ANTWORTEN 9

Hallo Malossi212,

kannst du mir was zum hydraulischen Aufbau deiner Anlage sagen? Mit Pufferspeicher oder ohne; und wenn ohne, mit Überströmventil? Wenn ein Überströmventil vorhanden ist, wo sitzt dies und wieviel Rohrvolumen liegt zwischen diesem und der Wärmepumpe?

Viele Grüße °fl

Hallo Flo_Schneider,

die Wärmepumpe (Vitocal) selber steht draussen ca. 2m von der Hausmauer entfernt. Die hydraulische Verbindungsleitung unter Erde wird in Summe so ca. 5m betragen. Im Inneren des Technikraumes ist ein elektrischer Zuheizer und auch gleich nebenan sind 2 Puffer. Einmal Heißwasser und einmal für die Fußbodenheizung. Und an der Wand hängt noch ein Druckausgleichsbehälter.
Ebenfalls an der Wand hängt die Vitotronic und noch eine kleine Schaltbox mit den Relais für den Zuheizer.

Die Elektronik steuert 2 verschiedene Pumpen an, je nachdem in welchen Puffer die rein gepumpt werden soll. Alle Leitungen sind relativ kurz gehalten.

Der Weg von der hereinkommenden gedämmten Erdleitung die eben ca. 5m bis zur Wärmepumpe hat bis zum Zuheizer ist höchstens 0,5m und von dort bis zum Eingang Pufferspeicher sind es ca. 2,5m.

Die Wärmepumpe steht auf demselben Niveau wie die Puffer. (vielleicht steht die Wärmepumpe 20cm tiefer, da im Haus noch der Bodenaufbau drauf gekommen ist)

Überstömventil hab noch keines gesehen. Falls vom Werk aus natürlich sich eines im inneren der Wärmepumpe befindet, kann das schon sein.

Schöne Grüße zurück,

Malossi212

Wenn ein Pufferspeicher vorhanden ist, sollte auch genügend Abtauenergie zur Verfügung stehen. Somit ist auch kein Überströmventil notwendig.

Ich denke, dass hier der Kältekreis überprüft werden sollte.

Viele Grüße °fl

Hallo Flo_Schneider,

Da bin ich ganz deiner Meinung. Nur um ehrlich zu sein, will ich gut vorbereitet sein, wenn (dann mal doch endlich) ein Servicetechniker kommt.

Hier nun noch ein paar Details:
Wärmepumpe: Vitocal 300-A AWO-AC301.A09
Steuerung: Vitoronic 200 WO1A
Heizwasserdurchlauferhitzer: Loval Typ 9571051 (mit Viessmann Logo)
Pufferspeicher Fußbodenheizung: Vitocell 100-E
Pufferspeicher Warmwasser: Vitocell 100-B
Druckausgleichsbehälter: reflex 10K1105 60038

Heute morgen war die Wärmepumpe am Kondensator komplett vereist. 5mm dicke Schicht Reif noch vor dem Gitter. Eine neue Fehlermeldung ist an der Steuerung: (Vorlauftemp. primär CB) Der Temperatursensor Vorlauftemperatur primär zeigte -20°C. (War ja auch komplett von Reif und Eis eingeschlossen). Somit ist dieser Fehler wohl einfach eine Konsequenz, dass sich in der letzten Woche viel zu viel Eis gebildet hatte.
Um jetzt den Fehler etwas weiter einzugrenzen, habe ich nun begonnen, das komplette Eis mit lauwarmen Wasser zu lösen. Erst außen, dann Rückseite abbauen, Ventilator ausbauen, und dann innen. Die gesamte Innenseite war ebenfalls mit Reif bedeckt. An der unteren Kante des Kondensators war eine bis zu 3cm dicke Eisschicht. (übrigens der Ablauf war nach wie vor frei) Also auch innen alles enteisen mit Wasser. Der Kondensator war komplett durch und durch zugefroren. Nun habe ich so ziemlich alles Eis wieder draußen.
Nun also nochmal manuell abtauen lassen. Auffällig ist auch jetzt, obwohl die Vorlauftemperatur Sekundärkreis bei 56°C liegt (mit Zuheizer klar, dass die Temperatur so schön hoch ist) die Verdampfertemperatur gerade mal bei 7°C liegt.

Es zeigt sich also nach wie vor dasselbe Fehlerbild. Die Verdampfertemperatur steigt einfach nicht genug an. Auch sinkt die Vorlauftemperatur des Primärkreis nicht wirklich ab. Und der Sensor oben links am Verdampfer (Vorlauftemperatur Primärkreis) liegt ebenfalls gerade bei 7°C.

Ich würde mal sagen, dass entweder ein Ventil nicht, oder nicht weit genug, öffnet. Möglichkeit 2 wäre dass der Kondensationsdruck zu nieder ist, oder dass das 4-Wege Umschaltventil nicht (richtig) arbeitet.
Was das Umschaltventil angeht, habe ich mal meinen Finger drauf gehabt, als es umgeschalten hat. Man hat ein leichtes klicken gespürt. Leider habe ich keinen Vergleich wie es sich anfühlen muss. Nur soviel, es scheint angesteuert zu werden, womit die Elektronik meiner Meinung nach arbeitet.
Jedoch würde ich auch sagen, dass das Elektronische Expansionsventil (EEV) arbeitet. Denn ich würde mal sagen, dass die Heizung im Normalbetrieb in Ordnung ist (solange kein Eis drauf ist).
Was den Druck angeht, so hatte ich als noch viel Eis drauf war einen Druck von ca. 5 [bara] angezeigt bekommen. Nun, nachdem das Eis weg ist, wird mir ca. 6 [bara] angezeigt.

Mich würde interessieren, ob dieser Druck plausibel ist, oder zu nieder.

.... Nachtrag 5 Minuten später.....

So, nun mal wieder nachgeschaut, und siehe da, es steigt Nebel auf beim Kondensator (schaltet aber gerade ab). Schnell einen Blick auf die Steuerung. Da wird mir eine Vorlauftemperatur primär von 32°C und eine Verdampfertemperatur von 37°C angezeigt. Die Vorlauftemperatur ist gesunken auf 48°C. Der Druck steht bei 13,3 [bara]. Nun bin ich langsam ratlos. Denn wie es aussieht funktionieren alle Ventile. Warum kommt es dann immer wieder zur Eisbildung. Kann man den Abtauprozess früher starten, sodass es nicht zur Eisbildung kommt?


Vielen Dank für jede Hilfe

Malossi212

Hmm, das ist tatsächlich merkwürdig und daher schwierig zu lokalisieren. Eine Anpassung der Abtaueinstellung ist zwar möglich, jedoch hat dies bei deiner Wärmepumpe ja auch die letzten Jahre funktioniert, weshalb ich davon ausgehe, dass dadurch das Problem nicht behoben sein wird.

Viele Grüße °fl

Hallo Flo_Schneider,
wie ich gleich in meinem 2. Satz beim 1.Mail geschrieben habe, besteht dieses Problem schon immer (jedoch je nach Jahr mehr oder weniger ausgeprägt).
Update nach dem Wochenende: Ich hatte am Freitag komplett abgetaut, und seitdem läuft die Anlage wieder. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass aber auch der Heizbetrieb nicht einwandfrei ist. (Ich geb zu, sonst habe ich nicht darauf geachtet, solange das Wasser und das Haus warm ist) Die Heizung läuft quasi dauerhaft durch, und eigentlich hab ich es so in Erinnerung, dass die Abluft viel kälter war früher. In Summe könnte es tatsächlich auf zu wenig Kühlmittel hinweisen.
Am Freitag kommt zu mir ein Viessmann Techniker, der sich den Kältekreis mal genau zu Gemüte führt. Dabei wird dann auch das Kühlmittel abgesaugt und gewogen, um zu bestimmen, ob es tatsächlich eine Undichtheit gibt.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, und ich melde mich dann wieder zurück, ob der Fehler gefunden wurde oder nicht.

Malossi212

P.S.: Fun Fact. Beim letzten Telefonat mit der Viessmann Hotline wurde ich schon für einen Kältetechniker gehalten, weil ich mich in der Materie so gut auskenne.

Der Funfact ist gut. 😉

Ich bin auch gespannt darauf, was hierbei rauskommt.

Viele Grüße °fl

Hallo Flo_Schneider

hatte dann Ende November einen Servicetechniker da. Lange gesucht, am Ende als Fehler einen Mangel an Kältemittel festgestellt. Und zwar nicht wenig. Ca. 2Kg wurden nachgefüllt. Das war in etwa die Hälfte von dem was normalerweise drinnen ist.Mit einem Messgerät das auch geringste Spuren aufspüren können soll, wurde wohl ein Leck gefunden. Wo genau, weiß man nicht, da kein Kontrastmittel zur Hand war. Sicher ist nur, das das Leck sehr sehr klein sein muss, denn sonst hätte die Anlage nicht so lange funktioniert. Auch war der Ausschlag am Messgerät sehr gering.
Für alle Leser, die sich nun auch fragen wie man einen Kältemittelmangel erkennen kann, wäre es natürlich super nun eine kleine Erklärung am besten von Viessmann direkt zu bekommen. Ich kann mal soweit sagen, dass beim Betrieb die Temperaturspreizung zwischen dem Temperatursensor am Kondensator (oben links) und dem Auslass des Kondensators unten rechts deutlich mehr als 2°C haben muss (Bei mir sind es aktuell 6°). Denn ansonsten Geschieht der der Übergang des Kältemittels vom Flüssigen zum gasförmigen Zustand schon viel zu früh im System und es kann nicht effektiv arbeiten. Es gibt auch fürs Handy eine App (einfach im Playstore nach "Kältemittelschieber" suchen) und die Drücke an der Anzeige und die Temperaturen müssen mit den Werten der App harmonieren.
@Flo_Schneider: Vielleicht können sie ja noch einen kleinen "Leitfaden für versierte Endverbraucher" schreiben, wie man die Drücke und Temperaturen bewertet, und daraus auch einen Fehler des zu geringen Druckes erkennen kann. Somit könnten bestimmt einige Serviceeinsätze verkürzt werden, da man als Endverbraucher bereits den Hinweis geben kann, dass ein Verlust des Kältemittels wahrscheinlich ist, und daher auch ein Kontrastmittel, Kältemittel + Zubehör mitgenommen wird zu einem Serviceeinsatz. (... und natürlich auch ein Servicetechniker mit der Kältemittelausbildung kommt)
Ich hoffe diese Info ist für irgend wen da draußen mal nützlich.

Schöne Grüße
Malossi212

Hallo Malossi212,

danke für die Info. Ob Kältemittelmangel vorliegt, lässt sich nicht immer zweifelsfrei an Drücken festmachen, da auch ein defektes Expansionsventil zu Verschiebungen und Fehlfunktionen führen kann. Ein gutes Indiz, aber es ist natürlich nicht sicher, dass eine Niederdruckmeldung kommt und Leistungsverluste zu beanstanden sind.

Viele Grüße °fl
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