Hallo zusammen,
wir haben seit zwei Jahren in unserem kernsanierten Haus mit Fußbodenheizung eine Wärmepumpe Vitocal 200-S mit einer Lüftungsanlage Vitovent 300-W.
Durch die ständige Lüftung sinkt im Winter die relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen auf 28-35% ab. Trockene Schleimhäute und Reizhusten sind die Folge.
Abhilfe soll ein Enthalpiewärmetauscher schaffen. Hat schon irgendwer einen solchen im Einsatz? Hält er was er verspricht? Die Anschaffungskosten sind mit 1000 € ja nicht gerade günstig.
Meine Idee wäre, diesen über die Wintermonate bzw. die Heizphase gegen den normalen Wärmetauscher auszutauschen und in den Sommermonaten den normalen Wärmetauscher wieder einzusetzen.
Kann der Wechsel selber vorgenommen werden?
Vielen Dank im Voraus.
Grüße Daniel
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Und neben der Schaltzeiteneinstellung kann man auch mit Grünpflanzen und/oder Zimmerspringbrunnen sicherlich positiven Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit nehmen.
Und neben der Schaltzeiteneinstellung kann man auch mit Grünpflanzen und/oder Zimmerspringbrunnen sicherlich positiven Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit nehmen.
Hallo Daniel,
ich habe zwar meine Lüftungsanlage nicht von Viessmann, habe jedoch die gleiche Problematik wie du gehabt und mich nach einiger Recherche für die Nachrüstung eines Enthalpiewärmetauschers entschieden. Meine ganze Famile (5-köpfig) und ich sind damit voll auf zufrieden. Bei mir hat dieser Enthalpie-Kreuzwärmetauscher knappe 1000 € gekostet.
Er hat definitiv viele Vorteile gegenüber einem konventionellen. Anfangs wollte ich diesen auch nur in der Wintersaison nutzen und in der SommerSaison den anderen wieder einbauen. Das ist aber nicht nötig, er fördert nie zu viel Feuchte zurück. Reinigen kannst du diesen unter fließendem Wasser und trocken tut er dann wieder in der Anlage, wird ja ständig durchströmt.
Wie auch hier im Forum schon geschrieben wurde, ist die Energiebilanz positiv gegenüber dem konventionellen Tauscher, da feuchte Luft mehr Wärme transportieren kann als trockene. Er friert auch längst nicht mehr so schnell ein wie ein normaler. Die Steuerung der Anlage regelt den Volumenstrom je nach Außenlufttemperatur herunter, bis zu dem Punkt, an dem sie vollständig abschaltet, damit der Wärmetauscher nicht einfriert. Dieser Punkt wird mit dem Enthalpietauscher weit nach unten verschoben. Wir hatten im ersten Winter noch einen konventionellen Wäarmetauscher, dort kam es in 2 Nächten zu einem längeren Abschalten der Lüftung. Das bemerkt man sofort am Geruch im Schlafzimmer und auch des ganzen Hauses. Nun haben wir seit 4 Jahren den Enthalpiewärmetauscher und hatten seit dem keine Einzige Abschaltung mehr. Und wir wohnen im Allgäu!
Nun zum Wichtigsten, der Luftfeuchte im Haus. Wir bewohnen ca. 200 m2. Im ersten Winter hatten wir Luftwfeuchtewerte öfters unter 20 %, bis Regalböden aus Echtholz durch Zusammenziehen des Materials im Schrank nach unten gefallen sind. So haben sich auch Gesichts-, Schleimhaut und Augen angefühlt. Mit dem Enthalpiewärmetauscher steigen die Werte nicht immens, aber dorthin wo man Sie haben will. Feuchte muss raus, ist ja auch ein wichtiges Ziel der Lüftungsananlage. Wir erreichen nun Werte zw. 25 und 40 % Luftfeuchte. Im Extremfall vielleicht mal kurz drunter. Aber nicht mehr unter 20%! Bei uns ist seitdem alles gut.
Wichtig ist jedoch zu wissen, dass nur rückgewonnen werden kann, was existent ist. Soll heißen, wenn man zu wenig Feuchte produziert, hat man trotzdem ein Problem. Wenn man also z.B. eine ähnliche Fläche wie beschrieben nur zu zweit bewohnt und auch nicht regelmäßig kocht wird hier auch nicht um eine künstliche Befeuchtung herum kommen.
Ich hoffe ich kann dir oder auch anderen, die sich einen Enthalpiewärmetauscher überlegen, mit meinen Erfahrungen weiterhelfen.
Grüße
Johannes
@ Flo_Schneider schrieb:
Hallo Johannes,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht hierzu.
Kannst du uns vielleicht noch etwas zu deiner Schaltzeiteneinstellung bezüglich der Lüftungsstufen sagen? Hast du diese jetzt auch im Winter immer im normalen Betrieb laufen oder reduzierst du trotzdem noch zu bestimmten Zeiten?
Viele Grüße °fl
Hallo Florian,
ja die Schaltzeiten/Volumenströme reduziere ich trotzdem, abgestuft in den Überganzszeiten, auf ein minimal erforderliches Maß im Winter. Allerdings würde ich nachts nicht zu sehr reduzieren, da mann genau da zu Hause ist, meist in einem Raum, und entsprechend Sauerstoff benötigt. Die Anlage regelt ja sowie so im Extremfall stark zurück auf das gerade noch verträgliche Maß, um das Einfrieren des Wäremtauschers auszuschließen.
Erhöhte Leistungen (im Bereich von 60-90% der Maximalleistung der Anlage) lasse ich nur laufen, wenn wir Gäste haben.
Beispiel Plan für den Winter bei uns (Programm 1 bedeutet den ganzen Tag Stufe 1 - bei Übschneidungen der Programmzeiten gilt das kürzere Programm)
Grüße
Johannes