Hallo, ich überlegte die Öl-Brennwertheizung Vitorondens 200T BR2A installieren zu lassen. Dann fand ich: Taupunkt bei Öl = 47 Grad / Taupunkt bei Gas = 57 Grad. Es handelt sich um ein EFH von 1989 ohne wärmetechnische nachträgliche Sanierung. Vorlauf-Rücklauftemperaturen liegen bei uns eher höher.
Erste Frage: Wäre eine Gas-Brennwertheizung besser für das unsanierte Haus, damit der Taupunkt eher erreicht wird?
Zweite Frage: Ist es sinnvoll einige der Heizkörper zu vergrößern, um damit die Rücklauftemperatur zu senken? (mit dem Ziel eher unter den Taupunkt zu kommen - die Kondensation zu ermöglichen)
Ich bedanke mich im Voraus für eintreffende Hinweise.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Bei der Pumpe wirst gar nicht viel einstellen können. Die Leistung muss ja mindestens so hoch sein,dass die ganze Leitung durchflossen wird.
Dazu muss man natürlich wissen,dass es im Rohr erhebliche Reibungskräfte gibt. Pro m Rohrleitung kannst von etwa 5 mbar Druckverlust ausgehen.ist die Rohrleitung also z.B. 30 m lang,möchte die Pumpe etwa 200 mbar bringen. Und in einem Einrohrsystem muss die Pumpe auf statischer Leistung stehen.In einem Zweirohrsystem kann auch die Leistung variabel sein.
Nach dem Taupunkt eine Heizung auszuwählen ist schon ziemlich schräg.
Bei der Auswahl solltest vor allem die Folgekosten im Auge behalten. Und gerade hier hat eine Ölheizung erheblich höhere Wartungskosten. Selbst bei der Anschaffung ist Öl teurer. Man braucht einen Vorratstank. Obendrein hat der noch Auflagen.
Wenn man also die Wahl hat,Gas oder Öl- da braucht ich nicht drüber nachdenken.
Vielen Dank für die Hinweise und die Betrachtung der Kosten..
Bisher läuft eine (defekte alte) Ölheizung.
Warum ich nicht auf eine Wärmepumpe gehe möchte ich nicht diskutieren.
Im kalten Winter muss nach meiner bisherigen Erfahrung im gegebenen Haus mit hoher Vorlauftemperatur gearbeitet werden (bei 70 Grad). Da kann die (Öl-)Brennwertheizung den Taupunkt zur Kondensation nicht erreichen um effektiv mit Kondensation zu arbeiten. Deswegen die Überlegung nach Vergrößerung der Heizkörper und der Gas-Brennwertheizung (weil sie einen höheren Taupunkt hat (57 Grad). Ich suche nach Bestätigung, ob ich mit diesen Gedanken richtig liege.
Eine Vergrösserung der Heizkörper ist nie ein Fehler. Schliesslich kann so die maximal nötige Vorlauftemperatur abgesenkt werden. Und jedes Grad weniger spart Brennstoff.
Allerdings sollte man hierzu eine Wärmebedarfsberechnung machen. Das sollte ein HB vor Ort tun. In dieser Berechnung fließt alles ein .Wie die zu erwartenden Temperaturen,die Fensterflächen,Dämmung der Wände etc.
Wenn man keine WP möchte,ist das ok. Wenn man aber die Wahl zwischen Gas oder Öl hat,würde ich Gas wählen. Sind sehr viel preiswerter. Bei Gas ist zwar der Heizwert etwas geringer,dafür aber wesentlich sauberer.
Den Taupunkt bzw die Rücklauftemperatur kannst in beiden Fällen auch selbst beeinflussen. Dafür gibt's den hydraulischen Abgleich. Im Groben bestimmst hierbei die Fließgeschwindigkeit und die Menge des Heizwassers.
Flächenheizung ist in jedem Fall zu bevorzugen. Da kommst mit Vorlauftemperaturen von max 45*C aus. Rücklauf ist dann entsprechend tiefer.
Wie gesagt,nach Taupunkt eine Heizung auszuwählen ist der falsche Ansatz.
Vielen Dank für die weiteren Aussagen.
Hier noch Zusatzinfos::
- Wir haben leider eine Einstrang-Versorgung der Heizkörper - 2 Fachleute (Heizungsbaufirmen) haben den hydraulischen Abgleich als schwierig beurteilt.
- Leider haben wir keine Fußbodenheizung (Flächenheizung) - deshalb bleibt eigentlich nur, mindestens einen Teil der Heizkörper (wo möglich) zu vergrößern.
- Nach meinem bisherigen Verständnis könnte man darauf achten, dass die Pumpe das Heizungswasser mit eher niedriger Geschwindigkeit durch die Heizkörper drückt - um die Verweildauer in den Heizkörpern und damit die Wärmeabgabe zu erhöhen. Ob die Leistung der Pumpe regelbar ist, weiß ich nicht.
- Wegen einer Gas-Brennwertheizung konnte ich schon klären, dass in der Straße eine Gasleitung liegt und der Anschluss 3000 Euro kostet und bis Ende September fertig sein könnte.
- Vielleicht noch der Hinweis: wegen meines Alters (82 J.) lohnt sich eine wärmetechnische Verbesserung des EFH nicht - auch gibt es keinen Erben.
Ah,das erschwert das Ganze. Es ist richtig,dass ein hydraulischer Abgleich bei einem Einstrangsystem nicht nur schwierig ist,sondern so gut wie nichts bringt .
Ein Einstrangsystem ist von den Strömungsverhältnissen wie eine FBH zu sehen. Es herrscht immer der gleiche Volumenstrom. Zusätzlich muss mit einer höheren Vorlauftemperatur gefahren werden,damit auch der letzte Heizkörper ausreichend warm wird .
Ich würde aber noch immer zu Gas raten. Öl kostet mehr und man riecht es auch. Wenn man selbst drin wohnt,bemerkt man das meist nicht mehr. Aussenstehende nehmen den Geruch sofort wahr.
Vielen Dank Franky.
Wäre noch eine Aussage zu diesem Satz möglich:
- Nach meinem bisherigen Verständnis könnte man darauf achten, dass die Pumpe das Heizungswasser mit eher niedriger Geschwindigkeit durch die Heizkörper drückt - um die Verweildauer in den Heizkörpern und damit die Wärmeabgabe zu erhöhen. Ob die Leistung der Pumpe automatisch oder manuell regelbar ist, weiß ich nicht.
Bei der Pumpe wirst gar nicht viel einstellen können. Die Leistung muss ja mindestens so hoch sein,dass die ganze Leitung durchflossen wird.
Dazu muss man natürlich wissen,dass es im Rohr erhebliche Reibungskräfte gibt. Pro m Rohrleitung kannst von etwa 5 mbar Druckverlust ausgehen.ist die Rohrleitung also z.B. 30 m lang,möchte die Pumpe etwa 200 mbar bringen. Und in einem Einrohrsystem muss die Pumpe auf statischer Leistung stehen.In einem Zweirohrsystem kann auch die Leistung variabel sein.
Vielen Dank Franky !
Also ich muss ganz klar von Gas abraten. Ich habe den Fehler gemacht eine moderne Öl-Brennwertheizung gegen eine Vitovalor auszutauschen. Da die Brennstoffzelle häufig defekt ist habe ich eigentlich eine Gasheizung.
Ich würde es nie und wirklich nie wieder machen! Öl kann ich kaufen wenn es preislich passt und mit dem Vorrat spielen. Einen Gasvertrag muss ich irgendwann verlängern oder die horrenden Preise akzeptieren!
aktuell sind die Speicher auch nur zu 52% gefüllt. Da kann sich jeder selber ausrechnen wie der Preis sich entwickeln wird.
Wenn die Vitovalor bei mir bald (hoffentlich) wieder geht, dann kommt eher wieder eine Ölheizung als so eine Gasheizung rein. Nie wieder Gas!
Vielen Dank für den Erfahrungsbericht.
Wenn ich es richtig interpretiere, entstand der Hauptärger durch die vielen Ausfälle der Brennstoffzelle.
Deshalb wurde auch wenig Strom erzeugt und ein wichtiger Vorteil entfiel dabei.
Aber von konkretem Gasmangel in dieser Zeit war nicht die Rede.
Verständlich ist aber, dass man beim Kauf der Brennstoffzelle eher an nahezu 100%-Verfügbarkeit denkt.
Allerdings ist diese Art der Brennstoffzellen-Heizung vom Funktionsprinzip auf ständige Gas-Verfügbarkeit angewiesen, weil der Wasserstoff aus Erdgas gewonnen wird.
Ich habe bisher eine (sehr alte) Öl-Heizung - es ist tatsächlich kein schlechtes Gefühl wenn der Tank voll ist und man weiß, jetzt reicht es für 1 Jahr.
Auch mit Gas an sich bin ich unzufrieden.
Ich hatte eine modulierende Vitoladens 300-C (19kw) und eine ältere Vitola. Da wir zwei größer zusammengelegt haben waren die Heizungsbauer nicht sicher ob die reicht, weshalb wir die Vitovalor PT2 mit 24kw verbaut haben.
Unabhängig vom Verbrauch der Brennstoffzelle (welche Ich grundsätzlich immer noch gut finde), habe Ich mir schon eine Ersparnis der Heizkosten erhofft. Alle haben ja immer gesagt: Öl = teuer, mehr Verbrauch, etc. Pustekuchen! Ich habe nicht ein bißchen weniger verbraucht als mit der Vitoladens!
Wenn/Falls die Vitovalor wieder gehen muss gibt es eine Vitocal (wahrscheinlich), Vitoladens + Vitocal (sehr unwahrscheinlich), aber auf gar keinen Fall irgendwas mit Gas!
Abgesehen davon, ist Gas politisch ja genauso Tod wie Öl. Ein aufwändiger Wechsel (Neuer Gasanschluss, Tankausbau) würde ich daher bestimmt nicht mehr machen.
Du wurdest hier falsch beraten bzw.informiert. Öl hat von allen Brennstoffen den höchsten Heizwert. Man braucht also für die gleiche Wärmemenge etwas weniger Brennstoff. Wie bei einem Dieselmotor.
Die Nachteile sind eben,dass die Wartung sehr viel aufwändiger ist. Man braucht einen Lagerraum. Und zum Schutz der Umwelt müssen die Tanks in einer eigenen ,,Wanne,, stehen . Geruchsbelästigung kommt noch dazu.
Deine viel gepriesene Vitovalor ist in meinen Augen eine Mogelpackung Klar produziert sie etwas Strom. Allerdings nicht als Abfallprodukt,sondern es wird Erdgas dabei verbraucht .Hinzu kommt,dass die Brennstoffzelle nur laufen kann,wenn die Wärme auch abgenommen wird. Das wird im Sommer nur der Fall sein,wenn gerade WW bereitet wird.
Wenn man also tatsächlich auch die Brennstoffkosten mit einbeziehen möchte,kommst an einer Wärmepumpe nicht vorbei.
Strom kann beinahe verlustfrei in Wärme umgewandelt werden. Du hast keinerlei Lagerraum,keine Umweltauflagen. Eine Wärmepumpe ist im Vergleich zu Öl-/ Gaskesseln hocheffizient.
Was den Betrieb einer WP so ,,teuer,, macht,ist die unmögliche Energiepolitik.
Das alle Technik auch Fehlerquellen in sich trägt,ist kein Geheimnis. Die Palette ist bei herkömmlicher Heiztechnik zwar länger,aber meist deutlich preiswerter. Wenn man bei einer WP Pech hat,bekommst selbst für 10 Jahre alte Technik keine Ersatzteile mehr oder das Kältemittel ist nicht mehr zugelassen.
Dem TE nun tatsächlich etwas zu raten,ist nicht einfach. Aufgrund seines hohen Alters ist eigentlich jede Anlage erstmal versenktes Kapital. Es gibt wohl keine Nachkommen,welche davon profitieren würden.
Er und wir kennen nicht den Tag,wenn er gen Himmel fährt. Es könnte also auch durchaus passieren,dass er den Tag der Fertigstellung gar nicht erlebt.
Diese Entscheidung kann ihm auch keiner abnehmen.
Welche Heizanlage wird derzeit verwendet und wann wurde diese installiert?
Welche Regelung ist verbaut (Baujahr)?
Evt. ist abwarten und ein paar Ersatzteile einlagern die sinnvollere Lösung als den Wärmeerzeuger zu wechseln.
Wenn der Kessel "gut" ist, kann der Rest meist einfach repariert werden.
Der TE hatte nur von einer alten,defekten Ölheizung geschrieben.
Aber Stefan hat da schon Recht: womöglich lässt sich die Ölheizung noch reparieren? Eventuell ist eine neue Regelung fällig? Wäre aber noch immer weit preiswerter als eine neue Anlage .
Wenn eine neue Heizung fällig ist, dann ist der Tank, etc. Schon da.
Beim Wechsel auf Gas kämen die Kosten für den Gasanschluss und die Entsorgung des Tanks hinzu.
Davon ab hatte ich noch nie Ölgeruch im Keller!
Bei ALLEN genannten Punkten zur Energiepolitik und der aktuell schwierigen Auswahl einer Heizung gehe Ich sofort mit.
Vielen Dank für die Statements.
meine Situation zusammengefaßt:
Öl-Heizung und Haus von 1989 -Einstrang-Heizkörper -
Heizungskessel durchkorrodiert - ich rette mich bisher mit Handbetrieb und Druck deutlich unter 1,5 bar - wegen meines Alters keine Dachisolierung+neue Fenster+Außenwandisolierung / deshalb keine Wärmepumpe -
also Brennwertheizung ... Öl oder Gas ... ich werde mich kurzfristig entscheiden müssen.
Was ich wohl auf jeden Fall machen werde: soweit möglich größere Heizkörper, um mit niedrigeren VL RL - Temperaturen fahren zu können - um übers Jahr gesehen möglichst oft den Brennwert nutzen zu können (Taupunkt bei Öl = 47 Grad, bei Gas 57 Grad)
Ja,bei Durchrostung gibt's keine Alternative.
Ob nun Öl oder Gas,bleibt deine Entscheidung.
Sicher ist die Tankanlage noch vorhanden. In welchem Zustand,wissen wir nicht.
Auf jeden Fall mehrere Angebote einholen,sofern das möglich ist.
Die Tankanlage (auch von 1989) ist völlig in Ordnung - 3 x 1500 Liter Kunststofftanks - seit einigen Jahren mit Einstrang-Zuleitung.
Immerhin etwas.
Mein Nachbar hat vor vielen Jahren eine gebrauchte Vitola222 einbauen lassen. Läuft problemlos.
Aktuell werden gute gebrauchte Anlagen für wenig Geld angeboten dank Wärmepumpentrend.
Ich weiß momentan gar nicht,ob überhaupt noch Ölkessel verbaut werden dürfen!? Wurde das Gesetz schon zurückgenommen/ verschlimmbessert oder wurde das auf die lange Bank geschoben ?
Sofern noch keine Wärmeplanung in der Gemeinde vorliegt dürfen noch Öl- oder Gasheizungen verbaut werden! Ab 2029 muss dann aber mit Ich glaube 15% Regenerativen Zeugs geheizt werden.
Sobald die Wärmeplanung vorliegt dürfen weder Öl- Noch Gasheizung verbaut werden. Bzw. Es müssen mindestens 65% regenerativ erzeugt werden! Ausnahme bei wirtschaftlicher Härte, etc. Die wäre bei dem Alter vermutlich gegeben.
vielleicht ist eine Wärmepumpe oder Pelletheizung aber auch eine Option. Sofern die Rente unter 40.000€ á Jahr liegt ist eine Förderung von bis zu 65% möglich.
Eigentlich kann es nur ein Öl- Brennwertkessel werden, wenn die Tankanlage soweit in Ordnung ist.
Auch,wenn Gas wartungsärmer ist,müsste die Gasleitung erstmal bis ins Haus gelegt werden . In seinem Alter ist das ökonomischer Unsinn.
@Franky Da gehe ich Ja zu 95% mit, aber als Rentner könnte er ein Jahreseinkommen von unter 40.000€ haben und könnte mit dem Austausch der Ölheizung auf eine Gesamtförderung von 70% kommen. Selbst bei 30.000€ für eine Wärmepumpe wären das "nur" 9.000€ Gesamtkosten (in der Theorie).
Ich bin nicht in der Situation, aber vielleicht würde Ich das vielleicht einfach mal durchrechnen lassen.